< PreviousGame-Changer The Energie-Kultur | Energas BHKW61 Wussten Sie, dass ...62 ... DURCH EINE KOMBINIERTE AUSLASTUNG BZW. DIE NUTZUNG VON PRODUZIERTEM STROM UND HERGE- STELLTER WÄRME (IN SOGENANNTEN KRAFT-WÄRME- KOPPLUNGSANLAGEN)* BIS ZU 40 % ENERGIE EINGE- SPART WERDEN KANN? ... EINE ZEHNPROZENTIGE NUTZUNG DER ANGEFAL- LENEN GÜLLE, DIE Z.B. IN DEN LANDKREISEN LINDAU ODER RAVENSBURG IN EINER BIOGASANLAGE VER- GOREN UND VERSTROMT WÜRDEN, AUSREICHT, UM DEN KOMPLETTEN ÖFFENTLICHEN BUSVERKEHR DORT KLIMANEUTRAL ZU BETREIBEN. ... DIE „JENBACHER-MOTOREN“ DAZU BEIGETRAGEN HABEN, DEN „BLACKOUT“ AUF DEM BALKAN, DER 2021 BEINAHE GROSSE TEILE VON EUROPA LAHMGELEGT HÄTTE, ABZUWENDEN UND FÜR NETZSTABILITÄT ZU SORGEN? NEIN? WIR AUCH NICHT. Aber wenn man sich mal näher mit diesen Themen befasst, wie wir es am 04. April 2022 dank der Einladung bei „Energas“ tun konnten, wird so man- cher dunkle Fleck erhellt. 2021 wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland aktua- lisiert. Damit wird die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz garantiert und eine feste Einspeisevergütung für deren Erzeuger. Die Idee ist, dass bis spätestens 2045 der komplette Strombedarf in Deutschland durch treibhausgasneutrale Energiequellen gedeckt wird. Noch nie war das Thema Energie so präsent wie heutzutage. Extreme Teue- rungsraten, Lieferengpässe und ein nur langsames Vorankommen mit den erneuerbaren Energien, sind die Herausforderung der Stunde. Auch die Jahr- hundertflut 2021 im Ahrtal und Umgebung machen deutlich, was passieren kann, wenn der Erderwärmung nicht Einhalt geboten wird, und viele weitere Unwetterkatastrophen weltweit prophezeien nichts Gutes. Ernteausfälle, Überschwemmungen, riesige Waldbrände und die Vernichtung von Lebens- raum im großen Stil sollten bei jedem die Alarmglocken läuten lassen. Joachim Maier ist Gründer, Geschäftsführer und der Mann an der Spitze von Energas. Bereits vor 25 Jahren träumte er davon, ein Land, frei von Atom- kraft, vollständig mit alternativer Energie zu versorgen. Schon während sei- nes Maschinenbaustudiums interessierte er sich vor allem für die Themen Energieeinsparung und erneuerbare Energien. Bei unserem Treffen sprachen wir von der einstigen Marktführerschaft der Deutschen in Sachen Photovoltaik, von der Aufgabe des Produktions- standorts Deutschland zugunsten Chinas und von dem Preisverfall dieser Anlagen. Angetrieben von all den Erfahrungen und von dem Wunsch energetisch etwas zu verändern, gründete er vor 17 Jahren zusammen mit seinem Partner aus der Schweiz die Firma Energas in Ravensburg. Der Name war Programm: Energie aus Gas. Da Joachim Maier schon Jahre zuvor maßgeblich für den Ver- trieb der „Jenbacher Motoren“ in Deutschland zuständig war, lag es nahe, eine Art „Spin-off“ in die Schweiz auszulagern. Es folgte Ravensburg mit einem Büro, bescheiden im eigenen Haus, bis im Jahr 2016 das heutige Firmenge- bäude im Gewerbegebiet Erlen bei Ravensburg entstand. Fotos: Marco Mehl*KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG (KWK) Kraft-Wärme-Kopplung bezeichnet in einem Kraftwerk die Gewinnung von thermischer und elektrischer Energie zur gleichen Zeit. Die parallel zur Stromerzeugung produzierte