< PreviousNachhaltigkeits-Kultur | Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung Mit den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) haben die United Nations bereits 2015 eine Matrix geschaffen, die das Zeug zur Schaffung einer neuen Ära wirtschaftlichen Denkens hat. Auch wenn diese Nachhaltigkeitsziele an- fänglich wie eine typische UN-Empfehlung anmuteten, die zwar zur Kenntnis genommen, aber mangels Exekutive nicht als verpflichtend angesehen werden, haben die wirtschaftlichen und politischen Ereignisse der acht seitdem vergan- genen Jahre den „Empfehlungen“ echte Brisanz eingehaucht. Unternehmen, die nicht dazu bereit sind, radikal umdenken, werden sich künftig nur noch schwer auf einem Markt behaupten können, der sich in puncto Ökologie, Fairness und Chancengleichheit zusehends wandelt. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich Nachhaltigkeit als allgegenwärtige Werbephrase in die Marketingkonzepte von Unternehmen eingeschlichen. Nicht hinter jedem nachhaltigen Slogan oder jedem CO2-Neutralitätsversprechen steht ein wirklich nachhaltiges Konzept. Dazu wird der Begriff zu inflationär gedroschen, wo immer Unternehmen auf Kundenakquise gehen. Gleichwohl hat sich nachhaltiges Wirtschaften als pragmatische Alternative etab- liert. Auf Basis der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Natio- nen hat nach und nach ein echtes Umdenken begonnen. Die neue Art, Wirtschaft zu denken und zu praktizieren, ist inzwischen sichtbar und spürbar in den Unterneh- men angekommen, die den Unterschied bereits leben – und damit Erfolg haben. Als die UN im Jahr 2015 ihre 17 Nachhaltigkeitsziele farbenfroh veröffentlichte, war die Weltwirtschaft noch eine, die nach der Maxime der reinen Gewinnmaximierung tickte und funktionierte. Inzwischen haben uns die Energiekrise, die steigende Infla- tion, der Fachkräftemangel und nicht zuletzt der grausame russische Angriffskrieg auf die Ukraine mit seinem Einfluss auf die weltweiten Lieferketten gelehrt, dass traditio- nelles wirtschaftliches Denken womöglich in eine Sackgasse führt. Plötzlich sind die regionale Ressourcenbeschaffung, Investitionen mit Langzeitwir- kung, die Erkenntnis, dass Mitarbeiter der wertvollste Firmenschatz sind, und der durchdachte Umgang mit Energie und Wasser weit mehr als grüne Nice-to-haves – sie sind zu einem wirtschaftlichen Postulat geworden, das über wirtschaftlichen Erfolg entscheidet. Inzwischen hat sich zu den SDGs die Corporate Social Responsi- bility Directive (CSRD) gesellt, eine gesetzliche Berichtspflicht. Auch kleinere Unter- nehmen müssen bis 2026 transparent darlegen, wie sie das Thema Nachhaltigkeit in ihren Betrieben umsetzen. Dabei genügt dann nicht mehr der selbst verfasste Be- richt, er wird künftig von Wirtschaftsprüfern auf seine Authentizität hin überprüft und gegebenenfalls zurückgewiesen. Unternehmen, die zu den gesetzlich definier- ten Stichtagen keinen Bericht veröffentlichen, drohen schmerzhaft hohe Bußgelder. Auch wenn die 17 SDGs, die von den Vereinten Nationen im Herbst 2015 als Agenda 2030 definiert worden sind, den Überbegriff Nachhaltigkeit beinhalten, haben ge- rade mal ein Drittel der formulierten Ziele ökologische Inhalte wie „Maßnahmen zum Klimaschutz“ oder „Bezahlbare und saubere Energie“. Ein Großteil der 17 Ziele UN-Nach- haltigkeitsziele Von der Empfehlung zur Notwendigkeit 40GSB – die Global societal benefit GbR (gsb) von Axel Dechamps beschäftigt sich mit sozialen Aspekten und Chancengleichheit. So gehören „Geschlechter-Gleichstellung“, und „Hochwertige Bildung“ ebenso zur Agenda wie „Keine Armut“ und „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Bei genauerer Betrachtung sind auch die nicht ökologischen Pos- tulate welche, für die auch Unternehmen Verantwortung tragen sollten. