< Previous010 Foto: Julian Phillipp, Maulburg; www.echt-ideenleben.de Seger Elektro Innovative Elektrotechnik www.seger-elektro.com An der Wiese 2 D-79650 Schopfheim T: +49 (7622) 688379-0 Gisibodenstr. 17–19 D-79674 Todtnau-Geschwend T: +49 (7671)999690 Südquaistr. 14 CH-4057 Basel T: +41 (61) 6311366 Die Seger Elektro GmbH ist in der Region seit 1971 führend bei der Projektierung, Ausführung und Wartung von anspruchsvollen elektrotechnischen Einrichtungen und den damit verbundenen Services. In unseren Kernkompetenzen Gebäudetechnik, Steuerung und Automation, regenerative Energie und Service spielen wir unsere weitreichende Erfahrung zum Vorteil unserer Kunden aus. Mit rund 50 Mitarbeitenden an drei Standorten übernehmen wir Verantwortung für private, gewerbliche und industrielle Kunden. GUT und führend in der Region. Handwerks-Kultur | Innovative Elektrotechnik, Seger Elektro GmbH011012 Wiesentäler Textilmuseum Ortsgruppe Schopfheim/Lörrach www.wiesentaeler-textilmuseum.de Teichstraße 4 79669 Zell i. W. T: +49 (7625) 92 40 92 Öffnungszeiten: 1.März – 31.November Sa + So: 10– 12 Uhr Di 14 – 17 Uhr Täglich: Gruppen ab 10 Personen nach tel. Vereinbarung Eintritt: Erw. 5 €, Jugendliche 3 €, Schulklassen 30 € Museums-Kultur | Wiesentäler Textilmuseum013 Lebendiges Museum Von der Baumwollfaser über Spinnen, Spulen, Schlichten bis hin zum Weben erhält der Betrachter einen tiefen Einblick in die textilen Zusammenhänge. An Handwebstühlen wird in der Praxis gezeigt, wie vor 200 Jahren in einer Stunde ein Meter gewoben wurde. Man erlebt den industriellen Fortschritt, welcher in der Textilindustrie Einzug hielt. Vom Handwebstuhl über die mechanische Schützenwebmaschine (Oberschläger, Unterschläger) bis hin zur Neuzeit, in der inzwischen mit Luft- webmaschinen oder Greiferwebmaschinen gearbeitet wird, erlebt der Besucher den Wandel der Zeit.Schmuckmanufaktur Seit 2015 finden Sie die PiArt Schmuckmanufaktur in Lörrach am Chesterplatz 5. Das gelungene Design des schicken Ladengeschäfts lädt zum Eintreten ein und bietet mit der europaweit größten Auswahl an 10 und 14 mm rund geschliffenen Edelsteinen eine absolute Besonderheit in der Lörracher Innenstadt. In unserem Familienunternehmen werden ausschließlich echte, unbehandelte Edelsteine in modern designten Schmuckstücken angeboten. Hier präsentieren wir Ihnen erlesene Stücke in exklusiver Qualität, die auf dem Weltmarkt sonst nur schwer zu finden sind und sich international größter Beliebtheit erfreuen. Ein weiteres Extra bieten die PiArt Edelstein-Wechselsysteme. Durch diese können Sie als Kunde den Edelstein selbst austauschen und auf Ihren Stil anpassen. Lassen auch Sie sich bei einem Besuch in freundlicher Atmosphäre von den PiArt Edelsteinen verzaubern und genießen Sie deren Farbenpracht. Foto: Yannik Pipek PiArt Liliane Pipek www.piart.store Chesterplatz 5 79539 Lörrach T: +49 (7621) 58 30 300 Schmuck-Kultur | PiArt 014015016 Foto: Amy Velazquez on Unsplash VHS Lörrach Volkshochschule Lörrach http://vhs.loerrach.de Altes Rathaus/Untere Wallbrunnstraße 2 D-79539 Lörrach T: +49 (7621) 95 673 30 Bildungs-Kultur | Volkshochschule Lörrach017018 Handwerks-Kultur | Bäckerei Bender Am Tag, als ich Bob Dylan war Lese-Kultur | Peter Schwendele Peter Schwendele Journalist und Autor www.peterschwendele.de Bannmattstraße 32 D-79650 Schopfheim T: +49 (7622) 640 72 Eine Kurzgeschichte von Peter SchwendeleAm ersten Morgen meiner Never Ending-Tour fror ich erbärmlich. Ich hatte mir bis dato nicht gerade als Frühaufsteher einen Namen gemacht, aber unter den gegebenen äußeren Umständen mutete es alles andere als