Wärme kann beispielsweise zur Beheizung und Warmwasser- bereitung genutzt werden. Verglichen mit der herkömmlichen Erzeugung im Kraftwerk ohne Wärmenutzung und mit der herkömmlichen Wär- meerzeugung, reduziert der Einsatz der KWK den Energieeinsatz und die Kohlendioxid-Emissionen um 40 %. Die KWK kann durch viele Technologi- en realisiert werden, darunter die Dampfturbine, der Motor, die Gasturbine oder, dekarbonisiert, durch den Einsatz von Wasserstoff. Energie-Kultur | Energas BHKW „Wir von Energas betreiben circa 1.000 Anlagen, von denen 50 Prozent mit Biogas betrieben werden. Das entspricht der Energieleistung eines Atomkraftwerkes. Damit versorgen wir fünf Millionen Menschen mit Strom und Wärme.“ Mittlerweile ist die Mitarbeiterzahl auf 150 gestiegen und es werden über 1.000 Projekte in ganz Deutschland betreut. Gemeinsam mit seinem Part- ner Peter Mertel, der in Kulmbach sitzt und der sich auf den Anlagenbau spezialisiert hat, betreuen die beiden hauptsächlich Baden-Württemberg und Bayern. 2020 hat INNIO Jenbacher mit Sitz in Tirol Energas und EPS gekauft. Beide Unternehmen sind Teil der INNIO Jenbacher GmbH und werden von Joachim Maier als CEO der Jenbacher GmbH Deutschland geführt. Alle drei Firmen zusammen bilden die uneingeschränkte Nummer eins bei Großmotoren in Deutschland und sind damit bedeutender Anbieter von ökologischen Ener- gielösungen mit effizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK).DIE IDEE VON POWER-TO-GAS Power-to-Gas ist die Idee der Energiebranche, Stromüberschüsse in Zeiten eines Überangebots erneuerbarer Energien zu speichern und sie in ei- nen Energieträger - in Wärme, Kälte, Kraft- oder Rohstoff - zu wandeln. Dadurch sollen im Sinne der Sektorkopplung die Strom-, Wärme- und Mobilitätssektoren stärker vernetzt werden. Bei Power-to-Gas wird mit regenerativem Strom Elektrolyse betrieben, bei der Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff getrennt wird. Dieser Wasserstoff kann allerdings nur begrenzt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Deshalb geht man noch einen Schritt weiter und bereitet diesen Wasserstoff unter Nutzung von Kohlen- stoffdioxid zu Biomethan auf – dieses Verfahren nennt sich Methanisierung. Als CO₂-Quelle kann beispielsweise Kohlendioxid aus Biogas, Klärgasen, konventionellen Kraftwerken oder auch aus Prozessen, wie etwa der Zement- oder Stahlherstellung, genutzt werden. Mit Power-to-Gas lassen sich große Mengen erneuerbaren Stroms langfristig speichern, da Biomethan problemlos in das Erdgasnetz einge- speist werden kann. Dieses Netz, das sehr gut ausgebaut ist, könnte also in Zukunft als gigan- tische Batterie genutzt werden, um Biomethan über mehrere Monate zu speichern. Wasserstoff und Biomethan, die in Power-to- Gas-Anlagen produziert werden und ins Erd- gasnetz eingespeist werden, können jederzeit wieder in Gaskraftwerken oder Blockheizkraft- werken verstromt werden. So lässt sich das schwankende Angebot aus erneuerbaren Quel- len wie Sonnen- und Windkraft ausgleichen und Strom verbrauchsabhängig produzieren. EIN SZENARIO FÜR DIE MOBILITÄT: Das Biomethan könnte an einer Zapfsäule einer Gastankstelle entnommen werden, um gasbetriebene Fahrzeuge damit zu