Digitalisierung + Consulting + Software-Services + Projektmanagement D 9 €, ISBN 978-3-947609-59-8, Republic of Culture, www.lust-auf-gut.de SKBS.DIGITAL | Auf zu neuen Ufern LUST AUF GUT(en) RAT REPUBLICOFCULTURE Special |SKBS.DIGITAL | 27Man muss schon Lust auf Gut haben, wenn man die Digitalisierung so konsequent und mutig angeht. Ist Digitalisierung heute noch aus Alltag und Beruf wegzudenken? Ist doch schon (fast) selbstverständlich. Um das zu meistern, braucht es viel Können und Leidenschaft und Ausdauer, um zu begreifen, welche gewaltigen Chancen in dem Thema stecken. Lust auf die stete Verbesserung des Erreichten, unersättliche Lust, neue Ideen konsequent und zielbewusst zu verfolgen. Unbändige Lust, neue Ufer zu erreichen. Lust, zum Trendsetter zu werden! 100 % korrektes Arbeiten sind die Basis für den sichtbaren Erfolg. 100 % Willen und Leidenschaft gehören immer dazu. 100 % Fachkenntnis über Big Data und Ablaufstrukturen bilden die Leitplanken. Agiles und transparentes Arbeiten, viel Persönlichkeit, Ideen, das Wissen um Details sichern die GUTe Realisierung für jedes Projekt. So baut sich GUTes seine Monumente. Denen wünschen wir ALLES GUTe. Wie man so schön sagt. In der Republic of Culture wollen wir loben, ausloben. Die, die einfach versuchen, die Dinge gut zu machen. Dr. Andreas Goepfert, Dr. Goldschmidt und Lars Anwand gehören auf jeden Fall dazu ! Claudia Schuhmacher-Fritz + Martin Fritz RoCige Lober www.lust-auf-gut.deLUST AUF GUT | SKBS.DIGITAL Das „Hybrid-Magazin“. Es verbindet Print und Digital – ganz einfach einzigartig … Mit der AR-App „ADmented“ ist es möglich, Print und Online-Informationen gut und schnell miteinander zu verbinden. Na klar, mit einem QR-Code geht das schon länger. Die AR-App kann aber mehr. Über das Scannen entsprechend gekennzeichneter Seiten können weitere Informationen zu einem Thema aufgerufen werden – und zwar mehrere. Nach dem Scannen gelangen Sie zu einem Menü, in dem Sie auswählen können, ob Sie die Webseite besuchen möchten oder einen Bilderslider anschauen oder ein Video oder anrufen oder … Probieren Sie es aus. Und die Informationen, die Sie über diese Anbindung erreichen, werden vom Städtischen Klinikum Braunschweig und seinen Partnern regelmäßig aktualisiert. Damit sind Sie immer auf dem neuesten Stand … Das geht ganz einfach. 1. Die AR-App „ADmented“ (Icon siehe unten) aus dem Google-Play-Store oder dem App-Store von Apple herunterladen. Dazu den QR-Code scannen. 2. App starten, Tutorial lesen. 3. Seiten mit dem AR-Symbol scannen. Bitte die ganze Seite scannen, nicht nur das Symbol selbst. 4. Und ganz schnell und direkt Interessantes entdecken … So sieht das AR-Symbol aus. App herunterladen und öffnen. Seiten mit AR-Symbol scannen. Videos, Webseiten, Wissens- wertes und mehr entdecken … Download Google- Play-Store Download Apple- App-Store 01Dr. Andreas Goepfert, Geschäftsführer Städtisches Klinikum Braunschweig Unsere Vision 2025: Als innovativer Gesundheitsdienst- leister und Vorreiter für das vernetzte Krankenhaus der Zukunft sind wir das medizinisch-pflegerische Herz der Region. Unser Ziel ist, Digitalisierung, Spitzen- medizin und Verantwortung zu vereinen – für ein Klinikum der Zukunft. 02LUST AUF GUT | SKBS.DIGITAL Arzt bin ich geworden, um Menschen zu helfen und sie gesund zu machen. Unser Verständnis für Gesundheit ist heute ganzheitlicher und weitreichender – es geht um Zu- friedenheit und Selbstbestimmung. So erwarten Menschen heute, dass im Patientenzimmer wie in einem Café eine WLAN-Verbindung zur Verfügung steht und sie per Video auf ihrem Smartphone über die anstehende Behandlung informiert werden oder dass sie vor dem Krankenhausauf- enthalt die nötigen Formulare zugeschickt bekommen und den Papier-Wust nicht erst im Krankenhaus erledigen müssen. Als Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH haben wir uns entschieden, Trendsetter bei der Digitalisierung im Krankenhaus zu werden: Das Klinikum will seinen Patienten in Zukunft mithilfe digitaler Anwendungen Services – vor, während und nach der Behandlung – anbieten, um für die Patienten attraktiver zu werden. Zu diesem Zweck haben wir am Braunschweiger IT Campus skbs.digital als 100-pro- zentige Tochtergesellschaft des Klinikums gegründet. Dabei geht es uns nicht nur um die