< PreviousLivaLike real made in munich www.livalike.com Horemansstraße 30 | Eingang Albrechtstraße 80636 München T: +49 (151) 12844035 info@livalike.com Termine nach Vereinbarung! Oder auf gut Glück! LivaLike spielt intensiv mit der Vergänglichkeit des Materials. Die klare Linienführung der Papiere verliert sich nach und nach, die Zeichen des Gebrauchs drängen sich behutsam in den Vordergrund; gänzlich selbstverständlich und individuell. Taschen-Kultur | LivaLike Foto: Joachim Baldauf 090Weste, Jacke wie Hose: Hannibal CollectionFotografie-Kultur | Sebastian Stiphout 092Sebastian Stiphout www.sebastian-stiphout.com Insta@sebstipGiardini del Molosiglio | 120 x 80 cm 094095Machmuds Telefon | 80 x 100 cm 096Oliver Diehr www.oliverdiehr.de Atelier: Alte Wiede Fabrik Rambaldistraße 27 81929 München Mobil | 100 x 80 cm 097Gute Künstler wissen das. Interview | Stefan Vogdt 098In den Räumen der Galerie der Moderne von Stefan Vogdt, die er gemeinsam mit seiner Tochter Feli- citas führt, können sich Kunst und Design nicht entkommen. Erstklas- sige Werke aus Malerei, Fotografie, Skulptur und Glaskunst treffen auf Design-Objekte von großen Gestal- tern wie Ron Arad, Alvar Aalto, Le Corbusier und vielen anderen. Man sieht sofort: Vogdt ist kein Freund von White Cubes, er legt Wert auf innenar- chitektonische Situationen, die Kunst und Design miteinander in Beziehung setzen, und er betont, dass das nicht jeder kann – und dieses Können auch schon wieder eine Kunst ist. Herr Vogdt, wo liegt denn eigentlich der Unterschied zwischen Design und Kunst? Die Kunst muss sich ständig neu erfinden. Das Design auch. Gutes Design und gute Kunst haben beide einen hohen künstlerischen Anspruch. Kunst und Design ergänzen sich, bekämpfen sich, schützen sich, schaden sich. Es gibt alle Schattierungen. Die Grenzen sind fließend. Für mich ist aber die Frage: Was macht das Design mit dem Bild, das da hängt? Das Design ist der Rahmen für die Kunst, es ordnet sich der Kunst unter.Die Kunst ist der Chef. In einem gut eingerichteten Haus ist das Verhältnis von Design zur Kunst so, dass das Möbel die Kunst ergänzt. Kann ein Designer auch Künstler sein? Kann man die Bereiche Design und Kunst klar trennen? Nein, es schwankt hin und her. Der ehrliche Designer ist ein De- signer und kein Künstler. Der ehrliche Architekturfotograf ist ein Architekturfotograf und kein Künstler.Ich finde, dass sich der Designer um die Funktion kümmern muss. Ein innenarchitek- tonischer, ein architektonischer Fachmann ist. Und das trennt eben. Deshalb ist es dann keine freie Kunst. Aber es gibt Ausnah- men.Manche Designer sind sehr künstlerisch. Es gibt die Skala vom wenig künstlerischen zum sehr künstlerischen Designer. Ron Arad z.B. ist ein Designer, der die Grenze überschritten hat. Was sowohl beim Design als auch bei der Kunst wünschenswert ist. Er ist ja auch Architekt – ein interessanter Außenseiter. Meine Frage ist, wie verhält sich das Design zur Kunst? Schlech- tes Design zur guten Kunst? Gute Kunst zu schlechtem Design? Das geht beides nicht. Man muss einfach etwas davon verstehen, wenn man sammelt. Die Klammer ist die Architektur? Die Architektur ist ja im Grunde auch Design. Ein Haus ist Design. Die Architekten des Bauhaus – Mies van der Rohe, Le Corbusier – machten gutes Design, das die Kunst untermalt hat. Das waren Möbel, die waren cool und die passten zur Kunst. Wie war das bei Ihnen? Sie stellen Architektur, Fotografie, Design und Kunst aus. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Wir haben 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Das ist viel. Wir existieren schon seit 40 Jahren und das, weil wir Design und Kunst kombinieren. Das trifft sich auch mit meiner Einstellung, die auch die Einstellung des Museum of Modern Art in New York ist. Meiner persönlichen Meinung nach ist das Zusammenwirken und Zusammenstellen von Design und Kunst etwas Spannendes, das gekonnt sein muss, was aber auch die Voraussetzung für ein sich Verhalten von Kunst und Design in einem Haus ist, bei einem Men- schen zu Hause. Bei mir kommt man rein und jeder sieht sofort: diese Skulptur passt zu diesem Stuhl – ein Besucher soll sich damit auseinandersetzen. Das ist meine Auffassung. Mir macht das auch Spaß. Ich sehe auch mit Freuden diese Fäden von Design und Kunst zusammengehen. Für mich ist das das Größte. Im Grunde genommen kann man es ja anders sehen. Unter Umständen ist ein Stuhl in einem Raum schon selbst eine Skulptur, er bespielt den leeren Raum. Da hängt ein Bild, das steht ein Stuhl… sogar die Zwischenräume innerhalb dieser Design- oder Kunstobjekte könnte man als ergänzende Skulpturen im Raum sehen. Gute Künstler wissen das.Wie positioniert man ein Möbel, wie positio- niert man das Stück Kunst dazu? Wenn man einen Raum gestaltet, kann man sich immer nach dem höchsten künstlerischen Maßstab richten. Wenn dies ein Bild, ein Kunstwerk ist, ordnet sich das gute Design unter und hebt das Kunstwerk unterstreichend hervor. Danke für das spannende Gespräch, Herr Vogdt. Interview: Paul Wagner, Foto: Daniel Breidt Galerie der Moderne Kurfürstenstraße 5 80799 München T:+49 (89) 271 68 57 info@galerie-vogdt.de Aktuelle Ausstellung vom 09.02. bis 15.03.2018 Ena Oppenheimer // Change of State. 099Next >