< Previous20 Musik-Kultur | Trio „Züngelnder Saitenwind“ Foto: Anton Stötzer LUST Lust im Sinne von etwas haben wollen, etwas erreichen, etwas konsumieren. Wie ist das bei Ihnen? Christina Bernard : Ich hab Lust auf Musizieren, auf Kammermusik und auch darauf Lust, meine Leidenschaft in der Musik auszudrücken sowie man das vielleicht als Mensch sonst nicht macht – in der Musik ist da viel mehr möglich. Worauf haben Sie grundsätzlich immer Lust? Kevin Sauer: Ich habe grundsätzlich immer darauf Lust, mit meinem Trio, wenn ich mal für unser Trio sprechen darf, neue Arrangements auszuprobieren. Manchmal packt mich einfach irgendein Musikstück, irgendeine Idee, von der ich mir denke – oh, das müssten wir unbedingt mal im Trio machen. Wenn ich das dann arrangiere, wenn wir die Mög- lichkeit haben, das zusammen auszuprobieren, das ist was, worüber ich mich so richtig freue. Worauf nur in bestimmten Situationen oder an bestimmten Tagen? Anton Stötzer: Also was immer ein besonderer Moment ist, ist für uns, wenn man den Prozess des Probens verlässt, ein Konzert gibt vor fremden Leuten und gespannt ist, was nun mit der Musik passiert, wenn sie auf neue Ohren trifft. Das ist immer ein spannender Moment auf den ich auf jeden Fall Lust habe; aber es ist auch auf jeden Fall ein besonderer Moment. Wann gönnen Sie sich etwas? Und was gönnen Sie sich? Regelmäßig oder nur zu bestimmten Anlässen? Christina Bernard: Also ich gönne mir was – wenn wir von Musik sprechen – wenn ich zum Beispiel ein Konzert gegeben habe. Dann gönne ich mir etwas Ruhe, um das Erlebnis zu verdauen. Aber auch vor einem Konzert brauche ich sie, um mich zu sammeln und um mich auf das Konzert vorzubereiten. Und um meine Musik und mein Musizieren auszugleichen, mache ich gerne Yoga. Da das Musizieren sehr viel, auch Menschliches abverlangt, wenn man auf das Publikum zugeht, sich doch sehr weit öffnet, hilft mir Yoga in meine Mitte zurückzukehren, damit ich mich im Gleichgewicht befinde. GUT Was ist für Sie, etwas wirklich Gutes? Kevin Sauer: Also etwas wirklich Gutes ist für mich, wenn ich gesund bin und dank dieser Gesundheit alles machen kann, worauf ich Lust hab. WiedefinierenSiefürsichgut? Anton Stötzer : Also ich bin an und für sich ein sehr zufriedener Mensch. Trotzdem ist gut, immer noch mal was Besonderes, wenn man sich Mühe gibt, um etwas wirklich auf den Punkt zu bringen. Worauf legen Sie Wert? Was bedeutet für Sie wertvoll? Christina Bernard : Wertvoll sind für mich meine Familie und Freunde, die mir nahe stehen. Das gibt mir einfach sehr viel Kraft, im Leben, beim Musizieren, jederzeit. Worauf ich Wert lege, ist Toleranz, Gerechtigkeit, eher was die Beziehungen zwischen den Menschen betrifft: dass man sich gegenseitig akzeptiert und aufmerksam ist gegenüber seinen Mitmenschen. Was bedeutet Qualität für Sie? Wann und wo erleben Sie Qualität? Kevin Sauer: Qualität bedeutet für mich, dass ich mich rundum wohl- fühle in der Situation. Das heißt die Situation hat einen solchen Rahmen, dass ich mich darin fallen lassen kann und die Situation, die Örtlichkeit einfach genieße. 