EPUBLIC OF ULTURE | asel 114 SCHWEIZ CHF 15 ISBN 978-3-947609-00-0 www.lust-auf-gut.ch REPUBLICOFCULTURE |Basel und drum herum | 114 Qualität ohne GrenzenWissen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Frisch. Verständlich. Präzis. 3 GUTE MitMacher. GUTES Netzwerk. 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Für die Beiträge der Teilnehmer liegt jegliche Verantwortung beim Teilnehmer selbst. Der Herausgeber übernimmt keinerlei Verantwortung für den Inhalt oder eventuelle Urheberrechtsverletzungen. ImpressumFoto: FC Basel 1893, KUCK UCK Editorial | FC Basel 1893 Nachwuchs-Campus5 FC Basel 1893 Nachwuchs-Campus «Erst wenn sich ein Erfolg systematisch wiederholen lässt, darf man von Qualität sprechen.» Ein Gespräch mit Massimo Ceccaroni, Technischer Leiter Nachwuchs, zum Thema Qualität und Dreiländereck.Foto: FC Basel 1893, KUCK UCK Editorial | FC Basel 1893 Nachwuchs-CampusAls Technischer Leiter Nachwuchs sind Sie vor allem auch für die Spielerentwicklung verantwort- lich. Wie halten Sie hier die Qualität hoch? Eines der wichtigsten Kriterien ist die Selektion. Wir sind eine Eli- teschule. Damit eine junge Spielerin oder ein junger Spieler hier aufgenommen wird, wird vorausgesetzt, dass sie oder er über verschiedene Qualitäten verfügt. Und damit ist jetzt nicht nur ein rein fussballerisches Talent gemeint. Wir gewichten, welche verschiedenen Talente in der Summe vorhanden sind und ob oder wie wir das Potenzial weiterentwickeln können. Wie kontrollieren Sie diese Entwicklung? Wie ver- folgen Sie die Ziele? Jede Spielerin oder jeder Spieler muss systematisch gewisse Tests absolvieren. Allein viermal pro Jahr einen allgemeinen Lei- stungstest. Es wird aber auch jedes Spiel nach konkreten Vor- gaben ausgewertet. Zum Beispiel Laufleistung, Ballkontakte, Zweikampfverhalten etc. Wir sammeln konkrete Daten und wer- ten diese ganz objektiv aus. Damit erreichen wir eine objektive Vergleichbarkeit über verschiedene Perioden. Das hilft den Spie- lenden auch, sich selber einzuschätzen, wo sie stehen und wo sie allenfalls noch Verbesserungspotenzial haben. Wir sprechen hier auch von Qualitätssicherung: Eine gegebene Struktur, definierte Vorgaben und systematische Kontrollen. Der Begriff Qualität ist subjektiv. Wie definieren Sie Qualität? Qualität ist für mich eine Art Fortschritt mit Garantie, der nur durch eine systematisch geschulte Wiederholung entsteht. Dabei hängt die Qualität ganz stark von den Menschen ab, die daran arbeiten. Wichtig ist für mich die menschliche Komponente – also das empathische Zwischenmenschliche, aber auch die rein prag- matische, fachliche Komponente. Welche Qualität schätzen Sie in Ihrem Leben? Ich bin sehr froh, hier in Westeuropa und speziell in der Schweiz leben zu dürfen. Dafür, dass ich am Morgen aufstehen und erle- ben kann, wie Wasser oder Strom fliessen, bin ich sehr dankbar. Für einen grossen Teil der Weltbevölkerung ist nämlich nicht mal ein Minimum an Infrastruktur selbstverständlich. Suchen oder finden Sie Qualität im Detail? Also, die Summe aller Details machen ja im Grunde gerade erst die Qualität aus. Deshalb ist die Detailpflege so wichtig. Daran muss man auch ständig arbeiten bzw. versuchen, die Details ste- tig zu verbessern, sonst kann man auch keine Fortschritte erzie- len.dass mit der Erfahrung auch die Bescheidenheit zunimmt. Die Spielenden stellen sich zunehmend in den Dienst der Mann- schaft – nicht nur weil wir das fordern, sondern weil sie spüren, dass es auch zurückkommt. Eine junge Fussballspielerin, ein junger Fussball- spieler hat eine Karriere bis ca. 35 vor sich. Und dann? Unser Nachwuchs will sich eigentlich nicht mit dem Karrie- reende auseinandersetzen. In der Zeit, die sie bei uns sind, wol- len die Jugendlichen sich darauf konzentrieren Profi zu werden. Das