< PreviousHochkultur für alle. Ein neues Konzerthaus baut sich nicht von alleine. Eines der Ex- traklasse schon zweimal nicht. Deshalb ist es so wichtig, dass sich zu den großen Bemühungen des Freistaats Bayern um ein neues Gebäude auch ein breit aufgestelltes bürgerschaftliches Engage- ment gesellt, um mit zusätzlichen Mitteln ein Konzerthaus von großer Exzellenz zu bekommen. Als unser aller Konzerthaus soll es offen stehen für alle Bürger, mit vielfältigen Angeboten für alle Gesellschaftsschichten, mit Leben erfüllt von Besuchern aller Al- tersgruppen und von Musikern und Bürgern, deren Berufung und Leidenschaft die Musik ist – oder werden wird. Die Bedeutung eines solchen kulturellen Leuchtturms für eine Kulturweltstadt wie München und ganz Bayern ist elementar. Die besten Dirigenten, Solisten und Orchester der Welt schätzen un- sere Stadt als Hort der Musikkultur auf höchstem Niveau. Mit dem neuen Konzerthaus werden wir einen ganz besonderen Anreiz für die Besten der Besten setzen, in München zu musizieren. Ziel der Stiftung ist die bestmögliche bauliche und akustische Ge- staltung des neuen Konzerthauses und die Förderung der Musik im Konzerthaus auf höchstem Niveau, insbesondere die musikalische Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Unterstützen Sie uns und engagieren Sie sich bei der Stiftung Neues Konzerthaus München. Gemeinsam können wir das kulturelle Profil Münchens auf viele Jahrzehnte prägen. Musik | Kultur Stiftung Neues Konzerthaus München c/o Peters, Schönberger & Partner Schackstraße 2 80539 München Tel. (089 ) 38 172 – 121 info@stiftung-konzerthaus.org Foto: Daniel BreidtGeorg Randlkofer, Vorsitzender, und Hans Robert Röthel, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung 061062Kenneth Cobonpue www.kennethcobonpue.com Flagship Store Auenstraße 78 80469 München T: +49 (89) 21556594-0 germany@kennethcobonpue.com Kenneth Cobonpue steht für kreatives, organisches Design. Der philippinische Designer versteht es wie kein anderer, traditionelles Handwerk mit modernem Design und innovativen Technologien zu verbinden. Die hochwertige Kollektion reicht von Sitzmöbeln, über Leuchten und Tische bis hin zu Accessoires. Kenneth Cobonpue setzt dabei auf nachhaltige und umweltverträgliche Herstellung und verwendet für seine Produkte nachwachsende Rohstoffe und Recyclingmaterialien. Viele Designs sind speziell für den Ausseneinsatz konzipiert. Interiordesign-Kultur | Kenneth Cobonpue 063Interview | Sabine Meister Kunst ist der Spiegel der Seele. 064Wenn man die Welt von Sabine Meister betritt, weiß man sofort, wem ihre ganze Leidenschaft gilt: der zeit- genössischen Kunst. Man erlebt eine stilistisch und farblich sehr sorgfältig aufeinander abgestimmte Sammlung von Minimal Art, ZERO und vielen neuen, jungen Künstlern. Die Werke nehmen einen gefangen, ihre Tiefe und Stille fasziniert. Die Präsenz moderner asiatischer Künstler in der Sammlung Meister – vorrangig koreanische und chinesische Künstler auf hohem Niveau – folgt konsequent einem klaren und schönen Gedanken: eine atmosphärische Brücke zwischen Europa und Fernost zu schlagen. Wie lebt es sich mit kulturenübergrei- fender Kunst? Wir fragen mal nach. Sie haben Ihre auf Lifestyle- und Luxusgüter spezialisierte Unter- nehmensberatung um Corporate Art Projects erweitert. Was hat Sie dazu veranlasst? Es war der letzte, konsequente Schritt in einer langen Entwicklung. Ich habe mich schon immer für „die schönen Dinge des Lebens“ interessiert – Dinge, die unser Leben durch Ästhetik bereichern, Dinge, die unser Auge erfreuen. Daraus hat sich fast automatisch ergeben, dass ich in meinem Berufsleben immer in Bereichen tätig war, die diese Affinität widerspiegeln: Design, Architektur, Mode, Düfte … insgesamt gehobener Lebensstil. Ich habe ausschließlich