< Previous08 Slow Food Berlin www.slowfood-berlin.de . www.alleswird.de Slow Food Deutschland . info@slowfood.de . T: +49 (30) 20 00 47 50 Slow Food Berlin . kontakt@slowfood-berlin.de . T: +49 (30) 508 98 717 Fotos © Wazlak/Slow Food Berlin09 Dass man mit Wermut-Trinken einen Abend zubringen kann, ist bei uns in Deutschland noch nicht so recht angekommen. Während der Spanier Kollegen und Freunde mit „¡Nos vamos de vermut!“ auf ein gepflegtes Getränk und ein paar Tapas in die nächste Wermutbar einlädt, fragt sich der Deutsche noch, ob er jetzt einen mit viel Zucker aufgespritzten, billigen Weinverschnitt vorgesetzt bekommt. Dabei ist Wermut längst nicht mehr so schlecht, wie sein Ruf. Im Gegenteil, das mit dem bitteren, namensgebenden Kraut versetzte, leicht alkoholische Getränk erlebt zurzeit ein Revival als hochwerti- ger, handwerklich hergestellter Aperitif. Auch auf der diesjährigen Destille Berlin, dem Craft Spirit Festival in der ehemaligen Heeresbäckerei in Kreuzberg, war Wermut, neben Gin, der angesagte Drink. Heute werden hochwertige Weine als Grundlage genommen und mit dem Wermutkraut und Zucker versetzt. Beide Zutaten sind auch für die Farbe verantwortlich, die zwischen weißlich hell und dunkelrot changieren kann. Von Phantasie und Können der Brennmeister hängt ab, welche weiteren Kräuter und Gewürze dem Wermut zugesetzt werden. Bei manchen Produkten umfasst die Liste mehr als 30 Positionen. Wermut gibt es in drei Geschmacksrichtungen: rot, weiß-trocken und weiß-süß. „Es gibt junge Produzenten, die nach alten Rezepten arbeiten und traditionelle Hersteller, die sich wieder auf ihre Geschichte und Qualität besinnen. Sie alle produzieren höchst unterschiedliche Ges- chmacksrichtungen. Und genauso vielfältig sind die Varianten, wie heute Wermut getrunken wird: mal pur auf Eis, nur mit Tonic oder im Klassiker Negroni, als Cocktail“, beschreibt Thomas Schmidt, Wermut-Experte und Inhaber des Berliner Shops „Alles wird Wermut“ die Situation auf der Wer- mut-Verkostung, zu der Slow Food Berlin geladen hatte. Die Testrunde hatte Gelegenheit, sich durch sechs Gewürzweine aus Deutschland, Italien und Spanien zu kosten und dabei die unterschiedlichsten Geschmackseindrücke zu erleben. Vom weißen, leichten und trockenen Sommeraperitif, basierend auf Rieslingweinen von der Saar, bis hin zum fast an Kräuterlikör erinnernden, dominanten dunklen Wermut aus Turin. „Da hat sich inzwischen eine Menge getan, es sind neue, hochwertige und nachhaltige Produkte auf den Markt gekommen. Und wenn die noch unseren Grundsätzen gut, sauber, fair entsprechen, ist das für Slow Food allemal Grund, sich dem Thema zu widmen. Der Erfolg gibt uns Recht, das wird nicht die letzte Proberunde dieser Art gewesen sein.“ sagt dazu Lars Jäger aus der Berliner Regionalgruppe von Slow Food. In Barcelona sind in einem aktuellen Bar-Guide bereits über 30 Wermut-Bars aufgeführt. Auch in italienischen Städten und in Frankreich genießt man abends gemeinsam den einen oder anderen Wermut in der Bar. Da kann es erfahrungsgemäß nicht mehr lange dauern, bis es auch bei uns heißt: „Chin-chin!“ Klaus Wazlak Wermut erlebt ein Comeback Vom angestaubten Altherren-Getränk zum angesagten Bar-Drink Lebensmittel-Kultur | Slow Food Berlin10 Gast-Kultur | Strandhotel Vier Jahreszeiten So ein Glück!11 Strandhotel Vier Jahreszeiten www.vierjahreszeiten-buckow.de Ringstraße 5-6 . 