reizvoll an, länger als unbedingt nötig in der Ho- rizontalen zu verweilen. Außerdem war mir, als pulsiere Strom durch meine Adern; ich konnte es kaum erwarten, endlich zu erleben, was dieser Tag mir bescheren würde. Also schälte ich mich aus meinem Schlafsack, der nässend an meinen klammen Klamotten klebte, von oben her feucht geworden durch den Tau des kühlen Maimorgens, von unten her durch das magere Gras des Grabens, der das angrenzende Wäldchen von der Straße trennte. Es war keiner dieser hochgetunten Schlafsäcke mit einer wasserabweisenden Außenbeschichtung, die eine rundum nähtever- stärkte Hülle für ein wolkenweiches Daunenfederbett bietet, das Modell, das heute bereits Vier- und Fünfjährige unter dem Arm tragen, wenn sie aufgeregt zu ihrer ersten Lesenacht in den gut geheizten Hort marschieren. Nein, es war ein streng rechteckig zugeschnittener, mit ewig klemmendem Reißverschluss versehener No-Name-Viscoselappen mit grün-rotem Rautenmuster, ein dünnes Kunststoffsäck- chen, das allenfalls für nicht warm genug geratene Sommernächte taugte. Aber es war mein erster Schlafsack, ein Geschenk meiner Eltern zu meinem fünfzehnten Geburtstag, den ich drei Wochen zuvor gefeiert hatte; ich dachte nicht anders als mit Stolz an ihn. Und es waren nun mal die Achtziger, die Zeit, als vermutlich nur Reinhold Messner wusste, was Jack Wolfskin war, die Zeit, als Latzhosen, von denen ich mir jetzt eine aufknöpfte, um mich zu erleichtern, in der Freak-Szene In waren, die Zeit, als es extrem angesagt war, einen Walkman zu besitzen. Die erste Woche der Ferien hatte ich im Betrieb meines Vaters gejobbt. Er besaß eine Malerwerkstatt und scheuchte fünf, sechs Ange- stellte in der Gegend herum. Seine Maxime war allerdings, dass der Chef mit gutem Beispiel vorangehen muss; sollte das Geschäft funk- tionieren, hatte der oberste Boss am meisten zu schuften. Entspannt erlebte man ihn selten, meistens hetzte er gerade zu irgendeinem Auftrag. Ich war ebenfalls einigermaßen unentspannt in den fünf Tagen, in denen ich fast ununterbrochen Schleifarbeiten zugewiesen bekam, auf denen die Maler aufbauen konnten. Im besten Fall wurde mir zwischendurch mal ein Grundierungsauftrag erteilt. Das Ganze hatte meinem Empfinden nach viel mit Sklaverei zu tun, aber danach hielt ich zum allerersten Mal selbst verdientes Geld in den Händen. Von den zweihundert Mark investierte ich umgehend ein Drittel in eben einen solchen Walkman, auf dem ich jetzt, leise fluchend, hin und herspulte, auf der verzweifelten Suche nach ´Sad Eyed Lady Of The Lowlands`, das ich zu meinem absoluten Lieblingsstück von Bob Dylan erkoren hatte. Überhaupt, die ganze Platte! Seit ich vor wenigen Tagen auf ´Blonde On Blonde` gestoßen war, wusste ich, was ein verdammtes Meisterwerk war. Paul Marx, der Besitzer des einzigen Plattenladens von Weißenburg, hatte nicht übertrieben. Es übertraf alles, fand ich, und ich besaß immerhin bereits ´The Freewheelin` und ´Highway 61 Revisited` als LP sowie ´Bringing It All Back Home` auf Kassette. Obwohl: Marx hatte auch behauptet, dass ´Blood On The Tracks` fast noch besser sei. Diese Behauptung wollte ich in Kürze einer Überprüfung unterziehen; das Album würde ich mir mit Sicherheit als nächstes kaufen. Paul Marx war so etwas wie ein Dylanologe. Ich bin mir nicht sicher, ob es diesen Begriff in den Achtzigern - genau genommen Mr. Zim- mermanns schwächste Phase - schon gab, aber er verkörperte jedenfalls genau diesen Typus. Er schien alles über Dylan zu wissen und kannte natürlich sämtliche Platten. Außerdem war er ein ausgemachter Glückspilz, denn er hatte Dylan im Jahr