REPUBLIC OF CULTURE |Schwarzwald-Baar-Heuberg | 138 DEUTSCHLAND 9 ISBN 978-3-947609-25-3 www.lust-auf-gut.de Qualität ohne GrenzenUnübersehbar gut! 02 gut! Wir freuen uns enorm, dass wir wieder da sind! Unerhört plakativ und in vollem Umfang. Die Jagd nach dem Guten in unserer Region geht weiter - auf vielfachen Wunsch. Das freut uns ungemein. Auch wenn wir das nicht immer durch permanentes Jubeln zum Ausdruck bringen. Das liegt uns halt nicht so. Wir sind hier so. Wir schreien nicht gleich vor Glück, wenn wir etwas Gutes fi nden. Meistens genießen wir schweigend. Aber für Sie sind wir geradezu geschwätzig geworden. Denn so viel Gutes kann man einfach nicht für sich behalten. Nicht mal im Schwarzwald. Unsere Region ist so einzigartig wie unerwartet vielfältig. War ja eigentlich klar. Das Gute kann sich bekanntlich nur durchsetzen, wenn man es bekannt macht. Das ist unsere Mission mit LUST AUF GUT und dieser Ausgabe, die es in sich hat. Dank unserer “Gutmacher“, denen nichts Gutes entgeht. Die Qualität noch hinter der schwärzesten Tanne erspüren. Gehen Sie mit uns auf die Reise durch einen Wunderwald des Guten. Kommerziell, kulturell, virtuell. Und haben Sie Spaß dabei! Sie müssen dabei aber nicht unbedingt auf und ab hüpfen. Beste Grüße Guido Bentner, Felix Ramert, Thomas Baur und Andreas Häfner 03Interview Frau Simone Jung – Museum Art.Plus Würthner Wohnen Broghammer – Modehaus für Männer und Frauen Trautwein – Leder Mode Tracht Bildermacher Jens Hagen – Foto Doku Film Grießhaber – Uhren, Juwelen & Schmuck Museum Art.Plus Engel & Völkers Rohwer Immobilien Villingen-Schwenningen Massnahme – Herren Masskleidung Autowelt Schuler Piapaul – Deine Kindermodenmanufaktur Wiebelt – Lifestyle Concept Store Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim Naturkosmetik Salzquell Jansen Event – Möbel & Service Culinara Lebensmittelmarkt Merz Architekten Baden-Baden Einkaufsstadt für anspruchsvolle Menschen Nudelhaus graselli1763 – Planungsbüro für Innenräume Interview Frau Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck – Galerie Tuttlingen die burg Licht & Design Willmann GmbH Technik Museum GmbH & Co. KG Forum am Bahnhof Kultur & Technik e.V. Lichtemotionist Tobias R. Ackermann – Fotokünstler KüchenBenzing Genussatelier Gildner Werbeagentur Gildner Joachim Müller Architekten Camilli da Moretti – Franco Moretti Atelierhaus Terra – Angelika Karoly Sebastian Schnitzer – Bühnenkünstler Mode Messner Held Schreinerei und Innenausbau Raumkonzepte Das Kleine Feine – Mode Schuhe Accessoires Galerie Tuttlingen Hotel Aurelia Kunst der Gegenwart in der Region Schwarzald-Baar-Heuberg 04Die Einwohner Villingen-Schwenningen Hüngen St. Georgen Königsfeld Bad Dürrheim Donaueschingen Aasen Wolterdingen Rottweil Schramberg Sulz am Neckar Hausen Schiltach Tuttlingen Aldingen Trossingen Hausen ob Verena 05Die Region der fantastischen Vielfalt Schwarzwald-Baar-Heuberg, eine Region wie aus dem schönsten Bilderbuch. Aber die Bilder sind modern, außergewöhnlich, innovativ und sie prägen den Zeitgeist. Überrascht? Hier werden die Weichen gestellt für Trends und Strömungen, die später ihren Weg in die Welt finden. Überrascht? Hier gibt es Menschen, die geradezu stur keinen Zentimeter von ihrem Qualitätsanspruch abweichen und Herausragendes erschaffen. Überrascht? Hier leben Menschen mit einer unbändigen Leidenschaft ihre kühnsten Träume. Ach, jetzt sind Sie im Bilde? 