betanken. Verflüssigt man das Biomethan, so könnte es in Form von sogenanntem LNG-Gas auch zur Betankung größerer Fahrzeuge wie Lkw oder Schiffe verwendet werden. Damit würden 90% des CO₂-Ausstoßes gegenüber einem mit Benzin betriebenen Fahrzeug eingespart. Würde man nur 10 bis 20 % der 9.000 Biogasanlagen umrüs- ten, könnte man so viel Biomethan erzeugen, dass man damit mehr als 12 Millionen Pkw betreiben oder 8 Millionen Einfamilienhäuser beheizen könnte. WELCHE PERSPEKTIVEN ENTSTEHEN? UND WIE KÖNNTE DIE ZU- KUNFT AUSSEHEN? Unsere Motoren können durch alle möglichen Gasarten betrieben wer- den. Erdgas, Biogas, Klärgas, Deponiegas oder Synthesegas. Ja, wir sind auch seit 2022 „Wasserstoff-ready“. Das bedeutet, dass wir mit geringen Umrüstzeiten und -kosten unsere Motoren anpassen könnten. Sobald der Wasserstoff in geeigneter Form zur Verfügung steht, kann damit klimaneu- tral Strom und Wärme erzeugt werden. Für Investoren solcher Vorhaben entsteht dadurch kein sogenannter Investitionsstau. Bereits heute haben wir unseren Betrieb einer digitalen Transformation unterzogen. Unsere Anlagen werden zudem komplett digital überwacht und ferngewartet. Aufkommende Probleme werden uns rechtzeitig über ständige Analysen und Auswertungen zukünftiger Entwicklungsstände angezeigt. Dies ermöglicht uns ein rechtzeitiges Eingreifen, sodass es erst gar nicht zu größeren Ausfällen kommt. WAS BRAUCHT ES, DAMIT DIESE ENERGIEWENDE SCHNELL VOR- ANGETRIEBEN WERDEN KANN? Wir brauchen vor allem eine Veränderungsbereitschaft im Mindset der dafür verantwortlichen Menschen. Was alles möglich ist, zeigen uns Städte wie Bad Waldsee, Bad Säckingen, Pforzheim und Ulm, die mit ihren ei- genen Blockheizkraftwerken (BHKW) Strom und Wärme erzeugen und autark agieren können. Dafür stehen fachkundige Planungsbüros bereit und natürlich auch wir, die solche komplexen Vorhaben ganzheitlich be- gleiten. Ulm z.B. ist ab diesem Jahr „kohlefrei“ durch den Bau eines BHKW mit unseren Motoren. Die Stadt versorgt damit circa 60.000 Haushalte mit Wärme und Strom. Gut wäre auch eine bestimmte Weiterentwicklung von Verbrennungs- methoden. Statt Pellets oder Altholz zu verbrennen, würde es mehr Sinn machen, das Holz zu vergasen und daraus Holzkohle zu gewinnen. Darin sind bis zu 30 Prozent CO₂ gebunden, die wiederum emissionsneutral ver- brennen - ideal, gerade auch in Bezug auf den CO₂-Ausstoß. Die beiden wichtigsten Mitspieler in der Riege der erneuerbaren Ener- gien sind leider ziemlich unberechenbar: Wind weht nicht konstant, die Sonne scheint nicht immer. Biogas ist ein weiteres Multitalent unter den Erneuerbaren. Es kann neben Strom und Wärme auch Kraftstoff in Form von Bio-LNG (Liquefied Natural Gas) bereitstellen, ist flexibel und je nach Bedarf einsetzbar. Ein BHKW ruht während der Zeit hohen Angebots aus Wind und Sonne, um zuzeiten höheren Bedarfs zusätzliche Leistung ein- zuspeisen. Hier ist Biogas die optimale Ergänzung. Es ist rund um die Uhr produzierbar und in Gasspeichern lagerbar. So kann es punktgenau immer dann abgerufen werden, wenn andere erneuerbare Energien gerade nicht verfügbar sind. Durch diese Eigenschaft könnte Biogas in den kommen- den Jahren, wenn der Ausstieg aus Atom- und