< Previous78 Im ZKM wird der Betrachter zum Benutzer. Das ZKM schreibt die Künste in das digitale Zeitalter fort. The viewer turns user at ZKM. ZKM carries the arts forward into the digital age. RoC: Neue Wege beschreitet das ZKM auch mit der GLOBALE: eine echte Wolke im ZKM. Ein entwurzeltes Haus an einem Kran mitten in der Karlsruher Innenstadt. Das ZKM hat zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe ein neues Ausstellungs format entwickelt. Wie führt die GLOBALE den Gründungs- gedanken des ZKM fort? PW: Das Großprojekt GLOBALE, von 19. Juni 2015 bis 17. April 2016, ist die Summe der Erfahrungen des ZKM und seiner Beobachtungen des globalen Kunstgeschehens. Die GLOBALE zeigt für 300 Tage avancierte Kunstpraktiken, die performativ sind, die live sind, die online sind und, vor allem, die digital sind. Die GLOBALE, Labor und Akademie zugleich, zeigt die künstlerischen, sozialen und wissenschaftlichen Tendenzen des 21. Jahrhunderts. RoC: ZKM is also forging new paths with GLOBALE: an actual cloud inside ZKM. An uprooted building hanging from a crane right inside the middle of Karlsruhe’s city centre. ZKM de veloped a new exhibition format for the 300th anniversary of the City of Karlsruhe. How does GLOBALE continue in the spirit of ZKM’s founding philosophy? PW: The large-scale GLOBALE project, from 19 June 2015 to 17 April 2016, is the summation of ZKM’s experiences and observations of the global art scene. For 300 days, GLOBALE is showing advanced art practices which are performative, live, online and, most of all, digital. GLOBALE, a laboratory and academy combined, presents the artistic, social and scientific tendencies of the 21st century. Foto: Felix Grünschloß, © ZKM79 Herzschlag Oberrhein 2 | ZKM ZurEröffnungderGLOBALEzeigtedasZKMdiegroßformatigenInstallationendes japanischen Künstlers Ryoji Ikeda. Die Industriehalle wurde zum Datenraum. For the opening of GLOBALE, ZKM showed the large-format installations of Japanese artist Ryoji Ikeda. The industry hall was transformed into a data room. Eine Wolke im Museum? Die Besucher wanderten durch eine Wolke, die von Lichthof zu Lichthof zog. A cloud in the museum? Visitors wandered through a cloud which moved from atrium to atrium. Foto: Harald Völkl, © ZKM Foto: Martin Wagenhan, © ZKM80 Foto: Justus Ammann, www.justus-ammann.de Röster: Tasse für Tasse Gutes tun und exquisiten Geschmack genießen – ein Entwicklungshilfeprojekt aus dem Dreiländereck ermöglicht Kleinbauern in Kamerun ein nachhaltiges Auskommen. Roaster: Doing cupfuls of good and enjoying exquisite taste – a development aid project from the ”trinational” region provides smallholders in Cameroon with a sustainable income.81 Herzschlag Oberrhein 2 | Dikome/Kamerun e. V. Gutes tun mit feinem Kaffee „Hallo wach?“ Wer „Glory Halleluja“-Kaffee trinkt, weiß die Wirkung des Koffeins ebenso zu schätzen wie das kräftige Aroma. Mit seiner eigenen Charakteristik und dem unverwechselbaren Logo hat sich der „faire Kaffee“ im Dreiländereck bei Lörrach im ausgewählten Fachhandel, der gehobenen Gastronomie und natürlich bei den Kennern einen Namen gemacht – und für eine treue Anhängerschaft des lokal-internationalen Projekts gesorgt. Denn wer schätzt es nicht, mit Lust auf Gutes feinen Kaffee zu trinken und gleichzeitig Gutes zu tun? Eine echte „Achse des Guten“ reicht in diesem Fall von Schopfheim im Wiesental bis nach Dikome im Regenwald Kameruns. Vor über zwanzig Jahren starteten Pioniere aus dem Südschwarzwald in den afrikanischen Busch und realisieren seitdem dort auf der Basis von Projektpartner- schaften