< PreviousLUST AUF GUT | Heilberufe im Berliner Gesundheitsmarkt | FamedlyAnfangs wollten die beiden Ärzte Niklas Zender und Dr. Phillipp Kurtz nur das Faxgerät in der Gesundheitsbranche endlich durch eine digitale Lösung ersetzen. Doch schnell wurde klar, dass das zu kurz gegriffen war. Heute ist die Vision von Famedly, das „schlaue Kabel“ für jeglichen datenschutzkonformen Nachrich- ten- und Datenaustausch in der Gesundheitsbranche zu werden. Von der Frankfurter Hausarztpraxis über den Potsdamer Pflege- dienst bis zur Berliner Charité – für alle wird die chatbasierte Kommunikation mit Famedly unkompliziert und sicher. Die Komplettlösung des jungen Unternehmens aus Berlin basiert auf dem verschlüsselten Austausch von Chatnachrichten, wie man es aus dem privaten Umfeld zum Beispiel mit WhatsApp gewöhnt ist. Doch für ein komplexes System wie die Gesund- heitsbranche braucht es mehr als nur einen Messenger. „Uns haben vor allem zwei Dinge an bestehenden Lösungen gestört“, sagt Dr. Phillipp Kurtz. „Zum einen der fehlende Datenschutz und zum anderen die mangelnde Orientierung an klinischen Prozes- sen. Für beides haben wir bei Famedly Lösungen gefunden.“ Um die besonders sensiblen Gesundheitsdaten bestmöglich zu schützen, setzt Famedly auf eine innovative Technologie, das Matrix-Protokoll, auf dem beispielsweise auch der Messenger der Bundeswehr basiert. Das Besondere: Die Lösung funktioniert vollständig dezentral – ähnlich der 2020 im Rahmen der Covid- 19-Pandemie entstandenen Corona-Warn-App – und bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit beliebig vielen Teilnehmern. Damit auch klinische Abläufe alltagstauglich mit der Famedly- App abgebildet werden können, hat das Start-up eine wichtige Neuerung eingeführt: das rollen- bzw. funktionsbasierte Messa- ging. Damit lassen sich individuell auf die Bedürfnisse der jeweili- gen Einrichtung abgestimmte Prozesse abbilden. Der Potsdamer Pflegedienst Ernst von Bergmann Care nutzt den Dienst für die Kommunikation von Pflegekräften untereinander und plant, seine Medikamentenbestellungen auf Famedly umzustellen. Die Charité Universitätsmedizin Berlin testet gerade die intersekto- rale Patientenübergabe von ausgewählten Zuweiser-Praxen in die Charité. Bei Erfolg ist der klinikweite Roll-out geplant. „Über- zeugt hat uns die klare Ausrichtung auf das Gesundheitswesen“, sagt Dr. Gocke, Chief Digital Officer der Charité. „Dass es bei- spielsweise flexible Funktionsaccounts gibt, über die man zustän- dige Personen mit einem Klick erreicht, ist eine kleine Revolution im Bereich klinische Kommunikation.“ Und damit soll noch lange nicht Schluss sein. Durch offene und transparente Schnittstellen kann Famedly an Praxisverwaltungs- und Klinikinformations- systeme und bald sogar an die elektronische Patientenakte (ePA) angebunden werden. Auch die Mitarbeiter bei Famedly haben viele Freiheiten. Alle Angestellten dürfen ihren Arbeitsplatz frei wählen, Arbeitszeiten sind frei einteilbar und werden auf Vertrauensbasis bezahlt. Außerdem organisieren sich die Teams dank der flachen Hierar- chien weitestgehend selbst. So wird die Famedly-Software nicht in einem Großraumbüro, sondern in Wohnungen von München bis Flensburg entwickelt. „Nur wenn absolutes Vertrauen zwi- schen allen Personen in einem Start-up vorhanden ist, kann ein Start-up funktionieren. Wir brauchen daher keine Kernzeiten, Anwesenheitspflicht oder Ähnliches. Wenn man das in einem Start-up einführt, kann man es direkt bleiben lassen“, sagt Niklas Zender. Von einem Digitalunternehmen, das wie Famedly die Digitalisierung selbst aktiv lebt, darf man in der Zukunft sicher noch einiges erwarten. Famedly www.famedly.com Prenzlauer Allee 36g, 10405 Berlin T: +49 (30) 95 99 89 640 Eine kleine Revolution in der GesundheitsbrancheLUST AUF GUT | Heilberufe im Berliner Gesundheitsmarkt | Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe Fotos: X21, Reiner Freese 10Hier beginnt Zukunft Mit dem Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe schaffen wir einzigartige Orte, an denen Menschen sich begegnen, um gemeinsam zu lernen, zu lehren und zu leben. Zum ersten Mal bringen wir verschiedene Bildungsstandorte, Fachbereiche und Akteure des Gesundheitswesens zusammen. Eine ganz neue Dimension des Austauschs und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung für Berlin. 