15377 Buckow . T: +49 (33433) 15 13 90 Am schön gelegenen Schermützelsee steht das Strandhotel Vier Jahreszeiten in Buckow, von der Abendsonne beschienen. Entspannt den Tag über die Umgebung erwandern oder sich am und auf dem See tummeln. Seeterrasse und Garten, hotel- eigener Strand und Ruderboote – alles da für einen erholsamen Ferientag. Das geschmackvolle Interieur, der freundliche, per- sönliche Service und die ruhige Lage verbinden sich zu einem wohltuenden Ganzen. Die freundlich ein- gerichteten Zimmer mit eigenem Bad bieten ein gutes Maß an Entspannung und Komfort, dazu kommt ein gut ausgestatteter Wellnessbereich mit Sauna und Kneipp-Anlage. Viele Zimmer haben eine eigene Terrasse oder einen französischen Bal- kon, große Fenster sorgen für lichtdurchflutete Räume mit Aussicht in die Landschaft. Besonders schön natürlich der Blick auf den See mit seinen von Bäumen gesäumten Ufern und idyllischen Holzstegen. Fast scheint die Zeit anzuhalten. Frischer Kaffeeduft, gute Teesorten, hausgemachte Säfte und Smoothies, Brötchen und Brot aus der Bio-Bäckerei und viele regionale Köstlichkeiten – so startet man gut in den Tag. Überhaupt sind die In- gredienzen für die Küche sehr sorgfältig ausge- wählt. Immer mit dem Blick auf gute Bio-Qualität und hauptsächlich aus der Region. So der „Wasser- büffelburger“ – einzigartig in Brandenburg. Das Fleisch kommt aus der Region und der Mozzarella aus der besten Käserei Brandenburgs. Das Hotel- team bleibt aber immer neugierig auf das neue Gute, das man in Brandenburg entdecken kann. Und das liest man dann auch auf der Speisekarte: Eine ansprucksvolle, gehobene „Landhausküche“, die das Rustikale der Landküche hinter sich gelas- sen hat und moderne Wege geht. Viel Gutes zum Entdecken. Auch für Hochzeiten, Familienfeiern, Events oder Tagungen ist das Strandhotel Vier Jahreszeiten vor den Toren Berlins eine gute Adresse.12 Café Restaurant Manzini www.manzini.de Ludwigkirchstraße 11 10719 Berlin mail@manzini.de T: +49 (30) 88 57 82-0 Beste Zutaten und guter Service Das Wohl der Gäste liegt dem Team am Herzen. Sie zu begeistern und zu verwöh- nen ist die Philosophie des Hauses, die schon seit Eröffnung des Cafés gelebt und gepflegt und auch an die Mitarbeiter wei- tergeben wird. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht dabei natürlich, dass das Angebot an Spei- sen und Getränken von höchster Qualität ist. Deshalb werden ausschließlich hoch- wertige Lebensmittel von ausgewählten Lieferanten des Vertrauens verwendet. Die Zubereitung erfolgt mit Liebe und Hingabe. Und was für das Essen gilt, das gilt selbstverständlich auch für den Ser- vice. Denn begeisterte Mitarbeiter sind die Grundvoraussetzung für zufriedene Gäste. Das Team versteht seine Aufgaben darin, Ihren Aufenthalt im Restaurant zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Apfelhof Wähnert www.apfelhof-waehnert.de Gartenweg 1 16775 Löwenberger Land OT Hoppenrade apfelhof-waehnert@t-online.de T: +49 (33084) 507195 Mit Leidenschaft im Einsatz für den Erhalt alter Apfelsorten und die Viel- falt in den ausgedehnten Streuobst- wiesen im Löwenberger Land. Für unverfälschten Geschmack, mit jeder Sorte ein anderer Genuss. Aus Liebe zum Streuobst entstehen auf dem Hof inzwischen auch feine Apfel-Spezialitäten wie Säfte, Wein, Brand und Chutney. Und wer noch mehr möchte, schaut im Hofladen, was dort noch aus eigenem Anbau angeboten wird: Von frischem Gemüse, Quitten, Honig, Lamm, Hähnchen bis zur Weihnachtsgans – da ist sicher für jeden etwas dabei. Bier Laden www.bierladen-berlin.de Kreuzbergstraße 78 10965 Berlin T: +49 (30) 26 57 35 00 bier@bierladen-berlin.de Mo- Sa: 15.00 - 22.00 Uhr Der im Frühling 2017 eröffnete BierLaden im Bergmann-Kiez ist ganz viel in einem: Bottleshop, kleine Bar, Tasting-Room, ein Ort für Schulungen, Seminare und die Heimat der „BierRebellen“, der Craft Beer Vertriebsagentur von Mike Duda. Das Sortiment hat einen gewissen Fokus auf deutsche Biere, sowohl der Berliner Craft Beer Szene, als auch eher klassische, aber auch seltene Biere aus unabhängigen Privatbrauereien. Ein paar Nach- barländer, wie Österreich, Schweiz und auch belgische Brauereien findet man im Sortiment. Aber bewusst nichts aus UK