< PreviousWiener Stadttempel Die Synagoge meiner Kindheit. Bis heute der Platz, an dem ich mich meinem Glauben besonders verbunden fühle. Das warme Licht, der Gesang des Kantors und die Stimme des Oberrabbiners. Volksgarten 30 Dancing Eine leichtfüßige Vor-Corona-Erinnerung: Tanzen zu den coolsten 70ies-Nummern samt Discokugel und Nebelmaschine, mit vielen Menschen, die auch nicht mehr ganz so jung sind– in dem wunderbaren Os- wald-Haerdtl-Bau. Petar Der Frisör meines Vertrauens, der vielen Flüchtlingen die Chance auf eine gute Ausbildung bietet. Danke euch für euer Engagement! Hannah Lessing Generalsekretärin Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus www.nationalfonds.org Das Wien vor den beiden Welt- kriegen war eine Grande Dame, Zentrum eines Vielvölkerstaates. Vor meinem inneren Auge sehe ich sie getaucht in das goldene Abendrot von Belle Époque und Fin de Siècle. Dann ist diese „Welt von gestern“, wie Zweig sie nannte, versunken. Ich bin Anfang der 1960er-Jahre in Wien geboren. Die meisten meiner Vorfahren stammen aus Wien, und trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die bezweifeln, dass ich „von hier“ bin. Aufgrund meiner Erziehung und Arbeit fühle ich mich an vielen Plätzen dieser Welt wohl, aber mein Zuhause bleibt diese graue, traurige Stadt meiner Kindheit, die sich heute wieder zu einer Grande Dame entwickelt hat – mein Wien. Theater an der Wien Ein wunderbares Operntheater an der Wienzeile mit Inszenierungen vom Feinsten. Nirgendwo sonst in Wien lasse ich mich so gern in die Welt des Barocks und der Countertenöre entführen. Schmetterlingshaus Mein Lieblingsrefugium für die Auszeit nach stressigen Terminen: Nichts entführt mehr aus dem Alltag als tropische Temperaturen. Einfach die Farbenpracht unddas leichte Flattern von Schmetterlingen genießen. Burggasse24 Vintage & Café Ein zeitloser Ort, wo man Stunden zu- bringen kann: Vintage shoppen und dann beim Kaminfeuer auf Sofas und Fauteuils von anno dazumal homemade Ingwer- Zitronen-Tee trinken. Kunsthalle Neugestaltet dank des Direktorinnen-Trios WHW. Als Aufsichtsratsvorsitzende kann ich nur sagen: hingehen, anschauen im MuseumsQuartier und am Karlsplatz. Beaulieu Wien trifft Paris in der pittoresken Passage an der Freyung: Savoir-vivre bei feinster cuisine française – eine Atmosphäre wie in einem kleinen feinen Bistro in Montmartre. Miznon Israel at its best mitten in Wien. Laute Musik, lässige Stimmung und Pitah gefüllt mit verschiedensten israelischen Köstlichkeiten. Achtung: Das Miznon ist ein Lokal mehr zum gemeinsam Lachen, weniger zum Gesprächeführen. 58 FürsprecherinPhilipp Holzbauer Gründer Wunderteam Shoes www.wunderteamshoes.com Auch wenn mein Lebensmittelpunkt immer schon die Innenstadt war, schätze ich Wiens Vielfältigkeit. Mit der U-Bahn an die Alte Donau, dem Mountainbike auf den Cobenzl oder nach nur einer Stunde Autofahrt auf der Skipiste– das macht Wien einzigartig. Beruflich bewege ich mich viel zwischen Wien und der Steiermark, denn dort kaufe ich das Leder für meine Retro-Sneaker „Wunderteam Wien“. Bis vor ein paar Jahren habe ich oft ans Auswandern gedacht. Jetzt mit Kind hat sich dieser Gedanke eigentlich verflüchtigt. Ich glaube nicht, dass es eine andere Stadt auf diesem Planeten gibt, in der ich so zufrieden sein könnte wie in Wien. Mayer und Freunde Ein Feinkostladen der gehobeneren Sorte, in dem mit Alexander Mayer einer der gefragtesten Köche die Küche dirigiert. Von ganz simplen Weißwürsten mit bayrischem Bier über ausgefallene Landhendel-Kreationen bis zu bretonischem