zuvor sogar live gesehen, in München. Davon schwärmte er mir vor, als ich ´Blonde On Blonde` kaufte, weil er wusste, dass ich ein dankbarer Zuhörer war. Ich hing an seinen Lippen, als er die Trackliste des Konzerts aufzählte, obwohl ich höchstens die Hälfte der Titel kannte. „Er war gut drauf an dem Abend, vielleicht ein bisschen angesäuselt“, erzählte Marx, „und dann, zwischen ´Leopard-skin Pill-box Hat` und ´Maggie`s Farm` hat er sogar angefangen, ins Publikum zu nuscheln. Ich stand ganz vorne…“, Marx dämpfte verschwörerisch die Stimme und sah sich um, aber außer uns war wie so oft niemand im Laden, „…er sagte, irgendwann werde er auf eine Never Ending-Tour gehen, einfach immer weiterspielen, um den Globus ziehend, nie mehr aufhören mit Konzerten, und dann brauche er auch keine neuen Songs mehr zu machen, weil er die alten jedes Mal anders spielen werde, so dass sie wie komplett frisches Material klingen würden. Dann drehte er sich wieder weg und sagte nichts mehr, den ganzen lieben, langen Abend.“ Marx war beeindruckt von seinem Bericht, ich ebenso. Never Ending-Tour, das klang toll. Dylan sollte seine Idee allerdings erst ein paar Jahre später realisieren. Doch ich brauchte nur wenige Tage, denn ich war unruhig, rastlos zu der Zeit; die Inspiration schwappte völlig ungebremst über die gekräuselte Oberfläche meines angestauten Lebensdrangs und der Damm brach. Nicht, dass ich damals wirklich verstanden hätte, was der gute Mann sang. In Wahrheit kapierte ich nicht einmal die Hälfte von all den Versen, Wortspielen und versteckten Weisheiten. Das Weitreichendste, was man sagen könnte, ist, dass ich vermutlich intuitiv ahnte, wie viel hinter dem Ganzen steckte. Was ich hörte, klang für mich wie das Rauschen des wilden Windes, der durch einen sonnenunterganggeschwängerten Canyon fegt und sich einen feuchten Kehricht darum schert, ob er sich an den scharfen Kanten und Ecken, die auf seinem Weg lauern, Schrammen, Kratzer oder Schlimmeres holt. Es war der Klang von Freiheit, der im Zentrum von Dylans Songs lebte, und ich hatte das Gefühl, in meinem ganzen Leben noch keinen schöneren Laut vernommen zu haben. Ich blickte auf den Highway vor mir, und mein Herz pumpte heftig, obwohl es sich in Wirklichkeit nur um eine schmale Landstraße handelte. Was zählte, war allein, dass sie mich weiter von meiner Heimatstadt wegbrachte. Es war mir gelungen, dem Kassettenband das Geheimnis des Standorts von ´Sad Eyed Lady Of The Lowlands` zu entreißen; vermutlich hatte ich am Abend zuvor beim Überspielen der Doppel-LP die vier Plattenseiten durcheinandergebracht. Das passierte mir sonst nie, ich arbeitete auf diesem Feld in der Regel äußerst akribisch. Diese Kassette jedoch war nicht einmal beschriftet – ein Sakrileg. Aber ich war brutal unter Druck gewesen bei den letzten Vorbereitungen, die getroffen werden mussten. Ein kleiner Flüchtigkeitsfehler, und meine Eltern hätten mich durchschaut. Mir war undeutlich bewusst, dass der Preis für meine Freiheit extrem hoch war, und ich hatte keinen Schimmer, ob das immer so sein musste. Aber ich glaubte zu wissen, dass es stets mit einem gewissen Risiko verbunden war, auf Tour zu gehen. Würde sich das Ganze denn sonst lohnen? Meine Eltern dachten zu diesem Zeitpunkt, ich wäre mit der katholischen Landjugend auf einer Hütte im Kleinen Walsertal. So war es schon lange abgemacht und so hatte ich meinen Abgang gestern Abend auch inszeniert. Den sieben Tagen mit der üblichen Clique und unter der milden Aufsicht des nicht hundertprozentig ernst zu nehmenden Pfarrvikars hatten sie mit einer überschaubaren Staffelung 019Next >