< PreviousSilvia Muhr Galerie und Atelier www.silvia-muhr.de Frankfurter Straße 87 Gebäude 06 Pferdestall 97082 Würzburg T: +49 (171) 70 64 335 Kunst-Kultur | Silvia Muhr Foto: Ingo Peters 010011Röntgen Apotheke www.apotheker-bayer.de Juliuspromenade 58 97070 Würzburg T: +49 (931) 35 93 380 Foto: Ingo Peters Gesundheits-Kultur | Röntgen Apotheke 1241 im „Edikt von Salerno“ wurden die Tätigkeitsfelder von Apothekern erstmals beschrieben: Entwicklung, Herstellung, Prüfung und Abgabe von Arzneimitteln einschließlich der Beratung der Verbraucher. Und das machen wir noch heute - individuell, schnell, präzise – und vor allem gern. 012Druck-Kultur | printzipia printzipia Umweltbewußte Internet Druckerei www.printzipia.de Max-von-Laue-Straße 31 97080 Würzburg T: +49 (931) 35 43 870 Werfen Sie ein Auge auf die Dinge, die wichtig sind. 013Entwicklung findet eben nicht im luftleeren Raum statt, sondern wird von der räumlich-materialen und sozialen Umwelt entscheidend beeinflusst. Dr. Andrea Petmecky 014Raum-Kultur | Schilling SCHILLING Raumkonzepte www.schilling-raumkonzepte.de T: +49 (9383) 90 39 72 4 M: +49 (171) 91 47 47 0 Kinder haben ein elementares Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit, Individualität, Kreativität, Gemeinschaft, Aktivität und Exploration. Wo immer sich kindliche Aktivitäten entfalten, bilden Räume einen anregenden Rahmen. Schilling Raumkonzepte schaff t diese impulsgebenden Welten. Sie haben Auff orderungscharakter und unterstützen dadurch die natürliche Bewegungslust und Eigenaktivität von Kindern und Jugendlichen. Leben und selbstbestimmtes Lernen als Teil einer Idee werden so miteinander verbunden. Diese Raumkonzepte machen den Respekt und die Wertschätzung den Kindern gegenüber erlebbar, dabei werden Räume so herausfordernd gestaltet, dass sie Erlebniswelten eröff nen. Frei interpretierbar – Mit viel Liebe zum Detail. 015Museums-Kultur | Dr. Marlene Lauter Mein Leben. Mein Leben hat mit Kunst zu tun, mit visuellen Din- gen. Und so bin ich nach einer ersten Ausbildung, die mit Kunst ein bisschen zu tun hatte, aber mehr auf pädagogischen Gebiet, an die Kunstgeschichte gekommen, weil mir recht früh klar war, ich möchte mit Kunst im Museum arbeiten. Einfach deshalb, weil ich da mit Menschen zu tun habe und Kunst vermitteln kann. Und das tue ich jetzt seit vielen Jahren in Würzburg und tue es auch mit großer Begeisterung, hier in diesem Museum, das ich wesentlich mit aufgebaut habe. Mich hat es 1991 aus dem Rheinland nach Würzburg geführt. 1955 wurde ich in der Nähe von Mönchenglad- bach geboren. „ Kultur in profilierter, in ausgefeilter, in frischer, manchmal auch in verrückter Form zu präsentieren und dafür einzustehen – darin ist Würzburg gut.“ Dr. Marlene Lauter Direktorin des Museums im Kulturspeicher Foto:Kulturspeicher 016Museumskultur-Kultur | Kulturspeicher Würzburg LUST Lust im Sinne von etwas haben wollen, etwas erreichen, etwas konsumieren. Wie ist das bei Ihnen? Also, ich habe sehr viel Lust, mit Kunst umzugehen und wenn Sie so wollen, habe ich in diesem Haus sehr viel Kunst um mich herum. Nicht im Sinne von persönlichem Besitz, persönlichem Eigentum, sondern als visuellen Schatz, mit dem ich umgehen und mit dem ich arbeiten kann. Und das ist eine Sache, die sehr lustvoll ist. Worauf haben Sie grundsätzlich immer Lust? Ich habe immer Lust, etwas Neues zu entdecken, was visuell interessant ist. Ich habe immer Lust, neue Kunst zu sehen, mit Künstlern umzuge- hen, Neues zu erfahren, von neuen Ideen zu hören. Ich habe Lust auf Dinge, die mir erstmal quer kommen, die ich anfangs nicht verarbeiten kann. Das mag ich gerne, weil es frische Luft im Kopf macht. Das macht auch Lust. Worauf nur in bestimmten Situationen oder an bestimmten Tagen? Auf Kunst habe ich immer