verschiedene Initiativen, um den Kleinbauern im Regenwald ein nachhaltiges Auskommen zu bieten. Daraus ist über die Zeit in Deutsch- land der Verein Dikome/Kamerun e. V. entstanden und in Kamerun eine Kleinbauern-Kooperative. Während diese für den Kaffeeanbau und die Ernte sorgt, kümmert sich der Verein – mit zu hundert Prozent ehren- amtlichen Mitarbeitenden – um die Vermarktung im Dreiländereck. Und unterstützt ganz nebenbei verschiedene Wasser-, Schul- und Gesund- heitsprojekte vor Ort in Kamerun. Vermarktung bedeutet dabei die Organisation der gesamten Logistik vom Ankauf bei den Kleinbauern, Schälen des Kaffees, Ausschiffen aus Afrika und Transport bis zum Depot im Dreiländereck. Hier übernehmen die ehrenamtlichen Mitglieder das Rösten der Bohnen in verschiedenen Va- rianten bis hin zum Abfüllen, Verpacken, Versenden und Verkaufen. Rund 25 Tonnen Kaffee verarbeitet der Verein pro Ernte – und garantiert Genießern im Dreiländereck guten Kaffeegenuss mit dem guten Gefühl, diese Welt ein kleines bisschen besser gemacht zu haben. Weil aber bes- ser besser als gut ist, hoffen alle auf neue Kundenkreise und eine konti- nuierliche Entwicklung des Geschäfts: Mit den bestehenden Strukturen könnten locker dreißig Prozent mehr Kaffee-Umschlag gemacht werden und der damit verbundene Umsatz den afrikanischen Bauern noch bes- sere Perspektiven bieten. Entwicklungshilfe tassenweise eben, so der Slogan des Vereins. Doing good with fine coffee “Hi, you awake?” People who drink “Glory Halleluja” coffee appreciate the effect of the caffeine as well as the strong aroma. With its unique characteristics and unmistakable logo, this “fair coffee” has made a name for itself among select specialised sellers and top-end restaurants in the area near Lörrach where three countries converge – and has ensured loyal support for the locally international project. For who wouldn’t value drinking fine coffee with a desire for good while actually doing some good? In this case, a veritable “axis of good” extends from Schopfheim in Wie- sental to Dikome in the rainforest of Cameroon. More than 20 years ago, pioneers set out from the southern Black Forest bound for the African bush, and since then have been implementing various initiatives there on the basis of project partnerships to provide smallholders in the rainforest with a sustainable income. In the course of time, this has evolved into the association Dikome/Kamerun e. V. in Germany and a cooperative for smallholders in Cameroon. While the smallholders take care of growing the coffee, the association – with a staff made up entirely of volunteers – handles marketing in the “trinational” region. And incidentally supports various water, education and health projects on site in Cameroon. Marketing means organising all the logistics from purchasing from the smallholders and husking the coffee beans to shipping from Africa and arranging transport to the depot in the “trinational” region. This is where the volunteers take over, roasting the beans for different variations as well as filling, packing, shipping and selling. The association processes about 25 tonnes of coffee per harvest – and guarantees that connoisseurs in the “trinational” region can enjoy good coffee with the good feeling of having made this world a little better. But because better is better than good, everyone hopes for new clientele and continuous development of the business: with existing structures, it would be possible to easily increase coffee turnover by 30% and use the resulting revenues to offer the African growers even