< PreviousWohn-Kultur | Worg Küchen & Parkett 020Ihr Leben ist für uns das Maß aller Dinge. Es ist doch so: Ihre Küche ist viel mehr als nur irgendeine Küche. Sie ist Ausdruck Ihrer Persönlichkeit, Ihrer kulinarischen Leiden- schaften, vielleicht sogar Ihrer Spleens. Das gilt auch für Ihr Bad, Ihre Möbel, Ihr Parkett, Ihre ganze Wohnung. Ihre Individualität ist es, die uns antreibt, immer neue Lösungen mit immer raffinierteren Materialien zu finden. Hochwertige Hölzer, besonderes Glas, erlesene Steine oder ausgesuchtes Metall, alles maßgeschneidert auf Ihre Bedürfnisse – und auf Ihr Leben. Das kommt ja auch nicht von der Stange. Worg Küchen & Parkett www.worg.de Leopoldstraße 94 80802 München 021Foto : Norbert Herold 022Genuss-Kultur | LaTarti LaTarti Service Traiteur Quiche-Catering – Laden Freunde einladen, ohne zu kochen www.latarti.de Dachauer Straße 54 80335 München T: +49 (89) 54883966 Weil Gutes erst durch Geschmack zum Genuss wird. 023Interview | Marlies Kirchner Schule des Sehens Theatinerpassage, München. Seit mehr als 50 Jahren präsentiert das Kino „Theatiner Film“ ein Qualitätsprogramm der modernen Filmkunst und des anspruchsvollen Autorenkinos. Der vertäfelte Saal beeindruckt den Besucher heute durch seinen Retro-Charme, erst kürzlich wurde der Kinobetrieb digi- talisiert. Ein Gespräch mit Marlies Kirchner, der Leiterin des Hauses, über dieKinolandschaft Münchens, die Rolle der Stammgäste – und darüber, wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben. Interview: Stefan Siegfried Filmkunstwerke im Original mit Untertitel – dafür steht „Theatiner Film „ . Im Jahr 1957 übernahm der später berühmte Verleih „Neue Filmkunst Walter Kirchner „ das Kino und brachte vor allem französische und süd- europäische Filme nach München. In den Anfangsjahren kam jeder Film mit eigens entworfenem Plakat und dazugehörigem Pro- grammheft in die Kinos. Seit 1976 führt Marlies Kirchner das Kino in Eigenregie. „Das Theatiner ist ein Kino mit einem total konsequen- ten Programm „ , sagt Kirchner. Fotos: Norbert Herold 024Seit einer Woche ist der Kinobetrieb im Theatiner Film digitalisiert. Wie sind die ersten Erfahrungen mit der Umstellung, Frau Kirchner? Es hat alles geklappt. Wir hatten schon Manschetten vor der ersten digi- talen aufführung, aber zum Glück lief alles tadellos bisher, toi toi toi! Was bedeutet die Digitalisierung für ein Haus wie das Theatiner? Zunächst eine finanzielle Herausforderung, aber um die kommt man nicht herum. Die neuen Filme sind alle digital, es werden keine 35-Mil- limeter-Kopien mehr hergestellt. Am Ende ging alles sehr schnell, weil ich unbedingt den Film „Après mai” (dt.: „Die wilde Zeit”) von Olivier Assayas zeigen wollte, den es nur in der digitalen Fassung gab. Ein sehr guter Film über die 1970er-Jahre in Frankreich, der, wie ich finde, ein- fach gezeigt werden muss. Für die Verleiher war es zu kostspielig, extra für uns eine Kopie anzufertigen, da wir Filme ausschließlich im Original mit Untertitel (OmU) spielen. Ist das ein großer Umbruch für Sie persönlich? Ich gebe zu, dass ich mich selbst noch an das digitale Bild gewöhnen muss, weil ich finde, dass der 35-Millimeter-Film wunderschöne Bilder in einer ganz anderen Tiefe erzeugen kann. Wenn ich sehe, dass unsere Maschinen schon 56 Jahre alt waren und fantastisch liefen, gab es für mich eigentlich keinen Grund, etwas zu ändern. Allerdings schwärmen viele meiner Kollegen von dem Digitalbild und auch die Kinobesucher sind schon längst daran gewöhnt. Ist dem Publikum die Umstellung aufgefallen? Nein, zumindest hat niemand ein Wort gesagt. Das ist erstaunlich. Die Theatiner Filmkunst steht seit der Eröffnung im Jahr 1957 für mo- derne Filmkunst und anspruchsvolles Autorenkino. Eine überregionale Zeitung nannte das Theatiner sogar einmal „die wahre Wirkungsstätte der Nouvelle Vague in München, die Dependance der Kinomoderne, des Autorenfilms.” Was