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass ein mittelgroßer Gartenbaubetrieb in Deutschland dazu beitragen kann und soll, den Hunger auf der Welt zu beenden oder die Trinkwasserknappheit in der Sahelzone zu bekämpfen. Gleichwohl lassen sich auch in noch so kleinen Unternehmen Stellschrauben finden, die helfen, Armut zu verringern, Gleichstellung zu fördern und etwas für gute Bildung zu tun. Nicht jedes der formulierten UN-Ziele muss direkt umgesetzt werden, schließlich gibt es auch Optionen „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ zu fördern, indem das Unternehmen bei- spielsweise eine anerkannte Institution oder NGO unterstützt, die global agiert. Gleichzeitig bedeutet nachhaltiges Wirtschaften für einen regional agierenden Betrieb, verantwortungsvoll mit Energie, Wasser und Abwasser umzugehen, die eigenen Mitarbeiter wohl- wollend und perspektivisch zu fördern und im direkten Umfeld für mehr Fairness zu sorgen. Das gelingt beispielsweise durch Produkte und Dienstleistungen, die auch für Benachteiligte erschwinglich sind und einen Beitrag zu einem erfüllenden Leben leisten, statt nur den maximalen Gewinn zu erwirtschaften. FÜNF KERNBOTSCHAFTEN DEFINIEREN ALS PRÄAMBEL DER AGENDA 2030 DIE SDGS: Menschen (People): Alle Menschen sollen ihr Potenzial in Würde und Gleichheit in einer gesunden Umwelt entfalten können. Planet: Die Erde soll als Planet vor Schädigung geschützt wer- den, damit sie die Bedürfnisse der heutigen wie der zukünftigen Generationen decken kann. Wohlstand (Prosperity): Alle Menschen sollen am Wohlstand partizipieren und durch technischen Fortschritt in Harmonie mit der Natur ein erfülltes Leben führen. Frieden (Peace): Ziel ist die Förderung von friedlichen, gerechten und inklusiven Gesellschaften, die frei von Furcht und Gewalt sind. Partnerschaft (Partnership): Die Umsetzung der Agenda braucht globale Partnerschaften, die eine nachhaltige Entwick- lung vorantreiben, die an den Bedürfnissen der Ärmsten und Schwächsten orientiert sind. Die 5 „Ps“ als Kondensat der SDGs Lust auf Gut hat Axel Dechamps am Unternehmenssitz von gsb in Seeshaupt getroffen und über sein Konzept gesprochen. Von hier aus berät er Unternehmen und Institutionen im In- und Aus- land. Seinen Ansatz beschreibt der Anhänger der großen Trans- formation so: „Unternehmen, die sich ernsthaft mit einer Transformation im Sinne der Agenda 2030 beschäftigen, stehen oft vor der riesigen Heraus- forderung, ein ganzheitliches Konzept erstellen zu müssen. Die zahlreichen Aspekte der SDGs lassen sich selbstverständlich nicht einfach so als neues Unternehmenskonzept übersetzen. Sinnvoller ist zunächst eine eingehende Prüfung der Optionen zur Transforma- tion. Die gestalten sich in jedem Unternehmen anders. Auf der an- deren Seite gibt es für jede Unternehmensart und -größe eine Fülle von pragmatischen Ansätzen, die schon in kürzester Zeit zu einem echten Wandel führen.