Lust. Wann gönnen Sie sich etwas? Und was gönnen Sie sich? Regelmäßig oder nur zu bestimmten Anlässen? Ich gönne mir jeden Tag viele sinnliche Dinge. Viel Freude habe ich an gutem Essen. Und wenn es passt, Lust auf guten Wein und immer Lust auf eine gute Umgebung. So wie hier. GUT Was ist für Sie etwas wirklich Gutes? Das ist etwas, das wirklich gut gedacht und gemacht ist. Etwas, das sich in einem visuell überzeugenden Bild widerspiegelt, wobei ich Bild sehr weit fasse. Ich meine damit nicht nur Gemälde, sondern auch Installatio- nen, Plastiken – ein sehr, sehr breites Feld. Wie definieren Sie für sich ͵gut΄? Es muss in sich rund und einfach in sich stimmig sein. Mit Stimmig sein hat es sehr viel zu tun. Worauf legen Sie Wert? Was bedeutet für Sie wertvoll? Ich lege Wert darauf, dass das, was wir hier tun, in Teamarbeit geschieht. Dass alle die Arbeit, die wir tun, mittragen, mittragen können, mittragen wollen. Für mich ist es wertvoll, wenn es nach einem guten Arbeits- und Abstim- mungsprozeß zu einem guten Ergebnis kommt. Was bedeutet Qualität für Sie? Wann und wo erleben Sie Qualität? Wenn Arbeit sich auf eine gute Weise vermittelt. Qualität hat normaler- weise auch damit zu tun, dass es keine Augenblickssache ist, sondern Qualität ist etwas, das Zeit braucht, das wachsen muss, das sich norma- lerweise nicht in einem Einzelstück, einer einzelnen Arbeit dokumentiert, sondern in einem gewachsenen Arbeitsprozess. Qualität erlebe ich an ganz vielen Stellen. Darüber könnte ich ein Buch schreiben. Qualität kann sein, gute Begegnungen mit Menschen zu haben, die sagen, meine Güte, das Bild sieht so simpel aus und wenn wir darüber sprechen, dann öffne ich ihnen die Augen. Daraus entsteht ein Kosmos, und das ist für mich Qualität. 017Museum im Kulturspeicher Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945 Städtische Sammlung www.kulturspeicher.de Oskar-Laredo-Platz 1 97080 Würzburg T: +49 (931) 32 22 50 EMPFEHLUNG Was sind für Sie entscheidende Faktoren, etwas zu empfehlen? Empfehlen tue ich das, wovon ich überzeugt bin. Dinge, Vorgänge, Er- gebnisse, die überzeugen. Und das hat wieder damit etwas zu tun, dass es nicht aus dem Augenblick entsteht, sondern einer Kontinuität bedarf. Wann haben Sie zuletzt etwas empfohlen bekommen? Und was? Ich bekommen jeden Tag Empfehlungen im Hinblick auf Kunst. Da ich im Moment dabei bin, ein großes Ausstellungsprojekt für den Aufbau vorzubereiten, habe ich in diesem Zusammenhang viele Dinge emp- fohlen bekommen. Es geht in diesem Projekt um die Farbe Weiß. Ihren Einsatz, ihre Verwendung in der Kunst von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart. In dem Zusammenhang habe ich Empfehlungen aus den Bereichen Skulptur und Malerei bekommen. Was haben Sie in letzter Zeit persönlich empfohlen? Und warum? Ich empfehle den Menschen, mit denen ich hier umgehe immer, sich auf was Einzelnes einzulassen. Ich empfehle gerne Kunstwerke, die auf den ersten Blick ästhetisch vielleicht ein bisschen pur zu sein scheinen und rate Menschen, sich darauf einzulassen. Also Bilder, die ganz, ganz wenige Farben haben. Bei denen der erste Eindruck von Besuchern ist, nicht viel dran, bin ich schnell fertig, wenn ich sie anschaue. Ich empfehle dann immer, lassen sie sich Zeit. Das ist eine Empfehlung, die ich sehr, sehr gerne und auch oft gebe. Was ist Ihre wertvollste Empfehlung, die Sie gegeben haben? Nicht aufzugeben, sich nicht irritieren zu lassen, um sich auf Dinge, die einem zunächst merkwürdig vorkommen, einzulassen. Manchmal be- komme ich Rückmeldungen. Jemand erzählt mir, im Zusammenhang mit einer Führung oder einem Vortrag war er/sie über eine meiner Aussagen gestolpert und das sie nicht nachvollziehbar war. Erst als er/sie über meine Gedanken länger nachgedacht