mit Unternehmen zusammengearbeitet, die höchsten Wert auf Qualität, Exklusivität und gestalterische Raffinesse legen, wie z.B. Hermès, Giorgio Armani, Porsche Design, Estée Lauder, Jil Sander, Pomellato – um nur einige zu nennen. Kooperationen mit Lifestyle- und Luxusmarken sind immer auch eine Schule des Geschmacks, der Verfeinerung. In allen High-End-Unternehmen herrscht ein wacher, schöpferischer Geist; man trifft auf faszinierende Unternehmer-Per- sönlichkeiten, die Stil und Ästhetik lieben und leben und dies auch über ihre Produkte kommunizieren. Häufig sind diese Menschen zudem begeisterte Kunstsammler. Meine langjährige Beratungstä- tigkeit im internationalen Luxussegment hat mein Auge für Kunst ständig geschärft. Luxus und Kunst – das ist ein unterbewusster Magnetismus. Was fasziniert Sie persönlich an Kunst? Kunst ist die geheime Sprache der Menschen, der Spiegel der Seele. Man kann der Welt ganz ohne Worte Signale senden, aber auch Signale empfangen. Es ist ein Dialog zwischen einem Künstler, der etwas aussendet, und einem Betrachter, der diese Botschaft fühlt und empfindet. Es ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen – wie in der Liebe. In jeder Beziehung kann man aber auch nur schweigen. So kann Kunst zwar fordern, muss es aber nicht – jedenfalls nicht ständig. Kunst kann auch, wie ein guter Freund, einfach da sein. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich nach Hause komme und von meiner kleinen Kunstsammlung umgeben bin. Das vermittelt mir ein wun- derbares Gefühl der Geborgenheit, der Vertrautheit, der Schönheit des Seins. Die Verbindung von Kunstobjekt und Kunstsammler ist ja immer ein Stück gemeinsame Biographie. Apropos Biographie: Was war Ihre erste Begegnung mit Kunst? Mich hat Kunst schon als Kind fasziniert. Malerei zählt zu meinen frühesten Erinnerungen. Natürlich wusste ich damals noch nicht, was „Kunst“ ist, aber mich hat es immer in meiner kindlichen Seele berührt, dass man mit Formen, Farben und Linien ein Gefühl aus- drücken, eine Geschichte erzählen oder eine Stimmung erzeugen kann. Ich habe dann schon in relativ frühen Jahren begonnen, erste Objekte zu sammeln, meist auf Reisen – Tempelschmuck, Figuren, Buddhas, wunderschöne Stoffe und Textildrucke. Das war in Nepal, in Thailand – vor allem jedoch auf Bali, als diese wunderschöne Insel noch nicht vom Tourismus überrollt war. Bali war in den 70er-Jahren ein Traum. Für mich war Bali immer der Inbegriff von Schönheit. Die- ses langsame, gelassene Dahingleiten des Lebens, die faszinierende Natur, das unberührte Künstlerdorf Ubud, die Weiten und Strukturen der Reisterrassen, die Menschen dort – ihre graziösen Bewegungen… Das Wort Entschleunigung kannte man damals noch nicht, aber auf Bali wurde es immer gelebt. Man kann sagen, dass der traditionelle asiatische Lebensstil – dieses fast meditativ Fließende, in sich Ru- hende – meine Haltung zur Kunst von Grund auf geprägt hat. Wie hat sich das konkret ausgewirkt? Welche Art von Kunst gibt Ihnen ein besonders intensives Erlebnis? Kunst, in der ich die eben angedeutete „asiatische“ Haltung wieder- finde. Kunst also, die nicht laut und vordergründig ist, sondern die eher auf leisen Sohlen daherkommt; die Balance vermittelt statt Un- Interview: Paul Wagner, Fotos: Frank Lübke 065ruhe. Harmonie ist mir in der Kunst wesentlich wichtiger als Reibung. Das Weglassen des Überflüssigen, die Konzentration auf das We- sentliche. Das hat mich konsequenterweise in Richtung Abstraktion und Reduktion geführt. Am Endpunkt dieser Entwicklung steht der Minimalismus. Er wird oft als „streng“ charakterisiert, aber ich sehe das anders. Ich empfinde Minimalismus eher als Freiheit. Einfache Formen – wenn überhaupt – und ansonsten nur Farbe, aber auch die wiederum mit einer sehr reduzierten