< Previous030031 Man nehme: Haushalts-Kultur | hausgeräte & friends by buddenhagen hausgeräte & friends by buddenhagen www.hausgeraete-and-friends.de Hohe Bleichen 8 20354 Hamburg T: +49(40) 46 64 28 70 Schlaue Hausgeräte, die das Leben leichter machen. Backöfen mit versenkbarer Tür, selbst-dosierende Wasch- maschinen, superleise Staubsauger, Kühlschränke mit frischen Ideen lang ersehnte Innovationen.Geschmack- voll präsentiert in großzügigem Ambiente. Besonders inspirierend bei den herrlichen Koch-Events mit Sterne- Niveau. Nicht zu vergessen: die freundliche, fähige Sterne-Beratung, die intelligente Vorauswahl aus Bosch, Siemens, Gaggenau, NEFF und Constructa und die anziehende Lage im Herzen von Hamburg. 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Individualitäts-Garantie seit 20 Jahren.035 Annette Rufeger Mode www.annetterufeger.de Marktstraße 119 20357 Hamburg T: +49 (40) 43 25 36 65 Mode-Kultur | Annette Rufeger 035036 Herzrasen Fahr-Kultur | Garage 11037 Garage 11 Jens Seltrecht www.garage-11.de Hammer Landstraße 76 20537 Hamburg T: +49(40) 43 17 93 90 Klassiker, Youngtimer, Sportwagen – wie aus dem Autoquartett. Jens Seltrecht und seine Garage 11 stehen für Modelle, die immer irgendwie besonders sind, meist in ungewöhnlich gutem Original- zustand oder mit viel Geschichte. Für Exemplare mit Charakter wie er selbst: ehrlich, nichts beschönigend, leidenschaftlich, zuverlässig. Für super Service und Beratung. Mit Seltenheitswert. Hier findet man sie noch: Alte Liebe, fast wie neu.Guten Tag, Herr Fritsch. Bei Ihnen geht es auf der Bühne meist munter zu. In „Pfusch“ – das Kritiker zu den 10 besten Stücken des letzten Jahres zählen – springen die Schauspieler auf einem Trampolin herum, turnen arti- stisch auf einem Rohr und machen auch sonst jede Menge Faxen. Hat der Körper dem Intellekt etwas voraus? Mich stört das Intellektuelle nicht grundsätzlich. Ich finde nur die Trennung von Geist und Körper unnötig, weil beides miteinander zu tun hat. Von Schauspielern oder Tänzern wird oft gesagt, sie seien dumm und dass es einen klugen Menschen braucht, der ihnen sagt wo es langgeht. Aber das ist ein großes Missverständnis. Ich glaube, dass gerade Schauspieler einen Instinkt besitzen, bei dem die Verbin- dung von Körper und Geist hundertprozentig gegeben ist. Sie haben bis 2007 selbst als Schauspieler gearbeitet, davon 15 Jahre an der Berliner Volksbühne, an der Sie jetzt wieder Erfolge als Regisseur feiern. „Extremschau- spieler“ hat man sie gelegentlich genannt. Das war ich ja auch. In fast jedem Stück hab ich mich nackt ausgezogen. Aber es gab damals auch einen großen Druck und das war meine einzige Möglichkeit um ins Körperliche zu kommen. Wenn ich gesagt hätte: Ich will ‚ne komische Nummer spielen, das hätte niemand interessiert. Alles mus- ste doppelt hinterfragt werden. Das ist auch etwas, was man mir als Regisseur ein paar Mal vorgeworfen hat: Dass bei mir dem Bürgertum nicht die Maske vom Gesicht gerissen wird. Landauf, Landab wird in jedem derben Provinz-Theater König der Spaßmacher Herbert Fritsch gilt als einer der inno- vativsten und erfolgreichsten Theater- regisseure Deutschlands. Im Mai wurde er mit dem renommierten Theaterpreis Berlin ausgezeichnet, am Hamburger Schauspielhaus läuft zur Zeit seine In- szenierung „Valentin“. Ein Interview mit Jürgen Ziemer. Fotos: Thomas Aurin; mit freundlicher Genehmigung DeutschesSchauSpielHaus Hamburg 039 Theater-Kultur | Herbert Fritsch allabendlich dem Bürgertum die Maske vom Ge- sicht gerissen. Ich weiß gar nicht, was das für eine Maske ist, die ich da runter reißen soll. Haben Sie als Regisseur überhaupt so etwas wie eine Botschaft? Wenn es eine Botschaft gibt, dann ist es die, einfach eine andere Lebensform zu finden. Eine urbane Lebensart, wo man Lust hat abends ins Theater zu gehen, wo man Bock hat auf Unterhaltung. Es braucht eine neue Schiene, außerhalb des dialektisch durchorganisierten Argumentierens. Ein Theater, wo man sich amüsieren kann ohne von Politik und Dialektik gestört zu werden, gibt es ja eigentlich schon längst – das Boule- vardtheater. Na, das ist ja wirklich schrecklich. Das schließt alles andere aus, nach dem Motto: So jetzt dürfen wir lachen, hahahaha. Danach gehen wir nach Hause und sind genauso bescheuert wie vorher. Daran stört