Kohlekraftenergie weiter voranschreitet, eine immer bedeutendere Rolle bei der Kompensation und als Alternative zu herkömmlicher Energie spielen. IM GESPRÄCH MIT JOACHIM MAIER Energie-Kultur | Energas BHKW Fotos: Marco Mehl65 Für uns sind alle Mitarbeitenden gleich wichtig. Wir nehmen die Belange aller ernst, auch Verbesserungsvorschläge oder Ideen, die gemacht wer- den, werden aufgenommen und diskutiert. Dabei gewinnen wir oft neue Erkenntnisse und können Prozesse optimieren. Unsere Mitarbeitenden identifizieren sich zu hundert Prozent mit unserem Unternehmen und stehen engagiert und authentisch dahinter. Im Gegenzug stehen wir als Firma und ich als Person zu hundert Prozent hinter unseren Mitarbeiten- den. Der Mensch steht im Vordergrund. Wir arbeiten alle daran, dass die Zukunft besser wird, als wir sie im Moment vorfinden. Davon sind wir alle überzeugt und das ist der große Treiber im Unternehmen. Zu uns kommen Menschen, die daran glauben und sich jeden Tag daran freuen, dass sie mit ihrem Wirken dazu beitragen können. Viele neue Mitarbeitende rekrutie- ren wir aus dem Familien- und Freundeskreis im Unternehmen, sie haben Vertrauen in unsere Arbeit, sie genießen, was sie tun, empfehlen uns gerne als Arbeitgeber mit einem konkreten Auftrag und einer Mission weiter. Wir versuchen immer, den entscheidenden Schritt weiterzugehen. Unsere Servicemitarbeitenden z.B. werden dort eingesetzt, wo sie ihren Lebens- mittelpunkt haben. Sie haben toll ausgestattete Fahrzeuge mit bestem Werkzeug, bekommen den doppelten Spesensatz und übernachten in vernünftigen Hotels. Es herrscht ein toller Spirit in der Firma. Wir fördern viele Quereinsteiger, die ein technisches Verständnis haben und die dabei helfen wollen, die Welt energietechnisch zu verändern. Elektriker, Mechatroniker oder Werkstudenten, die ihre Masterarbeit schreiben. Sie alle sind willkommen und werden durch interne Schulungs- maßnahmen auf höchstem Level aus- und weitergebildet. Unser Motto ist: „Unser Wissen ist kein Privatbesitz, sondern wird weitergegeben von Alt zu Jung, von Erfahrenen zu weniger Erfahrenen, von Wissenden zu Suchenden.“ Unsere Aus- und Fortbilder wie z.B. Martin Stöger wollen die Leute befähigen und vorwärtsbringen. Gerne auch mal in der hauseigenen und dafür konzipierten Küche, die sich als wahre Schatzkammer für einen gelebten Erfahrungsaustausch und als Kommunikationsraum etabliert hat. EINE FRAGE AN GESCHÄFTSFÜHRER JOACHIM MAIER WAS BEDEUTET ES, TEIL DES ENERGAS-TEAMS ZU SEIN?66 Zwei Landwirte vom Heslerhof in Isny, Clemens und Gregor Maier mit ihren Familien, zeigen mit ihren innovativen Projekten, dass sich nach- haltige und erfolgreiche Landwirtschaft nicht ausschließen müssen. Neben der klassischen Milchviehhaltung und der Direktvermarktung von Frischmilchprodukten sind diese beiden Brüder vor allem Begründer und Innovatoren für die Konzeption und Umsetzung von Biogasanlagen und der „VapoCircle“-Technologie. Damit wird der Grundstein für einen ganzheitlichen landwirtschaftlichen Kreislauf zur Biogaserzeugung und -veredelung mit eigener Mineraldün- gerproduktion gelegt. Die bedarfsgerechte Erzeugung von Eigenstrom und Eigenwärme sowie die eigene Mineraldüngerproduktion sind