< Previous58 Model: Kim Klausmann, Herkunft Bollenhut: Kinzigtal; Foto: Sebastian Wehrle59 Model: Sina Heinrich, Herkunft Hornkappe: Freiamt; Foto: Sebastian Wehrle Herzschlag Oberrhein 2 | Jochen Scherzinger, Sebastian Wehrle60 Mountains, Woods & Superheroes. Teil 2 Kongenialer Partner von Jochen Scherzinger ist der Fotograf Sebastian Wehrle. Er stammt aus Simonswald … und hat sich doch mal runter getraut – bis Freiamt, vor den Toren Freiburgs. Obwohl: Mut hat der Fotograf aus Leidenschaft. Als gelernter Kachelofenbaumeister tourte er mit dem Fahrrad von Los Angeles nach Peru, drehte eine kleine Runde in Asien – und kam zurück als Freiberufler. Um nur noch zu fotografieren. In Szene setzt er nicht nur die Mode von Jochen Scherzinger. Aufs gemeinsame Konto geht auch das Projekt „Fabulous Black Forest“. Alte Trachten, moderne Trägerinnen, neu inszeniert, kunstvoll fotografiert. Fine Art Prints für den Sammler – und Textildrucke für den, der erst zum Sammler wird. Das Projekt wird zum Durchbruch für Sebastian Wehrle. Porträts, Hochzeiten, Reisefotografie, aber auch Fotos von Unternehmern in Unternehmen. Was es Schöneres gibt? Für Sebastian Wehrle: nichts. Für die Schwarzwälder in den beiden: das Königreich Heimat! Echt. Photographer Sebastian Wehrle is a congenial partner of Jochen Scherzinger’s. Sebastian Wehrle hails from Simonswald and has been so bold as to venture down as far as Freiamt, before the gates of Freiburg. Although: the photographer’s courage is steeped in passion. The Master tiled stove builder has cycled from Los Angeles to Peru, taken a brief tour around Asia – and returned as a freelancer. For the sole pursuit of photography. His themes include more than just Jochen Scherzinger’s fashions. The “Fabulous Black Forest” project is also one of their joint efforts. Traditional costumes, modern models, restyled, artistically photographed. Fine art prints for collectors – and textile prints for those about to become collectors. The project is a breakthrough for Sebastian Wehrle. Portraits, weddings, travel photography, as well as photos of entrepreneurs in companies. What could be more beautiful? For Sebastian Wehrle: not a thing. For the Black Forest native in the two: the kingdom of “Heimat”! Indubitably. Mountains, Woods & Superheroes. Part 2 Text: Doris Geiger61 Sebastian Wehrle Fotograf www.sebastian-wehrle.de Buchenweg 4, 79348 Freiamt, T: +49 (151) 17 86 77 67 Foto: Sandra Böcherer Herzschlag Oberrhein 2 | Jochen Scherzinger, Sebastian Wehrle62 Foto: designmaleins, www.designmaleins.de Christian Egenter Geschäftsführer und Ideenverwirklicher Managing Director and realiser of ideas63 Herzschlag Oberrhein 2 | Villa Rocca Villa Rocca Die Manufaktur www.villarocca.de Auerstraße 6, 79108 Freiburg, T: +49 (761) 44 0 48 Beton: ein Mehrstoff-Gericht Das Rezept: Sand, Kies, Zement und Wasser. Das Gericht: einfach guter Beton. Der Koch: Christian Egenter. Die Lokalität: Villa Rocca. RoC: Was begeistert Sie seit so vielen Jahren an Beton? CE: Beton hat einfach Kraft, man merkt, dass viel in ihm steckt. Der gesamte Herstellungsprozess ist voller Energie; geprägt von handwerk- licher Erfahrung, von technischer Finesse und persönlicher Hingabe. All das spürt man. Das klingt „esoterisch“, wird mir aber immer wieder von Kunden bestätigt. Die Produktion ist derart facettenreich, dass das Ergebnis immer zu einem geringen Anteil „unbestimmbar“ bleibt – das macht Beton so einzigartig und erfordert einen ehrlichen, vertrauensvol- len Umgang mit diesen Eigenschaften. Meine Kunden bringen mir genau dieses Vertrauen entgegen und legen das Gelingen ihres Auftrags in meine Hände. Das ist eine Ehre. RoC: Ist Beton im Trend? CE: Ich mag die Frage nach „Trend oder in & out“ nicht – das ist Ge- schmackssache. Beton wird immer seine Liebhaber haben und eben auch seine Kritiker. Die fortschreitende Technologie macht natürlich heute Dinge möglich, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen sind, das erweitert auch den Einsatz und verschiebt die Grenzen des Mögli- chen. Im Moment sind wir sicherlich in einer Zeit, in der Beton sehr gut ankommt. RoC: Betonbauwerke gibt es genug, und an Beton in unserer Umgebung mangelt es nicht. Warum also Betonmöbel? Warum auch noch Beton IM Haus? CE: Beton ist für mich eines der tollsten Materialien, wenn es darum geht, eine Eigenständigkeit, einen Materialcharakter zu besitzen. Wie bei Holz oder Naturstein