< Previous30 Mit dem Wunsch nach einem größeren kreativen Entwicklungspotenzial wechselte er nach dem ersten Lehrjahr seinen Ausbildungsbetrieb. Er star- tete seine eigene kleine erfolgreiche Möbelfirma während der Lehrzeit, in Absprache mit seinem neuen Chef. Sein Gesellenstück: eine Sitzbank mit Bestnote. Während dieser anspruchsvollen und arbeitsreichen Zeit machte er den technischen Fachwirt, ohne vom Betrieb freigestellt zu werden, alles in seiner Freizeit. Danach folgte konsequenterweise die Meisterschule in Ulm mit Abschluss 1,0. Dort war er anschließend auch als Dozent tätig. Danach konnte er sich nicht mehr vorstellen, im Angestelltenverhältnis zu arbeiten. Er wollte seinen eigenen Weg gehen, radikal und mit vollem Risiko. Ein Kredit von der Bank ermöglichte ihm die Umsetzung seiner Visionen. Er mietete sich in der „Eisenbahnstraße“ in Ravensburg ein. Der Designstore war Showroom, Büro und Besprechungszentrale. Dann baute er die Werk- statt in Bad Saulgau auf, mit allen Maschinen , die es braucht, um auf Top- niveau zu arbeiten. Danach stellte er sich die Aufgabe sichtbar zu werden, seine Arbeiten zu präsentieren und andere Menschen diese fühlen zu lassen. Eine weitere Anmietung von Fläche, in Form des „Raums 15“, war der nächste erfolgreiche Schritt. Dort konnte man die fachliche Holzarbeit von Raphael hautnah erleben, die Ästhetik bewundern und sich von seinen planerischen Fähigkeiten überzeugen. Dieser Raum wurde auch sonst zu einem Raum der Begegnung, es wurde gekocht, Sushi gerollt und gefeiert. „Diese Zeit war richtig cool, aber auch extrem am Limit, geschäftlich pendelte ich zwischen Showroom, Werkstatt und Kunden." Raphael ist viel mehr als ein Handwerker, der stupide Auftragsarbeiten auf Stundenbasis abarbeitet. Er ist Unternehmer, Designer und Schrei- ner. Ihm sind vor allem die ganzheitlichen Raumkonzepte wichtig, die er meist, ohne Architekten, nur mit seinen Kunden, detailverliebt plant und baut. Auf höchstem Niveau, in bester Qualität, zu einem fixen Preis. „So kann ich zu hundert Prozent auf die Wünsche meiner Kunden eingehen, die Beratung und optimale freie Planung stehen im Fokus.“ Dabei entste- hen einzigartige Möbel und Wohnkonzepte, perfekt auf jeden einzelnen Kunden zugeschnitten. Fotos: Marco Mehl Handwerks-Kultur | KÖNIG31 Das Cafe „Nero“ ist im Moment der letzte Raum, den er in „seiner Königstraße“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Wenn man mit Raphael spricht, spürt man diese Rastlosigkeit, die Men- schen wie ihn antreibt und zum Unternehmer werden lässt, weit über den eigenen beruflichen Ho- rizont hinaus. Mit den nächsten Projekten steht er schon in den Startlöchern. So viel darf an dieser Stelle verraten werden: Wie wäre es mit italienischer Feinkost, einer Vinothek und coolen Klamot- ten? Oder einem „Aperol Sprizz bei loungiger Musik“ nach einem vollbrachten Tagwerk? Frei nach dem Motto von Raphael König: „Wir verlieben uns in Visionen und erschaffen Möglichkeiten.