DEUTSCHLAND 9 ISBN 978-3-947609-17-8 www.lust-auf-gut.de REPUBLICOFCULTURE |Ulm, Neu-Ulm und drum herum | 131 Qualität ohne Grenzen LUST AUF GUT01 Ulm und Neu-Ulm ist also Epizentrum. Und wenn man den Menschen dieses südwestdeutschen Landstrichs schon eine besondere Wesensart zuerkennt, so ist sie in Ulm und um Ulm herum bestens ausgeprägt. Lernen Sie die Städte und ihre Einwohner kennen! Beispiele ihrer Eigenheit fi nden Sie in Fülle – in ihrer Geschichte, ihrer Gegenwart, auch wie sich die Region auf die Zukunft ausrichtet. Selbstbewusst waren sie schon immer, die Ulmer! Als die Pfarrkirche vor den Toren nicht mehr ausreichte, wurde inmitten der Mauern Platz für einen Neubau geschaff en. Und 1377 der Grundstein gelegt. Das Ulmer Münster entstand. Mit Bedacht für mehr als 20.000 Besucher bemessen. Für doppelt so viele, als die Stadt damals Einwohner zählte. Man baute Jahrhunderte an dem Mammut- projekt. Mit Pausen, wenn Krieg durch das Land tobte oder das Geld ausge- gangen war. 1890 wurde der Turm vollendet. Noch ist er mit 161,53 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Und „Käpsele“ waren sie auch. Wie das schwäbische Synonym einen gewitzten Kreativen bezeichnet. Die Legende vom Ulmer Spatz liefert den Beweis. Als die Fuhre mit mächtigem Bauholz für das Münster, etwas unkommod geladen, nicht durch das schmale Stadttor ging, zeigte ein Spatz die Lösung auf. Er zog das Baumaterial für sein Nest Halm für Halm der Länge nach durch einen engen Mauerspalt. Seither ist der Spatz sympathisches Ersatz-Wappentier der Stadt und vielfältiges Mitbringsel aus Ulm unter anderem in Schmuck- und Schokoladenform. Auf wen sind die Einwohner stolz? Da konkurrieren einige Persönlichkeiten. So bleibt die Rangfolge der Wertschätzung dem Leser überlassen. Beginnen wir die Vorstellung mit der kleinsten Figur, nur 29,6 Zentimeter groß, in der Bedeutung aber andere überragend. Der Löwenmensch wurde aus Mammut-Elfenbein vor 35.000 Jahren geschnitzt und ist weltweit die älteste einzigartige Darstellung halb Mensch halb Tier. Das Original ist die sehenswerte Attraktion des Museums Ulm. „Die seltsame Mischung von verschlos- sener Zurückhaltung und gewinnendem Wesen, von rechnerischem Scharfsinn und träumerischen Spintisieren, von inniger Religiösität und gänzlich mangelnden Autoritätsglauben, von tüftelnder Nest- hockerei, verbissenem Wandertrieb und off enem Weltsinn – diese Mischung hat eine Vielseitigkeit von Gestalten und Leistungen hervorgebracht, die als Ge- meinsames das Ungewöhnliche haben.“ So charakterisiert August Lämmle (1876 – 1962), wortgewaltiger Mundartdichter die Menschen seiner schwäbischen Heimat. Ulm liegt im Herzen Schwabens, denn nach der Sprache, dem eindeutigsten Ausdruck menschlicher Stammeszugehörigkeit, beginnt das „Ländle“ weit hinter Stuttgart und reicht vom Württembergischen bis tief ins Bayerische nach Augsburg hinein. ULM, NEU-ULM SIND GUT – JA EINMALIG02 Er wollte hoch hinaus, höher und weiter als andere, und scheiterte. Nach erfolg- reichem Versuch sollte Ulms tapferes Schneiderlein, Albrecht Ludwig Berblinger, mit seinem selbstgebauten Gleitfl ugapparat im Mai 1811 die Donau überqueren. Vor den Augen des Königs! Aber es ging schief, er erreichte das Neu-Ulmer Ufer nicht. Ganz Ulm nahm ihm diese Blamage übel. Heute weiß man, dass der Ab- sturz nicht an seiner Konstruktion, sondern an den Windverhältnissen des Tages lag. Seine Leistung gilt heute in den Augen der Fachwelt als der erste wirklich ernstzunehmende Auftakt der Fliegerei. Und die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin