< Previous18 Foto: Klaus Polkowski, www.klaus-polkowski.de Sparkasse Freiburg- Nördlicher Breisgau Marcel Thimm, Vorstandsvorsitzender www.sparkasse-freiburg.de19 Handwerks-Kultur | Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau Das prachtvolle schmiedeeiserne Gittertor markiert den Hauptzugang zur historischen Meckel-Halle. Das Tor wurde 1910 im Auftrag der Sparkasse Freiburg durch den Freiburger Kunstschmied Walter Eglau meisterhaft und nach barockem Vorbild erstellt. „Für das Handwerk sind unsere Türen und Ohren immer offen.“ Marcel Thimm20 Rauber Raumausstattung www.rauber-raumausstattung.de Brombergstraße 17 79102 Freiburg T: +49 (761) 7 31 26 Foto: Melanie Kurz „Keine halben Sachen.“ Michael Rauber Inhaber und Raumausstattermeister Hilde Rauber Beratung und Sekretariat Handwerks-Kultur | Rauber Raumausstattung21 Handwerks-Kultur | Ofenbau Schätzle Foto: Jürgen Gocke, Idee: PunktKommaStrich Ofenbau Schätzle www.ofenbau.com Glottertalstraße 1 79108 Freiburg-Zähringen T: +49 (761) 2 14 47 47 „Am Anfang war das Feuer.“22 Foto: Klaus Polkowski, www.klaus-polkowski.de Möbel.Menschen.Miteinander. Becherer Möbelwerkstätten Innenausbau www.becherer.com Telfer Straße 6 Gewerbepark Biederbachwiesen 79215 Elzach T: +49 (7682) 9100-0 Handwerks-Kultur | Becherer Stellen Sie sich einen Spaziergang im Wald vor: Über Ihnen schwebt ein sanft rauschendes, grünes Dach und die Luft duftet einfach unglaublich gut. Ein faszinierendes Gefühl von Ruhe, Gelassenheit und gleichzeitig von Lebendigkeit liegt in der Luft. Bei Becherer entstehen Möbel und Innenausbauten, die etwas von dieser Stimmung auch in Ihre Räumlichkeiten bringen – die architektonischen Ansprüchen gerecht werden, in ihrer Funktion durchdacht und auf Ihren ganz persönlichen Nutzen abgestimmt sind. Ob Privat- oder Geschäftskunde, Becherer ist für Sie Partner bei Planung und Umsetzung. Mit Engagement und Begeisterung realisiert Becherer bereits in der vierten Generation Lösungen jenseits von Trends und Zufall – immer getreu dem Leitsatz: Möbel. Menschen. Miteinander.23 Handwerk bereichert das Leben – es verwöhnt mit seinen Produkten und Dienstleistungen alle Sinne. Der Kunde hat heute die freie Wahl bei der Auswahl seiner Produkte. Sein heutiges Kaufverhalten entscheidet darüber, ob auch kommende Generationen diese Wahlfreiheit haben. Handwerks-Kultur | Leben24 Das Handwerk sieht sich in den kommenden Jahren neuen Herausforderungen gegenüber. „Wirtschaft 4.0“ wird auch das Handwerk in weiten Teilen grundlegend verändern. Das Handwerk bezieht seine Stärke bei der Bewältigung neuer Herausforderungen traditionell aus dem Wissen um seine Geschichte. Es wird auch auf die aktuellen Fragen wieder die richtigen Antworten finden. Handwerks-Kultur | Wirtschaft 4.0 25 „Jeder Zahn ist ein Unikat.“ Handwerk Kunstwerk Mundwerk Mund und Werk Stephan Kickhöfen, Zahntechnikermeister www.mund-und-werk.de Sasbacher Straße 6, 79111 Freiburg, T: +49 (761) 4 76 41 65 Foto: Klaus Polkowski, www.klaus-polkowski.de Handwerks-Kultur | Mund und Werk26 Freiburger Münster- bauverein e. V. www.muensterbauverein-freiburg.de Schoferstraße 4, 79098 Freiburg T: +49 (761) 21 40 27-0 Foto: Jakob Schnetz, www.jakobschnetz.com Senta Eberhardt, Steinmetzin27 Werkmeisters, der den Handwerkern die konkreten Arbeiten zuwies. Die beschäftigten Steinmetze und Bildhauer erhielten vom Baumeister oder Parlier erstellte Schablonen – Vorlagen aus Holz oder Blech – sowie Zeichnungen in Originalgröße und schlugen dann die Steine – je nach Bedarf und Fortschritt der Baustelle einfache Quader, komplexe Maß- werke oder eleganten Zierrat. Großes handwerkliches Geschick, ein geüb- tes Auge und gutes räumliches Vorstellungsvermögen sind Eigenschaften, über die die Münstersteinmetze damals wie heute verfügen mussten und müssen. Zu den Bauhütten gehörten wie schon erwähnt weitere Handwerker: Zimmerleute waren die Gerüstbauer des Mittelalters. Sie fertigten dar- über hinaus die Hebemaschinen, die für das Bewegen der schweren Steine notwendig waren – u. a. Flaschenzüge und Laufräder. Auch der Bau der Dachstühle und der Lehrgerüste als Hilfsmittel zur Konstruktion von Bögen und Gewölben oblag den Zimmerern. Schmiede stellten das Werkzeug zur Steinbearbeitung her und schärften es. Außerdem fertigten sie komplexe Eisenkonstruktionen, wie z. B. die Bestandteile des innen- liegenden Ringankersystems unseres Münsterturms, das ihn auf acht Ebenen wie eine Art innerer Gurt stützt. Glasmaler trugen mit übergroßen, bunten Fenstern zur Schönheit des Münsters bei; Maler, Schreiner und Goldschmiede waren an der Innen- ausstattung