LUST AUF GUT REPUBLIC OF CULTURE | Düsseldorf und drum herum | 47 Qualität ohne Grenzen ISBN 978-3-945026-25-0 www.lust-auf-gut.de* *Titelfoto: © Christian Stoll, Photographer, Düsseldorf03 cocoon, Agentur für Kommunikation und Werbung Benrather Schlossallee 43, 40597 Düsseldorf Telefon +49 (211) 468 661 98 www.agentur-cocoon.de www.lust-auf-gut.de DusseldorfBotschaftRoC „Es gibt nichts GUTES, außer man tut es.“ .............................. Das sagte einst Erich Kästner. Nach diesem Motto handelt auch der Porträtfotograf Alexander Basta, der uns für ein Interview in sein Düsseldorfer Atelier einlud. Er ist – neben seinen Porträts berühmter Musiker – auch durch seine sensiblen fotografischen Arbeiten mit Düsseldorfer Ob- dachlosen bekannt geworden. Das Thema Fotografie besitzt in Düsseldorf seit jeher einen hohen Stellenwert – LUST AUF GUT legt in dieser Ausgabe daher auch darauf einen Fokus. Düsseldorf als Standort hochkarätiger Fotografie wird in dieser Ausgabe ebenfalls vertreten durch den international bekannten Porträtfotografen Michael Dannenmann und dessen ausgewählte Prominenten- und Künstlerporträts. Wir präsentieren weiterhin den Fotografen Christian Stoll mit atemberaubenden Werken der Architektur-Fotografie, einem seiner Schwerpunkte. Schon unser Titelbild zeigt eine seiner Arbeiten. Auch das Institut für Kunstdokumentation und Szenografie, IKS, spielt bei dem Thema Fotografie eine wichtige Rolle. Ralph Goertz, seit fünf Jahren Leiter des Instituts im NRW-Forum, dreht seit Jahren eindrucksvolle Künstlerporträts, Kunst- und Ausstellungsfilme – mehr als sehenswert. Für Aufsehen sorgte zuletzt auch die von ihm als Kurator ins NRW-Forum gebrachte Ausstellung des amerikanischen Fotokünstlers Joel Meyerowitz. Ein weiteres Highlight dieses Jahres ist die ab dem 18. April laufende Ausstellung im Museum Kunst- palast: „Wim Wenders. Landschaften. Photografien.“ Aber natürlich geht es uns in dieser Ausgabe vorrangig auch wieder um neues und altbekannt GUTES in Düsseldorf. Um die Macher und Marken in unserer Stadt, die lobenswert sind. Um feine, kleine Läden und all die Menschen, die in ihrer Profession einfach GUT sind … Ob Mediziner, Architekten, Goldschmiede, Handwerker, Designer – alles Menschen mit viel Lust, Leidenschaft und Professiona- lität für ihr Unternehmen. Wir hoffen, wir haben Sie neugierig gemacht. In diesem Sinne – viel Vergnügen mit dem neuen „LUST AUF GUT“ Silvie Schmitz ROC-Botschaft DüsseldorfFotografie: © Christian Stoll, Photographer, Düsseldorf.............................. RoC Dusseldorf Ballett am Rhein Alexander Basta Timo Beck Beuys Bar Bellut Parkett bloombox bulthaup im belsenpark Butch Becker Capella Bar & Cigar Lounge Cocoon Curvesstyle Michael Dannenmann Dr. Martin Hilger Elektro Kai Hofmann Ralph Goertz, IKS Gourmetfestival Düsseldorf Göke Praxiskonzepte Grieger, Professionelle Bildtechniken Hercules Bäckerei Jacobs & Partner Kontrast marilux Museum Kunstpalast Eva Nimtschek Perlfisch Pempelfort Pianovum Praxisgemeinschaft Grau & Vaut Prägemanufaktur Qonzern Schmuck Gut Christian Stoll Villa Rocca Vintage Fabrik vitrapoint würzbar Fabio Ziemßen REPUBLICOFCULTURE a DüsseldorfMuseum Kunstpalast www.smkp.de Ehrenhof 4 – 5 40479 Düsseldorf T: +49 (211) 566 42 100 06 © Wim Wenders, Lounge Painting # 1, Gila Bend, Arizona, 198307 Museums-Kultur | Museum Kunstpalast WIM WENDERS. Landschaften. Photographien. Museum Kunstpalast 18. April 2015 – 16. August 2015 Wenn man viel unterwegs ist, schreibt Wim Wenders, wenn man gern umherstreift, um sich zu verlieren, kann man an den merkwürdigsten Orten landen. Es