< PreviousZurück in die Zukunft. Michael Herberger, Geschäftsführer der Popakademie Mannheim. Fotografie: Sebastian Weindel Der neue Geschäftsführer der Popakademie heißt Michael Herberger und ist zustän- dig für den Bereich Musik- und Kreativwirtschaft. Als Produzent und Keyboarder der "Söhne Mannheims" hat er mit mehreren Gold- und Platinalben deutsche Popmusik- geschichte geschrieben – zuletzt war er auch mit Projekten wie den TV-Shows „Sing meinen Song“ oder „Die Passion“ erfolgreich. Hier erklärt er, warum sein Einstieg in die Popakademie eigentlich eine Rückkehr ist, wie er die Zukunft der Musikindustrie sieht und wie er die Musikstadt Mannheim weiter nach vorne bringen will. 50 Musik-Kultur | PopakademieNach über 20 Jahren als Musikproduzent und mehr als 3,5 Millionen verkauften Tonträgern: Warum jetzt der Wechsel in die Geschäftsführung der Popakademie? Ich hatte schon immer den Wunsch, die Musikstadt Mannheim nach vorne zu bringen. Das war schon vor über 20 Jahren so, als ich bei Dr. Peter Kurz, der damals noch Kulturdezernent war, anbot zu helfen. Die Stadt hatte spannende Projekte in der Schublade: neben dem Existenzgründungszentrum Musikpark eine Art „Akademie für Popmusik“. Das Thema hat mich sofort sehr interessiert und ich bin in die Gründungsgruppe eingestie- gen, unter anderem zusammen mit den späteren Popakademie- Geschäftsführern Udo Dahmen und Hubert Wandjo, mit dem ich das Label „Beats around the Bush“ betrieb. Ich war dann auch über 10 Jahre im Aufsichtsrat der Popakademie und es schwang bei mir immer mit, dass ich später mal in die Geschäftsführung einsteigen könnte. Warum war jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg? Zu meiner aktiven Söhne Mannheims-Zeit bis 2017 war das nicht machbar, da war ich noch zu stark eingespannt. Nach der Beendigung meiner Zusammenarbeit mit Xavier Naidoo vor fünf Jahren habe ich mich dann aber ein gutes Stück neu erfunden – unter anderem mit neuen Projekten wie der TV-Produktion „Die Passion“. Danach fand ich, war der richtige Zeitpunkt gekom- men, meine dritte Karriere zu starten. Was war denn die erste Karriere? Eigentlich bin ich ja Naturwissenschaftler, ich habe ein Biologie- Studium absolviert. Aber schon mit vier Jahren begann ich Kla- vier zu spielen und im Grunde meines Herzens bin und bleibe ich Musiker. 1995 gründete ich mit Xavier Naidoo und anderen Mu- sikern die Söhne Mannheims. Als wir im Jahr 2000 unser erstes Album „Zion“ veröff entlichten, war das eine sehr aufregende Zeit. Damals blickte die gesamte deutsche Musikszene nach Mannheim, denn nach Xaviers Trennung von 3P und Moses Pel- ham fand unsere erste eigene Produktion besondere Beachtung. Das Debut wurde, wie man weiß, zu einem Erfolg, ebenso wie das zweite Naidoo-Soloalbum. Als ich danach mal wieder durch- atmen konnte, wollte ich mich zügig wieder der Musikförderung meiner Heimatstadt widmen. Mit den Söhnen Mannheims haben wir für die Akademie fünf Benefi zkonzerte gespielt und gehör- ten zu einem Unterstützerkreis gemeinsam mit der Plattenfi rma Universal, regionalen Unternehmen wie Radio Regenbogen und der Stadt Mannheim. Der Einstieg in die Popakademie ist also so eine Art Rückkehr. Hat sich so auch der erste Tag angefühlt? Wer mich kennt, weiß: Ich bereite mich auf so eine Aufgabe gerne vor. Vor dem ersten Tag hatte ich schon alle relevan- ten Leute getroff en und mich mit meinem Vorgänger Hubert Wandjo intensiv eingearbeitet. Dennoch waren der erste Ar- beitstag und die Antrittsrede vor dem Akademie-Team etwas Besonderes. Udo Dahmen hat mir den Einstieg mit einer wert- schätzenden Rede sehr leicht gemacht. Aber das Wichtigste war: Er und Hubert Wandjo haben seit der Gründung der Popakade- mie vor 20 Jahren extrem gute