< Previous068 photo graphy Jessica Alice Hath BFF Junior www.alice-foto.de Studio Freiburg: Hexentalstraße 9 a (Hinterhof) 79249 Merzhausen/Freiburg T: +49 (179) 667 81 65 T: +49 (761) 61 000 55 Foto- und Grafi k-Kultur | Jessica Alice Hath, Petty Heisler einfach kreativ graphic design illustration Petty Heisler www.bewow-grafi kdesign.de Werbeatelier beWOW Idingerstraße 2 (am Seepark) 79110 Freiburg im Breisgau T: +49 (177) 775 20 94 T: +49 (761) 888 55 26069 Musik-Kultur | SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Matthias Deutschmann Kulturkampf in Freiburg. 1946 wurde in Baden-Baden das Sinfonieorchester des Südwestfunks gegründet. 1998 fusionierte der SWF mit dem Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart und seitdem schwindet der badische Anteil am Südwestrundfunk. Aus dieser Entwicklung heraus ist auch die geplante „Fusion“ der beiden baden-württembergischen Rundfunkorchester des SWR nachzuvollziehen. Die Sparstrategie forciert den Strukturwandel im Sinne eines Stuttgarter Zentralismus, der für die Kultur in Württemberg rund doppelt so viel Geld ausgibt wie für die in Baden. Am 13. März kamen die Ministerpräsidenten zusammen, um über eine ungewöhnliche Geldanschwem- mung von 1,2 Milliarden Euro Mehreinnahmen zu beraten. Auch nach der beschlossenen Senkung der Rund- funkbeiträge bleibt allein dem SWR ein rechnerischer Betrag von gut 100 Millionen Euro. Der Intendant des SWR, Peter Boudgoust, hat damit ein delikates Problem, denn er hatte 2011 ein drohendes Finanzloch von 166 Millionen prognostiziert. Boudgoust nahm das selbsterdachte Loch zum Anlass, seiner Anstalt einen seltsa- men Sparkurs zu verordnen. Der Hörfunksender SWR3, längst so etwas wie ein Privatsender mit öffentlich-rechtlicher Schutzhülle, kam mit einem Prozent davon; seinen Orchestern, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, verpasste der Intendant jedoch eine giftige Sparquote von 25 Prozent. So konnte der Sparstratege Boudgoust im Februar 2012 eine ganz im Stillen vorbereitete Lö- sung aus dem Hut zaubern: ein „Super-Plus-Orchester“, geschickt als schwäbisch-badische Fusion verkauft, aber doch nichts anderes als eine Aufstockung der Stuttgarter Radiosinfoniker durch das aufgelöste SWR Sinfonieorchester. Es hagelte Proteste. Aus Paris schrieb Pierre Boulez, Simon Rattle aus Berlin. Die UNESCO schal- tete sich ein. Bei Boudgoust flossen die Krokodilstränen: „Ich verstehe ganz und gar die Bitte, die Fusion der Orchester zu überdenken, aber der Rundfunkrat – unser Kontrollgremium – hat sich hinter unsere Ent- scheidung gestellt, die Orchester aus finanziellen Gründen zu vereinigen.“ Was für ein Schmierentheater! Im Juni 2012 hatte der Rundfunkrat, zum größten Teil eine kulturpolitisch blinde Runde von Spesenrittern mit Streuselkuchen im Kopf, die destruktiven Pläne des Intendanten brav abgenickt, und nun verschanzt sich der Herr und Meister hinter seinen Hofschranzen. So beerdigt man auf der Basis falscher Zahlen ein Orchester von Weltrang. Inzwischen hat der Wissenschaftsausschuss des Stuttgarter Landtags den SWR aufgefordert, Möglichkeiten für den Erhalt des Orchesters zu prüfen. Boudgoust antwortete innerhalb weniger Stunden: „Wir haben sorgfältig und intensiv geprüft, weiteres Prüfen hilft nicht weiter.