DEUTSCHLAND 9 ISBN 978-3-945026 www.lust-auf-gut.de LUST AUF GUT Qualität ohne Grenzen REPUBLICOFCULTURE | Karlsruhe & Baden-Baden | 37 001Sind Sie schon eingebürgert? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Geschichte der Achse des Guten: Teil 4 LUST AUF GUT und damit das GUTE wächst und gedeiht. Das macht doch Mut. Ist doch jetzt das LUST-AUF-GUT-Special „Herzschlag Oberrhein“ für eine ganze Metropolregion erschienen. National und international gedacht und deshalb neben Deutsch auch auf Englisch. Von Basel bis zur RoC-Botschaft in Karlsruhe hoch. Immer dem Rhein entlang. Und am Rhein ist neben Mannheim und Düsseldorf jetzt auch Köln am Start für die LUST AM GUTEN. Regensburg, Ulm, Würzburg und die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg liegen zwar nicht am Rhein, haben aber auch LUST. Da liegt die Frage doch nah: Wann werden Sie eingebürgert? Oder wann tritt Ihre Stadt, Ihre Region der „Republic of Culture“ bei? Mit oder ohne Rhein, Neckar, Main, Isar oder Donau – machen Sie es GUT und RoCen Sie mit. Thomas Feicht Wir möchten es an dieser Stelle immer wieder sagen. Uns und allen Gut-Machern geht es nicht um Hochkultur gegen Design gegen Schnick-Schnack. Es geht auch nicht um Abgrenzung, sondern um eine ganzheitliche An-Sicht der Kultur. Wir wollen loben, ausloben. Die, die einfach versuchen, die Dinge gut zu machen. Aber ehrlich – es geht schon etwas gegen die Billig-billig- und die Geiz-Kultur. Deshalb haben wir auch den virtuellen Staat der Qualität, die „Republic of Culture“ gegründet. Wir vernetzen (sagt man ja heute so) dort die KLASSISCHE KULTUR (Tanz, Theater, Musik, Literatur) mit der von uns mal so genannten AUFTRAGS-KULTUR (Architektur, Design, Fotografie, Blumenbinder, Schreiner, Ärzte, Bäcker und Gestalter), der KOMMERZIELLEN KULTUR (Marken) und dem qualifizierten Handel (auch Galerien und Internet-Vertriebe). RoC und LUST AUF GUT sind also eine Exzellenz-Initiative für die Kultur ohne Grenzen und ohne Schranken: Stadt-Kultur, Bau-Kultur, Bar-Kultur, Körper-Kultur, Schlaf-Kultur, Tanz-Kultur, Kreativ-Kultur, Reise-Kultur, Wohn-Kultur, Spaß-Kultur, Marken-Kultur, Regional-Kultur, Lebens-Kultur, Lese-Kultur, Theater-Kultur, Unternehmens-Kultur, Museums-Kultur, Freizeit-Kultur, Diskussions-Kultur, Rede- Kultur, Ess-Kultur, Design-Kultur, Gestaltungs-Kultur, Schreib-Kultur, Jugend-Kultur, Sprach-Kultur, Verhandlungs-Kultur, Unternehmer-Kultur, Glaubens-Kultur, Einrichtungs-Kultur ... oder auch umgekehrt: Kultur-Land, Kultur-Einrichtungen, Kultur-Institutionen, Kultur-Träger. Oder was Ihnen noch so einfällt. 002Martin Fritz Marketing Kommunikation Ahaweg 6–8, 76131 Karlsruhe T: +49 (721) 13086-0 www.fritz-marketing.de www.lust-auf-gut.de Einwohner Karlsruhe & Baden-Baden 37 Abundia Adam Wieland Axthelm KüchenCreationen Bäckerei Lörz Bassmann Optik Blumen Beetz, Ettlinger Gilde Blumen Mosch Brille Einmal, Ettlinger Gilde Brenners Park-Hotel & Spa Büro für Baukonstruktionen burger inneneinrichtung Château Bas Confiserie Endle Der Ritzler Dr. Matthias Wermke Durlacher Pestoria ecco econo ena Event Now Fischer Füllhorn Galerie Hess Hemingway Lounge Hergard & Lollipop Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft Hoser + Mende Immobilien Throm Karl Dürr khp Architekten K. J. Overkott Köhler + Meinzer Konditorei Cafe Jäck Kräuterladen L‘Adresse Leicht‘s Hofladen Licht + Planung ligne roset Lions Aha!Games Marktapotheke Martin Wagenhan Fotografie m_architekten MFMK MFMK artwork Oberländer Weinstube Per voi...! 