“ Axel Dechamps gründete 2020 die „Gesellschaft für gemeinwohlorien- tierte Organisationsentwicklung“ gsb, um KMU, Kommunen und zivil- gesellschaftliche Einrichtungen auf dem Weg hin zur Transformation zu begleiten. Dechamps‘ Ansatz ist nicht der einer klassischen Unter- nehmensberatung mit einem nachhaltigen Ansatz. Axel Dechamps und sein Team begreifen den Transformationsprozess vielmehr als Reise hin zu einer sozial-gerechten, ökologisch ausgerichteten Zu- kunft, um diese gemeinsam mit allen Akteuren in einem Betrieb, einer Kommune oder einer Stiftung spürbar zu machen. Dechamps´ persönlicher Schwer- punkt liegt auf der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bei Akteuren der Zivilgesellschaft, insbesondere in der internationalen Zusammen- arbeit. Auch in schwierigen und komplexen Kontexten gilt es, die eigene Wertschöpfungskette an der umfassenden Agenda 2030 auszurichten. Dazu gehören bei- spielsweise Arbeitsschutz und faire Löhne, Ausschreibungen und Beschaffungen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, gendersen- sible Projektarbeit und natürlich die Berücksichtigung der ökologi- schen Leitplanken, die die Bestimmungen der SDG vorgeben. Ehrenamtlich engagiert sich Axel für den Aufbau eines Regenwald- und Klimaschutzprojektes auf Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos. Gemeinsam mit den Klimaschützern von chanceforchange verfolgt er das Ziel, effektive, realistische und nachweisbare Maß- nahmen zum Schutz der Artenvielfalt und der Kohlenstoffspeiche- rung zu entwickeln. Sind Sie neugierig und sind Sie bereit für den Wandel in Ihrem Unternehmen? Dann vereinbaren Sie noch heute einen Termin mit gsb und lernen Sie Axel Dechamps und sein Team kennen! Infos und Kontakt unter www.gsb2030.net. 41Bau-Kultur | Fichtl Holzbau 1 Kein anderes Baumaterial vereint Naturschutz, Schönheit und ein gesundes Wohn- klima besser als Holz. Fichtl Holzbau aus Windach kennt alle ökologischen und ästhetischen Vorteile des nachwachsenden Baustoffs und errichtet seine hoch- wertigen Markenhäuser ausschließlich aus Holz. Seit 55 Jahren plant, designt und konstruiert der im Nordwesten des Ammersees angesiedelte Baubetrieb für seine Kunden aus den Landkreisen Landsberg, Starnberg und Fürstenfeldbruck und darü- ber hinaus „Häuser zum Lieben und Leben“. Dabei sind die zeitlos schönen, energie- sparenden Gebäude aus Holz nicht nur das Zuhause vieler Familien im Fünfseenland und Umgebung, sondern auch Gewerbebauten oder kommunale Immobilien. Für das Unternehmerpaar Stefan und Claudia Fichtl sowie für das gesammte Fichtl- Team steht fest: Eine wertvolle und von der Natur inspirierte Bauweise bildet das Fundament für ein glückliches Wohnen. Deswegen setzt der Windacher Betrieb bereits bei der Planung seiner Qualitätshäuser auf Nachhaltigkeit und verwendet neben Holz ausschließlich ökologische Materialien. Chemische Stoffe, Kunsstoff- folien und Verbundmaterialien sind absolute No-Gos bei Fichtl Holzbau. Für die besondere Wohlfühlatmosphäre und das herausragende Wohnklima der Fichtl-Häuser sorgt vor allem der diffusionsoffene Holzrahmenbau. Der gleichzeitig luftdichte Wandaufbau hat den Vorteil, dass einerseits keine Feuchtigkeit von außen eindringen kann, andererseits durch Duschen oder Kochen entstandene Luftfeuch- tigkeit gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben wird. Dieser permanente Feuchteaustausch und der vollständige Wärmeschutz, wertvolle Wärme kann nicht durch Fugen nach außen entweichen, zählen zu den Alleinstellungsmerkmalen der Holzhäuser von Fichtl Holzbau. Und wenn dazu noch Material und Design, traditio- nelles Handwerk und moderne Architektur miteinander harmonisieren und der unverwechselbare Duft von Holz durch alle Räume zieht, dann werden die eigenen vier Wände zum entspannenden Rückzugsort. Außer Neubauten gehören zum Repertoire der Baufirma, deren Partnergewerke aus der Ammersee-Region stammen, auch Anbauten oder Sanierungen sowie die geförderten Seriellen Sanierungen. Dabei erhält das Haus eine passgenaue Gebäu- dehülle, bestehend aus gedämmten Dachmodulen mit PV-Anlage, vorgefertigten Fassadenelementen und Energiemodulen mit Wärmepumpen. Die im 3-D-Modell designten und im hauseigenen Werk gefertigten Module werden dem Gebäude wie ein wärmender Mantel übergestülpt, während die Bewohner einfach im Haus woh- nen bleiben, das sich ruckzuck in ein modernes Effizienzhaus verwandelt. Fichtl Holzbau www.holzbau-fichtl.de Dorfstr. 33 86949 Windach-Hechenwang T: +49 (8806) 958 980 info@holzbau-fichtl.de Häuser aus Holz Zum Lieben und Leben 42Selbsteinschätzung der Unternehmen 43Film-Kultur | Gefördert von LUST AUF GUT Fünf Seen Filmfestival 1 Eintauchen und Auftauchen! Das Fünf Seen Filmfestival zeigt die Highlights des mitteleuropäischen Films 3 4 Fotos: Jörg Reuther & Pavel Broz 2 44Wo gibt es sonst noch so eine atemberaubende Kulisse? Kino- filme auf großer Leinwand schauen direkt am See mit Blick auf die Alpenkette und Zugspitze. Dort, wo andere Urlaub machen, lockt jedes Jahr im Spätsommer das Fünf Seen Filmfestival (fsff) Cineasten von überall her in die landschaftlich einmalige Region StarnbergAmmersee im Süden Münchens. Eintauchen in die Welt des Films und Auftauchen mit weiter reichen- den Bildern im Fünf Seen Land! Großes Kinoerlebnis und kultureller Ort der Begegnung, des Austauschs und der Perspektiven für das Publikum: Das 17. Internationale Fünf Seen Filmfestival findet vom 22. – 30. August 2023 statt. In den Spielstätten Gauting, Starnberg, Schloss Seefeld und Weßling werden rund 100 der besten mittel- europäischen Filme dieses Jahres auf zwölf Leinwänden gezeigt. Viele davon feiern Premiere oder sind in Bayern sogar ausschließ- lich beim Fünf Seen Filmfestival zu sehen. Schwerpunkte sind dabei Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme mit dem Fokus auf Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Publikum hat die einmalige Ge- legenheit, Filmschaffende hautnah zu erleben und mit ihnen in zahl- reichen Filmgesprächen zu diskutieren. Neben den Filmprogrammen an den neun Festivaltagen gibt es zudem ein außerordentliches Rahmenprogramm mit Branchenevents, Live-Musik-Konzerten, Filmquiz-Abenden sowie der beliebten Dampferfahrt über den Starnberger See mit Open-Air-Filmvorführungen im Schiff und auf dem Freiluftdeck. Weitere Höhepunkte sind die Eröffnungsfeier am Starnberger See, die diversen Welt-, Deutschland- und Bayernpre- mieren, die Ehrengäste, das Kino der Kunst (Odeon) und Kurzfilm- festival, die Gastländer Taiwan und Iran, das Filmgespräch am See in der Akademie für Politische Bildung Tutzing sowie die Verleihung des Hannelore-Elsner-Preises. Man darf bereits