< PreviousSie sind also Dirigent und brauchen nicht nur ein gutes Orchester, sondern auch das „Publikum“ oder das politische und gesellschaftliche Umfeld, um diesen Anspruch umzusetzen oder die von ihnen proklamier- te Qualität zu sichern? Ohne mein hervorragendes Team wäre das Büro nicht da, wo es ist. Es unterstützt, setzt um, zieht mich ab und zu auf den Boden der Realität, inspiriert und stellt kritische Fragen. Ich lerne „Loslassen“, Verantwortung zu übertragen, Vertrauen zu schenken und die enorme Kompetenz aller im Einzelnen zusammenzuführen. Das habe ich früher weniger getan und war mehr Solist als Dirigent. Foto: Jens Weber, München Foto: Florian Holzherr art & architectural documentations, Gauting Foto: hiepler, brunier, Berlin 30Wie gehen Sie mit den neuen Themen- und Aufgaben- feldern und mit dem enormen ökonomischen Druck um? Bringt der wirtschaftliche Druck einen Qualitäts- verlust beim Bauen mit sich? Wie ist hier Ihre Position in Ihrer Heimatstadt Augsburg? Der Druck ist groß! Eine bundesweit fatal fehlgeleite te Grundstückspolitik und der völlig überhitzte Markt führen früher oder später zur Frage, wer sich was noch leisten kann. Da bleibt dann oft kein Geld mehr für die eingeforderte Qualität. Die Realität für München sind derzeit durchschnittliche NeubauWohnungspreise von rd. € 7.500/qm Wohnfläche bei durchschnittlichen Baukosten von rd. € 2.500/qm. Demnach entfallen auf die Gesamtherstellungskosten rd. 67% Grundstücks kosten! Auch bei einer Variierung der Baukosten und der Verkaufspreise liegt der Grundstücksanteil immer deutlich über 50% der Kaufpreise. Das wird tendenziell über kurz oder lang auch in Augsburg passieren, wenn nicht gegengelenkt wird. Ich denke darüber nach, verstärkt mit Ökonomen, So ziologen und anderen Disziplinen zusammenzuarbeiten, vor allem auch mit Projektentwicklern und Bauträgern, um die richtigen Antworten auf die wichtigsten Fragen zu finden. Bauen ist immer politisch und abhängig, im besten Fall ist gute Architektur „angewandte Kunst“ und schaffen gute Architekten den entscheidenden Mehrwert über die reine Ingenieursleistung hinaus. Wir wollen und generie ren den „wow“-Effekt bei unseren Projekten und das für bezahlbares Geld. Ich hatte lange Zeit ein eher ablehnendes, zumindest kritisches Verhältnis zu Politik und Bauverwaltung in Augsburg. Mittlerweile sehe ich viele gute Entwicklun gen, was die Initiativen und die Haltung angeht, aber ein dramatisches Defizit an Personal sowie Strukturproble me, Überlastung der Behörden und die generelle Über reglementierung durch Gesetze und Vorschriften. Wir Freien Architekten wollen helfen und unterstüt zen und ich plädiere für ein radikales Vereinfachen der Regelwerke. Da blickt weder der Laie noch der Fachmann wirklich durch oder man verschwendet die halbe Zeit mit Klimmzügen, irgendwie fragliches Baurecht oder veralte te Spielregeln einzuhalten. Der kommerzielle Faktor für mein Selbstverständnis als Architekt ist weniger wichtig als die architektonische Haltung. Mir geht`s ja nicht schlecht und alle Auftraggeber und Kunden werden in Zukunft neben hervorragender Archi tektur auch eine professionelle Kommunikation und ein Kostenbewusstsein spüren … Lieber Herr Bernhard, es war uns ein Vergnügen. Vielen Dank. Titus Bernhard Architekten www.titusbernhardarchitekten.com Provinostraße 52 Martinipark – Gebäude B2 86153 Augsburg T: +49 (821) 599 605 0 info@bernhardarchitekten.com Visualisierungen: Titus Bernhard Architekten BDA, Augsburg Architektur-Kultur | Titus Bernhard Rucke di guh, rucke di guh! Blut ist im Schuh. Der Schuh ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim!* Gebrüder Grimm *Bravo, Ihnen ist natürlich aufgefallen, dies ist ein Bild aus unserer letzten Inszenierung "Froschkönig". Wir freuen uns, Ihnen Aschenputtel ab dem 2.12.2018 zu präsentieren. Genauso bunt, genauso fröhlich, genauso liebevoll gemacht.Aschenputtel Der beliebte Klassiker als bezauberndes Wintermärchen voller Herzenswärme, sanftmütiger Kraft und erlösender Heiterkeit. Liebevoll inszeniert mit Puppen, Tanz und Livemusik für Kinder ab 4 Jahren und die ganze Familie. Eine unkonventionelle, liebevolle EUKITEAProduktion in Kooperation mit dem Puppentheater „La Favola“. Premiere am Sonntag, 2.12.2018, 16.00 Uhr Weitere Vorstellungen am 9.12. / 16.12. / 23.12. / 29.12. / 30.12.2018 5.1. / 6.1. / 12.1. / 13.1. / 20.1.2019, immer um 16.00 Uhr Weitere EUKITEA-Veranstaltungen 9.2.2019, 20.00 Uhr „Rendez-vous“ Barock trifft Lateinamerika, Konzert mit Shenju Chang und Christian Elin 24.2., 3.3.2019, 16.00 Uhr Feurig, frecher DrachenFasching mit „Der Spiegel des Drachens“ Karten reservieren: tickets@eukitea.de oder T: (08238) 96 47 4396 Kartenvorverkauf: Im Theaterhaus EUKITEA, im Café Pustet in Augsburg (im Bücher Pustet, Karolinenstraße 12) oder in der Buchecke Diedorf (Hauptstraße 29) Theater EUKITEA “Mobil” kommt mit seinen Theaterstücken für Kinder und Jugendliche direkt zu Ihnen. Neben dem wertvollen “Theatererlebnis” an sich, stehen bei uns Themen wie Prävention, Friedens bildung und Umweltbildung im Fokus. Theater EUKITEA www.eukitea.de Lindenstraße 18b 86420 Diedorf T: +49 (8238) 96 47 43 0 info@eukitea.de Theater-Kultur | Theater EUKITEA 33Schulwerk der Diözese Augsburg www.schulwerk-augsburg.de Böheimstraße 8 86153 Augsburg T: +49 (821) 45 58 10 10 0 info@schulwerkaugsburg.de Wie geht katholische Schule, Peter Kosak? Die Schule ist eine Welt für sich – und soll auf die Welt vorbereiten. Dabei ist unsere moderne Welt natürlich auch immer in den Schulen präsent mit all ihren Symptomen: Temposteigerung im Zeichen der Globalisierung, Leistungsanspruch und Verände- rungsdruck, heterogene Gruppen, die Herausforde- rungen der Digitalisierung und vieles mehr. Ohne Zweifel: Heranwachsenden Orientierung zu geben, muss heute eine der Hauptaufgaben von Schule sein. Peter Kosak setzt dabei auf katholische Schulen, die als private, aber staatlich anerkannte Einrichtungen den Orientierungsrahmen schon im Namen tragen. Fragen wir ihn als Direktor des Schul- werks der Diözese Augsburg also: „Was können katholische Schulen heute bieten?