< Previous38 Zu Beginn des Jahres 2022 ist Meckatzer schließlich dem Bündnis „Klima- neutrales Allgäu 2030" beigetreten. Bis dato haben sich, unter Leitung des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (EZA), rund 100 Unternehmen, Kommunen und Institutionen zusammengeschlossen, um die Region zum Vorreiter beim Thema Klimaschutz zu machen. Die Bündnispartner ver- pflichten sich, bis zum Jahr 2030 freiwillig klimaneutral zu werden. Es muss „enkeltauglich“ bleiben. Ich sehe mich als Staffelläufer, der in seiner aktiven Zeit eine möglichst gute Zeit läuft bzw. alles dafür tut, um das Un- ternehmen in bester Verfassung an die Nachfolgegeneration zu übergeben. In meinem Fall wird das mein Sohn Constantin sein. Apropos Nachfolge, hast du da schon konkrete Pläne? Ich bin 1996 Vater von Drillingen geworden: Cosima, Conrad und Constan- tin. Also waren da durchaus Optionen vorhanden. Eines Mittags hat sich eine sehr lustige Szene entwickelt, die anscheinend (augenzwinkernd) weg- weisend für die Nachfolgeregelung war. Aus dem „Hochstuhl“ raus fing auf einmal Conrad an vorzutragen: „Dann, wenn du mal tot bist, macht Consti die Brauerei." Und auf meine Frage, was er werden will: „Ich werde Koch im Bräustüble oder Feuerwehrmann." Gut, es kam jetzt doch ein bisschen anders, aber mit der Brauereinachfolge hatte Conrad recht. Viele Jahre später hatte ich die ganze Familie in einem Urlaub zusammen- gerufen und die Frage nach der Ausbildung, nach den Berufswünschen gestellt. Cosima und Conrad konnten sich zu dieser Zeit eine Arbeit in der Brauerei nicht wirklich vorstellen, Constantin hingegen schon. Entspre- chend dieser Sondierung haben sich dann auch die Berufe entwickelt. Cosima studierte BWL, Conrad Psychologie und Constantin hat sich auf den Weg gemacht, die notwendigen Schritte für die Nachfolge zu tun. BWL in St. Gallen (Bachelor), danach Praktika in verschiedenen Brauereien, Ausbildung zum Braumeister in München bei "Doemens" und anschließend den Master in Lissabon. Im Moment arbeitet er bei einer Unternehmens- beratung in München und soll in ca. zwei Jahren in die Brauerei kommen und schrittweise die Verantwortung für Marketing, Verkauf und Technik übernehmen. Diesen Übergabeprozess werde ich anfangs noch eng beglei- ten, um mich dann sukzessive zurückzuziehen. Ich sehe meine berufliche Aufgabe zukünftig schwerpunktmäßig darin, unsere Marke außerhalb un- seres Kernabsatzgebietes wie z.B. Berlin, Stuttgart oder auch Südtirol, als Botschafter zu repräsentieren und das Gesicht der Marke zu sein. Wir sind ein Familienunternehmen und das wollen wir weiterhin leben, nach innen und außen, emotional und greifbar. Die Nachfolgeregelung erarbeiten wir im Übrigen im großen Einvernehmen im Kreis aller Gesellschafter. Lieber Michael, vielen Dank für das gute Gespräch. Zum Schluss habe ich noch eine Frage: Wie sieht für dich der perfekte Genusstag aus? Der beginnt für mich mit ein paar „Laugenhörnle" von der Bäckerei Specht in Riedhirsch. Nach dem Frühstück weiter nach Bad Schachen, eine Runde Golfen, zum zweiten Frühstück mit ein paar Weißwürsten und einem alkoholfreien Weizen von Meckatzer. Dann, Szenenwechsel, mit einem leichten Hellen, an den See zum Abkühlen und Baden. Zum Schluss in den idyllischen Biergarten in Malleichen, um bei einem guten Vesper und einem Weiss-Gold den Tag ausklingen zu lassen. Genuss-Kultur | Meckatzer Löwenbräu Foto: Marco Mehl39 „Ich möchte alles, was ich mache, mit höchster Qualität erledigen. Ich bin fanatisch und detailverliebt. Ich bin besessen das beste Bier zu brauen, ohne