gespannt sein, wer nach den großen Leinwandstars Barbara Auer, Nina Hoss, Birgit Mi- nichmayr und Sandra Hüller in diesem Festivaljahr mit der begehrten Auszeichnung geehrt wird. Die Welt und ihre Ressourcen, die Demokratie und die Menschen- rechte stehen im Mittelpunkt der Sektion Horizonte-Human-Rights sowie – bereits im dritten Jahr – der beliebten Filmreihe Kino & Klima (in Kooperation mit Anne und Alex Eichberger von der Initia- tive unserklima.jetzt), die anhand des Mediums Film Aspekte des Klimawandels und der gesellschaftlichen Veränderungen vertieft. Jedes Jahr lockt das Fünf Seen Filmfestival gut 20.000 Kinofans sowie mehr als 100 Filmschaffende an. Etliche prominente Schau- spielerInnen, RegisseurInnen und weitere Filmschaffende standen bereits in persönlicher und herzlicher Atmosphäre auf dem blauen Teppich des Fünf Seen Filmfestivals, darunter OSCAR-Preisträge- rInnen und Filmschaffende wie Wim Wenders, Volker Schlöndorff, Lars Eidinger, Nina Hoss, Sandra Hüller, Senta Berger, Tom Tykwer, Hannelore Elsner, Dominik Graf, Caroline Link, Michael Verhoeven, Armin Mueller-Stahl, Edgar Reitz oder István Szabo – um nur einige zu nennen. Das Fünf Seen Filmfestival will Räume öffnen und Blicke weiten. So auch 2023 im 17. Festivaljahr! Einfach hingehen und sich auch mal in unbekanntere Filme wagen – wer das Festival und seinen Intendanten Matthias Helwig kennt, weiß, das lohnt sich immer! Manche Cineasten nehmen sich da schon einmal eine Woche Urlaub, um beim Fünf Seen Filmfestival in mög- lichst viele Filme einzutauchen. Zur Einstimmung auf das Fünf Seen Filmfestival findet ab dem 28. Juli das Open Air Kino Starnberg im dortigen Seebad statt. Fünf Seen Filmfestival 2023 in Gauting, Starnberg, Seefeld und Weßling Weitere Infos und Tickets: www.fsff.de auf facebook und instagram @fsffestival 1Die legendäre Dampferfahrt 2Open Air Filmgenuss im fsff-Liegestuhl 3Prominente Filmschaffende zu Gast 42023 wieder dabei: Die Schlossberghalle Starnberg 5Feierliche Eröffnungsfeier direkt am Starnberger See 6Anne und Alex Eichberger von unserklima.jetzt 7Festivalleiter Matthias Helwig mit Hannelore-Elsner- Preisträgerin Sandra Hüller 8Die begehrten fsff-Preistrophäen 5 6 7 8 Selbsteinschätzung der Unternehmen 45Der Klimakrise mit modernem Lifestyle entgegentreten Werde Teil der Veränderung! Nachhaltigkeits-Kultur | unserklima.jetzt 46 Damit unser Planet auch für unsere Kinder und Enkel bewohnbar bleibt, muss der Ausstoß von Treibhausgasen, wie CO2 oder Methan, drastisch reduziert werden. Im Kleinen kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen. Hier erfährst Du, wie. Gleichzeitig müssen bedeutende Veränderungen politisch angestoßen und durchgesetzt werden. Zum FilmUnsere Protagonisten für diesen Beitrag, Anne und Alex Eichenberger, haben einen Weg gefunden, die „Verzichtsdebatte“ umzukehren und ökologisch sinnvolle Aktivitäten zum Genuss für uns selbst zu erheben. Auf ihrer Webseite www.unserklima.jetzt informieren sie nicht nur über die Zusammenhänge des Klimawandels, sondern stellen auch verständlich und eindrücklich dar, wie jede und jeder von uns augenblicklich mit einem klimafreundlichen und ökologisch sinnvollen Leben beginnen kann – und, versprochen, ganz ohne Verzicht auf Wohlbefinden. Im Gegenteil, wenn wir verstehen, dass jede umwelt- schonende Aktivität ganz nebenbei