ist mental und kräftemässig natürlich schon Herausforde- rung genug. Aber wir schauen für sie, weil halt eine Verletzung auch den besten Spieler treffen kann. Zu unserem Konzept ge- hört, eine duale Ausbildung. Also nicht nur Fussball, sondern auch einen Schul- oder Lehrabschluss – je nach Fähigkeiten. Die einen gehen aufs Gymnasium, die anderen auf eine Fachschule oder machen eine Berufslehre. Und das ist ein gleichgewich- teter Teil der Ausbildung. Nur Tore schiessen ist nicht. Wir wol- len von jeder Abgängerin und jedem Abgänger, dass sie oder er über einen vollwertigen Schul- oder Berufsabschluss verfügt. Welche Qualitäten schätzen Sie an Basel und dem Dreiländereck? Ich empfinde unsere Region als unglaublich spannend. Wir haben ja alle die gleiche Kultur und trotzdem ist es anders, wenn man den Schritt über die Grenze macht. Aber ich finde das ex- trem bereichernd. Bei allen Unterschieden spüre ich aber auch eine starke Verbundenheit und grosse Offenheit innerhalb des Dreiländerecks. Was ich als eine super Qualität unserer Region richtig schätze. Noch ein Schlusswort? Ich empfinde Basel als eine sehr offene Gesellschaft. Offenheit und Toleranz finde ich nämlich überhaupt etwas vom Wichtig- sten im Leben. Besten Dank für das Gespräch. Wird der Nachwuchs, von dem sich doch mehr oder weniger alle in der Pubertät befinden, neben den objektiven Resultaten auch an einer sozialen Kompetenz gemessen? Nun, wir alle waren ja selbst mal jung und wissen, was genau in diesen Jahren so abgeht. Aber ich darf sagen, dass wir hier mit sehr erfahrenen Ausbildnern zusammenarbeiten dürfen. Die verfügen nicht nur in ihrem speziellen Fachbereich über einen hohen Grad an Kompetenz, sondern bringen auch im mentalen, zwischenmenschlichen Bereich ein sehr hohes Niveau mit. Dane- ben gehört ein Sportpsychologe fest zum Kader, der als neutrale Anlaufstelle für die Jugendlichen dient. Aber trotzdem gibt es Abgänge? Ja klar, gibt es immer wieder Gründe, warum jemand aufhören möchte oder wir uns von jemandem trennen müssen. Aber – wir haben von der U 15 bis zur U 21, also quasi bis zum ausgebilde- ten Profi, eine Durchlässigkeit von 90 Prozent. Oder anders rum betrachtet: Nur 10 Prozent fallen in dieser ganzen Zeit aus. Was natürlich unserem Selektionsverfahren ein ziemlich gutes Zeug- nis ausstellt. Darauf sind wir auch extrem stolz. Ist Bescheidenheit eine Qualität, die es allenfalls anzustreben gilt? Weil Fussball ja ein Mannschaftssport ist, versuchen wir unse- rem Nachwuchs ein hohes Mass an Sozialkompetenz mitzuge- ben. Für eine junge Spielerin oder einen jungen Spieler ist es vielleicht noch schwierig, aber man kann es gut beobachten, Foto: FC Basel 1893, KUCK UCK Editorial | FC Basel 1893 Nachwuchs-Campus9 Nachwuchs-Campus Die Elite-Sportschule wurde 2010 als Stiftung von der damaligen FCB-Präsidentin Gigi Oeri mit dem Ziel ge- gründet, den Nachwuchsfussball in Basel nachhaltig zu fördern. Zweck der Stiftung ist die ganzheitliche fuss- ballerische, schulische und persönliche Ausbildung und Förderung junger Fussballtalente – vorwiegend aus der Schweiz und dem EU-Raum, in Einzelfällen aber auch aus Übersee. Urgestein und Kultfigur Massimo Ceccaroni hat den langen Weg des Wiederauf- stiegs des FC Basel in die oberste Schweizer Liga mitge- macht und als Spieler mit den Grundstein für den heutigen Erfolg gelegt. Massimo Ceccaroni leitet heute den Nach- wuchs-Campus und ist seit 2017 Mitglied des Verwaltungs- rates der FC Basel 1893 AG. In Basel geboren, begann er 1977 bei den Junioren des FC Basels zu spielen, wo er von 1987 bis 2002 seine gesamte professionelle Karriere absol- vierte. Seine grössten Erfolge waren der Wiederaufstieg mit dem FC Basel in die Nationalliga A (1994) und der erste Meistertitel des Vereins seit 22 Jahren (2002).Next >