Republic of Culture, www.lust-auf-gut.de Das Hintergrund-Magazin für Freiburg und drum herum Musik, Theater, Handwerk, Feste, Malerei, Literatur, Tradition, Konzert & Kommunikation LUST AUF GUT& Kult ( ur ) REPUBLIC OF CULTURE Special | Rund um Kult & Kultur | 49Mia Sanner Buchhaltungsspezialistin & Schauspielerin Bereits die Herkunft des Wortes „Kultur“, das vom lateinischen „colere“ (pflegen, urbar machen) abgeleitet ist, also aus der Landwirtschaft stammt, verweist auf einen zentralen Aspekt sämtlicher Kulturbegriffe: Sie bezeichnen das „vom Menschen Gemachte“ bzw. „gestaltend Hervorgebrachte“ – im Gegensatz zu dem, was nicht vom Menschen geschaffen, sondern von Natur aus vorhanden ist. Netzwerk-Kultur | Lexware Michael Schönstein Senior Business Architect Marketing & Dirigent Oliver Goetz Software Test Engineer bei Lexware & DJ Kultur ist Vielfalt und spielt für das Miteinander der Menschen eine zentrale Rolle. Sie ist Kunst, Musik, Theater und Literatur. Aber auch Esskultur, Sport, Traditionen und Bräuche. Ein soziales Leben ohne all dies – nicht vorstellbar.Auch unsere Mitarbeiter:innen bei Lexware leben und lieben Kultur, und mit unserem Format „Tell your Story“ unterstützen wir all die Kulturschaff enden und erzählen ihre wunderbaren Geschichten. Dies sind Menschen, die uns immer wieder aufs Neue begeistern, denn sie sind wahre Macherinnen und Macher. Sie sind Gestalterinnen und Gestalter, inspirieren uns zu Neuem, bringen uns zum Staunen, bereiten uns Freude und bereichern unseren Alltag. Salome Faqir Support Hero & Geigenspielerin Kerstin Fiedler Marketing Specialist & Fotografi n Foto: Johannes Meger, www. johannesmeger.comYalun Meng Senior Online Marketing Manager & Boulder-Talent Viel Spaß in und mit unserer vielfältigen Kultur hier in der Region Freiburg wünscht Jörg Frey Geschäftsführer Lexware Lexware Eine Marke der Haufe Group karriere.lexware.de Bernd Rade Senior Development Engineer & Autor Guten Abend! Ich bin für Gerhard Polt eingesprungen! Alexander Heisler rief mich an. Ich habe gezögert! Alex hat mich überredet. Schnell! Bei Alex muss es schnell gehen. Denn Alex hat fixe Ideen. Diesmal war es eine Laudatio auf das ZMF. Okay Alex, aber es wird eine Laudatio ma non troppo! Wir alle haben Alexander Heisler als immer- währenden Impresario und gelegentlichen Zampano über die Jahre auf dem Mundenhof schätzen gelernt. Hier im Großen Zelt haben wir schon einige Jubiläen gefeiert. 1998 „150 Jahre Badische Revolution“ oder 1995 das große Stadtjubiläum. 875 Jahre Freiburg. Oberbürgermeister Rolf Böhme hatte es an- geordnet! 875 Jahre: „Ein runder Geburtstag muss gefeiert werden.“ Eigentlich überflüssig! Freiburg hat den Willen zur Fiesta und das Zelt-Musik-Festival ist der geeignete Ort. Eine Institution. Es gehört zur Freiburg-DNA und sein Flair wird jedes Jahr aufs Neue wachgeküsst. Kein schnödes Event! Event- Manager wäre für Alex geradezu eine Beleidigung! Alexander Heisler ist 75 Jahre alt geworden. Ein Leben voller Elan und Engagement! Nebenbei war er auch noch Arzt! Ich habe als Patient die wunderbare Erfahrung in seiner Praxis gemacht: Alex kann zuhören! Heute geben sich Mediziner meist mit ihrem Beruf zufrieden und suchen die Work-Life-Balance. Ein Wort, das Alex nicht kennt. Der Mann hat eine Adrenalinausschüttung, die ein Normalsterblicher nicht lange über- leben würde. Diplomatisch ausgedrückt: wohl- temperierte Impertinenz! Unser Regierender Bürgermeister Ulrich von Kirchbach hat es am Donnerstag charmant ausgedrückt: „Ständig kam der Alex mit finan- ziellen Forderungen für seine Kultur ins Rathaus. Wir haben uns überlegt: (Zitat!) Sollen wir ihn totschlagen oder finanziell helfen?“ Eine absurde, geradezu irreale und gewiss rhetorische Frage, die aber die Beharrlichkeit, mit der Alex Menschen bearbeiten kann, anschaulich macht. Alex hat sich mit den Audimax-Klassik-Konzerten schon früh einen Namen gemacht. Einen klin- genden Namen! 1983 zog er auf den Messplatz. Chick Corea gastierte. Heute sind wir an die großen Namen gewöhnt. Juliette Greco, Gilbert Bécaud, Jethro Tull, James Brown und Günter Grass. 