11LUST AUF GUT | Heilberufe im Berliner Gesundheitsmarkt | Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe Foto: Monique Wüstenhagen Christine Vogler Geschäftsführerin BBG Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe Präsidentin des Deutschen Pflegerates 12Im Januar 2020 hat die Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH in Trägerschaft von Vivantes und Charité ihren Betrieb aufgenom- men. Die Leiterin Christine Vogler ist seit dreißig Jahren im Gesundheits- bereich tätig. Sie blickt auf das herausfordernde letzte Jahr zurück: Frau Vogler, Sie brennen für den Pflegeberuf – warum? Es gibt keinen schöneren! Wir haben die Kompetenz, kranken und einge- schränkten Menschen zu helfen, ihnen Perspektiven zu eröffnen und be- kommen so viel Dankbarkeit zurück. Wer einen Gesundheitsberuf hat, soll- te ihn lieben! Die öffentliche Kritik, die geübt wird, bezieht sich nur auf die Strukturen: Wie ist mit dem Schichtdienst umzugehen, wie kommen wir an verlässliche Dienstpläne, welche Erleichterungen helfen Familien? Wir müssen uns fragen: Wie lassen sich Rahmenbedingungen verbessern? Sie blicken als pädagogische Leiterin auf das erste Schuljahr des Bildungscampus zurück. Worauf sind Sie besonders stolz? Es ist uns gelungen, unter Pandemiebedingungen zwei etablierte Schulen für Gesundheitsberufe mit Bravour zusammenzuführen. Gerade mal 9 Wo- chen nach der Gründung kam der erste Lockdown und wir mussten schlie- ßen. Aber die Transformations- und Changeprozesse liefen weiter, wir setzten IT-Strukturen für unsere drei Standorte um und starteten in den digitalen Unterricht. Im April letzten Jahres kam dann noch die große Ver- änderung durch das Pflegeberufegesetz, das Kranken-, Kinder- und Alten- pflege zusammenfasst. Die Schulen von Vivantes und Charité sollen im BBG zusammen- wachsen. Geht das? Klar identifizieren sich die Azubis jeweils stark mit ihrem eigenen Träger der praktischen Ausbildung. Umso wichtiger war es uns, die Klassen zu durchmischen. So können alle voneinander lernen! Und die Träger haben die Chance, die Azubis in die eigene Unternehmenskultur einzuführen. Die beiden Schulen hatten unterschiedliche Historien und Curricula, die zu- sammengebracht wurden. Doppelstrukturen wurden abgeschafft, die Pfle- geschulen neu strukturiert zu fünf „Schulen in der Schule“ mit jeweils rund 500 Azubis. Mehr wäre schwierig, denn pädagogische Arbeit und Lehre ist Beziehungsarbeit. Haben sich auch die neu entstandenen Teams der Lehrkräfte gut verstanden? Ja, fast 50 neue Kolleginnen und Kollegen aller Altersstufen haben im BBG angefangen, sodass wir zusammen mit den Lehrkräften von Charité und Vivantes jetzt rund 210 Mitarbeitende sind – eine enorme Aufgabe, die wir aber dank des Engagements aller sehr gut bewältigt haben. Was steht als Nächstes auf der Agenda? Nachdem wir nach kaum einem Jahr zwei neue Ausbildungsgänge für Me- dizinisch-Technische-Radiologieassistenz (MTRA) und Anästhesietechni- sche-Assistenz (ATA) gegründet hatten, planen wir jetzt die Gründung ei- ner Schule für Medizinische Sektions- und Präparationsassistenz (MSPA). Dann bieten wir insgesamt 7 Ausbildungsgänge an sowie 12 Weiterbildun- gen und die Fortbildung zur Altenpflegehilfe. Wir sind sehr froh, dass diese Chance für Umschuler jetzt auch von der Agentur für Arbeit gefördert wird. Noch ist die Schule in den alten Räumlichkeiten. Wann wird es am neuen Campus losgehen? Wir bauen in Spandau einen weitläufigen eigenen Campus mit Wohnberei- chen, Schul- und Aufenthaltsräumen. Es soll ein lern- und lebenswerter Ort werden, an dem die Auszubildenden alles finden, was sie brauchen. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis es so weit ist. Sie sind nicht nur Schulleiterin, sondern auch als Präsidentin im Deut- schen Pflegerat aktiv. Lässt sich das miteinander vereinbaren? Beide Tätigkeiten erfordern viel Zeit, aber sie fördern und befruchten sich auch gegenseitig – die Grenzen sind fließend. Ich komme viel herum, kann netzwerken und mitgestalten, wenn auf Bundesebene Ausbildungsgesetze geformt und beschlossen werden. So erfahre ich früh, wie Tendenzen sind, kann Einfluss nehmen, Verständnis für andere und meine eigene Position als Fürsprecherin der Pflege- und Gesundheitsberufe entwickeln und alles in die praktische Arbeit einbringen. Was bedeutet Ihnen dieses „Großprojekt BBG“ ganz persönlich? Es ist Teil meines Lebens, ich bin stolz, dabei sein zu dürfen. Nie wird mir vermittelt „Das klappt nicht!“ – Vom ersten Tag an gingen wir mit der Über- zeugung voran, es zu schaffen. Ich bin froh über den Mut der Träger Charité und Vivantes, die die Entwicklungen begleiten und uns den Rahmen ge- ben, in dem wir wachsen können. Ich sehe mich als Dienstleisterin für diese Einrichtung, mit der wir schon durch unsere Größe viel bewegen können für die Versorgung der Menschen. Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe www.bildungscampus-berlin.de Waldstraße 86-90 . 13403 Berlin . T: +49 (30) 130 14 1700 „Pädagogische Arbeit und Lehre ist Beziehungsarbeit“ – ein Jahr Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe 13LUST AUF GUT | Heilberufe im Berliner Gesundheitsmarkt | Heilberufe Center Heilberufe Center Berliner Sparkasse www.berliner-sparkasse.de Friedrichstraße 171, 10117 Berlin T: +49 (30) 869 866 66 Die Finanzen von Heilberuflern im Fokus 14Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, muss sich auch mit zahlreichen betriebswirtschaftlichen Themen auseinandersetzen – die Gründung oder Übernahme einer ärztlichen oder therapeutischen Praxis bildet da keine Aus- nahme. Ob es um die Finanzierung geht, sinnvolle und notwendige Investitionen, eine solide Liquidität oder ausreichende Rücklagen, das Thema Finanzen ist vielschichtig. Daher werden niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Thera- peutinnen und Therapeuten bei der Berliner Sparkasse in einem eigenen Heil- berufeCenter betreut. Die neue Einheit bündelt Expertenwissen aus verschiedenen Bereichen, die für diese Berufsgruppe wichtig sind, ob Gründung und Nachfolge, Unternehmens- optimierung oder Anlageberatung. Dabei ist das Betreuungskonzept so angelegt, dass die Kundinnen und Kunden zu allen finanziellen Belangen aus einer Hand beraten werden, also sowohl zu unternehmerischen Anliegen als auch zu priva- ten Vermögensfragen. Denn auf beiden Seiten ergeben sich für die Heilberufe- branche oft ganz spezifische Fragen. „Derzeit ist zum Beispiel auch in Praxen die Digitalisierung ein großes Thema“, sagt Steffen Lehmann, Leiter im HeilberufeCenter. „Hier bieten sich heute viele Möglichkeiten, um für einen reibungslosen Ablauf in der Praxis zu sorgen oder diesen weiter zu optimieren.“ Dazu zählen z. B. moderne Abrechnungssysteme, ein digitales Terminmanagement, ein funktionierender Zahlungsverkehr oder die digitale Kommunikation mit dem Steuerberater. „Das bedeutet zunächst einen gewissen Aufwand, aber die Investition lohnt sich, denn am Ende geht es zuguns- ten der Effizienz und der Personalressourcen.“ Und auf der privaten Seite? „Ein Schwerpunktthema ist die Altersvorsorge“, berichtet Ann-Kristin von Knobloch, ebenfalls Leiterin im HeilberufeCenter. „Denn auch für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte wird hier eine frühzeitige Planung immer wichtiger.