Fisch wird hier ein vielfältiges Programm angeboten. Wenn Miteigentümer und „Nebenerwerbs- advokat“ Daniel Gahleitner auch noch Wiener Buchteln am Fließband serviert, ist sogar das Unterhaltungsprogramm auf gleich hohem Niveau! Shoyu Meine Nachbarn ums Eck vom Wunderteam-Geschäft. Ich weiß nicht, was ich öfter bestelle: das Chicken Ramen oder mein geliebtes IPA Bier von der Wiener Privatbrauerei „Brew Age“. Pichlmaiers zum Herkner Das beste Schnitzel der Stadt, nettes Personal, und mit dem Chef kann man immer plaudern. Hier kann man getrost alles von der Speisekarte probieren, dabei kann man nichts falsch machen. Arena Beisl Hier habe ich den Großteil meiner wilden Jahre verbracht. Ich kann mich zwar an kaum etwas erinnern, werde es aber nie vergessen! Wer dem Mann an der Bar suggerieren will, man gehöre noch zum alten Schlag, der bestelle eine „Goaßhoibe“ – ein nicht sonderlich gutes Mischgetränk aus dunklem Bier, Cola und Kirschlikör, das eigentlich aus Bay- ern stammt und bei mir für viele lustige Abende gesorgt hat. Fuchs und Schaden Wenn der Bobo in mir Hunger hat, fahre ich mit dem Skateboard zum Fuchs und Schaden auf eine Dinkel-Pizza. Das Betreiber-Pärchen wirkt nicht unbedingt sehr kommu- nikativ, steckt dafür aber umso mehr Liebe in seine Pizzen, welche sie schon vor 20 Jahren mit Bio-Dinkelteig gemacht haben. Huth da Max Obwohl ich den Restaurantleiter Markus mit meiner illustren Entourage schon ein paarmal indirekt um Lokal- verbot angebettelt habe, werde ich seit Jahren immer wieder herzlich empfangen. Mein Tipp: Ein Filetsteak, dazu ein guter Rotwein und ein „Schneider Weisse Tap 5“ zum Abrunden! Fürsprecherwww.fruth.at T: +43 (0) 664 143 22 43 office@fruth.at Chocolaterie Fruth Chocolaterie Pâtisserie auMarché Kettenbrückengasse 20 1040 Wien Fruth Bistro Wiedner Hauptstraße 114 1050 Wien Die Schokolade beschäftigt mich schon mein ganzes Leben lang. Nach etlichen Jahren als Berufsschullehrer und Pâtissier in Wien und faszinierenden Erfahrungen in Japan als Konzeptersteller einer japanischen Wiener Konditorei traf es mich trotzdem unvermittelt, als die Pension ins Haus stand. Dafür war ich noch keineswegs bereit! In meinem Kopf schwirrten noch unzählige kreative Ideen. Die Möglichkeiten, Feines aus Schokolade zu kreieren, waren längst noch nicht ausgeschöpft. Die vielen Sorten und Geschmäcker aus verschiedenen Anbaugebieten bzw. Klimaregionen bieten eine enorme Verarbeitungsmöglichkeit und unzählige Geschmackskombinationen. Die galt es – und gilt es nach wie vor – auszunützen. Aber nicht nur die Schokolade bestimmt unser Programm, sondern auch die französische Pâtisserie und die altehr- würdige, traditionelle Wiener Mehlspeise: Punschkrapfen, Pariserspitz, Mousse au Chocolat, Eclairs, Macarons, Cremeschnitten, um nur einige zu nennen. Selbstverständlich bieten wir auch Anlass-Torten und spezielle Kreationen für Geburtstage, Hochzeiten und Caterings an. Im Oktober 2006 konnten meine Frau und ich endlich unseren lang ersehnten und hart erarbeiteten Traum ver- wirklichen: Wir eröffneten die „Chocolaterie Pâtisserie au Marché“ im 4. Wiener Gemeindebezirk. Der Gründung der Pâtisserie folgte eine Eigendynamik, mit der wir so nicht gerechnet hatten. Deshalb entstand zusätzlich auch noch das „Chocolaterie Patisserie Fruth. Fruth Bistro“, in dem wir u.a. Künstlern die Gelegenheit geben, ihre Bilder, Fotos und auch kleine Objekte auszustellen. Nach wie vor sind wir euphorisch, in unseren Laden zu kommen, den süßen Duft unserer Kreationen einzuatmen, den persönlichen Kontakt mit unseren