“ Kosak hat Einblick, da er in seiner Funktion als Direk- tor des Schulwerks Augsburg die Leitung des größten privaten Schulträgers in Süddeutschland innehat und für knapp 20.000 Schüler in 42 Schulen aller Schulfor- men in der Diözese Augsburg zuständig ist. Schule hat schon immer sein Leben bestimmt, ob als Lehrer, als Mitarbeiter im Kultusministerium, als Schulleiter eines Gymnasiums in Augsburg – und nicht zuletzt als Vater von vier Kindern. Bildungs-Kultur | Schulwerk der Diözese Augsburg Bildungs-Kultur | Schulwerk der Diözese Augsburg 34Was können katholische Schulen außer Tradition noch bieten? Sie stellen genau die entscheidende Frage. Unser Anspruch muss sein, selbstbewusst und kritisch reflektiert unseren Weg zu gehen, um in der Bildungslandschaft als profilierter Anbieter wahrgenom men zu werden. Auf einem unserer Flyer heißt es „menschlich. anders.gut“. Mit dem Begriff „anders“ zeigen wir, dass wir bewusst unsere Spielräume nutzen wollen, die wir als private Institution ha ben. Durch die überschaubare Größe unseres Schulverbunds können wir flexibel und direkt reagieren und insgesamt einen engeren und menschlicheren Kontakt innerhalb der Schulfamilie pflegen. Das drückt sich auch im Motto Ihres Leitbildes „Vom Vorrang des Menschen“ aus? Richtig. Wenn wir als katholische Schulen die Botschaft Jesu als Zentrum unseres Tuns sehen, dann ist zwangsläufig alles an der Einzigartigkeit und an den Bedürfnissen jedes Menschen auszu richten. Und in erster Linie sind hierbei natürlich unsere Schülerin nen, Schüler und Studierende zu nennen. In allen unseren Schulen wird uns bestätigt, dass es gelingt, eine Atmosphäre der Wert schätzung, der menschlichen Anteilnahme und der individuellen Achtsamkeit zu schaffen. Das ist ein hoher Anspruch an die Lehrkräfte, die ja auch Stoff zu vermitteln haben und mitunter strenge Notenentscheidungen treffen müssen. Genau aus diesem Grund legen wir so großen Wert auf das Thema „innere Haltung“ bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hier wurzelt meiner Ansicht nach erfolgreiches päd agogisches Handeln und die Herstellung einer lebensfreundlichen Schulatmosphäre. Wir haben einen groß angelegten Lehrgang für alle unsere Lehrkräfte gestartet, bei dem die Reflexion der eigenen Haltung verknüpft wird mit den Erkenntnissen der HattieStudie (der bedeutendsten empirischen Studie zu Einflussgrößen und Effekten in Bezug auf den Lernerfolg). Mit diesem Ansatz, der von der Universität Augsburg begleitet wird, sind wir Vorreiter in der gegenwärtigen pädagogischen Diskussion. Die These „Auf den Lehrer kommt es an“ nehmen wir sehr ernst, da sie ganz in unserem Sinne den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Und: Kommt dieses Anliegen in einer umkämpften Schullandschaft an? Die Anmeldezahlen zumindest ermutigen uns. Zu diesem Schuljahr konnten wir mit einer Grundschule und einer Fach oberschule sogar zwei neue Schulen eröffnen. Unser Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat bei der Einweihung gesagt: „Neue Schulen einzuweihen ist für mich ein überdeutliches Zeichen von Zukunft, Perspektive und Hoffnung.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Aber wie sieht es an Ihren Schulen aus mit Strukturveränderungen, pädagogischen Reformkonzepten oder dem Mega-Thema „Digitalisierung“? Das sind natürlich wichtige Aspekte, die an unseren Schulen entsprechend ihres jeweiligen Profils vor Ort verantwortungsvoll entschieden und umgesetzt werden. So unterrichten mehrere Schulen nach dem sogenannten Marchtaler Plan, bei dem Freie Stillarbeit und Vernetzter Unterricht eine zentrale Rolle spielen. Andere rhythmisieren ihren Ganztagsunterricht oder setzen auf eine intensive digitale Bildung, zum Beispiel mit flächendeckenden