Palette. „Minimal Art“ schafft den Gedanken Freiraum. Sie schenkt mir eine Form von Schweben in der Unendlichkeit, ein ruhiges „Eins-sein-mit-sich-Sein“. Wie eine Meditation – wirklich transzendental. Welches Kunstwerk hat Sie in dieser Hinsicht in letzter Zeit beson- ders beeindruckt? Da fällt mir spontan „The Sky Over Nine Columns“ von Heinz Mack ein. Das ist eine Open-Air-Installation aus 3x3 vergoldeten, über sieben Metern hohen rechteckigen Stelen, die mit mehr als 850.000 blattgoldenen Mosaiksteinen besetzt sind. Die Großskulptur könnte fast ein Tempel ohne Dach sein, denn das „Dach“ ist der Himmel; oder – aus einer anderen Perspektive – eine Hochhaus-Skyline. Heinz Mack hat sich hier u.a. von Tempeln in Ägypten inspirieren lassen und betont auf diese Weise – auch durch das Mosaik – die interkulturelle Verbindung zwischen Orient und Okzident. Das Gold ist stark reflek- tierend, so entsteht eine ausgeprägte Licht-und-Schatten-Geomet- rie, die sich – je nach Sonnenstand – permanent ändert. Am späten Nachmittag, wenn die Sonnenstrahlen von der Seite einfallen, leuch- ten die Pfeiler, als wären sie in Brand geraten. Wie ein geometrisches Eldorado – magisch. Die Installation reist im Übrigen durch Europa. Stellen Sie sich dieses spektakuläre Raumobjekt vor der Fassade der Kirche San Giorgio Maggiore in Venedig vor, oder am Ufer des St. Moritzer-Sees, mit den Alpen im Hintergrund – dann erahnt man , wie sehr Kunst ergriffen machen kann. Man spürt, wie sehr Kunst Sie berührt. Mit welchen Kunstwerken umgeben Sie sich privat? Ausschließlich mit Kunst, die mir gefällt. Ich halte nichts davon, Bilder von „angesagten“ Künstlern zu kaufen, nur um damit zu de- monstrieren: „Schaut her, was ich mir leisten kann!“ Statusdenken führt häufig zu einer „Bauchladensammlung“. Ich kann nur jedem, der sich zu Hause mit Kunst umgeben will, raten, nicht auf die Öffent- lichkeit zu hören, oder auf die Wirkung nach außen zu spekulieren. Es muss aus einem selbst kommen und für den Sammler stimmig sein; ansonsten bleibt es reine Dekoration. Jedes Bild, jedes Kunstobjekt, das ich habe, berührt mich persönlich tief, unabhängig davon, ob es von einem bekannten oder von einem bis dato unbekannten Künstler stammt. Bei Buddha-Statuen oder -Köpfen sagt man: „Sie suchen und sie finden Dich – im richtigen Moment“. Nicht wir halten nach ihnen Ausschau, nein, anders herum. So könnte es vielleicht auch mit Bildern sein. Sie erschließen sich uns – wenn der Zeitpunkt stimmig ist. Ich finde im Übrigen auch, dass es einer Sammlung gut tut, wenn sie ein Thema hat, einen Fokus. Daher gibt es bei mir nur minimalis- tische und/oder asiatisch inspirierte Kunst. Da ich „bunt“ nicht mag, hat meine private – fraglos bescheidene – Sammlung eine sehr redu- zierte Farbpalette, überwiegend Weiß und Off-White, Beige, Grau, Schwarz. In einem meiner Räume hängen nur graue Bilder. Ein ästhe- tischer Hochgenuss! Es gibt mir ein Gefühl absoluter Harmonie, wenn alles in einem Raum eine einheitliche Schwingung hat. Verfolgen Sie dieses Konzept auch in Ihren Büroräumen, oder braucht es da eine andere Herangehensweise? Nein, ich bin ja derselbe Mensch, ob zu Hause oder an meinem Schreibtisch. Kein Grund also, etwas zu ändern oder sich im Ge- schäftsleben zu verstellen. Man sollte als Unternehmen nicht etwas nach außen kommunizieren, was man nicht ist bzw. nicht darstellt. Im Übrigen ist genau dies ein häufiges Problem bei Corporate Art: Kunst und Unternehmen stimmen nicht überein, sie haben unter- schiedliche Profile. Das torpediert quasi alles. Zu Ihrer Frage: Auch die Kunst in unseren Geschäftsräumen ist abstrakt und minimalis- tisch, von einer Ausnahme in unserem Konferenzraum abgesehen: Ein Werk von Farin Urlaub, einem sehr begabten Fotografen und Mu- siker. Es ist ein