“ Während früher für einen sorglosen Ruhestand das Versorgungswerk in Kombination mit dem Erlös aus einem Praxisverkauf aus- reichte, setze sich die Altersvorsorge heute aus weiteren Komponenten zusam- men. Dazu können u.a. private Rentenversicherungen, selbst genutzte oder vermietete Immobilien, Wertpapiere bzw. unternehmerische Beteiligungen oder besondere Anlageobjekte zählen. Ob es also um die Finanzierung einer Praxis, den Zahlungsverkehr, das Leasen von Medizintechnik oder die Absicherung für den Ruhestand, Geldanlage oder eine Eigenheimfinanzierung geht – die Beraterinnen und Berater des Heilberufe- Centers wissen um die Besonderheiten der Branche. Nun gibt es in Berlin aber nicht nur Praxen, Praxisgemeinschaften oder medizini- sche Versorgungszentren, sondern auch größere medizinische Einrichtungen. Dazu gehören z.B. Medizintechnik- und Pharmaunternehmen, Krankenkassen oder Kliniken. Auch diese Unternehmen werden derzeit besonders beansprucht. Insbesondere Kliniken sind durch den stetigen Rückgang der eigentlich gesetzlich verankerten Investitionsförderung durch die jeweiligen Länder, das nicht mehr vollständig zeitgemäße Fallpauschalensystem oder die Digitalisierung gefordert. Hier unterstützt die Berliner Sparkasse ebenfalls mit gezielter Beratung, die auf viel Branchenwissen fußt. „Die Unternehmen profitieren von unserer langjähri- gen Expertise in allen Bereichen des Bankgeschäftes“, erklärt Ralf Steinmann, Abteilungsdirektor im Gesundheitscluster der Berliner Sparkasse. „Dabei setzen wir auf vier Eckpfeiler: Branchenkenntnis, Kontinuität, Langfristigkeit und ein starkes Netzwerk.“ Das spezialisierte Team berät Unternehmen der Gesundheitswirtschaft u.a. zu unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten, seien es Betriebsmittelkredite, Leasing, Investitions- oder Förderdarlehen, aber ebenso zu Geldanlagen oder bei der Suche nach geeigneten Versicherungen. Das HeilberufeCenter und das Team Gesundheitscluster beraten ihre Kundinnen und Kunden so, dass jede und jeder am Ende die Lösung hat, die er oder sie braucht. Egal, ob es eine Ärztin ist, die sich selbstständig machen möchte, oder eine große Klinik mit langer Tradition. Beratung auf Augenhöhe: Ann-Kristin von Knobloch und Steffen Lehmann haben sich auf die Beratung von Heilberuflern spezialisiert. 15LUST AUF GUT | Heilberufe im Berliner Gesundheitsmarkt | mederi Die Praxis ist Silber. Das Team ist Gold. Foto © Helmut Sattler 16mederi www.mederi.dental mederi am Roseneck Karlsbader Str. 1 . 14193 Berlin . T: +49 (30) 825 60 20 mederi Köpenick Kinzerallee 16 . 12555 Berlin . T: +49 (30) 656 12 91 Der Magie eines sympatischen Lächelns kann so leicht niemand widerstehen. Vor allem nicht, wenn auch noch schöne Zähne im Spiel sind. In den hell und freundlich ausgestatteten Räumen der Zahnarztpraxis mederi in Berlin-Schmargendorf sowie in Berlin-Köpenick kann selbst das Warten Spaß machen. Denn hier kümmert sich ein handverlesenes Team kompetenter und freundlicher Mitarbeiter*innen um eine entspannte Atmosphäre, in der Ästhetik auf Wohlfühl- faktor trifft und in der Angstfreiheit groß geschrieben wird. Zu mederi kommt man gerne und noch lieber wieder – am liebsten mit einem Lächeln. Mit dem ärztlichen Leiter Gert H. Fitschen steht jedem Patienten ein erstklassiges, hoch professionelles Zahnärzteteam bereit. Ein hoher Erfahrungsschatz trifft hierbei auf modernste Technik. So wird neben einer anspruchsvollen ästhetischen Zahnmedizin auch eine bestmögliche Versorgung von der einfachen Füllung bis hin zum Implantat oder gar kom- plexeren Eingriffen garantiert. Für langlebige, gesunde und schöne Zähne, mit denen es sich noch lieber lächelt, ist solch eine hochwertige und vorausschauende zahnmedizinische Behandlung wie bei mederi Gold wert. Und das ist gut, sogar sehr gut. Foto © Helmut SattlerFoto © Helmut Sattler Foto © Helmut Sattler 17Next >