und USA. Vielfalt-Kultur | Genuss13 Hotel-Kultur | Hotel TITANIC Chaussee Das Hotel TITANIC Chaussee Berlin eröffnete 2016 und ist das mittlerweile dritte TITANIC Hotel in Berlin. Kon- zipiert als neues Designhotel im Trendbezirk Mitte trumpft das Haus mit 389 Zimmern im trendigen 60er Jahre Retro-Design auf. Tradition und Moderne im TITANIC Chaussee Berlin. Das Pascarella Restaurant besticht durch seine mediterra- ne Kochleidenschaft und bietet seinen Gästen auf 335 m², mit 100 Plätzen, das typische Dolce far niente. Feine Küche aus Italien zeichnet das Pascarella aus. Großen Wert legt das Lokal auf die authentische italienische Zubereitung. Die Fische kommen täglich frisch aus dem Mittelmeer, die Lieferung bestimmt, was auf der Speise- karte stehen wird. Es gibt außerdem Fleischgerichte und natürlich die italienischen Klassiker, Pizza und Pasta. Neben Nudeln, Fisch und Süßspeisen steht ein Steak erstklassiger Güte vom Grill im Mittelpunkt. Eine Auswahl an mediterranen und internationalen Spezialitäten und erlesene Weine – mal traditionell, mal modern interpre- tiert, runden den Restaurantbesuch perfekt ab. Wer die gute italienische Küche liebt, kommt hier auf seine Kosten. Hotel TITANIC Chaussee www.titanic.com.tr Chausseestraße 30 . 10115 Berlin . T: +49 (30) 31 16 85 87 5314 Mittig im idyllischem Storchendorf Linum befindet sich die private Mosterei vom Linumer Landhof. Begleitet von Vogel- gezwitscher, Storchengeklapperer oder Kranichtröten klirren an Produktionstagen die Flaschen im stoischem Rhythmus. Äpfel von der Streuobstwiese werden aus großen Boxen in die „Waschmaschine“ fabriziert und unter ständiger Kontrolle letztendlich zu Saft gepresst. Das Ergebniss der Arbeit ist ein ganzheitlicher Prozess, der bestimmt wird von den Menschen vor Ort – aber auch von nicht abwägbaren Faktoren wie das liebe Wetter! Die Mosterei bietet viele sortenreine Apfel- säfte an aber auch traumhafte Mischungen mit Himbeere, Rhabarber, Möhre oder Sellerie. Es wird auf jegliche Zusatzstoffe verzichtet, so dass ohne Klärung die Säfte sogar vegan sind. Im Herbst steht der kleine Familienbetrieb mit viel Begeisterung der Lohnmosterei zur Verfügung. Sehr gewissenhaft werden „die Leute mit den Äppeln“ beraten und die Früchte verarbeitet. Es entsteht aromati- scher, naturbelassener reiner Direktsaft ohne jegliche Zusätze – flüssiges Gold!!! Linumer Landhof www.linumer-landhof.de Nauenerstraße 50 . 16833 Linum info@linumer-landhof.de T: +49 (33922) 90 09 39 Linumer Landhof Hofladen in Berlin Kernhofer Straße 21 10317 Berlin Lichtenberg Mitte T: +49 (30) 67 95 95 51 Obst-Kultur | Linumer LandhofRheinsberger PreussenQuelle Bio-Mineralwasser www.preussenquelle.de www.bleibt-natuerlich.de Zur Preussenquelle 5 . 16831 Rheinsberg . T: +49 (339 31) 34 95 80 Morgens, mittags, abends – erstklassiges Mineralwasser ist ein gutes Stück Lebensqualität. Es fungiert als Durstlöscher nach dem Sport, als Erfrischung beim Spaziergang oder auch im Büro. Aus- reichend trinken ist wichtig für Fitness und Gesundheit. Ganz einfach, natürlich, ursprünglich. Die verschiedenen Bio-Was- ser der Rheinsberger PreussenQuelle sind eine gute Anwort auf die Frage, was so normal am Natürlichen ist. Sie kommen aus tiefen, teilweise eiszeitlichen Gesteinsschichten, die direkt vor den Toren Berlins in der PreussenQuelle an die Oberfläche gelangen. Und ist so rein, dass eine aufwendige und teure Aufbereitung nicht not- wendig ist. Die Bezeichnung Bio-Mineralwasser stellt besonders hohe Anforde- rungen an das Wasser, deren Beachtung streng geprüft wird. Das ist der Rheinsberger PreussQuelle auch recht so. Das Unternehmen setzt sich aktiv für den Erhalt der Umwelt ein und baut auf sinnvolle, nachhaltige Konzepte. Eine Denkweise, die zum Begriff „Bio“ dazu- gehört. Guter Start. Wasser-Kultur | Rheinsberger PreussenQuelle16 a tip: tap ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für den Konsum von Leitungswasser einsetzt. Hinter dem Namen a tip:tap (Tipp: Leitungs- wasser!) steht eine kleine Gruppe junger Erwachsener aus ganz verschiedenen Bereichen, die sich ehrenamtlich für Leitungswasser als Durstlöscher Nr. 1 einsetzen. Samuel Höller, Vorstand a tip: tap e. V. Berliner Wasserbetriebe www.bwb.de17 Wasser-Kultur | Berliner Wasserbetriebe May the faucet be with you – Möge der Wasserhahn mit Euch sein: Mit diesen witzigen T-Shirts hat Ihre Initiative 2011 zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht. Wer sind Sie und was wollen Sie? Samuel Höller (SH): Wir sind eine kleine Gruppe engagierter Men- schen, die sich für den Konsum von Leitungswasser stark macht. Unse- re Vision: Leitungswasser soll sexy werden. Mehr öffentliche Trink- brunnen, weniger Plastikflaschen und dabei noch Geld sparen. Es gibt viele Wege, Umwelt und Klima zu schützen, warum gerade mit Leitungswasser? SH: Das Schöne an diesem Thema ist, dass jeder mitmachen kann. Mit der Entscheidung zum Leitungswasser sparen die Menschen ef- fektiv Geld und haben doch weiterhin ein hochwertiges Produkt. Oft ist das abgefüllte Mineralwasser von geringerer Qualität als Leitungs- wasser. Viele andere Umwelt- und Klimaschutzansätze sind mit Verzicht und höheren Kosten verbunden. Das ist beim Thema Leitungswasser nicht der Fall. 2013 haben Sie ein großes Projekt realisiert: einen Trinkbrunnen in der Neuköllner Weserstraße. Steht der noch? SH: Na klar. Den Brunnen haben wir ursprünglich mit einer EU-Förde- rung in Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben gebaut und dann durch Brunnenpaten, d.h. Geschäften und Menschen im Kiez erhalten. Seit letztem Jahr haben dann die Berliner Wasserbetriebe den Betrieb übernommen, was uns sehr gefreut hat. Gemeinsam haben wir die Trendwende geschafft. Die Anzahl an öffentlichen Trinkbrunnen in Berlin wurde von über 1.000 Brunnen um das Jahr 1900 – natürlich unter anderen Voraussetzungen ohne fließendes Wasser in allen Haushalten – auf 16 Trinkbrunnen reduziert. Unser Kiezbrunnen war der 17. Brun- nen. Heute gibt es schon wieder über 40, Tendenz steigend! Wie kam es dazu? SH: Ein zentrales Anliegen unseres Vereins ist es, das Thema Leitungs- wasser in der Öffentlichkeit präsenter zu machen. Das geht sehr schön mit Trinkbrunnen. Und das ist ja keine neue Idee, da in vielen anderen Großstädten wie Wien, New York, Amsterdam oder Bilbao an gefühlt jeder Ecke Trinkbrunnen stehen. So weit sind wir in Berlin leider noch nicht, aber unser Engagement hat gezeigt, dass es möglich ist, mit konkreten Aktionen und geeigneten Partnern dem Ziel zumindest näher zu kommen. Es gibt eine internationale Initiative, ins Leben gerufen von der Ka- nadierin Maude Barlow, Städte zu „Blue Communities“ zu machen, zu wasserfreundlichen Städten. Was halten Sie davon? SH: Das ist eine super Idee und wir setzen uns dafür ein, dass Berlin eine Blue Community wird. Dazu müsste das Abgeordnetenhaus den Zugang zum Wasser als Menschenrecht anerkennen, was sicher machbar ist. Die in Berlin vollzogene Re-Kommunalisierung der Was- serbetriebe vor ein paar Jahren ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand zu halten. Als nächsten Schritt steht an, Berlin „Leitungswasserfreundlich“ zu machen. Das heißt Leitungswasser statt Flaschenwasser in allen öffentlichen Gebäuden und Orten anzubieten (auch in Veranstaltungen und Kon- ferenzen). Und genau das ist ja seit vielen Jahren unser Anliegen! Öffentliche Trinkbrunnen sind ein erster Schritt dahin. Zusätzlich sollten öffentliche Veranstaltungen kein Flaschenwasser mehr aus- schenken. a tip: tap hat gerade das Projekt Leitungswasserfreundliche Schule gestartet, bei dem drei