< PreviousDie Hochmann Wohn- und Gewerbebau Wohn-Kultur | Hochmann Wohn- und Gewerbebau Alles ist busy, alles getaktet, die Zeit rennt. Jetzt geht es ein Stockwerk tiefer, in ein wunderschön und neu gestaltetes Büro, in dem mich Dieter und Tim zum Gespräch erwarten. Tim Hochmann011 Von Dieter habe ich im Vorfeld ja schon einiges erfahren, aber jetzt zu dir, Tim, du fehlst noch im Trio Hochmann. Wie war dein Beginn? Tim: Ich habe in München studiert mit Abschluss als Diplom-Kaufmann. Schon während meines Studiums habe ich für die Bauträgerfirma Drees & Sommer ge- arbeitet und die ersten Erfahrungen im Bereich Projektmanagement gesammelt. Als dann ein guter Freund auf mich zukam und mir den Tipp gab, mich doch mal in seiner Firma, in der er arbeitete, zu bewerben, fand ich das ganz spannend. Es war die Firma Rauch und Wiese im Arabellapark, eine Art „Spinout“ aus der damaligen Firma, die den Olympiapark gebaut hat. Die standen vor der Aufgabe, die neue Messe München zu planen, und suchten Leute. Vor allem Menschen, die neben dem technischen Verständnis auch das kaufmännische Handwerk beherrschten. Nachdem wir alles wasserdicht gemacht hatten, bin ich erstmal auf Weltreise ge- gangen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dies für lange Zeit meine letzte große Auszeit sein würde, was sich im Nachhinein betrachtet auch so bestätigt hat. Wie ging es nach deiner Rückkehr weiter? Tim: Rauch und Wiese bekamen einen Auftrag zum Bau des VW-Werks in Zwi- ckau, mussten allerdings dafür vorher schlanker Hand noch eine Firmengrün- dung in Ostdeutschland vollziehen, indem sie ein Ingenieurbüro kauften und sich dort niederließen. Dadurch kamen sie auch zu dem Ausschreibungsauftrag für die Messe in Leipzig. Das war der Startschuss für meine Projektsteuerungs-, Management- und Bauträger-Karriere. Ich bin spontan mit nach Leipzig gegan- gen und habe die Herausforderung angenommen. Über zwei Jahre habe ich den kompletten Prozess begleitet, vom Baubeginn bis zur Fertigstellung. Außerdem habe ich noch weitere öffentliche Objekte mit dieser Firma umgesetzt wie z.B. Krankenhäuser und Seniorenheime. Was hat dich hier geprägt? Tim: Der absolute Praxisbezug. Viele Architektengespräche, die vielfältige Zusammenarbeit mit vielen Menschen aus vielen Gewerken. Wir mussten Pro- bleme lösen, Risiken abschätzen und Kompromisse schließen. Das alles gab mir eine gute Basis in puncto „Bauen“ für meine Zukunft, egal in welche Richtung ich mich entschieden hätte. Apropos Entscheidung, wie kamst du dann nach Ravensburg? Tim: Mein Vater wollte mich haben, denn er wollte das Bauträgergeschäft wei- ter intensivieren und nach vorne bringen. Dieter: Ja, das stimmt. Mir war klar, dass dieser Vergrößerungsprozess allein nicht mehr zu stemmen war. Ich war überzeugt davon, dass das erworbene Know-how von Tim einen deutlichen Schub nach vorne bedeutet und ein wichti- ger Schritt war und meinen Traum der Unternehmerfamilie nach vorne bringen würde. Beide Söhne bei mir im Betrieb zu haben und zusammen das Projekt „Familiybusiness“ weiterzuentwickeln, das klingt doch gut. Also, Tim: aus, die schöne Zeit, und zurück in die Provinz? Tim: Nein, es war eine gut durchdachte Entscheidung mit allem Für und Wider. Ich bin mit meiner damaligen Freundin und jetzigen Frau Ina nach Ravensburg gefahren und ich wollte ihr meine Heimat zeigen. Ihr Eindruck und ihre Meinung waren mir sehr wichtig, schließlich wollte ich mit ihr hier leben und eine Familie gründen. Berndt, Dieter und ich saßen dann zusammen und haben die Szenari- en durchgespielt. Danach war es klar und die Entscheidung