< Previous„Ich arbeite nicht, ich bleibe dieses Jahr zu Hause wegen der Kinder“ - Allein die Tatsache, dass wir das Wort ‚Arbeit‘ nur auf Tätigkeiten beziehen, die bezahlt werden, zeigt, wie wenig uns die vielen Handgriffe und das Wissen rund um „das bisschen Haushalt“ wert sind. Waschen, putzen, pflegen, erziehen, einkaufen, Vokabeln abfragen, kochen, vorlesen, wickeln, aufräumen, Brote schmieren, trösten … all diese Tätigkeiten müssen im Privaten nebenbei bedacht, organisiert und erledigt werden, wer sich ihnen ganz widmen möchte und die Erwerbsarbeit für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige aussetzt, hat später angeblich eine „Lücke im Lebenslauf“. Aber nicht nur im Privaten, auch im professionellen Kontext ist der Care-Bereich unterbezahlt, daran haben weder die vielfachen Hinweise auf seine Systemrelevanz noch der Applaus im vergangenen Jahr etwas ändern können. Um diesen grundsätzlichen Missstand zu ändern, haben Almut Schnerring und Sascha Verlan 2016 den Aktionstag ‚Equal Care Day‘ begründet. Das Autor*innen-Duo arbeitet von Beuel aus rund um die Themen Chancengleichheit, EqualCare und Rosa-Hellblau-Falle. Lust auf Gut: Wenn Ihr in der Welt eine Sache verändern könntet, was wäre das? Almut Schnerring: Schnittmenge all unserer Projekte ist die Wahlfreiheit, der Artikel 2 im Grundgesetz: Wir wünschen uns, dass alle Menschen ihre Persönlich- keiten frei entfalten können, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Bildung oder sozialer Schicht. Und es ist vor allem die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit, die eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe erschwert und in zu vielen Fällen unmöglich macht. Kurz: in unserer Wunschwelt wird der Wert der Care-Arbeit gesehen und sie ist fair verteilt! LaG: Was macht Ihr als Initiative ECD genau? Sascha Verlan: Wir unterstützen Menschen, Firmen und Verbände, die sich für #EqualCare engagieren möchten, bei der Vernetzung, bei der Entwicklung und Umsetzung von Ideen, den Care Gap zu schließen. Wir helfen, über den Wert der Kümmer- und Versorgungsarbeit und die Folgen ihrer unfairen Verteilung zu informieren und sorgen mit dem Aktionstag ‚Equal Care Day‘ am 29. Februar bzw. 1. März für mediale Sichtbarkeit und öffentliche Aufmerksamkeit, über die Grenzen Deutschlands hinaus. Außerdem setzen wir uns auf bundespolitischer Ebene für konkrete strukturelle Veränderungen ein. Sozial-Kultur | Initiative Equal Care Day Die Initiative Equal Care Day … setzt sich für eine faire Verteilung der Sorge-, Pflege- und Versorgungsarbeit ein und engagiert sich für ihre Sichtbarkeit und Wertschätzung vor allem auch im politischen und wirtschaftlichen Kontext. 28LaG: Was ist Euer Ziel? Almut Schnerring: Wir greifen mal zwei Beispiele aus dem Equal Care-Manifest heraus, das in Bonn seinen Anfang genommen hat und an dessen Entste- hung über 200 Menschen mitgewirkt haben: 1. Wichtig ist uns, dass entsprechend der Erwerbsbiografie auch die Care-Biographie als Bildungsziel eingeführt wird. Denn von klein auf müssen Mädchen mehr Verantwortung übernehmen in Haushalt und bei der Betreuung jüngerer Geschwister. Auf der anderen Seite lernen Jungen oft nicht die elementaren Versorgungstätigkeiten wie kochen oder Wäsche waschen. Diese Schere, die wir in der Erwachsenenwelt dann Care Gap nennen, geht also schon sehr früh auf. 2. Wir fordern außerdem, dass der ‘Social Impact’ bei der Subventionierung von Unternehmen berücksichtigt wird. Besonders bei der Vergabe von Aufträgen, öffentlichen Geldern und Krediten müssen nachhaltige Care- und Umweltschutz-Konzepte zur Bedingung gemacht werden. Es gibt noch zu wenige Anreize, ein ‘fürsorgliches Unternehmen’ zu werden in Bezug auf Natur, Mitarbeitende und Konsument*innen. LaG: Welche Rolle spielt die Stadt Bonn dabei? Sascha Verlan: Über 30 Städte bundesweit beteiligen sich inzwischen am jährlichen Aktionstag. Bonn ist die