asiatisches Motiv: die Innenansicht des Torii-Weges des bekannten Shinto-Schreins Fushimi Inari Taisha in Kyoto. Es ist wie eine Allee ins scheinbar Unendliche aus Tausenden von scharlach- roten Eingangstoren, den Torii. Dieses Bild ist ein bewusster „Farb- brecher“ – Rot auch als Symbol von Kraft - in unserem ansonsten in Grau und Weiß gehaltenem Büro. Unsere Kunden sollen ja bei und mit uns kreative und erfolgversprechende Visionen entwickeln … Was würden Sie kaufen, wenn Sie nicht auf den Preis schauen müssten? Was ist Ihr ganz persönliches „Must-have“ in der Kunst? Natürlich ein Gemälde von Mark Rothko. Für mich einer der Größ- ten des 20. Jahrhundert. Oder ein großformatiger, dunkler Günther Uecker. Auf meiner Wunschliste steht natürlich auch eine Arbeit von Agnes Martin – eine Kanadierin, die in der Weltliga mitspielt. Sie hatte vor zwei Jahren eine große Ausstellung in der Tate Gallery und im Guggenheim New York. Ihre Bilder sind so unfassbar subtil und leise wie ein verklingender Ton. Vor ihnen kann man stundenlang me- ditieren. Immer wieder faszinierend finde ich auch Enrico Castellani – Stille im Grenzbereich zwischen Fläche und Dreidimensionalität. Und, „last but not least“, ist da noch Robert Ryman. Er beherrscht wie kaum ein anderer die schwierigste Farbe von allen: Weiß. Un- glaublich, welche Variationen er dieser scheinbar so einfachen Farbe abgewinnen kann. Ganz große Kunst. Wenn wir uns von den etablierten Namen einmal abwenden und einen Blick in die Zukunft werfen: Welche Künstler oder Kunst- richtungen stehen auf Ihrer „Watchlist“, weil sie großes Potenzial haben und die Kunstszene stark beeinflussen werden? Das wissen Kunstexperten selbstverständlich wesentlich besser als ich - Galeristen, Kunsthändler, Kuratoren und Auktionshäuser … Aber natürlich habe ich auch hierzu eine klare Meinung. Ich plädiere dafür, verstärkt auf Kunst außerhalb Europas und Nordamerikas zu achten. Wir erleben gerade, dass sich auf der ganzen Welt die Schwerpunkte in Politik und Wirtschaft verschieben – und damit auch in der Kunst. Sie war und ist immer noch sehr eurozentrisch bzw. US-zentrisch, aber das ändert sich mit jedem Jahr. Viele der po- tentesten Kunstsammler kommen inzwischen aus Asien – und auch immer mehr aufsehenerregende Künstler. Asien hat seit jeher eine sehr ausgeprägte kulturelle Tradition, die lange Zeit durch politische Auseinandersetzungen und durch Armut verschüttet war. Jetzt aber bricht sie mit großer Kraft wieder hervor. Diese Wiederauferstehung beginnt in den heute wohlhabenden Ländern Japan, China und Südkorea. Meines Erachtens wird es aber nicht lange dauern, bis andere asiatische Staaten nachziehen. Ich möchte hier speziell auf die exzellente südkoreanische Kunstszene hinweisen, auch wenn sie heute noch nicht im Scheinwerferlicht steht. Hervorzuheben sind hier Künstler wie Ha Chong-Hyun, Yun Hyong-keun und – allen voran – Lee Ufan. Seine Bilder, Objekte und Rauminstallationen sind be- sonders kontemplativ. Er hat einmal gesagt, das Ziel seiner Kunst sei es, „dass dem Betrachter aus dem Werk heraus ein Unendlichkeits- gefühl anweht“. Ist das nicht wunderbar auf den Punkt gebracht, was Kunst ist? Besonders spannend ist natürlich die Entwicklung in China. Neben seinen bereits in der Weltspitze etablierten Künstlern bringt das Reich der Mitte ständig neue, aufregende Künstler her- vor. Sehr interessant finde ich die „Ink Art“, die sich auf traditionelle chinesische Ausdrucksformen wie etwa Tuschezeichnungen oder Kal- ligraphie rückbesinnt und versucht, daraus neue künstlerische Ideen für das 21. Jahrhundert zu entwickeln. Wer sich näher informieren 066Interview | Sabine Meister will: Es gibt im hiesigen Raum einige Galerien, die sich als Mittler zwischen China und dem Westen etabliert haben, z.B. Urs