1985 ist Alex ins offene Feld gezogen. Ein kultureller Geländegewinn vor den Toren der Stadt. Eine Eroberung, die organisatorisch befestigt werden konnte. Und hier darf natürlich an alle erinnert werden, die sich auf dieses Wagnis am Rande des Wahnsinns eingelassen haben. (Applaus) Respekt! Alexander ist der ungekrönte König vom Mundenhof. Ich bin heute sein Hof- narr. Aber wer Alex kennt, der weiß, dass Alex diese Rolle auch selber spielen kann. Ohne über sich selbst lachen zu können, wäre er in diesem Kultur-Zirkus längst untergegangen. Alex kann aber auch ein harter Hund sein. 1985 bei der Premiere auf dem Mundenhof sollte ich in einem 500er-Zelt spielen. Da war ich stolz! Schnell war es ausverkauft. Da war ich noch stolzer. Als ich erfuhr, dass da 900 Leute reinpassen, wollte ich die Gage nachverhandeln. Da hat mich der Alex einfach zum Sponsor des Festivals ernannt. Damals war ich sauer, heute bin ich stolz: Habe die Ehre, hier vor Ihnen zu sprechen. Sie sind ein Galapublikum, das sogar gemeinsam singen kann. Sie haben Verständnis, dass ich hier heute Abend keine politischen Themen anspreche. Über die Ampel in Berlin mache ich keine Witze. Da lachʼ ich direkt! ZMF-Gala 2024 Laudatio ma non troppo … 1983 – 1. Zelt-Musik-Festival 21. Juli 2024 ©Matthias Deutschmann7 Alexander Heisler, ZMF-Gründer Kult-Kultur | Alexander Heisler – ZMF 07 Sie kennen mich: Ich komme aus der Freiburger Alternativkultur. Als Alex vom Großen Zelt und großen Namen träumte, da wollten wir ein Kulturzentrum – selbstverwaltet! Auch wir haben damals einen Verein gegründet. Mitten in den wilden Jahren der Hausbesetzungen. Was der Alex damals machte, war für uns kommerziell. Wir wollten das, was die Kulturliste in Freiburg heute noch will: Räume. Sogar Freiräume. Selbstverwaltet! Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, mich selbst zu verwalten, und habe mich dafür entschieden, Kultur direkt zu machen. Heute Abend bin ich Laudator aus Leidenschaft. Ich habe da Erfahrung! OB Böhme hat mich 2002, als er aus dem Amt schied, mit einer dreifachen Laudatio beauftragt. Oberbürgermeister, Kultur- amtsleiter und Theaterintendant! Alle gingen! Ludwig Krapf verließ damals das Kulturamt. Ja, Ihr Langzeitgedächtnis wird gefordert. Damit komme ich der Mehrheit heute Abend entgegen. Mir selbst auch. Mein Kurzzeitgedächtnis schwächelt. Ich könnte Ihnen spontan nicht sagen, wer das Freiburger Kulturamt leitet. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es das überhaupt noch gibt. Aber lassen Sie mich tiefer in die Vergangenheit vorstoßen: Damals – 2002 – verließ Hans J. Ammann das Theater. Ich habe damals gesagt, was heute noch gilt: Die Intendanten kommen und gehen – das Freiburger Theater bleibt bestehen. Und wir sind stolz auf dieses Gebäude. Der sagenhafte Otto Winterer hat es durchgesetzt: 1300 Plätze bei 50.000 Einwohnern! Verrückt! Total verrückt! Aber Winterer konnte seine Idee begründen: „Landschaftliche Schönheit, Vorzüge des Klimas und geistiges Leben aus- gehend von einer alten Universität, das macht Freiburg besonders geeignet für ruhebedürftige und vermögende Leute mit hohen kulturellen Bedürfnissen.“ Fühlt sich jemand angesprochen? (Live: Ich sehe. der Applaus kommt nicht über die 50%-Marke.) Ja, da staunte das ganze Deutsche Reich! Südbadischer Größenwahn. Ja, ja, würde Alex sagen: Das war Wahnsinn. Aber er hatte Methode. Gäbe es eine Otto-Winterer-Medaille für kreativen Wahnsinn: Dr. Alexander Heisler wäre der erste Preisträger! Ich möchte hiermit bei den anwesenden Vertretern der Stadt anregen, dass eine solche Medaille geschaffen wird. 40 Jahre ZMF. Was mir in diesem Jahr be- sonders gut gefällt, ist das Motto: 40 Jahre und kein bisschen leise. Und wenn dann die neuen Nachbarn im Dietenbach einmal in ihre Wohnungen einziehen, dann könnte das Motto lauten: „Wir machen Krach für Dietenbach.“ Und niemand wird sich beschweren, denn 90 Dezibel Schallpegel – das entspricht einem Heavy-Metal- Konzert – werden als Grundlast ins Grundbuch im Dietenbach für alle verbindlich eingetragen. Das wurde versprochen! Und das wird den Ruhm der Musik in Freiburg mehren und in alle Welt tragen. Da liegt ʼne Stadt im Süden Da wollen alle hin Da wächst der Wein, da scheint die Sonne Weit weg von Berlin Da ist es viel zu warm für Deutschland Das Mittelmeer ist nah Und Sand aus der Sahara Kommt mit dem Südwind – wunderbar Kommst du vom Höllental gefahren Am Himmelreich vorbei Folg nur dem Lauf der Dreisam Dein Blick wird weit und frei Im Westen, da lockt Frankreich Vom Süden grüßt die Schweiz Das Dreiecklandambiente Hat ganz besonderen Reiz Du Sonnenstadt im Süden Du glänzt als Solitär dein Ruf eilt dir voraus und du läufst hinterher!E D P o r t r ä t : K l a u s P o l k o w s k i Manuel Kreitmeier Gründer, Regisseur, Autor und Fotograf Florian Wetter Gründer, Schauspieler, Komponist, Autor und Produzent 2010Theater-Kultur | Die Immoralisten 2024 Theater der Immoralisten www.immoralisten.de Ferdinand-Weiß-Straße 9 – 11, 79106 Freiburg Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Freiburg, das Regierungspräsidium Freiburg sowie durch den Freundeskreis „Ensemble Die Immoralisten e.V.“ Foto: Manuel Kreitmeier Chris Meiser Schauspielerin, in der Rolle der Gwendolen in BUNBURY von Oscar WildeNext >