Trinkbrunnen an Berliner Schulen ge- baut werden und begleitend Bildungsmodule zum Thema (Leitungs-) Wasser entwickelt und angeboten werden. Wir hoffen damit die kom- menden Generationen leitungswasserfreundlich zu machen. Welche Möglichkeiten bieten sich dazu in Berlin? SH: Wir fordern vor allem, dass dem Label Blue Communities auch Taten von Seiten der Politik folgen. Berlin kann an vielen Stellen lei- tungswasserfreundlicher werden. Zum Beispiel sollten Trinkbrunnen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie dem Berliner Hauptbahnhof oder in allen öffentlichen Einrichtungen gebaut werden. Wir fänden es auch super, wenn im Rahmen der Blue Community zivilgesellschaft- liches Engagement in allen Bezirken gefördert werden könnte. An vie- len Orten setzen sich Menschen für Leitungswasser, Müllvermeidung und andere wichtige Umweltthemen ein. Blue Community könnte hierfür ein gemeinsames Leitbild werden. Am Ende sollen die Berline- rinnen und Berliner ja in einer gesünderen, müllfreieren und schöneren leitungswasserfreundlichen Stadt leben. Ohne finanzielle und politi- sche Unterstützung bleibt das Label auf diesem Weg ein leeres Ver- sprechen. Wir bleiben gespannt und freuen uns, wenn wir mit unseren Projekten konkret zur Umsetzung der Idee „Berlin als Blue Community“ beitragen können. Ihr aktuellstes Projekt, „Refill Berlin“, realisieren Sie gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben. Was verbirgt sich dahinter? SH: Die Idee ist einfach und gut. Es wird eine interaktive Karte ange- boten, auf der sich Cafés, Restaurants und andere Geschäfte eintra- gen können, wenn es dort möglich ist, eine wiederbefüllbare Flasche mit Leitungswasser aufzufüllen. Die Geschäfte erhalten dann einen Refill-Berlin Sticker. Damit wird einerseits Werbung für diese Geschäfte gemacht, die so zeigen, dass sie Nachhaltigkeit unterstützen, anderer- seits sparen wir damit gemeinsam eine große Menge an Plastikmüll ein. Sie müssen sich das so vorstellen: ich stehe an einer Straßenecke und habe Durst. Entweder gehe ich zum Späti und kaufe dort für 1-2 € eine Plastikflasche, die ich nach dem Austrinken wegschmeiße. Oder ich schaue auf mein Smart-Phone und sehe, wo ich in der Nähe meine Flasche gratis auffüllen kann. Idealerweise finden sich dort dann auch die öffentlichen Trinkbrunnen wieder. Und wer kann alles mitmachen? SH: Jede und jeder, der durstig ist und eine Flasche dabei hat. Und natürlich alle Cafés, Bars, Restaurants und Geschäfte von Berlin. Wann geht es los? SH: Wir sind gerade in der letzten Abstimmung, bauen die Webseite auf und starten bald durch. Bis dahin nehmen wir aber gerne schon Geschäfte auf, die mitmachen wollen. Einfach mit Name und Adresse per E-Mail unter refill@atiptap.org melden. Infos zum Projekt gibt‘s auch auf www.refill-berlin.de. Was gehört noch zu den Aktivitäten von a tip: tap? SH: Wir sind immer wieder auf Messen, Musikfestivals und Info-Ver- anstaltungen unterwegs, z.B. bei der Kindermesse WASsERLEBEN, dem Tag der offenen Tür im Bundeskanzleramt, dem feel Festival in Brandenburg oder beim Wasserfest der Berliner Wasserbetriebe und informieren über die Vorzüge von Leitungswasser. Bei solchen Veran- staltungen bieten wir auch immer unsere beliebten „Blindwassertests“ an, bei denen die Menschen mit geschlossenen Augen Leitungswasser gegen Flaschenwasser auf ihren Geschmack testen. Aus mehrjähriger Erfahrung haben wir eine ganz gute Datenbasis: Leitungswasser schneidet immer besser ab als das Flaschenwasser. Im Schnitt finden ein Drittel das Flaschenwasser besser und zwei Drittel befürworten das Leitungswasser bzw. erkennen keinen Unterschied. Auf diesen Veranstaltungen klären wir somit spielerisch über Vorurteile gegen- über Leitungswasser auf und liefern dazu noch eine Reihe von Fakten zum Thema.Next >