muss wohl eine Art einge- bauter Radar sein, der mich oft in Gegenden führt, die entweder sonderbar ruhig oder auf eine ruhige Art sonderbar sind. Der Lebensweg von Wim Wenders begann 1945 in Düsseldorf. Von hier aus startete er zu einer viel beachteten Karriere als Filmemacher. In seine Heimatstadt kehrte Wenders 2012 mit der gemeinsam mit seiner Frau Donata und dem Land Nord- rhein-Westfalen, der Stadt Düsseldorf, der Filmstiftung und privaten Zustiftern ins Leben gerufenen Wim Wenders Stiftung zurück. Die Stiftung versteht sich als Plattform für Austausch und Forschung in den Bereichen Film, Kunst und Medien. Zum diesjährigen 70. Geburtstag des mit zahlreichen Preisen aus- gezeichneten Filmemachers widmet das Museum Kunstpalast sich nun einer wichtigen anderen Seite des künstlerischen Schaf- fens von Wim Wenders: seiner fotografischen Arbeit. Es mag überraschen, dass Wim Wenders, der in der breiten Öffentlich- keit vor allem durch Filme wie „Der Himmel über Berlin“, „Buena Vista Social Club“, „Pina“ sowie mit „Das Salz der Erde“, dem Ende 2014 in den Kinos gestarteten filmischen Porträt des brasiliani- schen Fotografen Sebastião Salgado, bekannt ist, neben seinem filmischen auch ein fotografisches Werk geschaffen hat. Der Filme- macher Wenders bekennt: Die photographische Arbeit ist die andere Hälfte meines Lebens. Für seine fotografische Arbeit bevorzugt Wenders bewusst die Schreibweise „Photographie“. Denn er möchte an den Ursprung der Fotografie erinnern – Photographie wie griechisch phos (Licht) und graphein (malen). Zudem verzichtet Wenders als Fotograf auf die modernen technischen Möglichkeiten; seine Aufnahmen sind stets analog, ohne Kunstlicht, ohne Stativ gemacht. Ich brauche dieses Gefühl der Einmaligkeit, dass etwas passiert in dem Moment, in dem ich fotografiere – und ich will in diesem magischen Moment dann nicht schon sehen, wie das Bild aussehen wird. Auch wenn das Display noch so klein ist. Die Ausstellung wird eine Auswahl von 60 bis 80 großformatigen Fotografien und Landschaftspanoramen aus den letzten drei Jahrzehnten zeigen. Die in Kooperation mit Wenders Images, der Wim Wenders Stiftung und Blain|Southern entstandene Aus- stellung wird von Wim Wenders gemeinsam mit dem General- direktor des Museums, Beat Wismer, kuratiert.08 Interview | Ralph Goertz, IKS, Institut für Kunstdokumentation und Szenografie „Es ist ein Geschenk, in jedem Moment Kunstgeschichte erleben zu dürfen.“ Der Düsseldorfer Dokumentarfilmer Ralph Goertz ist einer der renommiertesten filmischen Porträtisten auf dem Feld der bildenden Kunst. Bekannt geworden durch seine sen- siblen Annäherungen an zeitgenössische Künstler wie Claes Oldenburg, Candida Höfer oder Otto Piene, hat er sich schon früh auch auf Vertreter der künstlerischen Fotografie spe- zialisiert, wie seine Filme zu Thomas Ruff, Joel Meyerowitz oder Thomas Struth belegen. Das von ihm geleitete Institut für Kunstdokumentation und Szenografie (IKS) vermittelt und fördert bildende Kunst in Form von Dokumentarfilmen, Künstlerporträts und Ausstellungen. Woran arbeiten Sie zurzeit? Was sind die nächsten Künstler- porträts, Dokumentationen? In den vergangenen Jahren durfte ich zahlreiche international renommierte Künstler filmisch begleiten und aus diesem filmischen und geistigen Archiv heraus erarbeite ich Dokumentarfilme, die sich dem künstlerischen Prozess annähern. Da ich immer parallel an mehreren Filmen arbeite, bin ich momentan in der glücklichen Lage, drei Langzeitprojekte abzuschließen. In der Erweiterung unserer Serie über zeitgenössische Fotografie wird im Sommer ein Film über den