Kunden aufrecht zu erhalten und die täglichen Herausforderungen dankbar anzunehmen. Wir freuen uns jeden Tag erneut auf unsere Neu- und Stammkunden und all jene, die durch die Einträge in vielen Reiseführern aus dem Ausland zu uns kommen. Mmmm... 60 Genuss-Kultur | Chocolaterie FruthEduard und Louise Fruthwww.mqw.at T: +43 (0) 1 523 58 81 mqterasse@mqw.at MQ Libelle Museumsplatz 1 1070 Wien täglich: 10:00 – 22:00 Uhr letzte Fahrt hinauf: 21:30 Uhr Winterpause: 1.11. bis 31.03.2021 Im Jahr 2020 ist die „MQ Libelle“ im MuseumsQuartier gelandet. Die Terrassenlandschaft auf dem Leopold Museum mit dem Baukunstwerk von den Architekten Ortner & Ortner und den Künstlerinnen Brigitte Kowanz und Eva Schlegel ist ein Geschenk für die Menschen in Wien und für die Besucher aus aller Welt. Das MuseumsQuartier Wien, das international als einzig- artiges Musterbeispiel für ein florierendes, lebendiges und vielfältiges Kulturareal gilt, erfährt mit diesem Schritt sei- ne erste große Erweiterung. Es handelt sich dabei um mehr als die Erschließung neuer Flächen, um mehr als die Bereitstellung einer neuen Attraktion, um mehr als die Realisierung eines ambitionierten Hochbauprojekts auf einem Museum im Vollbetrieb: Die „MQ Libelle“ ist ein Leuchtturm mit internationaler Strahlkraft, sie ist ein weithin sichtbares Symbol für die Kulturmetropole Wien und für eine international orientierte, weltoffene Stadtkultur. Die „MQ Libelle“ verkörpert all das, wofür das Museums- Quartier steht: die hervorragende Lebensqualität in Wien, das fruchtbare Zusammenspiel unterschiedlicher Künste, eine offene und tolerante Haltung, die zwischenmensch- liche Kommunikation fördert und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet, und eine demokratisch orientierte Nutzung des Stadtraumes. Städte werden in Zukunft anders gedacht werden müssen. Kulturelle Austauschorte werden in einer vom raschen Wandel und von ökologischen Veränderungen geprägten Welt jene Foren sein, auf denen neue Ideen und kreative Lösungsansätze entstehen können. Die großen Themen werden sich um Nachhaltigkeit und Ökologie drehen und auch darum, wie die Stadt Wien ihr hohes Niveau in puncto Lebensstandard wird halten können, wie Städte in der Welt vernetzt agieren können, wie man gemeinsam den Herausforderungen des Klimawandels und politischen und ökonomischen Veränderungen begegnet. Was aber auch immer die Zukunft der Stadt Wien bringen wird – das MuseumsQuartier ist ihr pulsierendes, kreatives, innovatives und weltoffenes Herz. Die „MQ Libelle“ – ein weithin sichtbares Symbol für die Kulturmetropole Wien 62 Museums-Kultur | MQ Libellewww.sargatelier.at T: +43 (0) 664 569 44 95 hallo@sargatelier.at SargAtelier Hetzendorfer Straße 100/6/R01 1120 Wien Ich bin Romana Maschek, Ingenieurin für Holzbau und kreative Handwerkerin. Gemeinsam mit meiner Projekt- partnerin Christine Nenning, die als Bühnenbauerin und Meisterpolsterin tätig ist, sind wir das SargAtelier. Das gemeinsame Gestalten ist unsere Berufung. Meine Eltern sind beide knapp nacheinander verstorben. Mein Papa wollte einen schlichten Sarg. Als es dann um die Auswahl des Sarges meiner Mama ging, merkte ich sofort, dass ich sie nicht in einen so unpersönlichen Sarg legen möchte. Ich wollte etwas selber gestalten. Denn sie hatte mir mein erstes Bett gemacht und ich wollte ihr letztes Bett machen. Zuerst war nur Stille, als ich mein Wohnzimmer betrat, wo der rohe Holzsarg meiner Mutter stand. Instinktiv griff ich zu den Pinseln mit den Farben, die sie am liebsten mochte. Ich begann den Sarg zu