mit dieser patentierten Technologie möglich. Basis hierfür ist ein regeneratives Spei- cherkraftwerk, wie in diesem Artikel, in Bezug auf Schwankungen der zur Verfügung stehenden regenerativen Energien, deren Speichermöglichkei- ten und der möglichen Lösungsansätze bereits beschrieben. Der erzeugte Strom kann zu Hochpreiszeiten in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden und erzeugt somit höhere Einnahmen, die zu einer besseren Wirtschaftlichkeit der Anlage führen. Der Erzeuger entscheidet, ob das Gas vor Ort verstromt oder ins öffentliche Gasnetz eingespeist wird. Eine weitere Option ist die Direktvermarktung des Stroms an der Börse. Die entstehende Wärme des BHKW wird dabei in einem großen Pufferspeicher quasi zwischengelagert und kann dann bedarfsgerecht die Verbraucher (u.a. Gärresteverdampfer und Wirtschaftsgebäude) mit Wärme versorgen. Es gibt auch Anlagen, in denen das Biogas zu Biomethan aufbereitet und ins öffentliche Gasnetz eingespeist wird oder auch als Kraftstoff genutzt werden kann, um somit eine verglichen mit herkömmlichen Kraftstoffen große Menge an CO₂ einzusparen. Durch den Einsatz dieser kohlenstoffar- men Energiequelle wird eine Reduktion des Treibhausgasausstoßes in die Atmosphäre erreicht. Neben der Strom- und Wärmeerzeugung durch das BHKW ermöglicht es die Technologie der Gärresteverdampfung der Maiers, aus der angeliefer- ten Gülle einen eigenen Mineraldünger zu produzieren. Diesen Dünger auf dem Feld ausgebracht, bewirkt einen verbesserten Humusaufbau durch Anregung der Aktivität der Bodenlebewesen. Im Boden wird der Dünger an Tonminerale und Humus gebunden, wodurch Auswaschungen vermieden werden. Die Ausbringung direkt in den Boden bewirkt eine Minderung des ansonsten durch Auswaschung und Ausgasung bestehenden Stickstoff- verlustes. Es wird ein maximal pflanzenwirksamer Dünger und somit ein maximaler Ertrag erreicht. Landwirte können zukünftig in Kombination mit einer Biogasanlage durch die neue Technologie ihren eigenen Mineraldünger produzieren. Dadurch ist die Nutzung von Stickstoffdünger über die 170-kg-N/ha-Grenze* hinaus möglich. Durch die Gärresteverdampfung ist die Vergärung von bisher als schwierig eingestuften Substraten mit einem erhöhten Ammoniak-/ Stickstoffaufkommen (auch Gas) möglich. Durch intelligente Fruchtfolgen und Nutzung der Leguminosen können aus dem eigenen Futteranbau der Mineraldüngerbedarf gedeckt und zusätzlich circa 40 Prozent des Düngers an Landwirte verkauft werden, die z.B. Marktfrüchte anbauen. Eine praktische Umsetzung – vielleicht die Landwirtschaft der Zukunft. VORTEILE FÜR DEN LANDWIRT • organische Gülle- und Gärresteaufwertung • eigene Mineraldüngerproduktion • Verbesserung der Düngebilanz durch Abgabe bzw. Umwandlung von Nährstoffen • bessere Fließfähigkeit durch Vergärung und Separation • Einsparung von Lagerraum • Verwertung von Futterüberschüssen, z.B. Grassilage VORTEILE FÜR DIE UMWELT • Nährstoffdrehscheibe • Minimierung des Nitratproblems • Humusaufbau • weniger Ammoniakbelastung für die Umwelt • Verbesserung der CO₂-Bilanz durch energetische Nutzung der Gülle • sinnvolle Nutzung des Methans aus der Gülle • geschlossener Transport VORTEILE FÜR DIE KOMMUNEN • Verwertung des kommunalen Grünschnitts • Gewerbesteuer • Kraftstoff für den ÖPNV • Vermarktung als Vorzeigeregion für Kreislaufwirt- schaft möglich • neue Energie-Infrastruktur VORTEILE FÜR DIE BEVÖLKERUNG • CO₂-Speicherung • geringe Geruchsbelastung bei Transport und Ausbringung • nachhaltiges Konzept • gesicherte Energieversorgung vor Ort Energie-Kultur | Energas BHKW Foto: Marco MehlAUF DEN PUNKT – EIN MÖGLICHES SZENARIO: Mithilfe des regenerativen Speicherkraftwerks können Landwirte ihre anfallenden Wirtschafts- stoffe wie Grassilage, Gülle und Güllepresskuchen nachhaltig verwerten. Erzeuger speisen Strom ins Netz ein und tragen somit zur Versorgungssicher- heit bei. Aus aufbereitetem Biogas, dem soge- nannten Biomethan, kann neben der Einspeisung ins Erdgasnetz auch Kraftstoff hergestellt wer- den. Dieser kann zum einen vom Kunden genutzt werden, zum anderen können CO₂-Zertifikate an Mineralölunternehmen verkauft werden. Das re- generative Speicherkraftwerk macht es möglich, eine bedarfsgerechte Strom- und Wärmeerzeu- gung zu generieren und eigenen Mineraldünger herzustellen. Energas BHKW Nachhaltige Energielösungen für die Zukunft www.energas-gmbh.de Wilhelm-Brielmayer-Straße 7 88213 Ravensburg T: +49 (751) 888 333 30 * § 6 Düngeverordnung Es darf nur so viel Stickstoff (N) mit- tels Dünger ausgebracht werden, dass im Durchschnitt der landwirt- schaftlich genutzten Fläche des Betriebs 170 kg N/Hektar und Kalen- derjahr nicht überschritten werden. V.l.n.r.: Toni Maier, Gregor Maier, Joachim Maier, Clemens Maier und Christoph Maier68 Die Power-Bridge von Ravensburg in die Ukraine Florian Burk kam vor ein paar Wochen mit einem „Ukraine-Aktions-Hilfeaufruf“ der Gemeinde Baien- furt zu einem Treffen vom Round Table in Ravensburg vorbei. Die darauf ins Leben gerufene „Power-Bridge“, zeigt wie man unkonventionell und unbürokratisch in Turbogeschwindigkeit vorhandene PS auf die Straße bekommt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Gleich, direkt nach Anfang des Krieges, haben diverse Unternehmen in Ravensburg ihre „Firmensprinter“ zur Verfügung gestellt. Es wurden umgehend die ersten Hilfslieferungen nach Košice in die Slowakei organi- siert und ausgeliefert. Seitdem ist viel passiert. Der Dreh- und Angelpunkt ist die Organisation vor Ort und in der Heimat. Es muss- ten Lagerhaltung, Logistik, Spendenaufrufe, Konten, Bedarfslisten und vieles mehr auf den Weg gebracht werden. Eine Aktionsfläche musste her, die diese Dinge möglichst unkompliziert regeln und verwalten kann. Auf Basis dieser Anforderung entstand innerhalb kürzester Zeit die Internetplattform (www.power-bridge.eu). Hier werden die aktuelle Bedarfsliste geführt, die Schicht- pläne gezeigt und die Aktionen koordiniert, sprich alle wichtigen Infos verwaltet. Über die AD⁺-App könnt ihr über das Dashboard zu den wichtigsten Punkten und News navigieren. Nach der Art der Spenden gefragt, kann man prinzipi- ell sagen, dass vor allem länger haltbare Lebensmittel und Konserven sowie Betten, Matratzen, Hygienear- tikel oder Geldspenden am meisten helfen, so Martin Riethmüller, der einer der Organisatoren und Helfer vor Ort ist. Entscheidend für die maximale Effizienz und den Erfolg der Aktionen