Fotokünstler Jörg Sasse fertig, der sich vor allem mit seinem Verständnis von Bild und Fotografie auseinandersetzt. Auch ein Film über den öster- reichischen Künstler Werner Reiterer, der sich mit Skulptur, Interaktion und öffentlichem Raum auseinandersetzt, wird nach drei Jahren Drehzeit beendet. Besonders stolz bin ich aber über die Fertigstellung unseres Films über Otto Piene, den wir in Zusammenarbeit mit dem MIT – Massachusetts Institute of Technology in Boston und mit Unterstützung der Kunststiftung NRW produziert haben und für den ich Otto Piene fast 15 Jahre lang begleiten durfte. Für Ihre Künstlerporträts begleiten Sie die Künstler oft über einen sehr langen Zeitraum, manche Projekte erstrecken sich über mehrere Jahre … Wie ergeben sich die einzelnen Schritte? Was verändert sich in dieser Zeit am Konzept? Im Grunde genommen fangen die meisten Projekte mit einem ersten kleinen Dreh für ein Fernsehfeature oder unser Archiv an. Für den Fall, dass man inhaltlich eine ähnliche Sprache spricht und Gemeinsamkeiten entdeckt, wird nach interessanten Aus- stellungen und Projekten gesucht, die signifikant für den künst- lerischen Prozess des Künstlers sind. Oftmals sind es aber auch nur einzelne filmische Begegnungen und ein Projekt entwickelt sich erst über einen längeren Zeitraum. In Bezug auf das eigene Konzept muss man sehr flexibel sein. Wie gehen Sie mit so unterschiedlichen Charakteren um? Wie viel Sensibilität braucht es, um Einblick in eine Künstler- seele zu bekommen …? Das ist schwer zu beantworten, da es kein allgemeingültiges Rezept gibt. Wann immer zwei Menschen aufeinandertreffen, zählen vor allem das Interesse an seinem Gegenüber, Fach- und Sozialkompetenz und ein ehrlicher Umgang miteinander. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, Einblicke in die künstlerische Arbeit zu erhalten, und ich erachte diese Möglich- keit als ein Geschenk, in jedem Moment Kunstgeschichte erleben zu dürfen. Und diesen Enthusiasmus strahle ich aus. Mit Ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich Kunst und Kultur als Projektleiter und Intendant, was wären aus Ihrer Sicht spannende Zukunftsprojekte für Düsseldorf? Düsseldorf ist eine kulturell ungemein reiche Stadt und zählt zu Recht seit dem 2. Weltkrieg mit der Akademie, dem Informel, ZERO, Joseph Beuys, der Düsseldorfer Fotoschule und all ihren berühmt gewordenen Schülern zu den ersten Adressen in Deutschland. Aus meiner Sicht – und da beschränke ich mich gerne auf meinen Bereich – wäre es wichtig, die Dokumentation und Sicherung von Primärquellen als Stadtaufgabe wichtig zu nehmen. Die Schaffung eines kulturellen Gedächtnisses wäre sicherlich ein Leuchtturmprojekt für Düsseldorf, das international ausstrahlen würde. Den Anfang hat das IKS bereits gemacht! Vielen Dank für das Gespräch, Herr Goertz. Ralph Goertz, Gründer und Leiter des IKS in Düsseldorf, über die Auseinandersetzung mit den bedeutendsten Künstlern unserer Zeit, deren Dokumentation und die Kunststadt Düsseldorf. 09 IKS Institut für Kunstdokumentation und Szenografie www.iks-medienarchiv.de Ehrenhof 2 40479 Düsseldorf T: +49 (211) 541 190 62 © Ralph Goertz, Foto: Dirk Rose Das Institut für Kunstdokumentation und Szenografie (IKS) vermittelt und fördert bildende Kunst in Form von Dokumentarfilmen, Künstlerporträts und Fernsehfeatures. Für Aufsehen sorgte zuletzt die von Kurator Ralph Goertz ins NRW-Forum gebrachte Ausstellung des amerikanischen Foto- künstlers Joel Meyerowitz. Ralph Goertz – Ausstellungsmacher mit Know-how im Kulturmanagement. Otto Piene © IKS Joel Meyerowitz © IKSThomas Ruff © IKSNext >