< PreviousBildungs-Kultur | Universität Würzburg 20 Beleg, dass Gutachter nicht nur über Wissenschaftliches sprechen. Und auf einer ganz anderen Ebene: Gute Freunde, meine Frau, meine Familie empfehlen mir, mehr Urlaub zu machen, mich nicht zu sehr zu belasten. Was haben Sie in letzter Zeit empfohlen? Und warum? Ich habe die Empfehlung, die gleichzeitig eine ständige Ermahnung an mich selbst ist, genügend Zeit für die eigenen Kinder zu haben, weil sie so wahnsinnig schnell groß werden. Normalerweise arbeite ich nur im Büro in der Universität, nicht zu Hause. Wenn man zu Hause noch beruflich telefoniert, E-Mails beantwortet oder Akten bearbeitet, ist man nicht richtig zu Hause. Das habe ich von meinem Vater gelernt, der auch Wissenschaftler war, nicht früh nach Hause kam, aber an Wochenenden und abends kaum gearbeitet hat. Allerdings war er manchmal lange auf See. Was ist Ihre wertvollste Empfehlung, die Sie gegeben haben? Im Prinzip bin ich zurückhaltend mit großen Empfehlungen. Vielleicht sind es die kleinen Empfehlungen, die im Leben mehr weiterbringen als die ganz großen. Ich bemühe mich, ein vorbildlicher Wissenschaftler zu sein, aber keiner, der philosophische Ratschläge gibt. Und was ist Ihre wertvollste Empfehlung, die Sie bekommen haben? Es sind, glaube ich, weniger die Empfehlungen als die Vorbilder, die besonders wertvoll für mich waren. Das fängt im Elternhaus und der Fa- milie an, hat aber auch mit Freunden und akademischen Lehrern zu tun. Die zum Beispiel leidenschaftlich ihre Wissenschaft leben. Da gibt es Vor- bilder für Qualität, Vorbilder für Motivation. Ja, und dann Vorbilder dafür, wie man damit lebt, dass wir sehr endliche Wesen sind. Wie man damit lebt, dass alles morgen vorbei sein kann. Beim Stichwort wertvollste Empfehlung kommen mir also am ehesten bestimmte Menschen in den Sinn, die besonders wertvolle Vorbilder waren. Die kann ich schlecht schildern, die müsste man selbst kennenlernen. WÜRZBURG und die Universität Es gibt viele Klischees über die Universität in Würzburg. Was hat davon Bestand, was nicht? Zunächst fühle ich mich sehr wohl. Ganz großartig ist, dass es eine Volluniversität ist – nur ohne Ingenieurwissenschaften. Es ist schade, dass wir keine Islamwissenschaften haben. Ich hoffe, dass das auf Dauer geändert wird, denn Islamwissenschaften oder Arabistik gehören zu einer Volluniversität in unserer Zeit. Manchmal neigt die Würzburger Universität ein wenig zum Naturwissenschaftlichen, was auch daran liegt, dass wir als Geisteswissenschaftler einfach nicht selbstbewusst und selbstverständlich genug auftreten. Ich glaube, das ändert sich ein wenig. Die Würzburger Universität ist sehr günstig gelegen: Sie profitiert sehr davon, dass sie in einem der reichsten Länder der Welt liegt, einem sehr reichen Bundesland und einer gut funktionierenden Stadt. Ich war einmal an der Yale University in New Haven, einer Stadt, die nicht funk- tioniert hat, in der es damals 30 Tote pro Jahr durch Schießereien gab. Ich blicke mit einer gewissen Sorge auf die Förderung von sogenannten Eliteuniversitäten. Es ist gerade ein Ergebnis der besonderen Geschichte Deutschlands, dass wir diese ausgezeichneten Universtäten an allen Ecken und Enden Deutschlands haben. Meiner Ansicht nach brauchen wir zumindest in den Geisteswissenschaften keinen Zentralismus. Wo gibt es das Gute in und an der Würzburger Universität? Was empfehlen Sie einem guten Freund, was einem Kollegen? Die öffentlichen Vortragsreihen, die die Universität veranstaltet, sind in der Regel ausgezeichnet: zum Beispiel in diesem Sommer die Ringvor- Fotos: DFG/Ausserhofer21 lesung „Die Kunst des Erzählens“ oder die Residenzvorlesungen, die wir Philosophen seit vielen Jahren in jedem Semester anbieten. Es gibt in allen Bereichen der Universität hervorragende Leute, die ich sehr schätze und unglaublich anregend fi nde. Ich möchte ungern einzelne heraus- greifen, das wäre gegenüber den anderen unfair. Wir haben zum Beispiel im Augenblick hervorragend besetzte Institute für Germanistik und Musikwissenschaft, und ich habe wunderbare Wissenschaftlerkollegen in der Antike- und der Mittelalterforschung, ebenso wie in meiner eigenen Fakultät. Es lohnt sich einfach, einmal in die Vorlesungen zu gehen oder in die öff entlichen Abendvorträge, die es in allen Fächern der Universität gibt. Und das ist eine Empfehlung für alle, Freunde, Kollegen, Studenten. Was ist für Sie an der Universität Würzburg einzigartig? Man sollte die Unterschiede zwischen den Universitäten nicht überschät- zen. Die Universitäten, die ich