Arbeit geleistet. Es ist toll, in ein so hervorragend aufgestelltes Institut einzusteigen – mit einem wirklich phantastischen Team.Was siehst Du als wichtige Zukunftsaufgabe im Bereich Musik- business? Am wichtigsten ist es heute mit Krisen umgehen zu können, die sich immer schneller ereignen. Wenn ich auf die Zeit zurückblicke in der ich schon Musik machte, ist seit Ende der 90er Jahre enorm viel pas- siert: Es begann damit, dass plötzlich mehr CD-Rohlinge als CDs ver- kauft wurden, weil die Musikfans massiv kopiert haben. Die nächste Krise waren dann Tauschbörsen wie Napster. Plötzlich waren immer weniger Leute bereit für Musik etwas zu zahlen. Bis heute mangelt es immer noch an Empathie für Menschen, die von der Musikproduktion leben müssen, das finde ich erschreckend. Inzwischen geht es der Musikbranche zwar wieder deutlich besser und durch das Streaming werden hohe Umsätze erzielt, aber als junger Independent-Künstler kann man vom Streaming allein nicht leben, da müsste man schon zum Beispiel Influencer mit enorm hoher Reichweite sein. Um erfolgreich zu sein, müssen die Musiker*innen von heute und morgen viel mehr können, als nur gute Musik zu machen. Wie berei- tet die Popakademie Studierende auf diese Herausforderung vor? Mit Veranstaltungen wie dem „Future Music Camp“ stellen wir in Mannheim vor, welche innovativen Vermarktungsformen und Plattformen sich in jüngster Zeit entwickelt haben, um sich in der Musikszene selbst zu vermarkten und Communities aufzubauen. Das Thema „Do it yourself“ war früher schon wichtig, aber nun wird es immer wichtiger. Im Gegenzug wird es gleichzeitig immer schwie- riger, weil man neben dem Musikmachen so viele Kanäle gleichzeitig bespielen muss: Instagram, TikTok, YouTube und viele mehr. Mannheim hat sich als Musikstadt neu erfunden und ist seit 2014 eine UNESCO City of Music. Welches Potenzial ergibt sich daraus für die Zukunft? Mannheim als Musikstadt muss man heute nicht mehr erklären. Durch unsere vielen erfolgreichen Alumni hat man Mannheim dies- bezüglich schon längst auf dem Schirm. Die Musikbranche ist voll mit Popakademie-Absolventen, wovon einige auch in der Region geblieben sind, um durchzustarten wie beispielsweise die Gründer des KI-Unternehmens Cyanite. Aus unserem Potenzial als Musikstadt können wir in Zukunft sicher noch mehr machen. Aus meiner Sicht ist das Thema in den letzten Jahren ein bisschen in den Dornröschen- schlaf gefallen – in den nächsten Jahren sollten wir das Thema Musik- und Kreativstadt wieder auf die Agenda bringen. Es gab hier bislang ja kaum jemand, der die meisten relevanten Player kennt und die vie- len losen Enden zu neuen Netzwerken verknüpft – und dafür bin ich unter anderem angetreten. Es braucht ein vertrauensvolles Verhältnis zu den entsprechenden Akteur*innen und das würde ich mir durch- aus zuschreiben. Ziel sollte sein, das „Mannheimer Modell“, das mit dem Existenzgründungszentrum Musikpark, der Popakademie und der städtischen Music Commission erfolgreich gestartet ist, jetzt mit neuen gemeinsamen Kräften in die Zukunft zu entwickeln. Wie erlebst Du die Mannheimer Musikszene aktuell? Gerade haben wir wieder viele Popakademie-Alumni, die großen Erfolg haben, von Joris über Mine bis zu Alice Merton oder den Leu- ten vom Mannheimer Label Goodkid Music, die unter anderem mit Artists wie 1986zig erfolgreich sind. Aus unserem Bandpool kommen neue Top-Acts wie ClockClock oder Provinz und dann gibt es auch au- ßerhalb der Popakademie den immensen Erfolg von Apache 207 und seinem Management Feder Musik. Das ist schon sehr viel Substanz aus Mannheim und der Region. Hat Dich als Profi der Erfolg von Apache 207 überrascht? Wenn man betrachtet, was er in so kurzer Zeit erreicht hat, dann