“ KÖNIG holzhandwerk+raumkonzept www.holzhandwerk-koenig.de Martin-Staud-Straße 11 88348 Bad Saulgau T: +49 (7581) 484 920 GOOGLE PLAY STORE APPLE APP STORE DIREKT VOM MAGAZIN ONLINE GEHEN MIT AR (AUGMENTED REALITY) — und noch mehr über König erfahren: 01 QR-Code scannen 02 ADmented AR-App downloaden 03vollständige Seite scannen32 Raum schaffen für Inspiration Fotos: Marco Mehl BESTÄNDIG, UNVOLLKOMMEN UND SCHÖNDas ist der Antrieb von Regina und Julia Mock, das ist ihre Erkenntnis aus ihrem Vermächtnis und ihrer Familiengeschichte. Vor über 170 Jahren wurde der Grundstein für das Einrichtungshaus Mock gelegt. Ein Mann mit Namen Hofgärtner, ein Schreiner und ein Meister seines Fachs, war der Erste in der Ahnenreihe, der mit dem Wandel be- gann, als er das Familienunternehmen gründete. Durch Heirat, Nachfol- geregelungen und großes Engagement geprägt, übernahm der Opa der heutigen Inhaberinnen, Georg Mock, dann im Jahr 1899 die Schreinerei. In den ersten Jahren waren es neben den klassischen Schreinerarbeiten auch Spezialaufträge wie z.B. die der ansässigen Bestattungsunterneh- men (Schreinern von Särgen), die das Unternehmen wachsen und sich verändern ließen. Auch während der Wirren des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurden viele praktische Dinge wie Holzkisten, Transport- gestelle und andere hölzerne Alltagsprodukte gebaut und verkauft. In den 1950er-Jahren stand dann wieder ein Wechsel an. Hermann Mock, ebenfalls Schreinermeister, der in Frankfurt und München auf praktischer Erfahrungssuche gewesen war, wurde nach Hause gerufen und musste den elterlichen Betrieb übernehmen. Hermann Mock kam aber nicht ein- fach nur, um die Nachfolge anzutreten, sondern hatte auch neue Ideen im Gepäck. Er beschäftigte sich bei seinem Arbeitgeber in München, „die Einrichtung“, mit dem Thema Möbelhandel. Es war naheliegend, dieses erfolgreiche Konzept auch in Laupheim auszuprobieren und neben der Schreinerei entsprechende Design-Möbel anzubieten und zu verkaufen. Die erste Ausstellung fand im „Rabensaal“ in Laupheim statt und löste großes Erstaunen bei den Besuchern aus. Angetrieben von den ersten Erfolgen im Möbelhandel, folgte konsequent die Eröffnung eines „Show- rooms“ auf dem Gelände der alten Schreinerei in der Lange Straße in Laupheim. Nun ging es Schlag auf Schlag: Das jetzige Möbelhaus in der Rabenstraße wurde gekauft und 1978 befand sich bereits der erste Bauab- schnitt im Genehmigungsverfahren. 1990 folgte der zweite Bauabschnitt, der ebenfalls mit entsprechenden Auflagen belegt wurde, um gebaut wer- den zu dürfen. Der unterirdischen Führung des Laubaches musste Tribut gezollt und das Gebäude so konstruiert werden, dass, wenn nötig, zu jeder Zeit ein Zugriff mit schwerem Gerät möglich war. Einrichtungs-Kultur | mock. Einrichtungen NUR IN DER UNVOLLKOMMENHEIT ENT- STEHT WAHRE SCHÖNHEIT. IMMER WIEDER VERÄNDERN, NEU ERLEBEN UND PROBIEREN ... NICHTS IST SO STETIG WIE DER WANDEL UND NICHTS IST SO INSPIRIEREND WIE DIE UNVOLL- KOMMENHEIT. UNVOLLKOMMENHEIT SCHAFFT KREATIVITÄT, ABWECHSLUNG UND NEUES. FARBEN, FORMEN, MATERIALIEN UND MÖBEL SCHAFFEN RÄUME. 34 Zu dieser Zeit war das ganze Leben der Familie Mock durch das aufstre- bende Unternehmen intensiv geprägt. Jeder war eingespannt und die bei- den Töchter Julia und Regina verbrachten viel Zeit in der Schreinerei und im Möbelladen. Hermann Mock verstand es, die richtigen Beziehungen zu knüpfen, und verband das sportliche Golfen mit erfolgreichen Kontakten der Macher in der Möbelhandelsbranche. Rolf Benz war einer dieser Unter- nehmer der damaligen Zeit und führender Hersteller von Designmöbeln. Die beiden Männer verband ein erfolgreiches geschäftliches Verhältnis mit hohem privatem Anteil. Das war die Zeit, in der sich die nächste Generation auf