fiel für die Familie. Wir sahen enorm viele Synergien und Potenziale. Für alle Bereiche Profis an Bord und ein gutes Team, was uns stärkte. Also volle Fahrt voraus. Das heißt, danach war das Familienbusiness extrem professionell aufge- stellt. War dies das Erfolgsrezept? Dieter: Ich musste lernen mich zurückzunehmen, meinen Söhnen zu vertrauen und ihnen nicht jedes Mal in die Parade zu fahren und die Aufgaben nach Bega- bung, Talent und Neigung aufteilen. Aber in dieser Zeit war die Immobilienbran- che gerade im Abwärtstrend und der Druck enorm groß. Tim: Aber wir waren super aufgestellt, da mein Vater schon immer solide gewirtschaftet hat. Außerdem hatten wir den nötigen Mut und das Vertrauen in den Markt und in unser Können, sodass wir durch dieses Tal alle gemeinsam marschiert sind und trotzdem Erfolge feiern konnten. Wir hielten zusammen, waren risikobereit und hatten eine Basis, auf die Verlass war, aus diesem Grund stehen wir da, wo wir heute stehen. Welche Firmenphilosophie hat euch begleitet und was treibt euch persönlich an? Dieter: Ich wollte schon immer langfristige Werte schaffen, die Bestand haben und lange nach mir noch bestehen. Wir setzen auf langfristige Partnerschaften und sind selbst ein treuer Partner. Ich handle nach den Gepflogenheiten eines „Hamburger Kaufmanns“, für mich sind Verantwortung, Vertrauen, Zuverlässig- keit und Solidität die wichtigsten Eigenschaften. Tim: Wir nehmen nur Projekte an, die wir zu 100 % im Griff haben und die wir erfolgreich zu Ende bringen können. Wenn alle Rädchen ineinandergreifen und Topergebnisse erzielt werden, das macht mich glücklich. Wenn wir feststellen, dass unser Wissen, die klaren Vorstellungen, und die einzigartige Konstellation zwischen Berndt, Dieter, Susanne (sie ist Hauptverantwortliche für unsere IVM Hausverwaltung), dem ganzen Team und mir zusammenspielen, macht mich das stolz und zufrieden. Das ist ein schönes Schlusswort, ich wünsche der Familie Hochmann alles Gute für die Zukunft und gratuliere zu 50 Jahren erfolgreicher Immobilien- geschichte in Ravensburg. Foto: Marco Mehl12 Fotos: Marco Mehl Susanne Hochmann Tea Hochmann Wohn-Kultur | Hochmann Wohn- und Gewerbebau13 Hochmann Wohn- und Gewerbebau www.hochmann-rv.de Schussenstraße 4 88212 Ravensburg T: +49 (751) 366 62 0 „Wenn wir feststellen, dass unser Wissen, die klaren Vorstellungen und die einzigartige Konstellation zwischen Berndt, Dieter, Susanne, dem ganzen Team und mir zusammenspielen, macht mich das stolz und zufrieden.“LUST AUF GUT(e) vier Wände Was sind denn eigentlich gute vier Wände? Für uns ist das Raum. Raum zum Wohnen, zum Arbeiten, zum Leben. Er bietet Schutz, ist ein Spiegel seines Besitzers, ist Arbeitsplatz und Zuhause. Räume können entstehen, da sein, können fest eingegrenzt oder auch unbe- grenzt sein. Raum kann man einnehmen. Wir möchten Raum geben – und zwar der guten Kultur in unserer Region. Alle Gut-Macher, die Ihnen in dieser Ausgabe begegnen, planen oder schaffen Räume, finden den passenden Raum für Sie, beraten Sie rund um den Raum, richten Räume ein, verschönern sie, erfüllen sie, geben Ihnen Ideen und Anregungen. Was sie eint, ist gelebte Qualität. In der Region, für die Region. Willkommen zu unserer Sonderausgabe rund ums Bauen, Wohnen und Einrichten. Willkom- men in den guten vier Wänden von LUST AUF GUT. Freuen Sie sich auf Inspiration, lernen Sie spannende Persönlichkeiten und Unternehmen kennen und tauchen Sie ein in die LUST AUF GUT-Kultur der Regionen Allgäu, Bodensee, Oberschwaben und Vorarlberg. Herzlichst Julia und Thomas Füreder15 Die Gutmacher in diesem Magazin