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Darin strotzt es nur so von Fehlern, Umgangssprachlichem und wichtigtuerischen Übernahmen aus dem Englischen und Amerikanischen. Skandalös obendrein, dass es einige unserer Politikerinnen und Politiker fertigbringen, Englisch zu sprechen, wo es auch mit Deutsch gegangen wäre. Selbst unser Vorzeigewörterbuch nimmt heutzutage angeblich jeden Anglizismus auf, den es finden kann, und verpasst ihm so die Weihe »amtlicher« Anerkennung. Kein Wunder also, dass es mit der deutschen Sprache bergab zu gehen scheint. Wir lieben unsere Sprache. Doch ebenso lieben wir es, an unserer Sprache herumzumä- keln. Das – sozusagen – vom allerersten Tag an. Schon vor zwölfhundert Jahren maulte der Mönch Otfrid aus dem niederelsässischen Kloster Weißenburg, das Deutsche sei unge- pflegt, ungeschult und ein rechtes Kauderwelsch und seine Verschriftung eine Pein. Ein ordentliches Deutsch wie unser heutiges Hochdeutsch gab es zu seiner Zeit allerdings noch nicht. Nur die unterschiedlichen althochdeutschen Dialekte und natürlich weit und breit keine ausgearbeitete Grammatik oder Rechtschreibregeln, an die er sich beim Schreiben hätte halten können. Kein Wunder, dass der fromme Mann von der theodisca lingua, der Sprache des im Gegensatz zu ihm ungebildeten Volkes, wenig begeistert war. Weil wir unsere Sprache lieben und weil wir es lieben, an unserer Sprache herumzumä- keln, streiten wir darüber, was im Deutschen richtig und was falsch ist. Muss es wegen des Regens heißen oder ist daneben wegen dem Regen erlaubt? Ist derjenige ein Sprachver- hunzer, der gewunken statt gewinkt schreibt? Und schaufelt diejenige ihrer Muttersprache das Grab, die zu einem Meeting und nicht zu einer Besprechung einlädt oder nächtens 004Gut-Kultur | Dr. Matthias Wermke statt zu einer Verabredung zu einem Date schleicht? Sprachlehrer – darunter manche selbst ernannten – und Sprachwissenschaftler sind sich nicht einig. Die einen propagieren unverrückbare Regeln, für die sie oft keine Begründungen geben können. Die anderen verweisen auf gigantische Belegsammlungen und den sich wandelnden Sprachgebrauch. Es ist wirklich nicht leicht zu entscheiden, was gutes Deutsch ist. Sprache lebt, auch unsere deutsche Sprache. Weil sie lebt, verändert sie sich. Das Deutsch Otfrids von Weißenburg ist nicht das Deutsch Martin Luthers, und dessen Deutsch ist nicht das Deutsch Goethes und das wiederum nicht das Deutsch unserer Tage. Wie alle anderen Sprachen ist die deutsche Sprache seit ihren Anfängen in ständiger Bewegung, in einem permanenten Wandel begriffen. Als ein Alltagswerkzeug, das sie nun einmal ist, passt sie sich immer neuen Kommunikationsbedürfnissen und Nutzungsbedin- gungen an. Nur so kann sie überleben. Wie jede andere Sprache lebt die deutsche Sprache von der Begegnung derer, die sie sprechen. Auch von deren Begegnung mit anderen. So kommt es zum Austausch über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg nicht nur von Waren, Wissen und Kochrezepten, son- dern eben auch von Sprachlichem, von Wörtern vorneweg, manchmal sogar von gramma- tischen Strukturen. Dieser Austausch trägt zur Entwicklung unserer Sprache bei. Nicht erst seit gestern, sondern schon immer. Dabei bewahrt die deutsche Sprache nicht alles, was sie aus fremden Sprachen übernimmt, auf Dauer in ihrem Schatz. Was keinen kommunikativen Mehrwert hat, stößt sie wieder ab. Und vieles inte- griert sie im Laufe der Zeit bis zur Unkenntlichkeit ins eigene System, bis uns das Fremde gar nicht mehr als fremd auffällt. Es gibt keinen Grund anzunehmen, unsere Sprache könne