21 Das kann gutes Essen sein oder ein neu entdecktes Speiselokal; wenn man merkt: das hat man vorher noch nicht gekannt – das ist es einfach, wo Qualität erlebt werden kann. EMPFEHLUNG Was sind für Sie entscheidende Faktoren, etwas zu empfehlen? Anton Stötzer: Erst mal muss es mich soweit überzeugen, dass ich selbst die Empfehlung mit gutem Gewissen aussprechen kann. Dann muss ich auch überzeugt sein, dass es für die Person, der ich etwas empfehle, glei- chermaßen von Bedeutung ist. Ja, das muss persönlich stimmen. Wann haben Sie zuletzt etwas empfohlen bekommen? Und was? Christina Bernard: Ehrlich gesagt, erst vor einer Stunde. Wir hatten Hunger, waren in der Stadt unterwegs und Anton hat uns ein Lokal, „Sir Quickly“, empfohlen, von dem er meinte, da war er schon oft, da fühlt er sich wohl und da gibt es gutes Essen. Wir haben sofort eingewilligt, schließlich ist Anton unser Freund, und siehe da, wir waren tatsächlich begeistert, haben uns gefreut diese Empfehlung bekommen zu haben. Was haben Sie in letzter Zeit empfohlen? Und warum? Kevin Sauer : Meinem Trio empfehle ich zum Beispiel immer wieder neue Stücke, auf die ich stoße. Ich fühle mich auch ein bisschen als der Arrangeur in unserem Trio und nehme mir dann auch die Freiheit heraus, zu sagen, oh, das könnte einfach zu uns passen und empfehle dann dasjenige Stücke, nach dem ich es arrangiert hab, lege die Noten vor und hoffe auf Überein- stimmung. Was ist Ihre wertvollste Empfehlung, die Sie gegeben haben? Anton Stötzer: Über bahnbrechende Empfehlungen weiß ich garnichts. Und was ist Ihre wertvollste Empfehlung, die Sie bekommen haben? Christina Bernard : Wenn ich an meine Geburtstagskarte denke, die ich erst vor kurzem bekommen habe. Darin haben mir meine Eltern einige kleine Sprichwörter aufgeschrieben, zum Beispiel: liebe das Leben, vergiss nie zu träumen, folge Deinem Herzen. WÜRZBURG und drumherum Es gibt viele Klischees über und in Würzburg. Was hat Ihrer Meinung nach Bestand, was nicht? Kevin Sauer: Also ehrlich gesagt, kenne ich die Klischees, die es über und in Würzburg gibt noch gar nicht, da ich erst vier Jahre hier wohne und mein Umfeld sich eigentlich nur zwischen Wohnung, Freunden und Musikhochschule abspielt. Deswegen weiß ich nichts von positiven oder negativen Eigenheiten der Stadt. Was oder wo gibt es richtig Gutes in Würzburg? Was würden Sie einem guten Freund empfehlen, was einem Kommilitonen? Anton Stötzer : In Würzburg gibt es, obwohl man das vielleicht auf den ersten Blick vergisst, viel Natur zu erleben. Zum Beispiel im Steinbachtal, das erst mal ein kleiner Eingang ist, aber sich dann immer mehr ausbrei- tet; man kann dann sehr viel Natur erleben, was gerade in der heutigen Zeit, im hektischen Alltag, sehr erholsam ist, den Blick wieder schärft auf die wichtigen Dinge im Leben. Was ist für Sie an Würzburg einzigartig? Christina Bernard: Was ist nicht einzigartig, würde ich als Gegenfrage stellen? Also keine Stadt gleicht der anderen. Gerade in Würzburg hat man so eine Stadt: sie ist eher klein und von so viel Natur umgeben, bein- haltet solche Schmuckstücke, die Touristen anzieht und das macht es für mich so wunderbar, weil man irgendwie zwar in einem kleineren Nest ist, aber doch die Offenheit erfahren kann, die eine Stadt mit sich bringt. Was überrascht Sie an bzw. in Würzburg? Kevin Sauer: Also ich komme vom Dorf und meine Eltern haben mich von Kindheit an „gelehrt“, dass man im Leben nichts geschenkt be- kommt. Und doch sind wir letztes Jahr tatsächlich beschenkt worden! Wir wurden beim Mozartfest bzw. Mozarttag in der Innenstadt von Larissa I. Oschmann von INNKOMM (Institut für innovative Kommunika- tion) entdeckt