werden Sie kein zweites, gleiches Stück Beton fin- den. Deshalb, finde ich, passt Beton auch „noch“ ins Haus; als Ergänzung zu den bekannten Einrichtungsmaterialien und im Zusammenspiel mit diesen. Da Beton sehr zurückhaltend in seiner Erscheinung ist, eignet er sich hervorragend für alle statischen, nicht austauschbaren Gestaltungs- elemente. Er bleibt zeitlos einfach „drin“, bildet quasi die Basis, um die herum „mobil“ eingerichtet, akzentuiert und ausgetauscht werden kann. RoC: Was war der außergewöhnlichste Auftrag und was wür den Sie gerne noch verwirklichen? CE: Die sicherlich sonderbarste Arbeit war ein „Bett“ für ein SM-Studio mit Ösen und Ketten – es sollte nicht quietschen –, aber auch die Koch- insel in Form eines riesigen Findlings war extravagant, ebenso die als unbaubar geltende Lochbrüstung in Berlin. Eine sechs Meter hohe Fassa- denfront in Form eines aufgeschobenen Vorhangs oder der Entwurf einer schwammähnlichen Gebäudehülle kamen leider nicht zur Ausführung. Da ich mich in erster Linie als „Möglichmacher“ verstehe, freue ich mich über jede ausgefallene, kreative und herausfordernde Anfrage in der Hoffnung, den Wunsch möglich machen zu können. Concrete: a multi- ingredient menu The recipe: sand, gravel, cement and water. The result: simply good concrete. The chef: Christian Egenter. The location: Villa Rocca. RoC: What is it about concrete that has fascinated you for so many years? CE: Concrete has a certain power: you can see that a lot goes into it. The entire manufacturing process is full of energy; characterised by experience of the craft, technical finesse and personal dedication. You can feel all of it. It might sound somewhat “esoteric”, but it is confirmed time and again by our customers. The production process has so many facets that the end result always contains some element of the unknown – that is what makes concrete so unique and it demands an honest and confident handling of these characteristics. My customers place this trust in me and put the success of their assignment in my hands. It’s quite the honour. RoC: Is concrete trending now? CE: I dislike these questions of trending or something being in or out – it’s a matter of taste. Concrete will always be loved by some and “criticised” by others. Advances in technology have, of course, made things possible today that would have been unimaginable a few years ago. That increases the scope of application and the realms of what is possible. At the moment we are certainly in a phase where concrete is in demand. RoC: There are plenty of concrete buildings, and there is no shortage of concrete around us. So why do we need concrete fur niture? Why have concrete INSIDE the house, too? CE: In my opinion, concrete is one of the best materials when it comes to having an independent character. As with wood and natural stone, you will never find two pieces of concrete that are exactly the same. That is why I think there is plenty of room for concrete inside the house, too; it is an addition to the better-known furniture materials and interacts with them. Because of its reserved appearance, concrete is particularly well suited for all static design elements that are not interchangeable. It remains timelessly “in” and forms the basis around which other elements can be “mobile” and shape, accentuate and be replaced. RoC: What has been your most unusual commission and what would you still like the opportunity to do? CE: The strangest would be a “bed” for an S&M studio complete with eyebolts and chains – it wasn’t supposed to squeak –, and the kitchen island in the shape of a giant boulder was extravagant, then there was a parapet with openings in Berlin, which they said couldn’t be built. A six- metre-high facade in the shape of a drawn open curtain, and the design for a sponge-like building envelope, which were unfortunately never realised. Since I think of myself as someone who makes ideas reality, I find all strange, creative and challenging requests that I receive exciting and I always hope that I am able to contribute to making these ideas reality.64 „MitVillaRoccahabeichmirdenRahmengeschaffen,grenzenlosexperimentieren zu können und damit noch andere glücklich zu machen.” “With Villa Rocca I have created the framework to experiment without limits, while also making other people happy.”65 Herzschlag Oberrhein 2 | Villa Rocca66 WerkraumSchöpflin,Lörrach-Brombach:HausderUnruhe