bemalen, und je länger ich das tat, desto mehr nahm ich wieder meine Umgebung wahr. Ich konnte mich endlich wieder spüren. Ich tapezierte die Innenseite des Sargdeckels mit den Seiten ihres Lieblingsbuches und nähte gelbe Gerbera auf den Stoff für die Außenseiten. Ich applizierte ihre Madonna und den Heiligen Antonius. Ich schrieb Worte und Gedanken an sie auf den Sarg. Damit sie nur uns beiden blieben, über- strich ich sie wieder mit Farbe. Ich konnte meiner Mutter in diesem Moment wieder ganz nahe sein. Ich spürte, wie dieser Prozess mir im Umgang mit meiner Trauer half. Daraus entstand die Idee zum SargAtelier: ein Ort, an dem sich Angehörige aktiv einbringen und die Särge ihrer Liebsten persönlich gestalten können. Ein Ort, an dem aktive Trauerarbeit durch körperliche und kreative Arbeit geleistet werden darf. Wir arbeiten mit Biostoffen, Lehm- und Kreidefarben und als Polstermaterial verwenden wir ein Schafs-, Hanfwolle-Vlies aus kontrolliert biologischem Anbau, welches im Waldviertel produziert wird. Wir haben Verantwortung und verarbeiten keine Stoffe, deren Herkunft, Produktion und Arbeitsbedingungen wir nicht kennen. Speziell bei Erd- und Feuerbestattungen verwenden wir nur natürliche Materialien. Nach einem ersten Gespräch bezugnehmend auf Wünsche und Vorstellungen bieten wir zwei Möglichkeiten der Gestaltung: einen Workshop, in dem gemeinsam am „letzten Bett“ gearbeitet wird, oder die Auftragsarbeit, die nach enger Abstimmung von uns umgesetzt wird. Wir kümmern uns auch um die Überstellung des Sarges an das Bestattungsunternehmen. Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren. Mit viel Empathie möchten wir Hinterbliebenen die Chance geben, sich durch die unmittelbare Auseinander- setzung mit dem Tod auf die schwere Zeit einzulassen und den Verlust zu bewältigen. Das letzte Bett Romana Maschek und Christine Nenning 64 Abschieds-Kultur | SargAtelierwww.webandits.eu T: +43 (0) 699 190 03 895 support@webandits.eu WE BANDITS Neubaugasse 36 1070 Wien Mo – Fr: 10:00 – 19:00 Uhr Sa: 10:00 – 18:00 Uhr WE BANDITS ist ein Geschäft mit Geschichte. Keiner unbedingt langjährigen Geschichte, aber einer tiefgreifenden, die mit dem Reisen beginnt. Nach einem Modestudium in Wien verschlug es Sophie Pollak für mehrere Aufenthalte ins Ausland. Ein Faible für schöne Kleidung und das Zusammenbringen von Menschen besaß die Unternehmerin schon immer. Und da Reisen bekanntlich Menschen wie auch Ideen formen, ist es nicht weit herge- holt, dass sich ihr Wunsch, Mode zu kuratieren, während einer Auszeit in Asien verfestigte. Die gesammelte Erfahrung im Organisieren von Pop-Up- Events und die große positive Resonanz gaben Sophie Pollak den letzten nötigen Schubser zur Eröffnung von WE BANDITS im Herzen der Neubaugasse im Jahre 2016. Mit handverlesenen Modemarken aus Südkorea und einer eigenen kleinen, fair und nachhaltig produzierten Linie findet man hier zeitlos tragbare und schöne Mode, die allen Frauentypen schmeichelt. Neue Teile der Brand-eigenen Kreation entstehen azyklisch und richten sich oft nach den von Shop-Mitarbeiterinnen herausgehörten Bedürfnissen der Kundinnen. Sophie Pollak war von Anfang an klar, dass sie für das, was sie in die Welt multipliziert, Verantwortung trägt. Deshalb wurde immer auf eine faire und nachhaltige Produktion geachtet. Seit 2019 ist es der Gründerin auch möglich, in vollständig synthetikfreien Betrieben in Südkorea, Bulgarien und der Türkei fair und nachhaltig produzieren zu lassen. Sophie Pollak Wenn Mode Verantwortung übernimmt 66 Mode-Kultur | WE BANDITSNext >