Meile in Luzern oder Michael Goedhuis in London und natürlich der bekannte Londoner Asiatika-Händler Giuseppe Eskenazi. „Pay particular atten- tion – now“ würde ich zu „Ink Art“ sagen. Sie sind an der Nahtstelle zwischen Kunst und Unternehmen tätig. Was kann die Wirtschaft von der Kunst lernen? Der Soziologe Armin Nassehi hat einmal gesagt, Kunst schaue an- ders auf die Gesellschaft. Und „anders schauen“ sei zugleich auch die Kernkompetenz unternehmerischen Handelns. Kunst und Wirtschaft haben also, so verblüffend dies für manche Kapitalismuskritiker sein mag, den gleichen Blickwinkel. Nur ist die Kunst ein empfindliche- rer Seismograph, sie eilt den Entwicklungen voraus. Insofern ist sie ein guter Berater für die Wirtschaft. Sie schärft den anderen Blick, ermöglicht Perspektivwechsel und legt so die Grundlagen für innova- tives Denken und Wandel. Es macht also für die Wirtschaft sehr viel Sinn, sich mit der Kunst auseinanderzusetzen. Ist das der Grund dafür, dass es immer häufiger zu Kooperationen zwischen Kunst und Unternehmen kommt – vom Sponsoring von Ausstellungen bis zur Restaurierung von Kulturgütern, z.B. des Trevi-Brunnens durch die Luxusmarke Fendi? Viele Unternehmen, wie etwa Louis Vuitton, Prada oder Cartier haben eigene Kunstmuseen gebaut. Deutschland gehört mit dem Vitra-Campus in Weil am Rhein oder der Hypo-Kunsthalle in Mün- chen sogar zu den Pionieren auf diesem Gebiet, ist dann jedoch ein wenig eingeschlafen. Leider. Denn für Unternehmen „rechnet“ sich der Schulterschluss mit Kunst; es findet ein Imagetransfer statt, ein kulturelles Upgrading, das Marke und Unternehmen eine Aura des Elitären verleiht. Für die zeitgenössische Kunst bieten derartige Ko- operationen auch Vorteile, denn sie hat mit den Corporate Collectors zahlungskräftige Abnehmer, die die Werke attraktiv präsentieren und so deren Wert steigern. Und nicht zuletzt profitiert natürlich auch die Öffentlichkeit, denn sie kann Ausstellungen und Kunst-Events besuchen, die ohne die finanzielle Unterstützung der Wirtschaft nicht zustande gekommen wären. Durch vielfältige Förderung seitens der Unternehmen dringt die Kunst stärker in den öffentlichen Raum vor und berührt auch diejenigen Menschen, die der Kunst sonst nicht begegnen würden bzw. könnten. Alle Eckpfeiler des Dreiecks „Kunst- Unternehmen-Öffentlichkeit“ profitieren von Kunst-Kooperationen. Sie sind gewissermaßen eine „Win-Win-Win“-Situation. Könnten Sie uns abschließend noch einen Insider-Tipp für ein ganz besonderes Kunstmuseum oder eine ungewöhnliche Kunst- Location geben? Naoshima. Das ist eine kleine japanische Kunstinsel – keine künstli- che Insel, sondern eine Insel der Künste. Man setzt mit der Fähre über und ist in einer anderen Welt. Auf Naoshima steht ein Hotel-Museum, erbaut nach Plänen des japanischen Architekten Tadao Andō, mit einer hochkarätigen Sammlung u.a. von Jackson Pollock, Cy Twom- bly, Bruce Nauman, David Hockney, Yves Klein und Jasper Johns. Über die ganze Insel verstreut sind weitere Museen, dazu diverse Skulpturen und Objekte. In einigen traditionellen japanischen Häu- sern wird zeitgenössische Kunst präsentiert, wie z.B. eine wirklich überwältigende Lichtinstallation von James Turrell. Das kann man sich in ein, zwei Tagen erwandern, idealerweise kombiniert mit stillen Strandspaziergängen. Ich wünschte, ein europäisches Unternehmen würde ein derart überzeugendes Konzept als Sponsor aufgreifen und etwas Ähnliches schaffen. So spannend kann Kunst sein. Frau Meister. Ich danke Ihnen für ein interessantes Gespräch mit vielen Anregungen. Ulrich Erben, Deutschland Ha Chong-Hyun, Korea Yun Hyong-keun, Korea 067Mayser Kopfbedeckungen www.mayserhut.com Bismarckstraße 2 88161 Lindenberg T. +49 8381 507 0 Tradition trifft Moderne. Hutmanufaktur seit 1800 069Next >