06tastischen Vielfalt Woran das liegt? Vielleicht weil Natur schon immer die Muse der Kreativen war? Vielleicht weil sich die Natur hier so unbeschreiblich wild, dramatisch und wunderschön bis vor die Haustür zeigt? Weil hier die Menschen so viel Raum zum Sporteln und Spazieren haben und körperliche Betätigung ja bekanntlich den Geist beflügelt? Weil hier Präzisionshandwerk der höchsten Güteklasse neben modernster Hochtech- nologie arbeitet? Weil man hinter den schwarzen Tannen endlich mal in Ruhe arbeiten kann? Weil man hier wunderbar einkehren kann und bei Bedarf auch ein Sternle-Koch die Suppe rührt? Wir können es nicht genau sagen, aber wir glauben, es ist diese geradezu verboten gute Mischung aus atemberaubender Natur, wegweisender Industrie, perfektioniertem Handwerk, hochwertigem Handel, exzellenten Kulturangeboten und der gewissen Lebenskunst der Bewohner. Ohne Zweifel ist diese Region etwas Besonderes, etwas Einzigartiges und der Nährboden für Gutes in all seinen Ausprägungen. Ausgeprägt visuell geht es in der vorliegenden Ausgabe von LUST AUF GUT weiter, denn wir machen einen Spaziergang durch die inspirierende Welt der Museen der Region. Mit jemandem der sich auskennt. Bitte umblättern. Wenn Sie eine Idee haben, warum unsere Region so unvergleichlich ist – schreiben Sie uns. Dann können wir in der nächsten Ausgabe genüsslich zusammen das Gute zelebrieren. * 07Museums-Kultur | Interview Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck – Galerie Tuttlingen Frau Ehrmann-Schindlbeck seit zehn Jahren leiten Sie die Galerie. Zunächst ein- mal eine grundsätzliche Frage: was zeichnet für Sie die Kunst im Allgemeinen aus? Für mich ist eines klar: In der Kunst manifestiert sich das Vertrauen in das menschliche Wesen, in seine Lebensbejahung und sein Widerstandspotential. Dabei ist es ganz gleich, ob Künstler eine utopische Sichtweise vertreten oder eher pragmatisch vorgehen, ob es ihnen mehr um Inhalte und Konzepte oder mehr um Macharten und Wahrnehmungsaspekte geht, ob sie extrovertiert sind oder die Innenschau kultivieren. In der Kunst drückt sich ein Möglichkeits- spektrum aus, das in an anderen Bereichen so nicht existiert. Als Mittlerin zwi- schen materieller und geistiger Welt spielt die Kunst eine sehr entscheidende Rolle im zeitgenössischen Leben. Durch die Beschäftigung mit Kunst erfährt der Betrachter inspirierende Impulse. …die man auch in der Galerie wahrnimmt? Durchaus. Die Galerie erfreut sich eines guten und aufgeschlossenen Publikums von Nah und Fern. Auch die ausstellenden Künstler sind von den zurückhaltend gestalteten Räumen mit optimalen Lichtverhältnissen immer wieder begeistert. Bevor Sie im Mai 2009 die Leitung der Galerie der Stadt Tuttlingen übernommen haben, waren Sie in Jena beschäftigt. Was haben Sie dort als Kunsthistorikerin gemacht? Als Kulturmanagerin der Jenoptik AG war ich ab 1993 verantwortlich für die Organisation von überregional beachteten Ausstellungen, außerdem baute ich für das Unternehmen eine Kunstsammlung auf und leitete das Kultursponsoring. Von 2005 bis zu meinem Antritt in Tuttlingen war ich freiberuflich in Philadelphia in den USA tätig, blieb dem Jenaer Unter- nehmen aber weiterhin verbunden. Schaut man sich die Liste der renommierten Künstler an, die unter Ihrer Ägide in den letzten zehn Jahren in Tuttlingen ausgestellt haben, scheint es so, dass Sie die Zeit in Jena geprägt hat und davon letztlich auch die Galerie Tuttlingen profitiert. Die Zeit in Jena war in der Tat prägend, weil ich in Lothar Späth einen Chef und Mentor hatte, dem man die Bedeutung von Kunst als kreativem Faktor für eine Industrie- und Wissenschaftsstadt nicht erklären musste. Die Budgets waren klein und die Galerieräume auch, aber wir hatten eine klare Vorstellung davon, was wir erreichen wollen: Kunst als inspirierende Kraft im Leben der Stadt etablieren. In Tuttlingen habe ich ein ähnliches Bewusstsein und einen vergleich- baren Ehrgeiz vorgefunden, das motiviert mich bis heute ungemein. Und hier wie dort zählt nach meiner Erfahrung, welche Ideen und Initiativen man als Kurator entwickelt, um namhafte Künstler für eine Ausstellung zu gewinnen. Frank Stella ist nur ein Beispiel, zugegeben ein besonders schönes, dass sich Professionalität, Kontinuität und Verlässlichkeit in der Kunst auszahlen. Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck holt regelmässig weltbekannte Künstler wie Frank Stella nach Tuttlingen. 08Wie mit einem guten Netzwerk eine Städtische Galerie zur Attraktion wird Sowohl als Podium für Künstler der Region als auch als Kunstraum mit weltstädtischem Profi l versteht sich die Galerie der Stadt Tuttlingen. Die Ausstellungstradition begann 1973 mit den ersten Initiativen des Tuttlinger Kunstkreises. 1987 entstand der Neubau (Architektur: Günter Hermann), der die Kunst in seiner zeitlosen Modernität und mit seinen lichtdurchfl uteten Räumen gut zur Wirkung kommen lässt. Unter städtischer Leitung beherbergt die Galerie im Wechsel Ausstellungen der Stadt Tuttlingen und des Kunstkreises Tuttlingen e.V.. Das Programm umfasst Kunst unterschiedlicher Gattungen und sowohl etablierte als auch aufstrebende junge Positionen. Weltstars und regionale Künstler locken das Publikum nach Tuttlingen Mit Candida Höfer, Andy Warhol, Fabrice Hyber, Per Kirkeby, herman de vries, Georges Rousse und Steve McCurry lässt sich die Liste der internationalen Künstler fortsetzen. Was ist Ihnen dabei wichtig? Im breit angelegten Galerieprogramm sind das alles Künstler, die weltweit agieren. Die Internationalität ist dabei nicht Voraussetzung, passt aber durchaus zu Tuttlingen. Die Stadt ist ein Weltzentrum der Medizintechnik und legt Wert auf ein Ausstellungshaus, das mit Projekten zu spannenden technologischen, kulturellen und gesellschaftlichen Fragestellungen unserer Zeit Bezug nimmt. Wenn man durch die Stadt an der Donau wandelt, dann gewinnt man den Eindruck, dass die Galerie der Stadt Tuttlingen auch außerhalb ihrer musealen Räume für künstlerische Inspiration sorgt. In der Tat. Zur städtischen Sammlung gehören nicht nur die im Rathaus ausge- stellten Bilder sondern auch Skulpturen im öff entlichen Raum. 2014 fand zum ersten Mal das viel beachtete Skulpturenprojekt Donaugalerie statt, das im Sommer 2019 seine Fortsetzung fi ndet. Drei Monate lang werden Werke interna- tionaler Größen neben Werken namhafter Künstler aus der Region im Freien zu sehen sein. Das Motto und die wesentliche Bezugsachse für die Skulpturenschau ist die Donau, die in Tuttlingen ihrem Ursprung noch nahe ist. Kunst ist schön, inspirierend, zuweilen auch erklärungsbedürftig. Wie erreichen Sie das breite Publikum? Ein Begleitprogramm mit Formaten für unterschiedliche Zielgruppen macht die Galerie zu einem Ort der Begegnung und des lebhaften Austauschs. Ein wichtiges Standbein der Kunstvermittlung der Galerie der Stadt Tuttlingen sind die Eureka! Kinderworkshops, die zu den städtischen Ausstellungen stattfi nden, und den Teilnehmern die Ideen und Techniken der ausstellenden Künstler auf der Basis des eigenständigen Erfahrens vermitteln. In der beliebten Veranstaltungsserie Art After Five werden im Zusammenspiel mit anderen künstlerischen Medien wie Musik, Tanz und Performance neuartige Zugänge zur ausgestellten Kunst geschaff en. Führungen und Künstlergespräche runden das Programm ab. Wie sieht das Programm für 2019 aus? Auf jeden Fall spannend und gewohnt abwechslungsreich. Ölmalerei mit fl oralen Motiven von Beatrice Adler gibt es ebenso zu sehen wie abstrakte Skulpturen des italienischen Künstlers Nunzio di Stefano. Zwischen diesen gegensätzlichen Polen gibt es in diesem Jahr viele Facetten zeitgenössischer Kunst zu entdecken. Das Ausstellungsjahr endet dann traditionell mit einer Präsentation neuer Arbeiten von Künstlern aus der Region. Das Gespräch mit der Galerieleiterin Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck führte Kulturjournalist Stefan Simon 09Next >