hatte, konnte er/sie positiv meine Aussage nachvollziehen und verstehen. Und was ist Ihre wertvollste Empfehlung, die Sie bekommen haben? Würde Ihnen lieber meinen Wahlspruch sagen. Ich denke, bei allem was man macht, ist alles abzuwägen, ist darüber nachzudenken – aber es ist auch Tun. Sich nicht abhalten lassen, Dinge, die man für richtig, die man für wichtig hält, zu machen, sie umzusetzen. Foto:Kulturspeicher 018 Museums-Kultur | Dr. Marlene LauterWÜRZBURG Es gibt viele Klischees über und in Würzburg. Was hat Ihrer Meinung nach Bestand, was nicht? Als wir anfi ngen, dieses Museum zu planen und dafür Boden und die Stadt zu gewinnen, habe ich anfangs sehr oft gehört, das schaff en Sie nie, die Würzburger wollen keine moderne Kunst. Wie Sie sehen, ist dieses Museum inzwischen über 12 Jahre alt. Würzburg hat durchaus Interesse an Neuem, an Frischem – aber es ist immer ein langer Weg. Was oder wo gibt es richtig Gutes in Würzburg? Was würden Sie einem guten Freund empfehlen, was einem Geschäftspartner? Es gibt ganz viel Gutes. Ich gehe von meinem eigenen Bereich aus, ich bin in der Kultur zuhause. Das steht außer Frage. Es gibt ganz viel gutes Theater hier, es gibt ein großartiges Programm in der Stadtbücherei, die große Autoren nach Würzburg holt. Es gibt ganz viele Initiativen, es gibt Festivals, vom Mozartfest bis zum Straßenmusikfestival. Die Würzburger lassen sich bewegen. Sie haben ein großes Angebot. Und das ist für eine kleine Großstadt ganz enorm. Zwischen gutem Freund und einem Geschäftspartner würde ich nicht unterscheiden. Denn wenn ich was empfehle, würde ich immer das emp- fehlen, wovon ich überzeugt bin. Ich empfehle beiden: schauen Sie sich die Kontraste an, die diese Stadt hat. In der Kultur gibt es wunderbare Kontraste. Betrachten Sie in der Residenz dieses großartige Deckenge- mälde und kommen Sie dann zu uns, dem Kulturspeicher, und erleben Sie die Industriearchitektur und die Kunst, die da drin ist. Wer beide Pole betrachtet, hat von Würzburg etwas verstanden. Was ist für Sie an Würzburg einzigartig? Ganz vieles. Wir haben hier im Kulturspeicher eine Sammlung konkre- ter Kunst, die europaweit ihresgleichen sucht. Unsere Sammlung ist so ausgewählt, so gut komponiert, so gut zusammengestellt durch das Ehepaar Ruppert, das sie erworben haben, dass Sie selbst in der Schweiz, wo die konkrete Kunst einen ganz großen Stand hat, keine solche Sammlung fi nden. Worin ist Würzburg Ihrer Meinung nach richtig gut? Kultur in wirklich profi lierter, in ausgefeilter, in frischer, manchmal auch verrückter Form – denke ich mal an Improtheater – zu präsentieren und dafür einzustehen. Auf der anderen Seite haben sicher viele noch nicht verstanden, was so alles da ist. Es ist ein riesiges Spektrum. Die Stadt steht für Kultur, lebt für Kultur, und das könnte noch bekannter werden. Was überrascht Sie an bzw. in Würzburg? Anfangs war ich überrascht, dass sich Würzburg auf den ersten Blick als Stadt des Barocks und des Weins dargestellt hat. Je mehr man in diese Stadt hineinkommt, hineinwächst, desto mehr sieht man diese verschie- denen Facetten. Vielleicht ist das auch das eigentlich Überraschende, das so vieles hier Platz hat. Worauf macht Würzburg Lust? Auf Entdecken. Und zwar deshalb, weil Sie das in dieser Stadt auch als Passant, als Fußgänger alles wunderbar erreichen können. Sie müssen keine riesigen Entfernungen überwinden, Sie brauchen keine U-Bahn, Sie können, einfach gehend, sich vieles erschließen. Es ist wirklich eine Stadt, in der man sich – im besten Sinne verstanden – gut bewegen kann und dabei vieles fi ndet. Frau Dr. Lauter, herzlichen Dank für das Gespräch. Das Interview mit Frau Dr. Marlene Lauter führte Hans-Joachim Grassmann 019 Museumskultur-Kultur | Kulturspeicher WürzburgNext >