< Previous78 Einrichtungs-Kultur | Einrichtungskultur ® Designstory (1) Sitting sexy. Sinnlich, wohlgeformt und einfach nur sexy! Stopp! Es geht hier um einen Stuhl, einen, den Vitra seit 60 Jahren produziert und der in Kürze als Edition in Chrom sowie selbstleuchtend zu haben ist. Panton Chair glow Panton Chair chrome Edition Panton Chair chrome + glow: Start am 1. August 201879 Designstory (2) The icon is back. Vor 25 Jahren stellte Vitra die Produktion des Eames Plastic Chair aus Fiberglas ein. 2018 wird die Ikone wieder aus dem originären Material in sechs Farben gefertigt. Erhältlich ab Oktober. Eames Fiberglass Side Chair: Start am 1. Oktober 2018 Einrichtungskultur ® www.einrichtungskultur.com Humboldtstraße 3, 79098 Freiburg Riegeler Straße 6, 79111 Freiburg Am Dreispitz 6, 79589 Binzen80 Foto: Freiburger Barockorchester, © Annelies van der Vegt Das FBO, ein Global Player: Petra Müllejans im Bus auf Asien-Tour.81 Musik-Kultur | Freiburger Barockorchester Es gehört zu den international renommiertesten Ensembles, spezialisiert auf das Musizieren mit historischen Instrumenten in historischer Spielweise: das Freiburger Barockorchester, ge- gründet vor 30 Jahren im November 1987 von 13 Studierenden der Freiburger Musikhochschu- le, die sich für alte Streichinstrumente begeisterten. Man traf sich zunächst noch ganz informell in den Freiburger Studentenwohnungen, wo man sich nach und nach ein Repertoire erarbeitete – das Programm für das erste Konzert in der Burkheimer Kirche in Lahr am 8. November 1987. Stücke für Streichorchester – „Orchesterwerke der Nationen“ von Henry Purcell, Jean-Baptiste Lully, Willem Wassenaer, Georg Muffat und Arcangelo Corelli. Das Besondere der Arbeitswei- se war schon damals, dass es keinen Dirigenten gab, sondern dass vielmehr reihum einer der Geiger*innen das Ensemble als Konzertmeister*in leitete: Thomas Hengelbrock, Petra Mülle- jans, Anne Katharina Schreiber, Gottfried von der Goltz. Im Laufe der ersten Jahre stellte sich das Team Hengelbrock, Müllejans und von der Goltz als ideale Dreierspitze heraus, bis im Laufe des Jahres 1996 klar wurde, dass Hengelbrock stärker eigene Wege gehen musste, die mehr Raum in Anspruch nahmen. Mit der Doppelspitze Müllejans/von der Goltz nahm das Projekt FBO neue Fahrt auf und machte der musikalischen Welt vor, wie man ohne Dirigenten musiziert: leidenschaftlich, lebendig, präzise, abseits der Probenroutine, die so manches Tariforchester lähmt. So eroberte das Freiburger Barockorchester in den ersten 10 Jahren seines Bestehens die Re- gion zwischen Rhein und Donau, Bodensee und Neckar im Geschwindschritt. Dokumentiert ist die rege Tätigkeit u. a. auf zahlreichen CD-Einspielungen, die das FBO fast exklusiv für Harmonia Mundi und die Deutsche Harmonia Mundi produzierte. Die Musik der Bach-Söhne Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann, von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Jan Dismas Zelenka, Johann Georg Pisendel, Antonio Vivaldi, Pietro Locatelli und immer wieder Georg Philipp Telemann. Viele der Stücke hat das FBO erstmals eingespielt und so erst einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Heute finden sich regelmäßig auch die Namen Monteverdi, Mozart, Haydn, Beethoven, Schubert, Schumann, Mendelssohn sowie hin und wieder auch Uraufführungen (u. a. Brice Pauset, Hèctor Parra, Jörg Widmann) in den Konzertprogrammen und auf den CD-Covers des FBO. Mittlerweile bestreitet das Ensemble drei eigene Abonnementreihen in Freiburg, Berlin und Stuttgart und gastiert in den wichtigs- ten Konzertsälen, Opernhäusern und bei den renommiertesten Festivals Europas, Amerikas, Australiens und Asiens. Aus dem Orchester aus Baden ist ein Global Player geworden, der seine ca. 20 verschiedenen Projekte pro Jahr an rund 100 Spieltagen in aller Welt präsentiert. Das Freiburger Barockorchester: Ein Leuchtturm mit internationaler Strahlkraft ................................................................................................................. von Gregor Herzfeld82 Foto: Freiburger Barockorchester, © Annelies van der Vegt83 Musik-Kultur | Freiburger Barockorchester Das FBO 2015 vor seinem 2012 fertiggestellten Domizil, dem Ensemblehaus Freiburg in der Schützenallee, wo es in direkter Nachbarschaft zum ensemble recherche musiziert, probt und „lebt”.84 Die Zukunft „Alter“ Musik Mit einer solch breiten Aufstellung wie auch mit der engen Zusammenarbeit mit dem Nachbar in Freiburg, dem ensemble recherche, ist schließlich die Hoffnung verbunden, das Denken in Sparten insgesamt zu überwinden. Die ungefähr zeitgleiche Entstehung der Lager „Alte“ und „Neue“ Musik mit verwandter Stoßrichtung ist ja nur ein Beispiel für die Ideologisierung des Musikbetriebs, die nach dem Zweiten Weltkrieg in eigentlich ideologiekritischer Zeit stattfand. Aus dem Impuls heraus, die aktuelle und die vergangene Musik von der vermeintlichen Anbie- derung an das Publikum zu befreien, verweigerten Ensembles mit Spezialisierung in zeitgenös- sischer und historischer Aufführungspraxis ihren Hörern gewohnte Konzerterlebnisse. Ungewöhnliche Spieltechniken, die vertraute Klänge negierten, ungewohnte Spielorte und Konzertdramaturgien schreckten einen Großteil des Publikums ab, schufen aber auch neue Fankreise in eigenen Festivals und Konzertreihen. Diese lange Zeit im jeweiligen kleineren Zir- kel durchaus erfolgreiche Bewegungen sind heute sicherlich an einen Punkt gekommen, der ein bloßes „Weiter so!