Verbesserung von IT- Unterstützung im Betrieb des Klinikums, sondern um die zukunftsfähige Positionierung des Klinikums in der Ver- sorgungslandschaft. In Zeiten von Telemedizin und Online- Beratung müssen wir uns strecken, um nicht abgehängt zu werden. Warum nicht die verschiedenen Diagnostikschritte, die ein Patient am Haus durchläuft, harmonisieren und dann als verbindliche Terminvereinbarung digital auf das Smart- phone des Patienten schicken? Das würde den Patienten viel Hin und Her ersparen. Was etwa in der Gastronomie längst selbstverständlich ist, muss doch auch ein Kranken- haus vorhalten können. Mit der skbs.digital wollen wir auch unseren Ärztinnen und Ärzten medizinisches Fachwissen mittels Smartphone und Tablet-Computer schneller verfüg- bar machen – sozusagen Know-how aus der Kitteltasche. Schließlich wollen wir auch ganz neue Geschäftsfelder erschließen: Schon jetzt hat das Klinikum einen Kooperati- onsvertrag mit einer Wohnungsbaugesellschaft geschlos- sen. Nun können Patienten beispielsweise die Versorgung ihres Hundes buchen, die Koffer gepackt bekommen oder auch einen Fahrdienst nutzen, um bequem ins Krankenhaus zu kommen. Im Rahmen eines anderen Projektes kooperiert das Klini- kum mit großen, regional ansässigen Arbeitgebern. Das Klinikum bietet den Mitarbeitenden Gesundheits-Scree- nings und anschließendes Coaching über das Smartphone an, zum Beispiel,um die Fitness zu erhöhen. Derzeit läuft eine erste Auswertung. Wir haben festgestellt, dass der Krankenstand der Mitarbeitenden, die am Programm teil- nehmen, abnimmt. Nur wenn man die Digitalisierung und den persönlichen Kontakt in der Krankenhausversorgung verknüpft, haben die Häuser eine Chance – sonst könnte es Kliniken ergehen wie Taxifahrern mit Uber. Digitalisierungs-Trendsetter werden. „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ Albert Einstein 03Seit 25 Jahren ist die Volljuristin für die TK tätig und in unterschiedlichen Funktionen mit Versorgungs- themen sowie mit Struktur- und Organisationsfragen befasst. Die Digitalisierung spielt hierbei eine her- ausgehobene Rolle, etwa bei der Gestaltung digitaler Geschäftsprozesse oder der Entwicklung telemedizi- nischer Versorgungsangebote. Inken Holldorf, Leiterin Landesvertretung Niedersachsen der Techniker Krankenkasse 04LUST AUF GUT | SKBS.DIGITAL „Wichtig erscheint mir, keine Parallelwelten entstehen zu lassen zwischen der alten und der neuen Welt!“ Frau Holldorf, wo sehen Sie die Herausforderungen im Rahmen der Digitalisierung? Wir betrachten hier mehrere Ebenen: Zum einen geht es um die Gesundheitssystem-Ebene, also um den Aufbau von Strukturen, die Marktzulassung von Innovationen und deren Integration in die Regelversorgung, die Frage der Datennutzung und um die Frage, wie künstliche Intelligenz für die Versorgung genutzt werden kann. Die zweite Ebene ist die Marktteilnehmer-Ebene. Also ganz konkret: Welche Chancen, aber auch Herausforderungen sich beispielsweise für die TK als Krankenkasse etwa hin- sichtlich der Gestaltung digitaler Angebote für ihre Ver- sicherten wie natürlich auch in der Rolle als Arbeitgeber ergeben. Auf der Systemebene benötigen wir verlässliche Struktur- standards, die Grundlage dafür sind, die Potenziale der Di- gitalisierung für die Versorgung der Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen. Dafür soll die sogenannte Telematikinfrastruktur geschaffen werden. Als TK begrü- ßen wir zudem sehr, dass die Krankenkassen verpflichtet werden sollen, ihren Versicherten ab Januar 2021 elektro- nische Patientenakten anzubieten. Mit unserer elektroni- schen Gesundheitsakte „TK-Safe“ haben wir in diesem Bereich schon eine Vorreiterrolle übernommen und gute Erfahrungen damit, den Versicherten „ihre“ Gesundheits- daten auf dem von ihnen gewählten elektronischen End- gerät zur Verfügung zu stellen. Damit können wir einen guten Beitrag für ihr Selbstmanagement leisten. Wir benötigen aber auch schnellere Verfahren in Bezug auf die Zulassung und Erstattung digitaler Versorgungs- produkte. Die in unserem Gesundheitssystem bekannten Bewertungsverfahren sind hierfür nur sehr eingeschränkt geeignet. An dieser Stelle besteht also Handlungsbedarf, denn was ein digitales Versorgungsprodukt konkret ist und welche Anforderungen für die Zulassung und Erstattung