und haben von ihr, nicht nur Engagement, sondern auch wahnsinnig viel Zeit geschenkt bekommen. Wir können das gar nicht fassen und wissen nicht, wie wir diese geschenkte Zeit in irgendeiner Weise zurückgeben können. Worauf macht Würzburg Lust? Anton Stötzer : Würzburg macht Lust darauf, Neues zu entdecken, zu experimentieren, zu erkunden. Das Schöne ist, Würzburg bietet dafür auch den notwendigen Raum. Für uns ist das die Musikhochschule, die einfach den Raum bietet, in der Musik sich zu entfalten und das ist etwas ganz Besonderes. Liebe Frau Bernard, lieber Herr Sauer und lieber Herr Stötzer, herzlichen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte Hans-Joachim Grassmann Christina Bernard , 22 Jahre, Saxophon; erhielt ihren ersten Saxophon- unterricht in ihrem Heimatort Neunkirchen am Brand. Von ihrer Lehrerin bis zum Jungstudium an der Hochschule für Musik in Würzburg gefordert und gefördert, wo sie 2017 ihr Bachelorstudium abschließt und aktuell ihr Masterstudium fortführt. Durch verschiede Stipendien wurde ihre Begabung bereits gefördert. Anton Stötzer , 24 Jahre, Violoncello; beginnt mit fünf Jahren das Cello- spiel. Nach Regional-, Landes- und Bundessiegen bei „Jugend Musiziert“ folgt ab 2013 das Studium an der Hochschule für Musik Würzburg, was er 2017 mit dem Bachelor of Music abschließt. Kevin Sauer, 23 Jahre, Konzertakkordeon; im Alter von zehn Jahren beginnt sein Akkordeonunterricht, zuletzt erfolgte der Unterricht an der Musikschule Coburg. 2013 beginnt sein Studium an der Hochschule für Musik Würzburg, das 2017 mit dem Bachelor of Music abgeschlossen wird und seitdem im Masterstudiengang fortgesetzt wird. Trio „Züngelnder Saitenwind“ www.zuengelndersaitenwind.de Winterhäuser Straße 3b 97084 Würzburg T.: +49 (157) 54 37 94 73Foto: Ronny Michalik 22Kommunikations-Kultur | Fotosatz-Service Köhler Der Herr der Bücher „Am Anfang stand der Bleisatz, dann kam der Fotosatz und heute sind es die digitalen Medien, die auch bei uns vor Jahren Einzug gehalten haben“, sagt der Schriftsetzer und Druck- techniker Reinhold Schöberl. Seit über 25 Jahren produziert das Unterneh- men hauptsächlich medizinische Fachbücher für verschiedene Verlage in Deutschland, aber auch über die Grenzen hinaus. Vom Manuskript über die Gestaltung bis zum Print-PDF wird die kom- plette Druckvorstufe abgedeckt. Informatiker in der IT-Abteilung entwickeln Programme, die zur Unterstützung der modernen Buchproduk- tion, aber auch für Verlage zur XML-Produktion dienen – zum Beispiel für e-Books. „Wir sind den Entwicklungen nicht nur gefolgt, sondern waren immer ein Stück voraus. Das zahlt sich heute aus“, so Reinhold Schöberl in seiner Funktion als geschäftsführender Gesell- schafter des Unternehmens. Und er fügt hinzu: „Wir sind ein Team, nur so geht’s, dass wir auch in Zukunft vorne mit dabei sind. Daher auch mein Faible für die Farbe Rot – und den dazu gehörenden erfolgreichen Fußballverein.“ Fotosatz-Service Köhler GmbH Geschäftsführer und Gesellschafter Reinhold Schöberl www.fotosatzkoehler.de Bürgermeister-Otto-Straße 15 97084 Würzburg T: +49 (931) 6 58 45 M: fotosatzkoehler@t-online.de 2324 „Man muss sich einen Stecken in der Jugend schneiden, damit man im Alter daran gehen kann.