< Previous28 Foto: @ Jürgen Fälchle – stock.adobe.com Traumsättel von der Schwäbischen Alb Leder-Kultur | El Sueño Am Rande eines kleinen Dorfes auf der Schwäbi- schen Alb liegt die Sattelmanufaktur El Sueño. El Sueño bedeutet „der Traum“ und steht dafür, wirklich pferdegerechte Sättel zu entwickeln, sowie dafür, dass sich die Kunden ihren ganz persönlichen und individuellen Traumsattel an- fertigen lassen können. Die Sattelmanufaktur El Sueño fertigt ganz aus- gefallene und einmalige Sättel für Pferde und ihre Reiter sowie ganz individuelles Zubehör und Hundehalsbänder an. Angefangen hat Reinhold Pecher 1994 mit einem Sattelshop. Nachdem er aber mit Sätteln von der Stange bezüglich der Passform immer wieder an Grenzen stieß und seine Frau Ilka Möller als Pferdeosteopathin die Folgen davon bei ihren Patienten feststellen musste, entwickelte er vor 9 Jahren schließlich ein eigenes Sattelsystem und schuf Modelle für die verschiedenen Reitweisen. Das Besondere an diesen Sätteln ist ein Leder- baum, der gemeinsam mit einem jederzeit ver- änderbaren Kopfeisen die Grundlage für die op- timale Anpassung auf dem Pferderücken bildet, denn normale Sättel sind meist mit einem starren Holz- oder Kunststoffbaum ausgestattet. Jeder dieser einzigartigen Sättel ist in wenigen Minuten in seine Einzelteile zerlegbar, alle Teile sind austauschbar oder für das jeweilige Pferd veränderbar. Jeder Sattel ist von höchster Quali- tät und Verarbeitung. Ganz bewusst wird ausschließlich Leder aus Deutschland oder Österreich verwendet, die Schaffelle werden von einem Schäfer aus dem Nachbarort bezogen, der die Tiere artgerecht hält.29 El Sueño Die Sattelmanufaktur www.saddle-shop.de Hinterer Weiler 14 89547 Gerstetten T: +49 (7323) 49 93Ulmer Porträt | Sven Plöger Wenn man mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert auf der Welt ist, dann kann man im Leben auf eine ganz schön große Vielzahl von Wendungen zurückblicken. Pfade, auf denen das Leben stattfindet und Verzweigungen, wo sich Dinge ändern. Im Nachhinein weiß man natürlich immer wie es gelaufen ist, im Vorfeld ist das alles bei Weitem nicht so klar. Vielleicht ein bisschen wie beim Wetter. Meine Lieblingserkenntnis: Eine Wetternachhersage ist deutlich einfacher als seine Vorhersage. Auch wenn – kurzer Einschub – viele physikalische Gesetzmäßigkeiten doch so gut verstanden sind, dass wir auf gute neunzig Prozent richtiger Vor- hersagen für den Folgetag kommen. Wenn Sie das jetzt nicht glauben: Gefühlt ist das vielleicht anders, denn was bleibt am besten im Gedächt- nis? Die Fehlvorhersage natürlich. Wenn alles so kommt, wie erwartet, dann werde ich wenig über den Wetterbericht nachdenken. Wenn ich aber gesagt bekomme, ich bleibe morgen trocken und gehe ohne Regenschirm raus und werde dann patschnass – dann denke ich durchaus mal länger über den Wetterbericht und den Überbringer der Nachricht nach! Zurück zu den Pfaden, die mich in die schöne Stadt an der Donau mit nur drei Buchstaben führte, die Stadt von der ich damals nur den Zungenbrecher „in Ulm, um Ulm und um Ulm herum“ kannte: Los ging´s mit der Geburt in Bonn, dann aufgewachsen im für die damalige Bundeshauptstadt so wichtigen Beamtenhabitat Sankt Augustin und studiert in der Domstadt Köln. Nach Jahren wurde sogar ein Tag Karneval im Jahr zum Brauchtum, das Kölsch war hingegen sofort ein Genuss. Wieso aber verlässt ein Rhein- länder die Region, in der das erfreuliche Lebens- motto „et hätt noch immer joot jejange“ gilt? Und zwar in eine Richtung, in der vorwiegend Schwa- Von einem Rheinländer, der nach Ulm geht und sich dort rundum wohl fühlt! ben leben, deren Sprache mir anfangs ein ein- ziges, großes, schwer entschlüsselbares Rätsel war? Wie kann etwa ein Gsälzbrot nicht salzig, sondern