gelten, darüber herrscht weitestgehend Unklarheit. Das stellt nicht nur die Anbieter solcher Produkte – oftmals Start-ups – vor Probleme. Um welche Art der Innovation geht es – geben Sie uns bitte ein Beispiel? Digitale Versorgungsprodukte wie zum Beispiel Apps für das Smartphone oder Tablet sind nur bedingt mit klassi- schen Medizinprodukten vergleichbar. Um den Besonder- heiten dieser Produkte gerecht zu werden, empfiehlt die TK eine eigene Klassifizierung, die sich an dem Risiko der Anwendung für die Nutzer orientiert. Digitale Versorgungsprodukte, die lediglich Informationen zur Verfügung stellen (Klasse 1a) oder Daten sammeln (Klasse 1b), zum Beispiel elektronische Tagebücher, müssen nicht zugelassen werden. Werden hingegen Daten verar- beitet und zu Diagnose- oder Therapiezwecken verwendet 05(Klasse 2) bzw. ist sogar vorgesehen, dass die Anwendung ärztliche Leistungen ersetzen soll (Klasse 3), wird eine for- male Marktzulassung benötigt. Um die Zulassung zu erhal- ten, sind Nachweise wie etwa Studien zur Sicherheit des Produkts notwendig. Ebenfalls wichtig: Der Markt für digitale Versorgungspro- dukte ist schnelllebig und durch kurze Innovationszyklen geprägt. Wir brauchen also zügige Verfahren, um die Inno- vationsbereitschaft von Start-ups und anderen zu fördern. Wesentliche Erkenntnis für uns bisher: Um die Potenziale der Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung heben zu können, braucht es neben klaren rechtlichen und verläss- lichen technischen Rahmenbedingungen auch die Bereit- schaft, gewohnte Prozessabläufe zu verändern und das ei- gene Rollenbild zu überdenken. Welche Potenziale sehen Sie für den Gesundheitsmarkt im Hinblick auf die Digitalisierung? Von künstlicher Intelligenz (KI) und der Auswertung großer Datenmengen versprechen wir uns neue Möglichkeiten für Diagnostik und Versorgungsforschung. Das ist gut für die Patientinnen und Patienten und stärkt zudem die Präven- tion. Allerdings stellen sich auch viele Fragen, auf die wir bisher noch keine abschließende Antwort gefunden haben: Welche Daten dürfen durch wen erhoben und wofür ge- nutzt werden? Wer übernimmt diese Aufgabe – Kassen, Leistungserbringer oder eine ganz andere Institution? Ein weiterer positiver Beitrag der Digitalisierung ist die Um- gestaltung der Kommunikation zwischen Arzt und Patient im Hinblick auf Transparenz und Kooperation. Es geht um eine neue Qualität auf Augenhöhe. Patienten sind schon heute informierter, werden aber auch aktiver in den Be- handlungsprozess eingebunden. In unseren Umfragen bestätigt sich der Wunsch nach Teilhabe der Menschen. Schließlich geht es um nichts weniger als um ihre Gesund- heit – unser höchstes Gut! Welche Auswirkungen haben die von Ihnen genannten Aspekte für die TK als Organisation und Unternehmen? Wir nutzen Digitalisierung zur Beschleunigung unserer Geschäftsprozesse im Interesse unserer Versicherten. Zum Beispiel ist das maschinelle Auslesen von Arbeitsunfähig- keitsbescheinigungen und die Überführung der Informatio- nen in und Verknüpfung mit unseren Fachprozessen (sog. Dunkelverarbeitung) seit vielen Jahren Standard bei uns. An diesen Themen arbeiten wir kontinuierlich. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet dies, dass sich ihre Aufgabeninhalte ändern. Die Bereitschaft, Neues zu lernen und sich mit Unbekanntem zu beschäftigen, ist dabei enorm wichtig. Wir arbeiten alle miteinander daran, diesen Veränderungsprozess gut zu gestalten, als Teil des Kulturwandels in der TK. Was bedeutet das konkret? Um den Transformationsprozess greifbar und erlebbar zu machen, nutzen wir neue Arbeitsmethoden. Agilität ist nicht nur ein Modewort, sondern wird bei uns in den Ar- beitsalltag integriert. Viele spannende Erkenntnisse haben wir bereits darüber gewonnen, welche Methode für wel- ches Setting geeignet ist – so etwas muss man ausprobie- ren. In unserer Unternehmenszentrale in Hamburg haben wir vor etwa zwei Jahren ein Lab eingerichtet. Hier geht es darum, projektbezogen und interdisziplinär innovative Me- thoden und Lösungen zu entwickeln und aktiv zu erproben. Bei allen diesen Ansätzen sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unmittelbar Teil des Prozesses und gefragt, ihre Ideen und Lösungsvorschläge einzubringen. 06LUST AUF GUT | SKBS.DIGITAL 07Next >