aus der Innensicht genauer kenne, Göttin- gen, Yale, London, Tübingen, Freiburg und Würzburg, unterscheiden sich nicht dramatisch, auch nicht Yale und Würzburg. Die Studenten in Yale sind im Durchschnitt deutlich besser, weil sie natürlich extrem sorgfältig ausgewählt sind. Aber die sehr guten Studenten gibt es genauso hier in Würzburg. Was die Universität Würzburg besonders auszeichnet, ist, fi nde ich, die Verbindung von Stadt und Universität. Meine Frau und ich haben uns von Anfang an schnell wohlgefühlt in Würzburg. Die Stadt hat eine entspann- te Gesamtatmosphäre, in der man die Arbeit auch mal Arbeit sein lassen und einen guten Wein trinken kann. Das ist nicht überall so und das gefällt mir sehr gut. Es gibt in dieser Hinsicht eine würzburgerische oder unterfränkische Entsprechung zum savoir vivre. Wenn man bei der Arbeit eh viel unter Strom steht, ist es wichtig, dass das abends nicht noch weitergehen muss. Was überrascht Sie an bzw. in der Universität Würzburg? Es überrascht mich jeden Herbst wieder, wie laut Unimogs sein können, wenn im Herbst die Weinernte direkt vor meinem Fenster zum Keltern abgeladen wird. Das hat seinen eigenen Charme. Es überrascht und begeistert mich, dass der Wissenskosmos, dem ich an dieser Volluniversität begegne, so groß ist, dass man immer wieder neue Kollegen und neue Fachgebiete kennenlernt und feststellt, dass man überhaupt keine Ahnung hat. Was noch überrascht, ist die Ironiefähigkeit der Verwaltung. Erwin Pelzig hatte mich einmal in einer Show als neuen Bundeswirtschaftsminister ausgelost. Am nächsten Tag bekam ich eine E-Mail aus der Verwaltung mit der Anfrage, ob ich den spontanen Zuwachs meiner Aufgaben schon verkraftet habe und ob ich meine neue Funktion im Rahmen einer Ne- bentätigkeit ausüben möchte. Der Tonfall war trocken und ernst und sehr ironisch. Das kann nur eine gute Verwaltung sein. Worauf macht die Würzburger Universität Lust? Sie macht Lust auf Erkenntnis, auf ein tieferes Verständnis des Menschen und der Welt, auf Wissenschaft. Und in den Geisteswissenschaften auch Lust auf Kultur, auf Literatur, Musik und Kunst. Die Universität kann eine Basismotivation vermitteln, die das Heraus- treten aus der eigenen Perspektive ermöglicht und gegenüber schnellen Erklärungen skeptisch macht. Die Motivation vermitteln, sich später im Beruf daran zu erinnern, dass man studiert hat, dass man über die Mög- lichkeit verfügt, nicht vorbehaltlos dem zu trauen, was vor einem liegt, sondern zu prüfen, ob es wissenschaftliche Studien zu diesem Thema gibt. Zumindest weiß man, wo man nachschauen müsste – und dieses Bewusstsein ist ein entscheidender Distanzschritt. Ich glaube, hier liegt eine ganz wichtige Aufgabe universitärer Bildung. Wenn es gut läuft, ha- ben die Studierenden ein Gespür für dieses Bildungsziel – und vielleicht sogar Lust auf diese Erweiterung der Perspektive, die so wertvoll sein kann für das eigene Leben. Herr Prof. Hasse, recht herzlichen Dank für das Interview.Foto und Zeichnung: www.leniger-praxisplanung.de 22 Beratungs-Kultur | Franken Praxis23 Jede Praxis spiegelt die Persönlichkeit der Ärztin, des Arztes wider. Jede Praxis bietet nahezu unbegrenzte Chancen persönliche Ideen und Lebens- entwürfe umzusetzen. Damit aus guten Ideen, gute Ergebnisse werden, berät, begleitet und betreut das Team der Franken-Praxis Human-, Zahn- und Tier- mediziner von der Idee bis zur Niederlassung. Für Mediziner, die ihre Praxis gerne ab- und weitergeben wollen, werden gemeinsam Konzepte entwickelt, um die Versorgung der Patienten auch nach der Ab- und Weitergabe sicherzustellen. Franken-Praxis Forum für Beratung und Betreuung www.franken-praxis.de Am Happach 27 97218 Gerbrunn gcons@web.de Jede Praxis hat Persönlichkeit24 Hotel-Kultur | Romantik Hotel Neumühle Seele baumeln deluxe Sich eine wohlverdiente Auszeit gönnen, den Augenblick genießen und rundum perfekt verwöhnen lassen – das Romantik Hotel Neumühle ist eine Oase für Menschen, die Individualität und Privacy zu schätzen wissen. Am Ufer der fränkischen Saale gelegen, bietet das Hotel höchsten Komfort und Luxus in ganz privater Atmosphäre. Der exklusive 800 m² große Wellnessbereich und die fantastische Spa-Suite sind dabei nur zwei der vielen High- lights. Die geschmackvoll mit vielen antiken Kostbarkeiten eingerichteten Räume und Zimmer unterstreichen den Charme und die Einzigartigkeit des Hauses. Erlesene Weine aus den besten Domänen verbinden sich mit feinen Köstlichkeiten aus der Küche zu einem lukullischen Erlebnis. 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