better perspectives. Development aid by the cupful, as the association’s slogan goes. Dikome/Kamerun e. V. Richard Renz (1. Vorsitzender) www.dikome-kamerun.de 79677 Aitern T: +49 (7622) 901 99 69 dikome-1vorsitzender@dikome-kamerun.de82 Foto: Justus Ammann, www.justus-ammann.de83 Herzschlag Oberrhein 2 | Dikome/Kamerun e. V. Vorstand: Sackweise Gutes tun – ein erfolgreiches Geschäft für „Gottes Lohn”. Ausschließlich ehrenamtliche Arbeit hier vor Ort ermöglicht Kleinbauern in Kamerun ein nachhaltiges Auskommen. Board: Doing good by the sackful – successful business for ”charity’s sake”. An exclusively volunteer staff here solely ensures a sustainable income for smallholders in Cameroon.84 85 Herzschlag Oberrhein 2 | LUST AUF GUT LUST AUF GUT oder SEHR GUT Wir leben in einer sich immer schneller drehenden Kommunikationswelt und reden gerne über Werte, Transparenz, Integration, Netzwerke und lieben unseren Apple. Wir wollen dazu gerne liberal, offen, schnell, inter- national und natürlich innovativ sein. Und so haben wir inzwischen eine vielfältige Wirtschafts-Kultur und Kultur-Landschaft geschaffen. Eine Kultur, in der wir leben wollen. Einerseits. Aber andererseits – und da haben wir schon etwas dagegen – leben wir in einer Billig-billig-, Schnell-schnell- und leider auch einer ausgeprägten Geiz-Kultur. Nur logisch haben wir in Frankfurt einen virtuellen Staat, die „Republic of Culture”, gegründet. Uns geht es hier nicht um Hochkultur gegen Design gegen Schnick- Schnack. Es geht auch nicht um Abgrenzung, sondern um eine ganz- heitliche An-Sicht der Kultur. Wir wollen loben, ausloben. Die, die einfach versuchen, die Dinge gut zu machen. Wir vernetzen (sagt man ja heute so) dort die KLASSISCHE KULTUR mit der AUFTRAGSKULTUR (Architektur, Design, Fotografie und Gestal- tung) mit der „KOMMERZIELLEN KULTUR“ (Marken) und dem qualifi- zierten Handel (auch Galerien). Also eine Exzellenz-Initiative für die Gut-Kultur, die Stadt-Kultur, die Kommunikations-Kultur, die Bau-Kultur, Bar-Kultur, Körper-Kultur, Kreativ-Kultur, Reise-Kultur, Wohn-Kultur, Spaß-Kultur, Marken- Kultur, Regional-Kultur, Lebens-Kultur, Lese-Kultur, Theater-Kultur, Museums-Kultur, Freizeit-Kultur, Diskussions-Kultur, Rede-Kultur, Ess-Kultur, Design-Kultur, Gestaltungs-Kultur, Schreib-Kultur, Jugend- Kultur, Sprach-Kultur, Verhandlungs-Kultur, Unternehmer-Kultur, Glaubens-Kultur, Einrichtungs-Kultur … oder auch umgekehrt: Kultur-Einrichtungen, Kultur-Land, Kultur-Institutionen oder auch Kultur-Träger. In diesem Sinne machen Sie es gut. Und lassen Sie sich einbürgern. DESIRE FOR GOOD or VERY GOOD We live in an increasingly faster rotating world of communication and like to talk about values, transparency, integration and networks, and we love our Apple. We also desire to be liberal, open, fast, international and, of course, innovative. And so we have created a multi-faceted economic culture and cultural landscape. A culture we wish to live in. On the one hand. On the other hand, although we may not like it, we also live in a cheap- cheaper, fastfaster and extremely skinflinted culture. Therefore, it is logical that we founded the virtual state, the “Republic of Culture” in Frankfurt. This state is not about high-culture versus design versus bric-a-brac. It is not about limitation, but rather about the holistic approach to culture. We want to praise and reward those who simply try to do things well. We network (that’s what it’s called nowadays) the CLASSIC CULTURE with the JOB CULTURE (architecture, design, photography and layout) with the COMMERCIAL CULTURE (brands) and with qualified trade (including galleries). This is an excellence initiative for commodity culture, city culture, com- munication culture, construction culture, bar culture, body culture, creative culture, travel culture, living culture, fun culture, brand culture, regional culture, life culture, reading culture, theatre culture, museum culture, leisure culture, discussion culture, speech culture, food culture, design culture, layout culture, writing culture, youth culture, language culture, negotiation culture, enterprise culture, belief culture, furnishing culture, … or the other way around: cultural facilities, cultural country, cultural institutions or cultural entities. In this sense, have a good time. And become a citizen. lust-auf-gut.de86 Das Magazin LUST AUF GUT seit 2010 ........................................................................................................................ The LUST AUF GUT magazine since 2010 Nr.14 StuttgartNr.13 FrankfurtNr.12 FreiburgNr.11 Karlsruhe & Baden-Baden Nr.10 München Nr.9 Hanau Special Fisch Franke 1 Nr.15 MünchenNr.16 Karlsruhe & Baden-Baden Nr.17 FreiburgNr.18 Frankfurt Nr.21 StuttgartNr.20 FreiburgNr.22 FrankfurtNr.23 DüsseldorfNr.24 Karlsruhe & Baden-Baden Nr.19 Aschaf- fenburg Nr.25HanauNr.26Wiesbaden & Mainz Nr.27BerlinNr.28MünchenSpecial United Planet Nr.29FreiburgNr.30Frankfurt Special intrinsify.me Special United Planet Nr.33DüsseldorfSpecialofficeplus und Leonhard Nr.37Karlsruhe & Baden-Baden Nr.39FreiburgNr.40Frankfurt Nr.34Karlsruhe & Baden-Baden Special Herzschlag Oberrhein Special Fisch Franke 2 Nr.31Wiesbaden & Mainz Nr.32Würzburg Nr.8 Frankfurt Nr.7 Freiburg Special United Planet Special Event Now Nr.6 StuttgartNr.3 FreiburgNr.5 Frankfurt Nr.2 Frankfurt Nr.4 Freiburg Nr.1 Freiburg Nr.35Schwarzwald Nr.42FuldaNr.41MannheimNr.38Aschaf- fenburg Nr.44MünchenNr.43StuttgartNr.36BerlinNr.46WürzburgNr.47Düsseldorf Nr.49OffenburgNr.48Karlsruhe & Baden-Baden Nr.50FreiburgNr.51MünchenNr.53FrankfurtNr.52Würzburg Nr.54Mannheim Nr.55KölnNr.57StuttgartNr.56Aschaf- fenburg Nr.58Karlsruhe & Baden-Baden Nr.59Freiburg Nr.60Frankfurt Qualität ohne Grenzen REPUBLIC OF CULTURE |Würzburg und drum herum |61 Nr.61Würzburg Qualität ohne Grenzen REPUBLICOFCULTURE |Hamburg | 62 DEUTSCHLAND 9 E ISBN ISBN 978-3-945026-40-3 www.lust-auf-gut.de Nr.62Hamburg REPUBLICOFCULTURE |Hanau und drum herum |63 Qualität ohne Grenzen DEUTSCHLAND 9 ISBN 978-3-945026-41-0 www.lust-auf-gut.de Nr.63Hanau REPUBLICOFCULTURE |Offenburg und drum herum | 64 Qualität ohne Grenzen DEUTSCHLAND 9 ISBN 978-3-945026-42-7 www.lust-auf-gut.de Nr.64Offenburg LUST AUF GUT Qualität ohne GrenzenREPUBLICOFCULTURE |Fulda und drumherum |65 DEUTSCHLAND 9 € ISBN 978-3-945026-45-8 www.lust-auf-gut.de Nr.65Fulda REPUBLIC OF CULTURE Special |Herzschlag Oberrhein 2 Natur, Kultur, Wirtschaft | Nature, Culture, Economy D 9 €, ISBN 978-3-945026-43-4, Republic of Culture, www.lust-auf-gut.de Der Herzschlag der Region Oberrhein Special Herzschlag Oberrhein 2 REPUBLIC OF CULTURE Special |Handwerks-Kultur Interviews, Porträts, Menschen, Handwerk D 9 €, ISBN 978-3-945026-44-1, Republic of Culture, www.lust-auf-gut.de Handwerkskammer Freiburg Special Handwerks-Kultur REPUBLICOFCULTURE | Mannheim | 66 Qualität ohne Grenzen DEUTSCHLAND 9 ISBN 978-3-945026-46-5 www.lust-auf-gut.de Nr.66Mannheim87 Die FürSprecher, die Lober seit 2010 ........................................................................................................................ The proponents since 2010 Herzschlag Oberrhein 2 | LUST AUF GUTNext >