süß sein? Das war für mich sprachlich definitiv zu hoch. Zur Beruhigung: Heute ist all das überwunden und – ob man es nun glauben möchte oder nicht – ich mag meinen großen schwäbischen Freundeskreis richtig gerne. Und wenn es heißt: „ich bin noch kurz unterwäägs und kaufe etwas Määhl“, dann weiß ich nur zu gut, was der Plan ist. Ach genau: Mein Plan, warum Ulm, fehlt ja noch: Eigentlich ganz ein- fach, denn – so sind Männer – ich folgte schlicht (m)einer Frau. Sie entstammte auch aus dem Rheinland, aber ihr erster Arbeitsplatz war eben in Ulm und so ist unser Lebensmittelpunkt tat- sächlich seit 22 Jahren ebendort. Ein bisschen süffisant teile ich den Kölnern heute drum auch gerne mit, dass das Ulmer Münster – immerhin die höchste christliche Kirche der Welt – dann doch mal eindrückliche 5 Meter höher ist als der Kölner Dom. Was ist für mich gut in Ulm? Vieles! Zum einen hat die Stadt die perfekte Größe. Sie ist eine richtige Stadt mit interessanten Angeboten aller Art, aber sie ist nicht zu groß, sodass ich es in angemessener Zeit schaffe, mit dem Rad im Grünen zu sein und die Umgebung zu genießen. Und gut ist auch, dass fleißig an den Bahnglei- sen und am Bahnhof gebaut wird. Das wird die Stadt deutlich näher an die übrigen Zentren des Südens heranführen und – ohne Bahnschelte im Übermaß betreiben zu wollen: Nehmen Sie die Fahrpläne nicht zu ernst, sondern nutzen Sie sie als Vorschlag – sie dadurch noch bedeutender machen. Denken Sie an die Zukunft zum Bei- spiel in der so wichtigen Batterieforschung und damit an die Speicherung von Strom. In diesem wichtigen Feld ist Ulm schon jetzt weit vorne! Kurzum: Sven Plöger sagt „Mir gefällt das!“ Sven Plöger Diplom-Meteorologe und TV-Moderator www.meteo-ploeger.de 30 Foto: Kathrin HäckertRegional. Lokal. Wunderbar. Der Neu-Ulmer Wochenmarkt. Zweimal die Woche, mittwochs und samstags, verwandelt sich der Petrusplatz in Neu-Ulm zum Marktplatz. Hier werden frische, regionale Produkte angeboten. Inspirieren, beraten, probieren und dann kaufen – direkt bei den GutMachern, den Erzeugern und Händlern aus der Region. 32Genuss-Kultur | Gärtnerei Blessing 33 Gärtnerei Blessing Gemüse, Obst, Blumen und Pflanzen www.gaertnerei-blessing.de Am Kaltwässerle 43 89231 Neu-Ulm T: +49 (731) 816 02 Fotos: Kathrin Häckert Herr und Frau Blessing sind Neu-Ulmer. Ihre Gärtnerei befindet sich am Rand der Stadt. Sie verkaufen ihre Produkte selbst auf dem Neu-Ulmer Wochenmarkt und wissen genau, was sie ihren Kunden anbieten. Die Gärtnerei Blessing produziert auf 3ha Frei- landfläche und ca. 3.500m² Gewächshausfläche (fast) alle Gemüsearten. Um ganzjährig ein breites Sortiment anbieten zu können, wird die Auswahl durch regionales und überregionales Gemüse und Obst ergänzt. Im Frühjahr und Sommer erhalten Sie auch Topf- kräuter, Gemüsejungpflanzen, Beet- und Balkon- pflanzen sowie Schnittblumen. Von Aubergine bis ZucchiniFotos: Kamran Parvaneh 34 Beste Feinkost www.bestefeinkost.com Haydnstraße 1 89250 Senden T: +49 (7307) 953 39 25 Genuss-Kultur | Beste Feinkost Wir produzieren und veredeln unsere Produkte selbst unter den neuesten und besten internatio- nalen Auszeichnungen. Unsere Waren aus Griechenland, Italien, Frank- reich und Spanien finden Sie derzeit immer mittwochs und samstags auf dem Ulmer und zusätzlich samstags auch auf dem Neu-Ulmer Wochenmarkt. Sollten Sie es eventuell aber ein- mal nicht auf einen der Märkte schaffen, freuen wir uns, Ihnen unsere Spezialitäten ebenso bei REWE Thietz in der Glacis Galerie, REWE Mändle in Neu-Ulm, REWE Weimper in der Wieland- straße Ulm und bei den beiden REWE Holy Märk- ten in der Magirus- und Römerstaße Ulm in der Selbsbedienungsvariante anbieten zu können. Das mediterrane Feinkostgeschäft auf dem