den Weg machte und sich, zwar sehr unterschiedlich, aber zielführend, in das Unternehmen einbrachte. Regina studierte Betriebswirtschaft an der Möbelfachhoch- schule „Möfa“ in Köln und Julia studierte Innenarchitektur an der FH in Stuttgart. Nach diesen ersten Grundbausteinen führte der Weg die beiden Schwestern erstmals auseinander. Julia bekam ein Stipendium und ging nach New York und Regina ging als Volontärin ins über die Landesgrenze hinaus bekannte Möbelhaus Seipp nach Waldshut. Zusätzlich begann sie mit einer Schreinerlehre, die ihr bis heute das nötige Rüstzeug für ihre Beratung und in der Materialkunde gab. Aus dieser Zeit stammt noch ein Snowboard, das sie als erste Frau kon- struierte und baute. Regina verstand es, wie auch ihr Vater, gute Kontakte in die Möbelbranche zu knüpfen und zu pflegen. So konnten immer mehr hochwertige Designmöbelhersteller von dem „Mock-Konzept der unvoll- kommenen Schönheit“ überzeugt werden und nahmen Einzug in das Haus in der Rabenstraße. Im Jahr 2000 kam auch Julia aus der großen Welt in die Heimat zurück. Den Kopf voller guter Ideen, mit viel praktischer Erfahrung in der Beant- wortung architektonischer Fragen im Innen- wie im Außenbereich. Das Flair und den Pulsschlag der Weltstadt im geistigen Gepäck. Beide Frauen waren in der Familienplanung, wurden gleichzeitig schwanger und be- schlossen trotz der großen Herausforderungen zu dieser Zeit, auch das Einrichtungshaus Mock der nächsten Veränderung zu unterziehen. UND SO HABEN DIE BEIDEN EINEN RAUM GESCHAFFEN FÜR INSPIRATION, BESTÄNDIG, UNVOLLKOMMEN UND SCHÖN. JULIA MOCK: „Wir fragen unsere Kunden nach ihren Vorlieben, die wir anhand von Plänen, 3D-Zeichnungen und Materialkollagen nachempfinden, um so das individuelle Wohnkonzept zu entwickeln. Schwierige Grundrisse oder Dachschrägen sind kein Problem. Auch ganze Einrichtungskon- zepte für Privaträume, Objekteinrich- tungen, Ladengeschäfte, Praxen und Büros entwickeln wir nach der genauen Vorstellung unserer Auftraggeber.“ Fotos: Marco Mehl35 REGINA MOCK: „Licht, Stoffe, Textilien und Accessoires sind weitere Elemente, die eine Einrich- tung erst zum Wohnerlebnis machen und bereits in der Planung unbedingt einbe- zogen werden sollten. Besuche interna- tionaler Messen garantieren unseren Kunden ein Höchstmaß an Aktualität und Kreativität.“ Einrichtungs-Kultur | mock. Einrichtungen36 Wenn Sie sich eine Küche wünschen, die gleichzeitig auch attraktiver Lebensraum ist, dann sind Sie bei Mock genau richtig. Anspruchsvolles Design, das Ihrem Stil gerecht wird. Geplant nach individuellen Arbeitsabläufen - von den hauseigenen Schreinern angefertigt nach Maß. Für die Küchen werden nur die besten Rohmaterialien verwendet, made in Germany und/oder made in Italy. REGINA MOCK: „Die Welt ändert sich, für uns ändert sich die Art, einzurichten. Wir zeigen Ihnen etwas, an das Sie vorher über- haupt noch nicht gedacht haben. Ich freue mich darauf, Sie zu überraschen.“ JULIA MOCK: „In unserer hauseigenen Werkstätte für Innenausbau setzen wir Ihre persönli- chen Wünsche in die Realität um. Wir ergänzen bestehende Einrichtungen, beraten bei der Auswahl und Zusam- menstellung von Materialien und Far- ben und übernehmen Spezialanferti- gungen aller Art.