Kompromisse einzugehen."40 Heimat-Initiative für eine starke Genuss-Kultur in der Region 2019 wurde die Initiative „Allgäuer GenussMacher“ unter dem Vorsitz von Michael Weiß ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Otto Geisel haben die bei- den Männer es sich zur Aufgabe gemacht, die vielen Facetten des Genusses in der Region Allgäu, Bodensee und in Oberschwaben erlebbar zu machen. Jahr für Jahr soll das Netzwerk wachsen – um die GenussMacherinnen und -Macher aus dieser Region bekannt zu machen. Die Vielfalt soll gezeigt werden. Der „Meckatzer Löwe“ wird in vier Kategorien vergeben: Produkt, Initiative, Persönlichkeit und Genuss-Ort als Publikumspreis. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro dient übrigens dazu, nachhaltigen Genuss im ursprünglichen Sinne zu fördern. Ob die Preisträger den Betrag für ein eigenes Projekt verwenden oder es jemandem aus ihrem Netzwerk zukommen lassen, das entscheiden sie selbst. Eine hochkarätige 7-köpfige Jury trifft aus allen Einsendungen eine Voraus- wahl, die Gewinner selbst werden im Rahmen der Meckatzer Genuss-Tage ausgezeichnet. Erfahren Sie mehr unter www.allgaeuer-genussmacher.de „Verantwortungsvoll hergestellten Lebensmitteln ge- hört die Zukunft und eine genussvolle Ernährung ist für uns ein elementarer Teil eines guten und gesunden Lebens. Allerdings reduziert sich der wirkliche Genuss nicht nur auf einen guten Geschmack, sondern auf die Wahrnehmung sämtlicher Facetten der Lebensmittel- herstellung. Insofern ist die Wissensvermittlung rund um dieses Kulturthema von höchster Bedeutung!“ Otto Geisel (Institutsgründer Lebensmittelkultur in München) Genuss-Kultur | Meckatzer Löwenbräu41 Zusammen voran. Der Meckatzer-FANCLUB und die entstandene Community sind einzigartig. Das beweisen die einmaligen FAN-Feiern und unter anderem Hunderte zugesendeter „Meckatzer-Momente“ aus der ganzen Welt. Im Mittelpunkt des Meckatzer-FANCLUBS steht das gemeinschaftliche Erlebnis: von nicht alltäglichen Sport- und Kulturevents über das Zusam- mensein mit Gleichgesinnten bis hin zum Genuss der außergewöhnlichen Meckatzer Bierspezialitäten. Außerdem gibt es jedes Jahr ein neues FANCLUB-T-Shirt, Meckatzer-Bier- marken, eine kostenlose Brauereiführung, Meckatzer-Stammtische in ganz Deutschland, das FANCLUB-Fest und vieles mehr. Mehr unter www.meckatzer.de unter dem Stichwort „Fan werden“ Meckatzer Löwenbräu Allgäuer Bierspezialitäten www.meckatzer.de Meckatz 10 88178 Heimenkirch T: +49 (8381) 504042 Genuss-Kultur | Meckatzer Bräustüble Das Meckatzer Bräustüble Haltung schafft Verhalten und prägt Verhältnisse. So auch bei Daniela und Rainer Gauß und Michael Weiß. Als im November 2023 der neue Pachtvertrag für das Meckatzer Bräustüble unterschrieben wurde, war klar, dass da was zusammenkam, was zusammenkommen musste. Daniela und Rainer sind Vollblut-Landwirte mit ganz viel gastronomischer Leidenschaft und großem Talent, die Dinge so anzupacken, dass sie für alle Beteiligten funktionieren. Daniela kommt aus Oberstaufen und Rainer aus Neuravensburg. In Neuravensburg betreiben sie einen Hof mit eigener Rinderzucht. Sie brennen hervorragende Schnäpse, brauen Essige und produzieren heimische Marmelade. So gut, so regional und qualitativ so hochwertig, dass sich sogar die hiesige Marke „VON HIER“ von Feneberg davon überzeugen ließ. Daniela hat ihre gastronomische Erfahrung in verschiedenen Hotels und mit ihrem Mann gemeinsam in ihrem „Brennerwirt“, einer Gastwirtschaft direkt auf dem heimischen Hof, gesammelt. Bei dem Versuch, ihr ganzes Tun zu beschreiben, wird