unsere Gesund- heit und die unserer zukünftigen Kinder und Enkel bereichert, gibt es keinen triftigen Grund mehr dafür, nicht im Sinne von unserklima.jetzt zu handeln. „Früher handelten wir wie viele andere gut situierte Menschen auch: Wir flogen gerne in den Urlaub, aßen häufig Fleisch und fuhren große Autos. Doch dann haben wir uns mit den Auswirkungen unseres Verhal- tens auf die Umwelt auseinandergesetzt und erkannt, dass wir so nicht weitermachen dürfen. Wir haben uns entschieden, unseren CO2-Fußabdruck zu senken und uns für den Klimaschutz zu engagieren. Nachhaltigkeit leben ist modern. Heute leben wir klimaschonend und bewusst. Wir fliegen nicht mehr, essen nur wenige tierische Biopro- dukte, besitzen einen sehr übersichtlichen Kleider- schrank und fahren ein kleines, emissionsfreies Auto. Aber das bedeutet nicht, dass wir auf Komfort und Luxus verzichten müssen. Im Gegenteil: Wir haben neue Erfahrungen gemacht und unseren Lebensstil verbessert, indem wir auf regionale und saisonale Produkte achten, unsere Wohnung energetisch opti- miert haben und alternative Verkehrsmittel nutzen. Und das Beste daran: Wir sind nicht allein! Immer mehr Menschen erkennen, dass ein nachhaltiger Lebensstil nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch für die eigene Gesundheit und das Wohlbefin- den. Nachhaltigkeit ist modern geworden und wird sich weiter durchsetzen.“ 47 Das Wissen um den Klimawandel als die größte Bedrohung für unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel verbreitet sich langsam in der Bevölkerung. Die CO2 - Emissionen müssen massiv gesenkt werden. Doch was resultiert aus diesem Wissen? Die meisten von uns leben weiter wie bisher, verdrän- gen, zeigen auf andere oder haben Angst vor Verzicht und Unbequemlichkeiten. Und mal ehrlich, im Supermarkt auf Plastik zu verzichten, ist zwar ein guter Anfang, reicht aber bei Weitem nicht aus, um den eigenen CO2-Fußabdruck deutlich zu senken. Im privaten Umfeld müssten wir bei den wirklichen Treibhausgaserzeugern wie Flugzeug, Verbrenner, Gas- und Ölheizung und Konsum ansetzen, wollen aber auf die scheinbaren Annehmlichkeiten nicht verzichten. Anne und Alex Eichenberger leben klimaschonend und umweltbewusst, ohne dadurch auf Komfort zu verzichten – im Gegenteil. Nachhaltigkeits-Kultur | unserklima.jetztNachhaltigkeits-Kultur | unserklima.jetzt 48 Jeder Bundesbürger erzeugt etwa 11.000 kg (11 Tonnen) Treibhausgase (CO2, Methan, etc.) pro Jahr. Das ist mehr als doppelt soviel, wie der weltweite Durchschnitt. Was kann ich tun? 1. Mit Anderen über die Klimakrise sprechen 2. Sich engagieren, vernetzen, demonstrieren 3. Politik in die Pflicht nehmen 4. Eigenen Fußabdruck senken Meine Top 13 CO2e Einsparungen pro Person und Jahr * 1. Zug statt Flugzeug, Fliegen vermeiden: 130 bis 220 kg pro Stunde Flugzeit 2. Mit Wärmepumpe und Ökostrom/PV statt Öl/Gas heizen: 3.700 kg/2.500 kg 3. Mit Biogas heizen: 1.500 kg 4. Elektroauto statt Benziner/Diesel fahren: 1.500 kg 5. Photovoltaik aufs Dach: 1.200 kg (Haus, 2 Personen) 6. Weniger Tierprodukte bis vegan: 470 bis 1.010 kg 7. Ökostrom nutzen: 590 kg 8. Fahrrad statt Auto zur Arbeit und Einkauf: 470 kg 9. Heizungsrohre dämmen: 350 kg 10. programmierbare Thermostate + richtig lüften: 340 kg 11. Wäschetrockner vermeiden: 300 kg 12. Fassade dämmen: 290 kg 13. Weniger Warmwasser (Sparduschkopf): 210 kg * Quelle: Umweltbundesamt Die Handlungsempfehlungen von Anne und Alex Eichenberger zah- len insbesondere auf drei SDGs (siehe Beitrag auf den Seiten zuvor) ein. Das sind die Nummern 4 (hochwertige Bildung), 7 (bezahlbare und saubere Energie) und 13 (nachhaltige/r Konsum & Produktion). Diese SDGs bieten den Handlungsrahmen für jede und jeden einzel- nen, die im eigenen Umfeld etwas bewirken möchten. Mit vier Schritten zu mehr Zufriedenheit und einer besseren Klimabilanz. Die Minimierung des eigenen CO2-Fußabdrucks ist für alle machbar. Es bedarf lediglich eines festen Willens, wirklich mit der Umsetzung anzufangen und die Kernthemen Wohnen & Strom, Mobilität, Ernährung und Kon- sum persönlich zu modifizieren. Hier vier Aktionssäulen und 13 Maßnahmen, die innerhalb kurzer Zeit zu einer enormen CO2-Einsparung von bis zu 20.000 Kilo pro Haushalt führen.Darin liegt die feste Überzeugung, dass Kommunikation und Bildung die wesentlichen Elemente sind, die einen Wandel in der Gesellschaft herbeiführen. Handeln aufgrund von erlangtem Wissen ist in Gemein- schaft einfacher und effektiver. Sich in einem Netzwerk zu engagieren, das gute und zuverlässige Informationen lie- fert, hilft dabei, Interessen zu bündeln und zu artikulieren. Selbstverständlich spielt auch die Politik eine große Rolle. Denn sie ist es, die die Rahmenbedingungen für jegliche Aktivität definiert und Grenzen aufstellt. Daher ist es unbedingt notwendig, wo möglich auf die Politik einzu- wirken, um Impulsen Gewicht zu verleihen. Im vierten Punkt geht es um das persönliche Umfeld und den festen Willen, Gewohnheiten zu ändern, um den eige- nen ökologischen Fußabdruck zu minimieren und dadurch mehr Zufriedenheit zu erlangen. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Denn Anne und Alex leben glaubhaft vor, dass sich die Lücke zwischen Wissen und Handeln schon mit kleinen Aktivitäten überwinden lässt. unserklima.jetzt Anne und Alexander Eichberger www.unserklima.jetzt kontakt@unserklima.jetzt 49 Wir empfehlen diese CO2e Rechner WWF - einfach und schnell Den Klimarechner des World Wide Fund for Nature empfehlen wir als Einstieg, um mittels leichter Fragen seinen CO2-Fußabdruck einzuschätzen. Umweltbundesamt - einfach oder detailliert Der Klimarechner des Umweltbundesamtes bietet einen Schnellcheck und einen detaillierten CO2-Rechner für technisch Interessierte. Seien Sie Teil der Veränderung und setzen Sie sich für den Klimaschutz ein! Ein klimaschonender Lifestyle kann nicht nur die Umwelt retten, sondern auch Ihr Leben bereichern. Werden Sie Teil einer Bewegung, die für eine nachhaltige Zukunft kämpft und zeigen Sie, dass modernes Leben und Klimaschutz zusammengehören. Am besten, wir fangen zum Wohle unserer Kinder und Enkel heute gemeinsam damit an. Denn wir haben nur diesen einen Planeten! Anne und Alex Eichenberger bei der Übergabe des von unserklima.jetzt gestifteten „Klima & Kino-Awards“ beim Fünfseen-Filmfestival 2022. Untätigkeit beim Klimaschutz Die auf vielen Konferenzen beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus. Selbst, wenn alle internationalen Beschlüsse umgesetzt werden, erwärmt sich das weltweite Klima bis zum Jahr 2100 laut IPCC-Bericht um bis zu drei Grad, mit unabsehbaren negativen Folgen für unser Leben auf unserer Erde. Nachhaltigkeits-Kultur | unserklima.jetztNext >