Werkraum Schöpflin, Lörrach-Brombach: the House of Disquiet Preisgekrönte Architektur Award-winning architecture Foto: Juri Junkov, www.junkov.de67 Herzschlag Oberrhein 2 | Werkraum Schöpflin Werkraum Schöpflin Eine Einrichtung der Schöpflin Stiftung www.werkraum-schoepflin.de Franz-Ehret-Straße 7 79541 Lörrach-Brombach T: +49 (7621) 914 26 60 Haus der Unruhe – für Kultur, Wortwechsel, Begegnungen Im verwunschenen Park mit uralten Bäumen, der überra schend nur wenige Schritte entfernt von der Brombacher S-Bahn-Haltestelle auftaucht, steht der Werkraum Schöpflin: ein Haus der Unruhe, ein Forum für Kultur und Reflexion für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, eröffnet im April 2011. Das Programm bietet szenische Lesungen, außergewöhnliche Filme, mehrmonatige Schülerprojekte, Theater, Konzerte, Leseclubs, Workshops (zu bildender Kunst, Tanz, Stimme, Film ...), Vorträge, Ausstellungen und Wortwechsel zu gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Dazu gehören professionelle Eigenproduktionen mit herausragenden Künstlern ebenso wie anspruchsvolle partizipative Projekte vor allem mit jungen Menschen. Besonders am Herzen liegt dem Team die Vermittlung von Literatur und Lesen. Was essen wir eigentlich? Wie erklären wir unseren Kindern, woher das Steak auf unserem Teller kommt? Bewusste Ernährung, Massentierhal- tung, die Haltung des Menschen zum Tier, die internationale Spähaffäre seit Edward Snowdens Enthüllungen, der Einsatz für Flüchtlinge und die Sensibilisierung für ihre Perspektive, rechte Gewalt oder die extre- men Auswüchse der Finanzwelt – mit diesen Themen korrespondiert der Werkraum Schöpflin mit den Zielen der Schöpflin Stiftung, die ein Bewusstsein für eine faire Gesellschaft schaffen will und Trägerin des Werkraums ist. Die Architektenkammer hat den Bauherren und dem Architekten Detlef Würkert eine Auszeichnung für „beispielhaftes Bauen“ verliehen. Übrigens: Der Werkaum Schöpflin kann für besondere Anlässe (nicht privat) gemietet werden. Zum Programm: www.werkraumschoepflin.de Situated within an enchanted park framed by ancient trees, and yet only steps away from the Brombach tram station, lies a very special place founded in April 2011: Werkraum Schöpflin. This House of Disquiet offers children, adolescents and adults a forum to discover the world and experience the arts. Among the multifaceted offerings, the audience can choose from dramatic readings, exceptional movies, and theatre or concert productions. Especially students can engage themselves in projects and workshops specifically geared towards their interests and needs. Workshops for children, adolescents and adults address diverse topics such as dance, the fine arts or interpersonal skills. In addition to these projects, talks, exhibitions, book clubs and discussions dealing with cutting edge sociopolitical challenges provide further opportunities to engage in a variety of ways. What are we eating? How do we explain to our children where the meat on our plates comes from? How important is a diet that is based upon conscious ethical decisions? How does largescale animal husbandry fit into all this, and what is indicative of the relationship to our animal relations? These kinds of questions are addressed at the House of Disquiet. And there is a variety of other issues that find an interested audience: the Snowden disclosure, the support for refugees, the threat of right-wing violence or the consequences of an ever increasingly complex and opaque financial world are just a few of the topics contemplated at the Werkraum Schöpflin to generate awareness for a fair and equitable society. All of these topics correspond with the goals of the Schöpflin Foundation. The House of Disquiet is proud to offer high-quality in-house productions featuring exceptional artists as well as participatory projects specially targeting young people. Conveying the importance and pleasure of reading and literature are main goals the Werkraum Schöpflin staff is pursuing with much vigor and commitment. The building owners and architect Detlef Würkert were awarded a prize by the architectural association for exemplary construction. If you are interested in Werkraum Schöpflin as a location for special events (except private events), please feel free to contact us. More information: www.werkraumschoepflin.de The House of Disquiet – culture, lively debates, encountersNext >