es schwierig, nichts zu vergessen. Sie sind vor allem stolze Eltern von vier Kindern, bei denen der Jüngste sogar Namensgeber für den Blondschopf" ist, ein Schnaps, gebrannt aus steinalter Williams-Birne. Rainer ist Dirigent, Musiker mit eigenem Orchester und Vereinsmensch. Daniela ist Wirtin, Gastgeberin und Seelenmensch. Gemeinsam haben sie ihr neuestes Baby, das „Meckatzer Bräustüble“, zum Leuchten ge- bracht. Hier treffen sich die „Meckatzaner“ zu Mittag, Urlaubsgäste, um Allgäuer Speziali- täten wie z.B. Schweinshaxe oder Krustenbraten zu schlemmen und alle zusammen, um ein herrliches frisch gezapftes Weiss-Gold zu genießen. Daniela ist der Dreh- und Angelpunkt. Sie bildet die Verbindung zwischen der Küche, dem Service und den Gästen. Sie versteht es Atmosphäre zu schaffen, Harmonie herzustellen und den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. „Du musst zuerst in die Menschen investieren, um Vertrauen, Verlässlichkeit und Menschlichkeit zu bekommen.“ Und wenn man das Bräustüble besucht, dann spürt man diese Symbiose aus Gastfreund- lichkeit, schmackhaftem Essen, frischen Getränken und wohligem Zusammensein. Fotos: Markus Haner43 Meckatzer Bräustüble www.meckatzer-braeustueble.de Meckatz 10 88178 Heimenkirch T: +49 (8381) 1573 Öffnungszeiten: Mi – So: ab 12 Uhr geöffnet Warme Küche: 12 – 14:30 Uhr | 17 – 20:30 Uhr Vesperkarte: 12 – 20:30 Uhr44 wine helps. Life happens, Das ist wieder eine dieser Geschichten, die unser „LUST AUF GUT-Herz“ höherschlagen lässt. Bei Fidelis Fässlers Lebensmotto heißt es nicht „Vom Tellerwäscher zum Millionär", sondern „Vom Tel- lerträger zum Diplom-Sommelier" im Drei-Ster- ne-Restaurant „Casa Caminada" – und schließlich zum Hüttenwirt der Fuchsalm in Balderschwang. Alles begann in Sulzberg. Da kommt er her und da hat er als Vierzehnjähriger in verschiedenen Gasthäusern die leeren Teller weggetragen und damit für seine jungen Jahre schon richtig gutes Taschengeld verdient. Es war aber auch die Atmosphäre in der Gastronomie, die ihn in ihren Bann zog und ihn eine Lehre zum Koch und Restaurantfachmann im „Schiff“ in Hittisau beginnen ließ. Während dieser Zeit wurde ihm klar, dass das genau sein Ding ist. Die Langeweile und die schlechten Noten in der Schule wichen einem erfolgreichen Sammeln von Topbewertun- gen während seiner Ausbildungszeit. Er durfte sogar auf die Europameisterschaft der Berufe, die EuroSkills, und erzielte dort ausgezeichnete Ergebnisse. „Hier lernte ich, was Fine Dining‘ bedeutet, und erlernte viele meiner heutigen Fähigkeiten und Fertigkeiten“, so Fidelis. Direkt nach der Lehre war es für ihn klar, dass er in die Sterneküche wechseln möchte, und so bewarb er sich bei Andreas Caminada, einem Drei-Sterne- Restaurant in der Schweiz. „Ich bekam die Stelle als ‚Commis de Rang‘ und nach zwei Monaten war ich bereits Jung-Sommelier, völlig ungewöhnlich, aber Andreas spürte wohl meine Leidenschaft und mein Brennen für diese Arbeit.“ Danach begleitete Fidelis die Eröffnung in einer Außenstelle in Bad Ragaz. Sein Traum, der sich bei ihm zu dieser Zeit herausbildete, war, irgend- wann Hoteldirektor zu werden. Dafür machte er noch den Hotelbetriebswirt in München und den „Diplom-Sommelier international“ in Innsbruck. Danach kam ein erneuter Anruf von Andreas Caminada. Fidelis bekam von ihm die Möglichkeit und Aufgabe, als „Opening Manager“ ein weiteres Caminada-Restaurant von ihm in Bangkok zu eröffnen - mit allem, was dazugehört, voll in der Verantwortung, von der Einstellung und Schulung des Personals bis hin zur richtigen Haltung