hat der Erfolg sicher viele in der Musikbranche überrascht. Ich durfte mit ihm und seinem Management auch hier und da zusammenar- beiten und nehme das Ganze als extrem authentisch, professionell und gleichzeitig bodenständig wahr. Apache ist ein sehr talentierter Künstler und passt als Typ zu unserer Region. Was ist das Ziel für den Popakademie-Bereich Musik- und Kreativ- wirtschaft ? Abseits der Lehre sind im Moment Themen wie Innovation, Digita- lisierung und KI die Schwerpunkte. Wir beobachten die neuesten Entwicklungen um das Web 3.0 und stellen vor, welche Möglichkei- ten beispielsweise NFTs oder das kommende Metaverse eröffnen. Das Thema Innovation ist auch ein Aspekt, der gut zur Erfinderstadt Mannheim passt, wo schon immer Zukunft gemacht wurde. Das Future Music Camp ist da ein gutes Beispiel. Wir wollen das Format weiter entwickeln und das Thema Digitale Innovation nicht nur für Studierende und das Fachpublikum erlebbar machen. Das passt denke ich bestens zur Positionierung der Stadt und zur strategischen Ausrichtung der Stadtmarketing GmbH, die ja unter anderem das Innovations-festival "innomake!" initiiert hat. Wird die Popakademie weiterwachsen? Die Bewerber und Bewerberinnen Zahlen sind nach wie vor hoch und wir sind inzwischen mit unseren fünf Studiengängen sehr gut aufge- stellt. Über 1000 Absolventen in den letzten Jahren zeigen wie erfolg- reich das Modell Popakademie ist. Deshalb arbeiten wir beständig weiter an der Qualität unserer Studiengänge. Bleibt eigentlich noch Zeit, um weiter selbst Musik zu produzieren? Ich kann jetzt nur noch wenig produzieren, aber das ist völlig ok für mich. Was die Produktion deutscher Popmusik angeht, ist meine Ge- schichte erstmal erzählt. Ich konnte ja fast 20 Jahre aktiv sein und das machen, was ich wollte. In Zukunft werde ich auch noch mal etwas Ei- genes starten, aber das wird dann vermutlich etwas ganz Neues sein. Und wo in Mannheim trifft man Michael Herberger, wenn er mal nicht arbeitet? Ich befürchte, man trifft mich zurzeit eher kaum außerhalb der Pop- akademie. Mein Terminkalender ist prall gefüllt – auch mit sehr vielen Abendveranstaltungen hier im Haus. Da ich auch kein regelmäßiger Kneipen- oder Clubgänger bin, sind gute Gespräche in kleiner Runde bei einem guten Abendessen eher mein Ding – da trifft man mich viel- leicht im italienischen Restaurant Costa Smeralda in der Mannheimer Schwetzinger Vorstadt. Aber ganz ehrlich: Wenn ausnahmsweise mal nichts ansteht, bin ich am liebsten zu Hause bei meiner Familie. Popakademie Baden-Württemberg www.popakademie.de Hafenstraße 33 68159 Mannheim T: +49 621 53 39 72 00 info@popakademie.de 52 Text, Konzept: Ralf Laubscher für www.mannheimmyfuture.deDie Popakademie Sessions gehen in die 7. Runde. Auf Youtube gibt es mehr als 800.000 Aufrufe. Für den Song "Redlight", der in Zusammenarbeit mit dem Produzenten-Kollektiv Glockenbach entstanden ist, haben ClockClock eine goldenen Schallplatte erhalten. Fotografi e: @niklaskamp Fotografi e: Hannah Bechmann Fotografi e: Marc Willhelmseyfarth www.seyfarth-einrichtungen.de M1,1 68161 Mannheim T: +49 (0) 621 13051 m1@seyfarth-einrichtungen.de Di bis Fr: 10 bis 19 Uhr Sa: 10 bis 16 Uhr Augustaanlage 21-23 68165 Mannheim T: +49 (0) 621 4609755 augusta@seyfarth-einrichtungen.de Di bis Fr: 10 bis 19 Uhr Sa: 10 bis 16 Uhr 54 Plöck 64 69117 Heidelberg T: +49 (0) 6221 16 05 50 heidelberg@seyfarth-einrichtungen.de Di bis Fr: 10 bis 13.30 und 14.30 bis 18.30 Uhr Sa: 10 bis 16 Uhrseyfarth seit 1981 familiengeführt, M1,1 und Augustaanlage 21-23 1000 Quadratmeter kuratiertes Design von uns – für Sie Beratung Gestaltung & Planung Montage Design-Kultur | seyfarth Fotografie Julian BeekmannOb das ausgezeichnete Designhotel "Speicher 