“ Konfuzius25 Geld-Kultur | Sparkasse Mainfranken Vorstandsvorsitzender Bernd Fröhlich 6. v.l., Vorstandsmitglied Jens Rauch 7. v.l., Bereichsdirektorin Private Banking Sabine Spiegel 1. v.r. Das Leben stellt die unterschiedlichsten Fragen: Wie erhalte ich meinen Lebensstandard und den meiner Familie für die Zukunft? Was ist mit den Lebensrisiken? Mit welchen Absicherungen und Investitionen erreiche ich meine Ziele am besten? Wie bewahre oder entwickle ich mein Geld- und Immobilienvermögen? Was tun, um die Werte später sicher weiterzugeben? Und vielleicht am wichtigsten: Wie entscheide ich mich jeweils richtig? Auch wenn sich Fragen wie diese nicht alle gleichzeitig stellen, so ist es beruhigend jemanden zu haben, der professionelle und verlässliche Antworten weiß. Das Private Banking Team der Sparkasse Mainfranken Würzburg bietet mehr als „nur“ Anlage- beratung. Mit ganzheitlicher Beratung und persönlichem Einsatz begleitet das Team seine Kunden langfristig – ganz gleich welche Anforderungen das Leben stellt. Sparkasse Mainfranken Würzburg www.sparkasse-mainfranken.de |Hofstraße 7–9 | 97070 Würzburg | T: +49 (931) 38 20 Foto: Sparkasse Mainfranken26 Genuss-Kultur | Firas Feinekost „Zusammen sind wir schöner!“ EspressoConnection – wurde im Jahr 2000 gegründet. Tilman Hampl und sein Team importiert verschiedene Espresso- kaffees ausschließlich von kleinen Handwerksröstern in Italien. Er beliefert Büros, Geschäfte, Gastronomie und jeden, der Wert auf guten Kaffee legt. firas feinekost Orientalische und internationale Spezialitäten Erthalstraße 44 97074 Würzburg T: +49 (157) 83 62 48 40 Montag bis Freitag 9 bis 21 Uhr Samstag 9 bis 20 Uhr espressoconnection Kaffee,Maschinen, Mühlen, Zubehör www.espressoconnection.de Frankfurter Straße 87 Bürgerbräu | 01 Braumeisterhaus 97082 Würzburg T: +49 (931) 1 46 22 Es gibt Dinge, die sind ein- fach schöner, wenn man sie gemeinsam erlebt. Essen zum Beispiel. Der 31-jährige Firas Bdiwi ist im Januar 2015 allein vor dem Krieg aus seiner Heimat Syrien geflohen. Nun wollte er etwas zurückgeben für die Hilfe und Unterstützung, die er hier erfahren hat. Er wollte eigenverantwortlich und ganz „wie ein guter Sohn“ auf eige- nen Füßen stehen, etwas Eigenes aufbauen. Das Ergebnis ist beachtlich: Ein kleiner „Feinekostladen“ im Frauenland, in dem man in herzlicher Atmosphäre etwas von den Genüssen des Orients kosten kann. Abgerundet wird das Angebot durch Kaffeespezialitäten der espressoconnection des Würzburgers Tilman Hampl. Bei Firas Feinekost gibt es Lecker- eien wie Fattet Hummus – eine vitaminreiche Schichtspeise aus Kichererbsen, an- gebackenen arabischen Brotstücken, Hummus und einer Joghurtsoße. Oder Suha- do – eine Hähnchenrolle in ara- bischem Brot – und arabischen Börek - vegetarisch oder mit arabischer Wurst. Firas Bdiwi stellt alle Speisen selbst frisch her, unterstützt wird er dabei von seiner Familie. In der Kühltheke liegen appetitliche Oliven, Artischocken und mediterrane Vorspeisen. Und im Feinkostbereich findet man italieni- sche und arabische Öle, Pastaspezialitäten, Kekse, Trockenfrüchte und vieles mehr – und natürlich Kaffee in allen Variationen. Firas‘ Tipp: Die leckeren Falafel: „Unsere frisch frittierten Taler aus selbst hergestellter und fein gewürzter Kirchererbsen- Paste schmecken wie in meiner Heimat Syrien.“ Serviert werden sie einge- rollt in arabisches Brot mit buntem Salat, ein wenig Granatapfel und leckerer Soße oder als Falafelteller mit Salaten nach Wunsch. „Zusammen sind wir schöner!