mich etwas. Und das wäre? Vielleicht, dass der Boulevard einen ganz ande- ren Begriff von Unterhaltung hat. Was ich mache ist ja nicht das Musikantenstadl. Auch beim Blauen Bock haben sich die Leute amüsiert und vor Vergnügen auf die Schenkel geklopft, aber man spürt eine seltsam moralische Haltung. Ich finde eher das Frivole interessant, so wie in der Operette. Das ist ja ein Grundaspekt der Ope- rette, der von den Nazis beseitigt wurde. Die Operette wurde von den Nazis förmlich kastriert. Die haben alles was frivol war rausgenommen. Was ich unter Unterhaltung verstehe ist, dass sie durchrütteln kann und man danach vielleicht viele Dinge anders sieht. Ihr Stück „Murmel Murmel“, das seit fünf Jah- ren die Volksbühne ausverkauft, ist vermutlich genau die Art Unterhaltung von der Sie spre- chen. In dem Text des Fluxus-Künstlers Dieter Roth gibt es nur ein einziges Wort, das von den Schauspielern unendlich oft variiert wird. Eine ziemliche Herausforderung. Es ist das Allerschwerste und gleichzeitig das Allereinfachste. Das Prinzip ist einfach, aber das Stück zu erarbeiten war wahn- sinnig schwer, die Schauspieler haben tagelang nur gezählt. Den Humor hab ich darüber ent- wickelt, dass ich gesagt habe: Leute, lasst uns das so humorlos wie möglich machen. Ich hab mir auf der Bühne Menschen vorge- stellt, die sich total ernst neh- men, die ein Anliegen haben. Und die Zuschauer dabei strafend ankucken: Ihr Schweine. Mit „Apokalypse“ haben Sie sogar einen Text aus dem Neuen Testament inszeniert – und trotzdem amüsiert sich das Publikum könig- lich. Wie kommen Sie auf diese Vorlagen? Für mich sind das sehr körperliche Texte. Das Problem mit der Bibel ist ja, dass die Leute das so unglaublich ernst nehmen und nicht sehen, dass da auch etwas Spielerisches ist. Bei der Apokalypse braut sich einiges zusammen, wenn man sich vorstellt, wie es ist, wenn die Welt un- tergeht. Sich so eine Geschichte auszudenken, das ist großartig, das ist eine heilige Spinnerei, die auch der Komik nicht entbehrt. Komik und Tragik sind nicht weit auseinander, im Gegenteil sie sind Geschwister. Sie selbst wirken auch recht körperlich, jeden- falls nicht wie jemand, der seine Stücke im stil- len Kämmerlein vorbereitet. Genau das ist das Problem von vielen Gegen- wartstücken – dass sie im stillen Kämmerlein geschrieben wurden. Wenn ich als Schauspieler nur noch aus meinem Mundwerk bestehe, das ir- gendwas wiederkaut, das irgendwo hingeschrie- ben wurde, dann hat das mit Theater nichts mehr zu tun. Theater ist Körper! Und ich glaube, dass alles aus der Bewegung heraus entsteht. Leben ist Bewegung. Und Bühne ist Leben und Bewe- gung. Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Musik spielt in Ihrer Arbeit eine wichtige Rolle. Sie haben Mozarts „Don Giovanni“ an der Ko- mischen Oper inszeniert und in Zürich „Drei Schwestern“ von Péter Eötvös. Bei „Valentin“ bläst aktuell eine Big Band ins Auditorium des Hamburger Schauspielhauses. Woher kommt diese Begeisterung? Musik ist für mich etwas sehr wichtiges, das er- regt mich, das verschafft mir Herzklopfen. Und Oper halte ich für das zeitgemäßeste Medium überhaupt – nur nicht an den Opernhäusern. Dort ist man von so vielen Regulierungen einge- schränkt, dass es keinen wirklichen Spaß mehr macht. Mich interessiert vor allem Klang. Erst wenn ein Text klingt, wenn er musikalisch ist, überträgt sich für mich etwas Inhaltliches. So wie Duke Ellington gesagt hat: It don‘t mean a thing, if it ain‘t got that swing. In „Valentin“ spielen Sie sehr musikalisch mit Texten des legendären Münchner Komikers. Fühlen Sie eine Verwandtschaft? Ich bin mit Karl Valentin aufgewachsen, mein Großvater hat mir den so wunderbar vermittelt. Ich hab auch ein festes Karl-Valentin-Bild im Kopf, das will ich aber nicht verwenden. Ich versuche mit den Schauspielern mal, ob wir nicht ganz wo- anders hinkommen. Deshalb ist da auch eine Big Band dabei, ist alles ganz anders aufgebaut. Dass es woanders hingeht, wird vielleicht einige ent- täuschen, die ihren Karl Valentin erwarten. Aber ich arbeite ja des Öfteren mit Enttäuschungen, weil ich keine Gewohnheiten bedienen möchte. Jürgen Ziemer ist Kulturjournalist und lebt in Hamburg-Altona. Seine Texte und Interviews erscheinen unter anderem in Die Zeit, Rolling Stone und Der Freitag.Next >