heute ihren vielfältigen kommunikativen Anforderungen nicht mehr voll und ganz gerecht werden, weil sie im Verfall begriffen sei. Im Gegen- teil. Es ist eine Freude, jungen Menschen zum Beispiel in China, die voll Hochachtung für Deutschland sind, unsere Sprache zu vermitteln. Dass einige von uns diese immer wieder schlechtreden oder gar für tot erklären, ist dabei alles andere als hilfreich, tut unserer Sprache und ihrem Ansehen in der Welt nicht gut. Besser wird sie dadurch ohnehin nicht. Bekennen wir uns zu unserer Sprache so, wie sie ist: vielfältig, wandelbar, experimentierfreudig, ausdrucksstark, in sich ganz verschieden und doch ir- gendwie eins. So ist sie. Und genau so ist sie gut. Dr. Matthias Wermke reden . schreiben . lektorieren interkulturelle Kommunikation Lützelsachsener Straße 14/1, 69469 Weinheim post@dr-wermke.deAdam Wieland Metallwerkstatt www.adamwieland.de Alte Kreisstraße 12, 76149 Karlsruhe T: +49 (721) 78 25 67 © Fotografie: Frank Ockert, Ockert & Partner, Büro StuttgartDesign-Kultur | Adam Wieland Zeitloser Funktionalist 1953 entwirft Egon Eiermann ein Tischgestell aus Metall für die Arbeit in Zeichensälen und Architekturbüros. Eiermann konstruiert zwei Seitenteile, die mit einem schrägen Kreuz zu einem biegesteifen Tischgestell verschweißt werden. Eine einfache Holzplatte wird auf das Gestell gelegt und dient als Zeichenunterlage. Ein für den Architekten typischer Entwurf, der Eiermanns streng rationalistische Haltung mit vorwiegend orthogonaler Geometrie und analytischer Klarheit widerspiegelt. 1964 lernt Adam Wieland Prof. Egon Eiermann im Zuge seiner Arbeit als Leiter der Metall- werkstatt an der TU Karlsruhe kennen und schätzen. Er modifiziert 1965 den gesamten Tisch, sodass er verschraubbar, demontierbar und transportabel wird. Gleichzeitig stellt er die ursprünglich raumdiagonal angeordneten Kreuzstreben senkrecht. Der E2 ist geboren. Wenige Tage danach begutachtet Egon Eiermann den neuen Entwurf und ist begeistert. Noch im gleichen Jahr beginnt Adam Wieland mit der Produktion des Tisches, der sich im Laufe der nächsten 45 Jahre als der Tisch für Architekten und Designer etabliert. Schon die ersten Kunden bezeichnen das modifizierte Gestell, dem Adam Wieland anfäng- lich keinen eigenen Namen gibt, als „Eiermann”. Eine schöne Hommage an das Ursprungs- gestell von 1953, auf die wir bis heute sehr stolz sind. 2009 wird schließlich der Name E2 entwickelt und als Marke beim deutschen Patentamt angemeldet. Heute ist der E2 aus der Architektur-, Kreativ- und Wohnwelt nicht mehr wegzudenken. Das zeitlose, funktionale Design sowie die hohe Verarbeitungsqualität des E2 stehen für eine Herstellerphilosophie, die seit über 45 Jahren am Traditionsstandort in Karlsruhe gelebt wird. 007Porzellan KPM Fürstenberg Royal Copenhagen Dibbern Walküre Reichenbach Rosenthal Schön und praktisch Alessi iittala EVA Denmark Marimekko Lambert Robbe & Berking Anthologie Quartett Adhoc Chilewich Riedel Düfte Compagnie en Provence Estéban Lampe Berger Crabtree & Evelyn Kleidung und Textilien OKHA Yellamaris Farbenfreunde Rue de Faubourg Leitner Checci et Checci Luiz Interfrotta Rhomtuft Le Jacquard Français Peppa Grace Stoffe Designers Guild Marimekko Etro Dominique Kieffer Rubelli Lelièvre Dedar Christian Lacroix William Yelloward Andrew Martin bei Plume et Papier: Papiere und Schreibgeräte Waldmann Aurora Caran d‘Ache Tombow Fotos: Emil Rothweiler 008ecco Plume et Papier www.ecco-durlach.de Friederich Weber Amtshausstraße 9 76227 Karlsruhe T: +49 (721) 49 31 07 Design-Kultur | ecco 009Next >