hat nach ihm ihren Nachwuchsförderpreis benannt. Last but not least sei noch an Ulms klugen Sohn erinnert, an Albert Einstein, den weltberühmten Wissenschaftler, der am 14. Mai 1879 in Ulm in der Bahnhof- straße geboren wurde. Wenn die Familie auch die Stadt bald verlassen musste, soll dem Genie der Relativitätstheorie nicht nur ein Denkmal gewidmet bleiben. Noch so mancher Name ließe sich anfügen, der Wertschätzung verdient. Da wäre der Neu-Ulmer Hermann Köhl zu nennen. Als erster Flugpionier überquerte er 1928 den Atlantik von Europa nach Amerika. Oder auch der Neu-Ulmer Bild- hauer und Grafi ker Edwin Scharff . Zunächst berühmt und hochgeehrt, unter den Nationalsozialisten als entartet geschmäht und mit Berufsverbot belegt. Die Stadt Neu-Ulm hat ihm ein Museum gewidmet. Mehr in den nächsten Ausgaben von LUST AUF GUT. Erleben und entdecken Sie selbst, warum Ulm, Neu-Ulm und drum herum gut, ja einmalig sind. Ihre Nicola Schindler und Team RoC Botschaft Ulm, Neu-Ulm und drum herum ulm@republic-of-culture.de03 RoC-Einwohner Ulm und Neu-Ulm ambiente & fi ori Andreas Usenbenz armbruster innenarchitektur Braintreeacademy ® Business Center Ulm Carl Zeiss Chez Sara Dr. Katja Kantelberg Dr. med. dent. Holger Krauch und Kollegen Ege Textilimanufaktur Erstes Ulmer Bestattungsinstitut Helmut Streidt Evangelische Sozialstation der Diakonie Neu-Ulm Friederike-Wackler-Museum Friseur Elmas G. gräfe architekten Gutes von hier Hotel Goldenes Rad Ulm Interfl ex Medizintechnik LEMKE hören Literatursalon Donau e.V. maifi tness Maria Rosendorfsky Micha Wolfson Fotografi e Mind & Body MSW Wirtschafts- und Kulturverlag Museum Ulm N&K Bielefelder Wäsche Schuhhaus Ratter Soroptimist International Club Ulm-Donaustadt Sparkasse Ulm Textwerkstatt Andrea Toll Treibgut Ulmer Universitätsgesellschaft e.V. VÖLK Immobilien Volksbank Ulm-Biberach Wurzeln Werte Weitblick – Geschichte erlebenUnser modernes 4 Sterne Stadthotel liegt im Herzen der Stadt, direkt am Ulmer Münster. Egal, ob Kulturliebhaber oder Shop-a-holic: Von unserem Hotel aus erreichen Sie die besten Spots zu Fuß. Aber auch Businessreisenden bieten wir in zwei großen, Tageslicht durch- fluteten Seminarräumen die besten Rahmenbedingungen für erfolg- reiche Meetings, Veranstaltungen und Kongresse. Wir verbinden höchsten Komfort mit Geschichte und Tradition in Ulms Neuer Mitte. Unsere hellen, gut ausgestatteten Zimmer bestechen durch warme Farben und Liebe zum Detail. Ob ein Familienurlaub oder eine Ge- schäftsreise geplant ist, unser Team gibt stets sein Bestes, um jeden Wunsch zu erfüllen, Ihnen einen angenehmen Aufenthalt zu ermög- lichen und ein „Home away from Home“ zu schaffen. Ihre individuellen Bedürfnisse stehen bei uns im Vordergrund. Unser Haus, bereits 1499 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte sich vom Goldenen Rädle und Posthalterei derer von Thurn und Taxis zum Goldenen Rad. Unter anderen fanden hier schon König Otto von Griechenland, die Kaiserin von Russland und der Herzog von Marlborough ihre Nachtruhe. Fotos: Armin BuhlHotel Goldenes Rad Ulm City Partner Hotel www.goldenes-rad.com Neue Straße 65 89073 Ulm T: +49 (731) 80 01 84 Übernachtungs-Kultur | Hotel Goldenes Rad UlmFoto: Micha Wolfson 06 VÖLK Immobilien www.voelk-ulm.de Grimmelfi nger Weg 14 89077 Ulm T: +49 (731) 93 26 40 Immobilien sind Johannes Völks Leiden- schaft. Seit fast 25 Jahren ist der gebürtige Ulmer am Markt. Der 54-Jährige erzählt über sein neues Bürogebäude im Grim- melfi nger Weg, Mitarbeiterbindung und den Lernprozess, auch mal Nein