7" oder das 5-Sterne-Hotel "Europäischer Hof Heidelberg" – in Mannheim, Heidelberg und Umgebung findet man eine Vielzahl ganz außergewöhnlicher Hotels. Die schönsten und interessantesten möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen. 56 Zum Schlafen viel zu Schade Die besten Hotels der RegionSpeicher 7: European Hotel Design AwardDer Europäische Hof Heidelberg: Best of the Best Award 5757Der Europäische Hof Heidelberg www.europaeischerhof.com Friedrich-Ebert-Anlage 1 69117 Heidelberg T: +49 6221 515-0 welcome@europaeischerhof.com Viel mehr als reiner Luxus. Schon seit 1906 wird das 5 Sterne Superior Hotel als Familienbetrieb geführt. Das traditionsreiche Grand Hotel ist mittlerweile in der Hand der vierten Genera- tion der Familie von Kretschmann. Sie hat ein Luxushotel mit Herz geschaff en, in dem Menschen viele glückliche Momente erleben. Grundlage dafür ist der hingebungsvolle Service am Gast, der für alle Mitarbeiter eine Herzensangele genheit ist und der dem Haus seinen ganz besonderen Charakter verleiht. 94 Einzel- und Doppelzimmer, 16 Suiten, 3 Executive Suiten, 5 Serviced-Apart- ments und die Penthouse-Suite warten auf Ihren Besuch. Außergewöhnliche kulinarische Freuden erleben Sie in unserer Kurfürstenstube und unserem Sommerrestaurant. Auch für Urlaubsfeeling und Wellness ist gesorgt. Unser Panorama Spa mit Pool und Dachterrasse, Fitnessraum, Massagen und Saunen lässt keine Wünsche off en. Erleben Sie es selbst. Familie von Kretschmann freut sich auf Ihren Besuch.Die Heidelberg Suites sind ein Luxus-Hotel im Herzen Heidelbergs. Direkt am Neckar und an der Alten Brücke gelegen, verfügt das Hotel ausschließlich über Suiten. Jede davon ist mit viel Liebe zum Detail individuell eingerichtet und großzügig ausgestattet. Die einmalige Aus- sicht auf Schloss und Altstadt und die exklusive Lage sind perfekt, um die historischen Sehen- würdigkeiten zu Fuß zu entdecken. Heidelberg Suites www.heidelbergsuites.com Neuenheimer Landstraße 12 69120 Heidelberg T: +49 6221 655650 Zentral gelegen, mitten in der Altstadt, entfaltet sich hinter der historischen Fassade ein modernes Boutique- Design-Hotel mit Dachterrasse, Romers Hof - Speisen unter freiem Himmel, 5 Tagungsräumen, dem Restau- rant Romer, Gewölbekeller und der Romer Lounge. Im denkmalgeschütztem Altbau und modernem Neubau fi ndet sich modernes Zimmerdesign in vielen Varianten. Die Lage macht das Hotel zum perfekten Ausgangs- punkt, um Heidelberg und die Region zu erkunden. Hotel-Kultur | Heidelberg Mitten in Heidelberg entstand auf dem Gelände des Alten Hallenbades das Hotel Bergheim 41, die erste Adresse für Geschäftsreisende und Heidelberg- Besucher aus aller Welt. Das Haus in zentraler Lage zeichnet sich besonders durch sein modernes Design und die hochwertige Ausstattung aus. Die "Berg- heim 41 Kaff eekultur" im Erdgeschoß mit großer Glasfassade und gemütlicher Einrichtung ist ein be- liebter Treff punkt für Hotelgäste und Heidelberger. bergheim 41 Hotel im Alten Hallenbad www.bergheim41.de Bergheimer Strasse 41 69115 Heidelberg T: +49 6221 75 00 40 info@bergheim41.de Arthotel Heidelberg www.arthotel.de Grabengasse 7 69117 Heidelberg T: +49 6221 650060 info@arthotel.de Die Gäste erwartet in 325 Gästezimmern ein komfortables Ambiente im toskanischen Stil vor den Toren Heidelbergs. In den hauseigenen Restaurants & Bar werden kulinarische Köstlich- keiten & Drinks serviert. Getagt werden kann in 24 Tagungs- und Eventräumen. Entspannung bietet der Wellness-Bereich mit Sauna und Mas- sagen. Besonderheiten wie eine Vinothek und ein Conceptstore runden den Aufenthalt ab. Villa Toskana www.hotel-villa-toskana.de Hamburger Straße 4-10 69181 Leimen T: +49 6224 82920 info@hotel-villa-toskana.de 59Next >