< PreviousEi zw D Porträt: Klaus Polkowskiine Frage, wei Antworten: Die Immoralisten Theater-Kultur | Die Immoralisten JK: Was ist das für ein Stück? MK: Ein wunderbarer, surrealer, sehr komi- scher und eigenwilliger Text: „Abraham Lin- coln geht ins Theater“. Ein Stück über eine Schauspieltruppe, die Lincolns Ermordung nachspielen möchte, bis die Grenzen vom Schauspieler zum Attentäter, vom Regis- seur zum ermordeten amerikanischen Prä- sidenten fließend werden. Sein und Schein, Liebe und Hass ergeben einen spannenden Cocktail, der in der Frage gipfelt, wann und warum Menschen zu töten imstande sind. JK: Von Shakespeare bis zu Uraufführungen neuer Texte macht ihr ja alles. Was ist dabei eigentlich euer Profil? FW: Für uns ist Theater keine elitäre Kunst. Wir möchten zum Publikum sprechen, Texte verstehbar und erlebbar machen. Daher ist es auch ganz egal, wie alt oder neu ein Text ist – solange er das Potenzial hat, etwas auszudrücken, was uns interes- sant oder relevant erscheint. MK: Unser Ziel sind Inszenierungen, die das Publikum etwas angehen, die Fragen auf- werfen, die mit uns Menschen heutzutage zu tun haben. Und diese Fragen finden sich bei modernen Texten ebenso wie bei Shake- speare, denn eigentlich sind die wichtigen, aktuellen Geschichten und Themenuralt. JK: Aber alles führt ihr doch nicht auf, oder? EtwasBestimmtes zieht euch doch immer wieder an? MK: Um einige Stichworte zu nennen, die uns wichtig sind: schwarzer Humor statt Boulevard, Surrealismus statt Traktat, emo- tionale Konflikte statt fernes Regietheater, menschliche Abgründe statt Samstagabend- weichspüler, schallende Komikstatt Co- medy, Bilderwelten statt postmoderne Einöde – noch mehr? JK: Ich glaube, ich habe verstanden. Andere Frage: Ihr beide arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich zusammen, habt aber auch ganz unterschiedliche Profile. Habt ihr vor, das in das Profil des Theaters stärker einfließen zu lassen? FW: Du hast recht, für die Musik bleibt mir momentan sehr wenig Zeit. Aber sie ist trotzdem immer präsent in den Arbeiten, sei es auch nur in Form von Elementen wie Timing, Rhythmus, Form- und Tempoge- staltung. Trotzdem möchten wir beide in Zukunft auch Projekte ganz anderer Art machen. Das erste wird die Uraufführung von „Addiction“ im Frühling werden, wo es dann eine eigene Bühnenmusik gibt. MK: Da kann ich Florian nur zustimmen: Wir sind zwei künstlerische Leiter mit ganz un- terschiedlichen Schwerpunkten und Talen- ten. Das wird sich in Zukunft noch mehr im Repertoire des Theaters niederschlagen. Es wird definitiv mehr theatrale Projekte mit Musik geben, so viel sei schon jetzt verraten. JK: Soll ich heißes Wasser nachgießen? FW: Danke, Julian. MK: Herrlich. JK: Bei „Geschlossene Gesellschaft“ war die Bühnein der Mitte mit den Zuschauern drum herum. Bei „Tartuffe“ habt ihr die komplette Vorderseite bespielt, bei „Pool (no water)“ war die Bühne ein leeres Schwimmbecken und bei Beckett ein Mee- ressteg ins Nichts. – Gehört diese Flexibili- tät von Bühne und Raum zu eurem Konzept? MK: Bühne und Raum sind zwei wesentli- che Ereignisse im Theater. Die Zuschauer bekommen bei uns mit jedem Stück etwas Neues zu sehen. Viele Zuschauer erkennen den Raum dann kaum wieder. JK: Was haben wir denn noch in den nächs- ten Spielzeit von euch zu erwarten? FW: Eine Neuaufnahme der „Elektra“ gleich zu Beginn – in einer Art „Circus maximus“. Dann mit „Bombshells“ ein sehr schräges Intermezzo mit einem Hauch Broadway über sechs durchgeknallteFrauen und dann natürlich das große Herbststück „Emilia Ga- lotti“ von Lessing. Das Publikum wird Augen machen, was für ein gutes Stück das ist ... JK: Na dann wünsche ich euch weiterhin viel Kraftund Erfolg! Wollt ihr jetzt aus der