ist Ihrer Ansicht nach der Grund für die Lang lebigkeit eines Kinos mit so einem ausgewählten Programm? Da kann ich Ihnen nur sagen, was die Verleiher und die Gäste mir er- zählen. Sie sagen mir: Das Theatiner ist ein Kino mit einem total kon- sequenten Programm. Etwa zwei Drittel unseres Publikums sind daher auch Stammkunden und das sind nicht nur Franzosen, Spanier oder Italiener, sondern viele deutsche Zuschauer, die lieber die Filme im Ori- ginal sehen, weil sie – wie auch ich – der Ansicht sind, dass durch eine Synchronisation ein ganz anderer Film entsteht. Die Stammkunden spielen also eine wichtige Rolle? Ja, ich habe Stammkunden, die sehen Filme sogar fünf- oder zehnmal an. Für diese Gäste ist das Theatiner schon fast wie ein zweites Wohn- zimmer, die sind völlig Kino-narrisch. Das ist ja auch das Schöne: Mit den Jahren kenne ich die Leute, es ist alles sehr familiär hier. Übrigens sind auch alle meine Angestellten verrückt auf Kino, eine Familie von Kino-Verrückten. Wie hat sich denn die Münchener Kinolandschaft in den vergangenen Jahrzehnten aus Ihrer Sicht verändert? Schwer zu sagen. Als ich Ende der 1950er-Jahre hierher gekommen bin, gab es in München bereits wahnsinnig viele Kinos, etwa das Studio für Filmkunst in Schwabing, eines der ersten Filmkunsthäuser in München. Der Verleih Neue Filmkunst Walter Kirchner hat das Theatiner über- nommen und ab 1957 hier vor allem französische und südeuropäische Filme gezeigt. Grundsätzlich würde ich sagen, dass die Menschen früher noch neugieriger waren, ins Kino zu gehen. Wir hatten oft ausverkaufte Häuser, zum Beispiel standen die Menschen bei „La Belle Noiseuse” (dt.: Die schöne Querulantin”) mit Michel Piccoli bis zur Passage raus Schlange. Das gibt es heute auch, aber seltener. Heute gibt es mehr Filme. Früher haben wir Filme mit Leichtigkeit acht Wochen gespielt, heute stehe ich unter einem größeren Druck, weil immer wieder ein neuer Film gestartet wird. Wie wählen Sie die Filme denn aus? Einerseits zeige ich nur Filme, die ich selbst gesehen habe und die mir gefallen, andererseits bin ich darauf angewiesen, dass die Verleiher die Filme auch kaufen. Die Verleiher bieten mir oft Filme von sich aus an, weil sie sehen, dass wir bei OmU-Fassungen sehr gute Zahlen schrei- ben. Darüber hinaus fahre ich auf viele Festivals – nach Cannes, Berlin und zu meinem Lieblingsfestival nach Hof. Außerdem gibt es Regis- seure, von denen ich alle Filme spielen will, Almodóvar zum Beispiel. Was war der Auslöser für Ihre eigene Kinoleidenschaft? Gibt es da einen bestimmten Film? Wir gingen schon früh als Kinder ins Kino, meine Brüder und ich mit meiner Mutter. Einer der ersten französischen Filme, der mich be- sonders beeindruckte, war „Les enfants du paradis” (dt.: „Kinder des Olymp”) von Marcel Carné. Wir waren damals begeistert vom franzö- sischen, aber auch vom italienischen Kino. Damals war man ja verrückt danach, überhaupt etwas aus dem Ausland zu sehen, und solche Filme waren eine Offenbarung für uns, denn unsere Sehgewohnheiten waren ganz andere. Der erste Film, den das Theatiner zeigte, war ja „Guardie e ladri” (dt.: „Räuber und Genadarm”) mit Toto und Aldo Fabrizi. Prägt die Neue Filmkunst Walter Kirchner das Haus bis heute? Klar, aber ich spiele vor allem das, was ich gut finde und was mir gut gefällt. Ich lasse auch ab und zu meinen Bauch sprechen. Wie sehen Sie heute die Zukunft von Theatiner Film? Das Wichtigste für mich ist, dass das Theatiner-Kino mit der Konse- quenz im Programm, die es seit jeher auszeichnet, weiterbetrieben wird. Frau Kirchner, vielen Dank für das Gespräch. 025Seh-Kultur | Optik Billard Foto: Raoul Manuel Schnell 026Optik Billard www.optik-billard.de Reichenbachstraße 21 80469 München T: + 49 (89) 2015654 Wer gut sieht, ist im Vorteil. Wer gut aussieht auch. 027Kunst-Kultur | Michael Rösch 028Michael Rösch www.michaelroesch-atelier.de 029Next >