iPadKlassen. Bei allen Schulen haben wir vom Träger dafür gesorgt, dass sie eine hochmoderne digitale Ausstattung zur Verfügung haben. Aber wohlgemerkt: All diese Maßnahmen und Ideen sind Hilfsmittel oder Rahmenaspekte, die wichtig und notwendig sind. Für den Lernerfolg sind sie aber nur bedingt entscheidend. Auf was kommt es Ihnen also an? Junge Menschen brauchen Orientierung – schon immer, aber in unserer hochkomplexen Welt notwendiger denn je. Dazu ist sicher eine fundierte Ausstattung mit Wissen und Qualifikationen unab dingbar, weswegen ja auch die Vermittlung des Lehrplans die tägli che Herausforderung darstellt. Aber ich bin mir sicher: Um nach der Schule gut gerüstet ins Leben zu gehen, spielt auch die bei uns sehr aktiv gelebte Schulpastoral mit spirituellen Angeboten, Gottes diensten, Besinnungstagen und vielen Aktivitäten mit sozialem Fokus eine ganz wichtige Rolle. Hier wird der gern verwendete Begriff der Werteerziehung tatsächlich mit Leben gefüllt. Ich sprach vorher von der Haltung der Lehrkräfte; ich würde dies gerne erwei tern: Durch Haltung Halt geben. Herr Kosak, an was denken Sie im Hinblick auf Ihre Schulzeit immer noch gerne zurück? Ich erinnere mich weniger an institutionelle und organisatorische Dinge, ehrlich gesagt auch nicht an alle Inhalte. Aber ich habe noch lebhaft vor Augen Lehrerinnen und Lehrer, die uns jenseits von Bildungsinhalten geprägt haben, die dafür gesorgt haben, dass wir die Welt verstehen und Orientierung finden, kurz: echte Pädagogen im wahrsten Wortsinn; Menschen, die Kinder und Jugendliche an der Hand nehmen und leiten. Und es gab tatsächlich auch einige, die mich so sehr beeindruckt und beeinflusst haben, dass ich selbst den schönsten Beruf erlernt habe, den man sich vorstellen kann: Lehrer und Pädagoge. Lieber Herr Kosak, vielen Dank für Ihre interessanten Ausführungen. 35ERNICKE Patent- und Rechtsanwälte www.ernicke.com Beim Glaspalast 1 86153 Augsburg T: +49 (821) 568 99 0 info@ernicke.com Wir schützen Ihr geistiges Eigentum · Marken und Patente · Anmeldungen und Verletzungsverfahren Anwalts-Kultur | ERNICKE 36Neubarth 1800 Fine Hats & More www.neubarth1800.de Steingasse 12 86150 Augsburg T: +49 (821) 30 626 info@neubarth1800.de Hippe Schirmmütze, flotter Trilby, feiner Fedora, kultiger Bowler oder wärmender Strick – ideale Kopfbekleidungen für jede Kopf- form und jeden Anlass Mütze: Doria 1905, exklusiv bei Neubarth 1800 Hippe Schirmmütze, flotter Trilby, feiner Fedora, kultiger Bowler oder wärmender Strick – ideale Kopfbekleidungen für jede Kopf- form und jeden Anlass Mode-Kultur | Neubarth 1800 37Kaufhaus-Kultur | Siller&LaarBeletage Bellissima Die Beletage war in früheren Tagen das bevorzugte und prachtvoll ausgestattete erste Obergeschoss adeliger Wohnhäuser. Auch das denkmalgeschützte Bothmer’sche Palais, Heimat von Siller&Laar, besitzt im ersten Stock so ein Schmuckstück. Und dies erstrahlt nach einer behutsamen, stilvollen Renovierung in neuem Glanz. Ein ebenbür tiger Rahmen für die Präsentation der exquisiten Produkte rund um das Kochen und den gedeckten Tisch. Hier schlägt das Herz des Palais des Guten Geschmacks. Siller&Laar www.siller-laar.de PhilippineWelserStraße 30 86150 Augsburg T: +49 (821) 50 28 10 info@sillerlaar.de Fotos: fotoambiente.de 39Next >