Netzwerkzentrale, hier fand die erste Equal Care Day-Konferenz statt, und hier ist der Anlaufpunkt für Gleichgesinnte. Der Care Gap ist ein globales Problem, wir wollen ein internationaler Aktions- tag werden, aber zugleich ist uns die regionale Vernetzung wichtig. Am nächsten Equal Care Day am 1. März 2022 organisieren wir eine hybride Städte- konferenz in mehreren Städten parallel. Wir planen zusammen mit der Stadt Bonn, den UN Women Deutschland, mit kfd und ekir und verschiedenen Sozialverbänden bundesweit. Dafür sucht das Bonner Team noch Unterstützung. LaG: Wie können Menschen an der Initiative teilhaben und sich einbringen? Almut Schnerring: • Mit Blick auf den nächsten Equal Care Day und die Städtekonferenz suchen wir den Zusammenschluss mit Firmen, die Interesse an einer Kooperation haben. Wir sind eine zivilgesellschaftliche Initiative, an keine Behörde angebunden und finanzieren uns aktuell über Spenden und Fördermitgliedschaf- ten. • Wer in unserem Team aktiv werden möchte: wir suchen noch Unterstützung bei der Webseiten-Gestaltung, -Pflege und IT sowie in den Bereichen Buchhaltung, Controlling, interne Strukturen – herzlich willkommen in unserem wachsenden (Remote-)Team! mitmachen@equalcareday.de Die Initiative Equal Care Day wird getragen von: klische*esc www. equalcareday.de www.klischeesc.de klische*esc e.V. Gensemer Straße 24 53225 Bonn T: +49 (228) 71012000 LinkedIn/Twitter/Insta: @equalcareday post@equalcareday.de Almut Schnerring und Sascha Verlan. Autor:innen und Equal Care Day- Initiator:innen Spenden: www.betterplace.org/p98788 oder klische*esc e.V. IBAN: DE 16 5003 1000 1058 8710 08 • BIC: TRODDEF1 Triodos Bank, Frankfurt Foto: ©Oliver Kepka 29Nachhaltigkeits-Kultur | 17 Ziele | Engagement Global17 Projektionen. 17 Botschaften. Nachhaltigkeits-Kultur | 17 Ziele | Engagement GlobalEngagement Global Service für Entwicklungsinitiativen www.17ziele.de Friedrich-Ebert-Allee 40 53113 Bonn T: +49 (228) 20717-0 Nachhaltigkeits-Kultur | 17 Ziele | Engagement Global17 Botschaften für eine nachhaltige Entwicklung. Effektvoll platziert an Gebäuden und Objekten mit symbolischer und repräsentativer Bedeutung. Während die Corona-Pandemie die Welt beinahe zum Stillstand brachte, rückte das Team #17Ziele von Engagement Global Missstände und Ungerechtig- keiten in den Fokus. Werden Pflegekräfte fair entlohnt? Werden Kinder in Deutschland wirklich fit gemacht für das digitale Zeitalter? Wie klimafreundlich ist unsere Energiegewinnung heute? Wie klimafreundlich könnte sie sein? Wie behandeln wir Tiere und den gesamten Planeten? Um die guten Dinge in dieser Welt voranzubringen, braucht es jeden und jede Einzelne, Offenheit und Vertrauen, Kooperation und Zusammenhalt. Die Projektionen machen die Menschen auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung aufmerksam und regen zum Nachdenken und zum nachhaltigen Handeln an. Die knackigen Botschaften und das farben- frohe Material fand mit Hilfe zahlreicher prominenter Persönlichkeiten und Organisationen in den Sozialen Medien ein breites Publikum. Das Projekt #17Ziele verbindet die Themen der Agenda 2030 mit der Alltagswelt der Menschen – sei es auf der Arbeit oder in ihrer Freizeit, online oder offline. Durch Kooperationen mit Vereinen, Hoch- schulen, Unternehmen und anderen gesellschaftlichen Gruppen werden Menschen erreicht, die bislang wenige Berührungspunkte mit entwicklungspolitischen Themen hatten. Mit einem eigens umgebauten Schäferwagen werden junge Menschen auf Musikfestivals, Messen oder Veranstaltungen erreicht. Zusammen mit Hochschulen werden anregende Filmspots entwickelt, die es zum Teil sogar ins Kino schaffen. Beim 17Ziele Poetry Slam traten Slammerinnen und Slammer aus ganz Deutschland an und packten ihre Gedanken zu Gleichberechtigung, Mikroplastik oder Konsum in witzige Texte und nachdenklich stimmende Poesie. Für die 17Ziele Comedy-Tour gaben 17 Comedien- nes und Comedians in insgesamt vier Shows ihre Standups zu modernen Phänomenen wie dem Geländewagen in der Stadt oder der Acai Bowl aus Südamerika. Alle Beiträge sind im YouTube-Kanal #17Ziele verfügbar. Das Projekt #17Ziele wird durchgeführt von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). 