der einzelnen Mitarbeitenden. Sein Ziel war danach zum Greifen nah, er hätte aus einer Handvoll Topangeboten wählen können. „Aber es war nicht meins, mir fehlten die Heimat, die Berge, die Menschen. Keine Direktorenposition kann mir das ersetzen, das wurde mir klar“, so Fidelis. Zu Hause angekommen, merkte er, dass sich in seiner Haltung und seinen Träumen auch etwas getan hatte: Er wollte keinen Anzug mehr tragen, die meiste Zeit mit „Managen“ verbringen und den Kontakt zum Gast verlieren. Der Anruf von seinem damaligen Ausbildungs- kompagnon aus dem „Schiff“, Thomas Torghele, brachte die totale Kehrtwende. Er bekam die Chance, die „Fuchsalm“ zu übernehmen. „Wenn Hütte, dann aber gescheit.“ Keine sieben Gänge, keine Weinbegleitung, kein Fine Dining. Stattdessen einfaches, aber richtig gutes Essen, leckere frische gebratene Schnitzel, feine Bolognese oder Gulaschsuppe. „Für mich ist es wichtig, alles selbst zu machen und frisch zu servieren, kein Convenience Food.“ Seine Sommelier-Freunde konnten es am Anfang gar nicht verstehen, dass Fidelis mit seinem großen Talent eine Hütte übernimmt und das auch noch in Balderschwang – wunderschön, aber in der kulinarischen Proivinz. „Ich dachte mir, irgendwer muss ja mal damit anfangen, auch gute Weine auf eine Hütte im Allgäu zu bringen. Von meinen ursprünglichen Vorstellungen musste ich schon abspecken, da ich einen Spagat machen musste zwischen dem, was ich meinen Kunden verkaufen kann, und dem, was ich anbieten möchte: statt ‚Fine Dining‘ ‚Real Dining‘.“ Genuss-Kultur | Fuchsalm Balderschwang Foto: Marco Mehl45 Die Lösung ist ein Masterplan, der ihm auf der einen Seite die Möglichkeit gab, seine Mitarbeitenden und sich selbst wirtschaftlich abzusichern, und auf der anderen Seite seine Leidenschaft für besondere Weine und raffinier- te Küche zu leben. Dieser Plan beinhaltet, neben dem voll ausgelasteten Winterskibetrieb eine Eventserie in den Sommermonaten aufzulegen. Hier werden Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenveranstaltungen gefeiert. „Dabei kann ich meine Weinkompetenz ausspie- len und meine ‚200 Positionen‘ aus dem Keller an die interessierte Frau und an den Mann bringen. Die Kunden sagen dann oft: ‚Fidelis, stell uns doch ein Fünf-Gänge-Menü zusammen, mit pas- sender Weinbegleitung.‘ Das höre ich gerne und das kann ich“, lacht und fügt noch hinzu, dass es ihm nicht langweilig wird. Denn er betreut auch noch den Weinkeller vom „Schiff“ in Hittisau, mit allem, was dazugehört. Fuchsalm Balderschwang ski. wandern. events www.fuchsalm.de Haus 77 87538 Balderschwang T: +43 (664) 361 20 01 Sein neuestes Projekt ist das Gasthaus im Golf- club in Riefensberg, mit ehrlicher frischer Küche, die er mit seinem „Sterne-Freund“ Matthias Vo- denac betreibt. So hat Riefensberg neben gutem schmackigem Essen auch endlich wieder eine Location zum Treffen, Reden und Austauschen. Denn: Fidelis Fässler ist das Miteinander wichtig, er kann mit Menschen und die Menschen können mit ihm. So wird ganz nebenbei auch die soziale Komponente gepflegt. „Ich dachte mir, irgendwer muss ja mal damit anfangen, auch gute Weine auf eine Hütte im Allgäu zu bringen ...“Sensationell & Legendär ... Mr. Mr. Der Name „Hansi Bar“ wurde von Hans-Jörg an einem ziemlich späten Abend, mit einem Mitarbeiter gemeinsam, kreiert. Hansi ist der Name des jeweiligen Platzhirsches hier im hoteleigenen Gehege. Die vielen Abwurfstangen, der mittlerweile sieben Exemplare, sind Ehre für die Namensgeber und Trophäe für die Bar. Genuss-Kultur | Resort Bergkristall47 Foto: Marco MehlNext >