zu sagen. VÖLK Immobilien GmbH ist Partner für Projektentwicklung, Immobilienmana- gement, Bauträgertätigkeiten und in der Hausverwaltung sowie Hausservice aktiv. War das schon immer Ihr Traum, in diesem Bereich zu arbeiten? Rückblickend würde ich sagen: Ja. Auch wenn mir das nicht bewusst war. Etwas zu gestalten, hat mir schon als Jugendlicher große Freude gemacht. Für meine Modelleisenbahn habe ich damals mit viel Liebe zum Detail Häuser, Städte, Tunnel und Landschaften gebaut. Allerdings habe ich diese Vorliebe später nicht weiterverfolgt. Ich machte eine kaufmännische Ausbildung und war danach bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst. Zwar war es befriedigend für mich, Menschen zu helfen, aber meine Welt war es nicht. Ich wollte etwas Nachhaltiges gestalten. Das tun Sie jetzt seit fast 25 Jahren. Sind Sie immer noch mit derselben Begeisterung dabei wie am Anfang? Auf jeden Fall! Ob Neubauten, umfangreiche Sanierungen oder der Wieder- aufb au von denkmalgeschützten Immobilien: Alles hat seinen Reiz. Nehmen Sie als Beispiel unser neues Bürogebäude. Das ist ein sogenanntes Geschoss- lager aus dem Jahr 1890. Wir haben es von Grund auf saniert. Dabei haben wir Wert darauf gelegt, den Charme der alten Immobilie zu erhalten und sie dennoch modern zu gestalten. Hier haben wir demonstriert, was wir können. Modern eingerichtete Arbeitsplätze, eine Küche, die keine Wünsche off en- lässt und Kunst im kompletten Bürogebäude: Warum ist Ihnen das wichtig? Damit biete ich meinen Mitarbeitern ein Stück Lebensqualität. Qualifi zierte Mitarbeiter sind unser Kapital und jeder Unternehmer sollte auf den Fachkräfte- mangel reagieren. Ich habe Mitarbeiter, die seit 10, 20 Jahren für mich tätig sind. Nach der Elternzeit sind viele Mitarbeiterinnen zurückgekommen – mein Konzept funktioniert also sehr gut. Setzen Sie auch bei Ihren Geschäftsbeziehungen auf langjährige Partnerschaften? Unser Team aus Architekten, Fachplanern und Handwerkern aus der Region ist mit den Jahren fest zusammengewachsen. Wir vertrauen uns und können uns aufeinander verlassen. So kommt mein Elektriker Uwe auch am Sonntag, wenn es irgendwo brennt. Das ist mir viel wichtiger, als eine Billigfi rma aus Ichweißnichtwoher zu engagieren, 3,50 Euro zu sparen und nicht zu wissen, ob es klappt. Unser Motto lautet: Qualität statt Masse. Was heißt das konkret? Wir sind keine Billigheimer. Dafür bieten wir hohe Qualität in all unseren Geschäftsbereichen. Das heißt auch, dass wir nicht jeden Auftrag annehmen. Mein Anspruch ist, ein Objekt nach dem anderen zu realisieren. Mussten Sie das erst lernen? Geschäfte um jeden Preis zu machen, zahlt sich nicht aus. Das habe ich erfahren. Die Konsequenz daraus war, dass ich lernen musste, auch mal Nein zu sagen. Nicht nur zu Projekten, auch zu Kunden. Wir begleiten sie in einer wichtigen Lebensphase, da sollte die Chemie stimmen. Früher war mein Leben durchgetaktet und verplant. Ich habe 15 Stunden am Tag gearbeitet, die Welt bereist und immer Vollgas gegeben. In den letzten Jahren bin ich ruhiger geworden und trotz einiger Tiefs ein off ener, positiver und lösungsorientierter Mensch geblieben. In meinem neuen Bürogebäude fühle ich mich pudelwohl, kann hier in kurzen Hosen erscheinen und barfuß laufen, wenn es mir Spaß macht. Geschäftlich und privat läuft alles wunderbar. Uns geht es so gut, dass ich etwas zurückgeben möchte, beispielsweise an Menschen, die nicht so viel Glück hatten wie wir. Ich kann sagen, dass ich angekommen bin. „Ich bin angekommen“Immobilien-Kultur | VÖLK ImmobilienNext >