ist die koordinierte Zu- sammenarbeit zwischen den Städten und Gemeinden, den Helfern und den Organisationen, die die Hilfslie- ferungen zusammenstellen und liefern. Auch die Un- terstützung für die Menschen, die Hilfe brauchen, die in die Region Ravensburg gefahren werden und dort in Familien untergebracht werden sollen, ist wichtig. Die Männer des Round Table Ravensburg nutzen auch weitere Netzwerke, so z.B. der Ladies´ Circle 37 Ravensburg, der Round Table Friedrichshafen, die Bahnbusse der Alb-Bodensee-Region (RAB), die Städte und Gemeinden aus dem Schussental und viele mehr. Um sich einen organisierten Transfer von Geflüch- teten besser vorstellen zu können, haben wir Martin gebeten, uns den ihres letzten Einsatzes kurz zu schildern: „Wir starten mit einem Linienbus der RAB, frühmorgens, bis unter das Dach vollbepackt mit Hilfs- mitteln, in Richtung Slowakei. Passieren die Grenze ohne Probleme und treffen dann bei der Behörde, die normalerweise die Coronatests durchführt, in Košice ein. Vor Ort wurde von uns schon vor geraumer Zeit das Verteilzentrum organisiert und aufgebaut. Dort ist dann alles organisiert. Mit Dolmetschern und weiteren Helfern vor Ort werden das Entladen der Waren und die Aufnahme der Menschen organisiert, die mit uns zurück nach Ravensburg fahren. Dort werden sie schon von weiteren Helfern erwartet. Am nächsten Tag folgt dann die Rückreise über den Zoll in Freilassing (Bayern). Uns lässt man passieren, die ‚Kriegsflücht- linge‘ müssen biometrisch erfasst werden, Stunden vergehen. Dann geht es weiter, nach Ravensburg, wo wir alle schon erwartet werden. Hier kommen dann die vielen ‚Gastgeber‘, die die Familien in Empfang nehmen und sich die nächste Zeit um sie kümmern werden. Die ihnen eine Unterkunft bereitstellen, sie verpflegen und ihnen allgemein Unterstützung für die Herausforderungen in der ‚neuen Heimat‘ geben. Dazu gehören: Deutschunterricht organisieren, even- tuelle Arbeitsstellen vermitteln, SIM-Karten für die Handys bereitstellen usw.“ Aktuell beschäftigen sich die Helfer damit, die Struk- turen in Ravensburg und Umgebung zu unterstützen und hier eine Anlaufstelle für Geflüchtete zu installieren. Wenn du selbst Teil dieses Hilfeprozesses werden möchtest, dann schau bitte auf die Webseite www.power-bridge.eu und lasse dich registrieren. Frei nach dem Motto: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Und glaubt uns, da passiert ganz viel bei den Jungs vom Round Table. Jeder Einzelne von euch kann helfen und wirksam werden. Lasst uns alle gemeinsam unsere Werte der Freiheit und Menschlichkeit in Europa aufrechterhalten und für den Frieden einstehen. Hilfe für die Ukraine | Power-Bridge Oberschwaben Foto: Marco Mehl69 Power-Bridge Oberschwaben www.power-bridge.eu Schmalegger Straße 21 88213 Ravensburg GOOGLE PLAY STORE APPLE APP STORE DIREKT VOM MAGAZIN ONLINE GEHEN MIT AR (AUGMENTED REALITY) — und noch mehr über Power-Bridge Oberschwaben erfahren: DIESE MÄNNER STEHEN STELLVERTRETEND FÜR DEN ROUND TABLE IN RAVENSBURG UND DIE ORGANISATION POWER-BRIDGE. 01 QR-Code scannen 02ADmented AR-App downloaden 03vollständige Seite scannen V.l.n.r.: Raphael König, Martin Riethmüller, Felix Wurm und Markus MüllerNext >