“ lautet das Motto von Firas Bdiwi. Und seine Kundinnen und Kunden bestätigen dies gerne. Suhado-Wrap und Weinblätter Shawarma – Geflügelfleisch in arabischem Brot, Joghurtsoße Der typisch arabische „Döner“ Fattet Hummus sättigende Schichtspeise aus Kichererbsen, angebackenen arabischen Brotstücken, Hummus und einer Joghurtsoße Falafel mit Peperoni, Joghurtsoße und Salat oder als Wrap in arabischem Brot Marmoul süßes Mürbeteig-Gebäck, gefüllt mit Walnuss, Datteln oder PistazienFotos: Ingo Peters 27 Genuss-Kultur | Esspresso Connection29 Kunst-Kultur | Kristin Finsterbusch Geradezu wissenschaftlich sammelt und sor- tiert Kristin Finsterbusch, Fundstücke aus der Welt der Flora und Fauna. Diese gefundenen Gegenstände, zu denen Larven, Flügel und Körperteile ebenso gehören wie getrocknete Früchte, Blüten und Blätter, fließen dabei in ihre Arbeiten ein. Filigrane Bleistift- und Farbstiftzeichnungen gehören gegenwärtig zum bevorzugten Genre der Künstlerin Kristin Finsterbusch. Sie dringt in ihren neueren floralen Arbeiten: „collectio natura“ und „collectio imprimere“ bis in die feinsten Details von Blattwerk, Blüten und Kleingetier vor, so dass der Betrachter sich in diesen Arbeiten „verliert“. Es gelingt ihr mit feiner Linie die Natur in ihrer Größe und Schönheit darzustellen. Es sind keine Abbil- dungen wissenschaftlicher Benennungen und Sortierungen, sondern das natürliche Chaos der Natur, das alles miteinander verbindet und nebeneinander bestehen lässt. Doch bei genauerem Hinsehen fällt auf, das die Zeich- nungen auch Stacheln und Dornen, Scheren und Werkzeuge zur Erhaltung der Art und Fortpflanzung erkennen lassen. Damit weisen sie eher forschende als romantische Bezüge auf und können somit zugleich in unterschied- lichen Dimensionen und Sphären wahrgenom- men werden. Natürlich und spannend, wie ein evolutionärer Prozess, der den Blick in eine andere Sphäre freigibt. Die Faszination der Zeichnung liegt für Kristin Finsterbusch besonders in der Möglichkeit des Abstrahierens, die für sie darin besteht, die ursprüngliche Gestalt zu verfremden, in unge- wöhnliche Beziehungen zu setzen und durch Farbe neu zu gestalten. Ihr Augenmerk gilt dem Unauffälligen, Kleinen und Naheliegen- den, das, wenn es einmal in den Zeichenstrom aufgenommen ist, ein Eigenleben entwickelt. Kristin Finsterbusch studierte nach der Wende an der Hochschule für Bildende Kunst in Braun- schweig freie Kunst. Hier lernte sie vor allem die Druckgrafik kennen, die sie besonders geprägt hat und sie bis heute begleitet. Ihren eigenen Ausdruck findet die Künstlerin in der Lithografie und der Radierung. Neben der zeichnerischen Verfremdung spielt sie in ihren Zeichnungen mit der Realität, unseren Sehge- wohnheiten und der vermeintlichen Fiktion. In ihren neuesten Arbeiten spielt das Foto eine bedeutende Rolle. Seit 1999 hat Kristin Finsterbusch Lehrauf- träge an der Universität Würzburg. Vor drei Jahren hat sie die Leitung der Druckwerkstatt des BBK, im Kulturspeicher übernommen. Durch ihre künstlerische Integrität und ihre technische Fertigkeit hat sie dem Kunstdruck in Würzburg neue Impulse verliehen und die Druckwerkstatt des BBK in den Stand einer Institution erhoben. Text: Reiner Jünger, Februar, 2018 Foto: Katrin Heyer Kristin Finsterbusch Foto, Zeichnung, Druck www.kristinfinsterbusch.de Am Weinberg 31 97076 Würzburg T.: +49 (931) 4 04 66 00 collectio imprimereNext >