“ fragwürdig erscheinen lässt. Und während von Anfang an über die Zukunft der „Neuen“ Musik, häufig als „Fortschritt“ proklamiert, diskutiert wurde, hat diese Diskussion erst in jüngster Zeit die „Alte-Musik-Bewegung“ breitenwirksam erreicht. Notwendig ist die Diskussion „Quo vadis, Alte-Musik-Szene?“ aus verschiedenen Gründen: Zum einen steht bei den meisten Ensembles, die in den 1980er Jahren gegründet wurden – also auch beim FBO – ein Generationenwechsel an. Die jüngeren Musiker*innen sind anders ausgebildet, treten bereits spezialisierter in die Berufspraxis ein, aber haben sich bereits auf einen pluralisti- schen Musikmarkt eingestellt. Was dies für die Ausrichtung ihrer Ensembles auf diesem Markt bedeutet, muss erst noch verhandelt und geklärt werden. Zweitens stellt sich die Frage nach dem angebotenen Repertoire. Wohin sollen sich die Konzert- und CD-Programme entwickeln? Geht es um die Pflege eines Kanons, zu dem die Musik Johann Bernhard Bachs, Georg Friedrich Händels und Antonio Vivaldis gehören mag? Oder geht es darum, mehr und mehr „zu Unrecht vergessene“ Komponisten und Kompositionen wieder ans Tageslicht zu befördern, musikalische Archäologie also? Das Problem hierbei dürfte sein, dass nicht klar ist, wie viele Telemänner es dabei noch zu entdecken gibt. Wie viel und welche Musik der Vergangenheit möchten wir zur Verfügung stellen? Oder soll die historisch informierte Aufführungspraxis in der Geschichte immer weiter voran- schreiten: vom Barock in die Klassik, in die Romantik, ins 20. Jahrhundert? Und wenn ja, in welchem Maße setzen wir dabei auf die „kanonischen Meisterwerke“ und welchen Anteil haben Ausgrabungen an dieser Entwicklung? Und schließlich: Was kann historische Aufführungspraxis eigentlich bedeuten? Wie lassen sich historische Korrektheit, künstlerische Qualität und finanziel- le Möglichkeiten zur Deckung bringen, wenn z. B. aus Quellen hervorgeht, dass ein Händel-Orato- rium mit 200 Mitwirkenden aufgeführt wurde oder der Urtext eines Stücks ein Stadium darstellt, das der Komponist später selbst aus ästhetischen Gründen verworfen hat. Wie wollen wir neue Konzertformate, neue Konzerträume nutzen? Versuchen wir die Aufführungsbedingungen des 85 Musik-Kultur | Freiburger Barockorchester Freiburger Barockorchester Künstlerische Leitung: Gottfried von der Goltz und Kristian Bezuidenhout Intendant und Geschäftsführer: Hans-Georg Kaiser www.barockorchester.de Ensemblehaus Freiburg Schützenallee 72 79102 Freiburg T: +49 (761) 70576-0 18. Jahrhunderts wiederaufleben zu lassen? Oder spielen wir weiterhin in den großen bürgerlichen Konzerthäusern, weil dort 1.500 zahlende Hörer Platz finden? Geht es also weiterhin um eine Verweigerung des Gewohnten oder segeln wir auf der Welle des Mainstreams? Die zukünftige historische Aufführungspraxis wird sich diesen und ähnlichen Fragen stellen und pragmatische, aber auch konsequente Antworten finden müssen.* Das Freiburger Barockorchester: Flöte Oboe Fagott Horn Trompete Pauke Violine Viola Violoncello Kontrabass Cembalo/Orgel Daniela Lieb, Susanne Kaiser Ann-Kathrin Brüggemann Javier Zafra, Eyal Streett Bart Aerbeydt, Gijs Laceulle Roucek Jaroslav Karl Fischer Gottfried von der Goltz, Brian Dean, Martina Graulich, Daniela Helm, Beatrix Hülsemann, Christa Kittel, Gerd-Uwe Klein, Petra Müllejans, Anne Katharina Schreiber, Brigitte Täubl, Kathrin Tröger Ulrike Kaufmann, Werner Saller, Annette Schmidt Guido Larisch, Stefan Mühleisen Denton Roberts, James Munro Torsten Johann Konzertmeister und Künstlerischer Leiter Gottfried von der Goltz spielt sich in einer Pause während des Festival d’Aix-en-Provence ein. Das FBO war dort in den Jahren 2014 bis 2016 Orchestra-in-Residence. * Der vollständige Beitrag des Artikels wird in folgendem Band erscheinen: Musik in Baden-Württemberg. Jahrbuch 2017/18. Jubiläumsband. ISBN 978-3-476-04681-9. J.B. Metzler, Stuttgart Erscheint vorauss. Oktober 2018. Foto: Stefan Lippert, Tour- und Projektmanager Freiburger BarockorchesterAutomobil-Kultur | FVD Brombacher Foto: Marcel Bischler, www.bischii.de Automobil-Kultur | FVD Brombacher87 Mit Fachwissen und langjähriger Kompetenz wird Ihrem „Luftgekühlten“ zu neuem Glanz verholfen! Allow dedicated artisans, all true custodians of Porsche ® air-cooled culture, to breathe new life into your classic Porsche®.Next >