Wochenmarkt!Genuss-Kultur | Bauernhof Metzgerei Junginger 35 Bauernhof Metzgerei Junginger www.metzgerei-junginger.de Schulstraße 8 89291 Holzheim T: +49 (7302) 67 80 junginger@metzgerei-junginger.de Fotos: Kathrin Häckert Die Bauernhof Metzgerei Junginger aus Holz- heim bietet Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung mit Rindfleisch von eigenen Rindern. Bratfertiges für die schnelle Küche, verschiedene Suppeneinlagen wie Maultaschen, Krautkrapfen, Hochzeitssuppen und verschiedenste Würstchen. Luftgetrocknete Salami und luftgetrockneter Schinken sind besonders leckere Spezialitäten. Grillfertiges für die Sommersaison – vorbestellt per Telefon und abgeholt auf dem Neu-Ulmer Wochenmarkt. Die Bauernhof Metzgerei Junginger bietet in ihrer „Scheune“ in Holzheim monatlich wech- selnde Buffets an ausgewählten Montagen im Monat. Die „Scheune“ kann man auch für Feiern und Veranstaltungen mieten. Für das leckere Essen sorgt Familie Junginger/Hunfeld mit Team. Gutes direkt vom ErzeugerAusstellungs-Kultur | Edwin Scharff Museum 36 Edwin Scharff Museum Kunstmuseum und Kindermuseum www.edwinscharffmuseum.de Petrusplatz 4 89231 Neu-Ulm T: +49 (731) 70 50 25 55 Wer durch die große Glastür ins Edwin Scharff Museum am Neu-Ulmer Petrusplatz tritt, findet sich schnell in zwei Welten wieder und hat die Auswahl: erst ins Kunst- oder erst ins Kindermu- seum? Die Stufen links führen ins Kunstmuseum, rechts geht es hinauf ins Kindermuseum. Seit zwanzig Jahren prägt das Museum den Petrusplatz als Ort kultureller Begegnung. Das Kunstmuseum gibt einen Überblick über das Werk von Edwin Scharff. Der in Neu-Ulm gebürtige Künstler gilt als einer der bedeutends- ten Bildhauer der ersten Hälfte des 20. Jahr- hunderts. Dazu werden Arbeiten des Malers Ernst Geitlinger präsentiert, einem Vorreiter Konkreter Kunst in Deutschland. Sonderausstel- lungen zur Kunst des 20. Jahrhunderts werfen ergänzend einen Blick auf die Zeit. Auch Positionen zeitgenössischer Kunst werden immer wieder vorgestellt. In einer Inszenierung setzt sich derzeit der Düsseldorfer Künstler Stefan Wissel mit dem Museumsbestand aus- einander und versucht, Antworten zu geben auf die Frage, wie relevant Scharffs Kunst heute noch ist. Darüber hinaus entspinnt sich ein feinsinniger Dialog zwischen Wissels eigenen Arbeiten und der musealen Präsentation von Scharffs Plastiken und Grafik. Im Kindermuseum ist Anfassen ausdrücklich erwünscht. Hier laden jährlich wechselnde Aus- stellungen zum Mitmachen ein. Seit seiner Eröff- nung vor zehn Jahren ging es schon um Familie, Globalisierung, den Körper und den Tod. In der aktuellen Ausstellung „Hör mal, wer da guckt“ dreht sich alles ums Sehen und Hören. Es wird ge- fragt, geforscht, experimentiert und gestaunt – und das nicht nur von Kindern. Auch Erwachsene machen gerne mit. Ruhezonen, das Museumscafé, ein grüner Innen- hof und ein Museumsshop runden das Angebot des Edwin Scharff Museums ab. Für Kinder wie für Kunstliebhaber: Das Edwin Scharff Museum am Petrusplatz feiert 20. Geburtstag Blick in die Ausstellung zu Edwin Scharff mit der Skulptur „Hockende“, VG Bild-Kunst 201937 Fotos: Nik Schölzel Ausstellungen ab 2019 Ausgezeichet! – Hamburger Edwin-Scharff- Preisträger 1. März bis 23. Juni 2019 Postproduktion. Stefan Wissel im Dialog mit Edwin Scharff 19. Mai 2019 bis 30. Juli 2023 Zarte Männer in der Skulptur der Moderne 13. Juli bis 3. November 2019 Ein Künstlerpaar der Moderne: Emil Maetzel und Dorothea Maetzel-Johannsen 23. November 2019 bis 15. März 2020 Architektierisch: Eine interaktive Ausstellung über Bauten von Menschen und Tieren 10. November 2019 bis 12. September 2021 Oben: Die Ausstellung „Erzähl mir was vom Tod“ 2011 im Kindermuseum Links: Besucher in der Ausstellung zu Ernst GeitlingerNext >