17 Projektionen. 17 Botschaften. Druckerei Brandt www.druckerei-brandt.de Rathausgasse 13 53111 Bonn T: +49 (228) 651919 Druck-Kultur | Druckerei Brandt Hier vermutet es keiner! Mitten in der Bonner City, keine 100 Meter vom alten Rathaus und der Fußgängerzone entfernt! Bildschirmarbeitsplätze? Agentur? JA! Aber fast 10 Tonnen schwere Druckmaschinen? Große Papierverarbeitungs- anlagen? Eine voll funktionsfähige, hochmoderne Druckerei mit allem was dazu gehört? Das vermutet wohl eher kaum jemand… Seit 75 Jahren gibt es die Druckerei Brandt, seit fast 60 Jahren an diesem Standort. Eine Druckerei mit der vollen Produktionskette: Gestaltung, hochmoderne Datenmanagement- systeme, chemiefreie Druckplattenherstellung, Digitaldruck, Offsetdruck mit Veredelung, schneiden, falzen, heften, klebebinden… Die komplette Palette um Drucksachen herzustellen! Wie kann das sein? Dazu der Inhaber Gunnar Kurz: „Das Ein- und Ausbringen größerer Papiermengen ist hier in der Innenstadt zwar mühselig. Und auch die Anlieferung neuer Maschinen gestaltet sich teils sehr schwierig. Wir müssen neue Maschinen teilweise sogar mit einem Kran über die Dächer einbringen lassen. Aber unser Vorteil ist einfach die Nähe zu unseren Kunden. Nicht nur, dass man für ein paar Papierproben oder ein Beratungsgespräch mal eben so mit dem Fahrrad vorbei huschen kann. Auch schätzen unsere Kunden neben einer selbstverständlich hohen Qualität unsere Flexibilität, die verbindliche Einhal- tung engster Terminvorgaben. Wir sind vor Ort und es gibt keine logistischen Unsicherheiten. Das alles kann keine Internetdruckerei bieten! Auch ist es absolut klasse, dass der Umweltaspekt immer mehr in den Fokus rückt: Kürzeste Lieferwege teils mit Fahrrad, Sackkarre oder per pedes sind nun mal fürs Klima besser und nachhaltiger als weite Lieferwege oder gar eine Pro- duktion über Internetdruckereien irgendwo in Osteuropa. Uns ist es sehr wichtig, wirklich alle Produkte möglichst umweltbewusst zu produzieren. So streben wir gerade die Zertifizierung mit dem Blauen Umwelt- engel an. Umweltaspekte, Nähe, Kompetenz, Verlässlichkeit, Charme – unsere +Punkte! Und dazu noch der „Lokalmatador“-aspekt, den wir mit unserem Webshop gutesausbonn.de unterstreichen!“ Bonn, Rathausgasse 13: Alteingesessene Druckerei am Schaffen … 36Design-Kultur | gutesausbonn.de gutesausbonn.de www.gutesausbonn.de Rathausgasse 13 53111 Bonn T: +49 (228) 651919 Bonn, Rathausgasse 13: gutesausbonn – Geschenke zum Entdecken … Gaaanz viel Lust auf Bonn? Exklusive Geschenke (nicht nur für Bonner) gesucht? Dann ist die Adresse www.gutesausbonn.de goldrichtig! Shirts, Hoodies, Caps, Handtücher mit Bonn-Branding. Der große Bildband Bonn, exklusive city-Notizbücher, Städte-Guides. Kalender, Planer, Geschenkpapierbücher, Gruß- und Postkarten mit Bonner Motiven. Kindervorlesebücher, Poster, Tischsets für die Gastronomie und vieles mehr. Hergestellt von der Druckerei Brandt in der Bonner Rathausgasse oder unter Nachhaltigkeitsaspekten gefertigt. So sind unsere Textilien nach dem Standard der FAIR WEAR FOUNDATION und dem Global Organic Textil Standard oder sogar in der EU produziert worden. Lust auf Gutes heißt hier eben auch Lust auf Nachhaltigkeit! Alles ist online bestellbar und wird verschickt. Wenn Sie aber in der Bonner In- nenstadt unterwegs sind: Sie sind herzlich eingeladen bei der Druckerei Brandt in der Rathausgasse 13 reinzuschauen. Hier kann man nicht nur große Druckma- schinen bewundern. Auch kann man sich alle Artikel aus dem Webshop „live“ an- schauen sowie die angebotenen Textilien anprobieren. Lassen Sie sich inspirieren! 37Next >