“ DIE KÜCHE ALS STILPRÄGENDER RAUM Einrichtungs-Kultur | mock. Einrichtungen37 mock. Einrichtungen Einrichtungsexperten www.moebelmock.de Rabenstraße 25 88471 Laupheim T: +49 (7392) 3606 Ein Gipfeltreffen der besonderen Art: Wenn sich Julia und Regina Mock mit Wolfgang Kettnaker treffen, dann darf es schon von allem ein bisschen mehr sein. Mehr an temperamentvoller Diskussion, mehr an kreativem Austausch und mehr an Nachhaltigkeit. Alle drei lieben ihre Heimat und sind Verfechter der regionalen Qualität. Der Umweltgedanke und die Nachhaltigkeit sind in diesen Dingen schon von Natur aus verankert. Wenn Möbel in Topqualität gebaut werden, die ein Leben lang halten und nicht durch die halbe Welt gefahren werden müssen, dann läuft ziemlich viel gut und sehr viel richtig. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Möbelmanufaktur Kettnaker aus Dürmentingen und dem Einrichtungs- haus mock aus Laupheim lässt für jetzt und die Zukunft hoffen. Tolle Qualität in der Produktion, legendäres Design und das Wissen und die Fähigkeit, den Menschen dies zu übermitteln, prägt die Zusammenarbeit dieser Unternehmer und stärkt die Region. REGIONALE MANUFAKTUR TRIFFT AUF REGIONALEN HANDEL Fotos: Marco Mehl V.l.n.r.: Wolfgang Kettnaker, Julia Mock und Regina Mock-Bartl 38 WILLKOMMEN ZURÜCK IM HAUSE ALBERT GRIMM. Ihr erinnert euch? In der letzten Ausgabe haben wir euch Julia und Lars und ihr Einrichtungshaus in Göppingen vorgestellt. Wir haben die beiden ken- nenlernen dürfen und mit ihnen über ihre Pläne und Visionen gesprochen. Seitdem ist viel passiert. Und so sind wir zurück auf der Schwäbischen Alb und freuen uns auf einen Abend unter dem Motto „Stil dich ein“. Bereits im Februar 2022 startete die „After-Work-Event-Reihe“. Jeden letzten Donnerstag im Monat wird das Einrichtungshaus zu einem Ort der Begegnung. Kunden, Menschen, die noch Kunden werden wollen, Freunde, Bekannte, Einrichtungs-, Design- und Genussinteressierte verbringen ge- meinsam einen Abend in entspannter Atmosphäre. Heute sind wir dabei. Der Abend ist Genuss pur für uns: in der einen Hand ein feines Gläschen Wein, in der anderen schmackhafte Tapas, ausgewählt und kredenzt von Koch Mario Mollo, der gewöhnlich im Golfclub Hohenstaufen seine Wirkungsstätte hat. Unterstrichen wird dieser Genuss von Pianist Hartmut Zeller, der am Flügel mit sanften Klängen den Abend begleitet. Lars von Wichert und seine Frau Julia führen durch den Abend und bringen immer wieder unterschiedliche Gesprächspartner zueinander. Wir unterhal- ten uns bestens und fühlen uns wirklich mehr als willkommen. Nebenbei kann man dieses so faszinierende Haus begehen, durch die Aus- stellungsräume schlendern und sich von Design-Klassikern begeistern und von Newcomern und inspirieren lassen. Für uns ist klar: Julia und Lars sind hervorragende Gastgeber. Die beiden haben schon einen großen Schritt auf ihrem Weg zur Erfüllung ihrer Vision gemacht. Das Haus steht wirklich jedem offen. Stil, Nachhaltigkeit und Qua- lität prägen den Besuch bei Albert Grimm und wir kommen gerne wieder. Die nächsten Termine der „Stil dich ein“ Event-Reihe findet ihr auf der Website von Albert Grimm Einrichtungen. IHR WOLLT ERFAHREN, WIE JULIA UND LARS IN GÖPPINGEN BEGONNEN HABEN UND WIE SIE UNS IHRE WÜNSCHE UND VISIONEN VERRATEN HABEN? DANN SCANNT DEN QR-CODE UND LEST SELBST. Stil dich ein Einrichtungs-Kultur | Albert Grimm Fotos: Marco Mehl39 Albert Grimm Einrichtungen www.albertgrimm.de Mittlere Karlstraße 93–97 73033 Göppingen T: +49 (7161) 963 370Next >