Wanne heraus? FW: Ach nein, ist gerade angenehm. Wir bleiben noch ein bisschen. MK: Aber danke! Theater der Immoralisten Ferdinand-Weiß-Str. 9-11, 79106 Freiburg www.immoralisten.de 011 Seit Februar 2010 hat Freiburg ein neues Theater: Auf dem Gelände des Stühlinger Gewerbehofs befindet sich das 140 Quadratmeter große Theater der Immoralisten. Es fasst maximal 80 Zuschauerplätze und gibt dem freien Ensemble nach harten Wanderjahren ein Zuhause. Ein besonderer Ort: Offen und individuell mit flexibler Bühne wird dort Schauspiel zur unmittelbaren und hautnahen Erfahrung. Mit den beiden Theaterleitern Florian Wetter (Schauspieler & Musiker) und Manuel Kreitmeier (Regisseur) sprach der Journalist Julian Kirrin. JK: Hallo, ihr Zwei. Wie geht’s euch in der Wanne? FW: Doch, ist angenehm. MK: Allerdings. JK: Kühlt ihr euch ab oder wärmt ihr euch auf? FW: Nach diesem Sommer? MK: Wohl beides ... JK: Ihr seid ja richtig heißgelaufen und habt zusätzlich zu eurer Arbeit am neuen Theater jeden Monat ein neues Stück herausge- bracht. Dreht manda nicht völlig durch? MK: Es braucht schon eine Menge Kraft und Energie, diese Produktionsdichte mitsamt dem Aufbau einer ganz neuen Infrastruktur durchzustehen, aber wir sind jung, haben tolle Mitstreiter und viele gute Ideen und vor allem wissen wir, für was und wen wir ar- beiten, und haben ein klares Ziel vor Augen. FW: Wir hatten auch Lust, uns in der neuen „Wohnung“ auszuprobieren. Jetzt wird die Arbeitsintensität zwar nicht nachlassen, aber wir möchten uns in Zukunft auch kurze Auszeiten nehmen zur Regeneration – so- fern wir können. JK: Und könnt ihr? FW: Noch nicht. Wir haben uns drei Pro- duktionen für den Herbst vorgenommen und kommen dann Mitte Januar mit der deutschen Erstaufführung eines kanadi- schen Stücks heraus.„Heute essen Männer nicht mehr nur, sie kochen immer lieber selbst. Klar. Bei diesen Küchen. Aber dabei kommt es wie immer auf die große Idee an. Und auf das Wissen um die Details, das Gewusst wie, wo und was. Aber wir planen auch gerne für Köchinnen.” Marc Boehlkau, Guido Hille, Guido Boehlkau, Die Küche Porträt: Klaus PolkowskiEss-Kultur | Die Küche 013 bulthaup b2 | Orte der Ordnung Die Küche www.diekueche.com Wallstraße 1214a 79098 Freiburg T: +49 (761) 23545und Ordnung der Geräte | Küchenwerkschränke bulthaup b2 014Ess-Kultur | Die Küche 015„Wenn Ihr Wein Ihr ganzer Stolz ist, warum ihn dann in einem feuchten und staubigen Keller verstecken?“ Weinklimaschrank mit Kühlschubladen. Integrierter Nur-Kühl- und Nur-Gefrierschrank von Sub-Zero. Zitat: Sub-Zero Ess-Kultur | Die Küche 017 Die Küche www.diekueche.com Wallstraße 12-14a 79098 Freiburg T: +49 (761) 23545Trink-Kultur | FreiburgerBierQuelle Eine Quelle neuer Ideen im ehemaligen Getränkehandel der Brauerei Ganter: Aus der Idee heraus, dass viel Know-how für Planung und Durchführung von Festen vorhanden ist, wurde die FreiburgerBierQuelle gegründet, kurz genannt: FBQ. Drei Buchstaben, die sich alle merken sollten, die gern feiern. Fabrikstraße 9, 79102 Freiburg im Breisgau, T: +49 (761) 2185-500 fbq >FreiburgerBierQuelle 018&JOFEFSFSGPMHSFJDITUFO&SGJOEVOHFOBVTEFN4DIXBS[XBME 6OEFJOF,VDLVDLTVIS .BODIF%JOHFBVTEFN4DIXBS[XBME¼OEFSOTJDIOJF "OEFSFXFSEFOTFJUJNNFSCFTTFS%FOOTFJUVOTFSFS (SÔOEVOHBMTc)BNNFSXFSLVOE/BHFMTDINJFEFnIBCFO *OOPWBUJPOFOCFJVOT5SBEJUJPO#FTUFT#FJTQJFMVOTFSF #BDLPGFO4FSJF NJU#BDLPGFO %BNQGCBDLPGFOVOE 8¼SNFTDIVCMBEF4JFWFSFJOUNPEFSOTUF5FDIOJLVOECFTUF .BUFSJBMJFONJUFJO[JHBSUJHFN%FTJHO4DIMJF·MJDIXFSEFO VOTFSF(FS¼UFOJDIUOVSJNNFSCFTTFS4JFTFIFOBVDI JNNFSCFTTFSBVT *OGPSNJFSFO4JFTJDIVOUFS $U.JO BE'FTUOFU[EFS5$PN NPCJMHHGBVDIBCXFJDIFOE PEFSVOUFSXXXHBHHFOBVDPN %FS6OUFSTDIJFEIFJ·U(BHHFOBV RepublicCulture_230x300_Schwarzwald_DE.indd 121.07.2010 13:28:44 UhrNext >