Architektur-Kultur: Alexander Rottmaier Bausch, Vogt und Feist, Andreas Ludwig Marco Mehl Sägezahn Traub Ingenieure. Architekten. Beratungs-Kultur: Axel Schweizer ETL Frank Versicherungen guselux Holzer Druck und Medien Renato Mezzelani Einrichtungs-Kultur: ediths Kettnaker Knoblauch Licht Raum Klang Mark Raumschön room service Concept Store Schöllhorn Küchenplanung Staehlin Kunst-Kultur: Erich Nikolaus Krotz Michael Beck Vanessa Guse Wohn-Kultur: Allgäu GmbH Haas Raumwerkstatt Hochmann Unternehmensgruppe Liebwerk Michael Beilmann Son Sueño Villa RoC Waeschle Wohnraum Garten 14 30 80 44 58 36 40 38 66 84 22 64 24 60 34 57 62 26 56 78 42 54 68 52 1 76 86 82 89 20 18 RoC-Kultur | Allgäu, Bodensee und Oberschwaben16 Von einem, der auszog, Architektur zu leben Fotos: Marco Mehl17 Wenn einem von Kindesbeinen an klar ist, was man später einmal werden möch- te, und man das tatsächlich erreicht, dann ist das schon eine Gabe des Himmels. So geschehen bei Alexander Rottmaier, Vollblut-Architekt aus Ravensburg. Längst schon haben sich die ersten Gehversuche in Form von Baumhütten, Pappmodellen und Kohlezeichnungen in eine klare, puristische Objektsprache entwickelt. Alexander lässt außergewöhnliche, wirtschaftliche und ressour- censchonende Gebäude entstehen, die gewerbliche wie auch private Bauher- ren begeistern. Den Weg dorthin hat er sich nicht leichtgemacht. Schon während des Studiums absolvierte er Praktika in namhaften Architekturbüros wie Prof. Peter Kulka in Köln und Prof. Günter Behnisch in Stuttgart. Alexander Rottmaier plante die Überdachung der Osttribüne des Olympiastadions in München, war Teil des Teams Flughafenkontrollturm Nürnberg und Europäisches Berufsbildungs- werk Bitburg. Nach dem Studium arbeitete er bei Behnisch für mehrere Jahre. Während dieser Zeit prägte ihn vor allem ein Satz von Günter Behnisch: „Beim Entwerfen muss am Ende des Tages der Kopf leer und der Mülleimer voll sein.“ Nur mit Perfektionismus und hundertprozentiger Hingabe, mit immer von Neuem Probieren und Suchen,, kann gute Architektur entstehen. Diese Zeit war extrem anstrengend, Hunderte von Überstunden und schlaflosen Nächten prägten den Alltag. Tage des Zweifelns, aber auch Tage der absoluten Euphorie. Jeder der Beteiligten war angehalten, seine Spitzenleistung abzurufen und auf vollen Einsatz programmiert. Danach kam die dringend notwendige und auf andere Weise herausfordernde Phase im Leben des Alexander Rottmaier. 19.26 Uhr Abfahrt vom Hauptbahnhof Köln nach Moskau, weiter durch die Mongolei nach China. Gemeinsam mit seiner damaligen Freundin und jetzigen Frau Katrin Schneckenburger. Alles mit öffent- lichen Verkehrsmitteln. Immer seine wasserdicht eingeschweißte Architektur- Bewerbungsmappe im Travellergepäck. In Melbourne, Australien, wurde diese dann geöffnet und führte zu einer erfolgreichen Bewerbung bei Greg Burgess. Nach etlichen Gedanken daran, Australien vielleicht sogar zur Heimat werden zu lassen, kehrten die beiden nach Deutschland zurück. Seine Frau Katrin Schneckenburger beendete ihr Studium der Sprachheilpädagogik, während er im etablierten Büro Schulte als Projektleiter einstieg. Hier war er entscheidend in die Planung des Deutzer Hafens involviert. „Der Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen“, so lautet eine allgemein bekannte Redensart. Und vielfältige Erfahrungen waren in dieser Zeit reichlich vorhanden. Und der Schritt in die Selbstständigkeit zum Freien Architekten 2003 nur eine logische Folge. Alexander Rottmaier ist und bleibt im Herzen Ravensburger und wollte nach langen Jahren in der Ferne wieder in seiner Heimat Fuß fassen. Er über- nahm zu Beginn ein kleines Architekturbüro nahe Wilhelmsdorf. Heute ist der Standort Ravensburg in der UntereBreiteStraße 47 für ihn und sein gewachse- nes Team der Mittelpunkt seines Wirkens. Architektur-Kultur | Alexander Rottmaier „Am Ende des Tages muss der Müll- eimer voll mit Skizzen- papier und Pappe sein.