beteiligt, Glockengießer sorgten für den richtigen Glocken- klang. Erwähnenswert ist auch, dass mittelalterliche Bauprojekte in den Dimen- sionen von Großkirchen auch auf die Wirtschaftskraft der Städte Einfluss hatten. Denn die unmittelbar beteiligten Handwerker brauchten Nah- rung, Kleider, Schuhe und Geschirr, und die Baustellenausrüstung wurde längst nicht „aus eigener Kraft“ eingerichtet – es herrschte Nachfrage nach Seilen, Nägeln, Gläsern oder Tüchern. Die Großbaustellen verän- derten also nicht nur sichtbar das Stadtbild als solches, sondern auch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation der Baustellenstandorte. Die Freiburger Münsterbauhütte heute Das Steinwerk des Freiburger Münsters trotzt seit mehr als 800 Jahren den Angriffen von Wasser, Wind und saurem Regen – Spuren der Zerstö- rung sind aber unübersehbar. Seit der Fertigstellung des Münsters um 1536 wurden ständig schadhafte Steine ausgebaut und durch neue ersetzt. Vor allem exponierte Bauteile wie Krabben oder filigrane Strebepfeileraufsätze sind besonders gefähr- det. Es liegt in der Verantwortung der Münsterbauhütte, die steinerne Hülle des Münsters mit dem gesamten Skulpturenschmuck zu pflegen, zu reparieren und zu ergänzen. Grundlage für alle Arbeiten ist eine ausführ- liche Bestandsaufnahme, in der nicht nur die Schäden, die Herkunft des Steinmaterials und die Zeit seines Einbaus erfasst werden, sondern auch wichtige historische Befunde wie alte Farbfassungen, Steinmetzzeichen oder mittelalterliche Bearbeitungsspuren. Bei der Herstellung dieser Pläne kommen wie in der Steinbearbeitung neue Techniken zum Einsatz. Fotogrammetrische Aufnahmen werden in digitale Pläne umgewandelt und bilden die Grundlage für die Bestandspläne, in welche sämtliche In- formationen eingetragen werden. Handwerk und Münster: Eine jahrhunderte- alte Verbindung Das Freiburger Münster wurde in ca. 350 Jahren erbaut und im Jahr 1536 fertiggestellt. Der filigrane Münsterturm, von Jacob Burckhardt als „der schönste Turm auf Erden“ bezeichnet, wurde jedoch schon um 1340 errichtet. Im „tiefsten Mittelalter“ schafften es die Handwerker der Münsterbaustelle, den 116 Meter hohen Turm in seiner einzigartigen durchbrochenen Konstruktion zu planen und zu bauen. Dies war nur durch hochqualifizierte Fachleute verschiedener Gewerke und durch den Einsatz von damaligen Spitzentechnologien möglich. Die Münsterbauhütte während des Münsterbaus Die frühesten Zeugnisse zur Freiburger Münsterbauhütte datieren auf das Ende des 13. Jahrhunderts, man geht jedoch davon aus, dass sie schon seit Baubeginn bestand. Die Organisation der mittelalterlichen Bauhütten erlebte mit dem „Einmarsch“ der Gotik als Baustil eine enorme Professionalisierung: Aus Frankreich kam ein Baustil, dessen charakteristische Merkmale Spitzbögen, große Fenster, Kreuzrippen- gewölbe, Maßwerke und bildhauerische Schmuckelemente waren, und der nach und nach Europa eroberte. All dies erforderte hochqualifizierte Handwerker – Steinmetze und Bildhauer mit viel Erfahrung und großen Fähigkeiten. Um sie auf der Baustelle halten zu können, mussten die Arbeitsbedingungen und Löhne stimmen. Steinmetze gehörten im Mit- telalter zu den Topverdienern der Baustellen und bekamen das drei- bis fünffache Gehalt eines Schmiedes. Man vermutet, dass diese erhöhten Anforderungen an die Bauleute zur Weiterentwicklung der Bauhütten als Organisationsform beitrugen: Aus den ursprünglichen Hütten, die lediglich einen Schutz vor der Witterung boten, wurden richtige Gebäude, die entsprechend eingerichtete Arbeits- plätze beherbergten. Die Freiburger Münsterbauhütte lässt sich ab dem 15. Jahrhundert durch Rechnungen oder Urkunden belegen. Sie hatte, wie die meisten Bauhütten, eine recht klare Struktur: Vertreter des Bauherrn behielten den Baufortschritt und die Finanzen im Blick. In Freiburg waren es die sogenannten Münsterpfleger – Bürger, die vom Rat der Stadt ernannt wurden. Sie übernahmen die Verwaltung der Einkünfte aus Stiftungen, Haus- und Grundbesitz, sie verliehen Geld und tätigten Zinskäufe. Die ihnen unterstellten Münsterschaffner oder -schreiber übten die Funk- tion eines Verwalters oder Geschäftsführers aus: Sie führten Bücher und waren für die Materialbeschaffung sowie Entlohnung der Bauhütten- mitarbeiter zuständig. Der Bau- oder Werkmeister verband die heutigen Funktionen eines Architekten, Statikers und Steinmetzes. Ihm oblag die Rolle des technischen Bauleiters, der für Formgebung bzw. Gestaltung und Planung verantwortlich war. Der Parlier war der Stellvertreter des Handwerks-Kultur | MünsterbauhütteNext >