“a.r.chitects Alexander Rottmaier Dipl.-Ing. Architekt www.ar-chitects.de Untere Breite Straße 47 88212 Ravensburg T: +49 (751) 352 74 60 Alexander, welche aktuellen Projekte befinden sich momentan in der Umset- zung bzw. sind gerade fertig gestellt worden? In der Umsetzung sind aktuell verschiedene gewerbliche wie private Projekte und ein Wohnpark mit 13 Wohnungen, Gewerbe und Tiefgarage. Das Privathaus der Familie Gmeinder in Berg, haben wir gerade abgeschlossen. Was können Bauherren von dir erwarten, die mit dir entwerfen, planen und bauen? Ein schlüssiges Gesamtkonzept aus Objekt und Umgebung. Ich möchte den Bauherren quasi an die Hand nehmen und durch die verschiedenen Prozessstufen des Bauens führen, eng mit ihm zusammenarbeiten, Möglichkeiten aufzeigen und klar kommunizieren. Was zeichnet deine Arbeit und dich als Person aus? Jeder Entwurf beginnt mit einem Konzept. Einfachheit, Klarheit, eine Darstellung mit wenigen Linien. Die hundertprozentige Identifikation mit der Bauaufgabe ist mir wichtig. Diese schließt den Ort, die Maßnahmen und die konkrete Aufgaben- stellung mit ein. Der Entwurf endet nicht an der Grundstücksgrenze, sondern am Horizont. Ich lote sämtliche Möglichkeiten aus, hinterfrage diese und arbeite die Stärken heraus. Dann erfolgt eine abschließende Bewertung aller Argumente. Manchmal erfordert ein Vorankommen auch einen Richtungswechsel. Dann heißt es einfach auch mal „umdrehen“. Welche Werte sind dir in der Zusammenarbeit wichtig? Da es sich bei der Errichtung, Sanierung und einem Umbau eines Gebäudes um einen langen Prozess handelt, setzt dieser einen partnerschaftlichen Umgang voraus. Die Möglichkeit breit und offen zu diskutieren, gegenseitige Akzeptanz und schließlich das gemeinsame Ergebnis eines schlüssigen Konzeptes, schätze ich sehr. Was begeistert dich am meisten? Eine authentische Arbeitsweise und die Durch- und Umsetzung neuer Ideen. Sich mit Herzblut und voller Leidenschaft einer Aufgabe zu widmen... Welche Herausforderungen begegnen dir? Gebäude zu gestalten und Konzepte umzusetzen, ist die Basis unserer Arbeit. Heute Partner in der Verwaltung zu finden, die eine Diskussion solcher Ideen zu- lassen und in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen, ist nicht einfach. Da unser Leben immer mehr durch Gesetze definiert ist, laufen wir Gefahr alles standardi- sieren zu wollen, um nicht in irgendeiner Weise in Konflikte zu geraten. Was treibt dich persönlich an? Die Leidenschaft für meine Arbeit. Und etwas Bleibendes zu schaffen. Am Ende des Tages sind unsere realisierten Ergebnisse über Jahre hinweg präsent. Was wünschst du dir für die nächsten Jahre? Mehr Einfachheit. Und das meine ich für alle Bereiche. Sich in Arbeit und Leben zu reduzieren und sich darauf zu besinnen, was die wirklich wichtigen Dinge sind. Was ist wichtig für ein erfülltes und glückliches Leben? Was ist Ballast? Die Weis- heit zu erlangen, dies schnell, täglich und situativ voneinander trennen zu können. Herzlichen Dank für das offene Gespräch. W.059.00719 Teamarbeit ist Alexander Rottmaier besonders wichtig. Hier mit Barbara Eickmeyer, Architektin und Bauzeichnerin und wichtige Person im Team Rottmaier. G.216.006 Architektur-Kultur | Alexander Rottmaier Fotos: Marco MehlNext >