“ Boudgoust gibt sich den An- schein, er habe „gemeinsam mit seinen Gremien“ alles getan, um zusammen mit „allen denkbaren Dritten“ die Fusion abzuwenden. Dass dem Intendanten dabei die Landesregierung nicht eingefallen ist, spricht nicht für sein Denkvermögen. In Bayern hätte er sich erkundigen können, wie man Orchester rettet. Die Bamberger Symphoniker wurden 2003 zur Bayerischen Staatsphilharmonie; seither werden sie durch Zuwendungen des Freistaats Bayern, des Landkreises Bamberg und des Bezirks Oberfranken im Wege der Stiftung Bamberger Symphoniker finanziert. Der eiserne Boudgoust ............................................................................. Kulturzerstörung durch gezielten Irrtum070 Musik-Kultur | SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Matthias Deutschmann Das SWR Sinfonieorchester ist seit seiner Gründung am 1. Februar 1946 ein herausragender Bot- schafter der Kulturnation Deutschland. Man stelle sich vor: Zu einer Zeit, als in Nürnberg nach dem Urteil des Internationalen Militärgerichtshofs Nazi-Kriegsverbrecher aufgehängt wurden, spielte man in Baden-Baden auf Betreiben Frankreichs schon wieder Strawinsky. Dieses Orchester steht für die Rekultivierung Deutsch- lands. Es ist ein lebendiges Denkmal mit höchster internationaler Reputation. Ein Intendant, der kulturelle Werte nicht schützen will, mag beim ADAC die Statis- tiken justieren, in einem öff entlich-rechtlichen Sender hat er nichts zu suchen, denn er hat den Kulturauftrag des SWR nicht verstanden. Peter Boudgoust beruft sich bei seinem Zerstörungswerk auf die verfassungsrecht- lich verbriefte Unabhängigkeit des Rundfunks. Die Wirklichkeit sieht allerdings etwas anders aus. Am 29. Juni 2012, als der Rundfunkrat über die Fusion beriet, gab der Verwaltungsdirektor Viktor von Oertzen den Räten eine kleine Entscheidungshilfe: „Der Vorsitzende der Rundfunkkommission, der Ministerpräsident von Rhein- land-Pfalz“, so der Protokollant, „habe noch im Januar gefordert, die Zahl der Rundfunkorchester zu reduzieren.“ Auch andere Politiker verlangten Ähnliches. Reagiere der SWR auf solche Aussagen nicht, sehe die Politik wohl „keinen Anlass, den öff entlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung zu stellen.“ Im Klartext: Löst das SWR Sinfonieorchester auf, dann gibt es mehr Geld für Katzenberger & Co. Der Impuls zur Abwicklung des SWR Sinfonieorchesters kam also aus Rheinland- Pfalz, und zwar vom damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der seinerzeit den Vorsitz in der Rundfunk- kommission innehatte. Boudgoust exekutiert das, was der Politiker Beck verlangte. Als Erfüllungsgehilfe eines Ministerpräsidenten auf die verfassungsmäßigen Rechte des Rundfunks zu pochen, ist nicht bloß schamlos, sondern auch juristisch pervers. Boudgoust aber liebt seine Zahlen und ist damit ein Protagonist der neuen Zeit, die solche staatsnahen Banausen fördert. Der Name Boudgoust, so hat es der Verwaltungsrechtler Fried- rich Schoch öff entlich formuliert, steht für Demokratur. Es ist beschämend, wie die Mitarbeiter des SWR die Zerstörung eines Orchesters von internationaler Bedeutung beschweigen müssen. Dem Chefdirigenten Francois Xavier Roth hat Boudgoust vertraglich untersagt, mit einem Button für den Erhalt seines Orchesters zu werben. Roth unterschrieb, weil er sein Orchester nicht alleine lassen wollte. Winfried Kretschmann, der kreuzgute, konservative Landesvater, der so wunderbar bedächtig reden kann, schweigt. Herr Ministerpräsi- dent Kretschmann, es isch noch nix g’schwätzt. Und sagen Sie bitte nicht: Wir können alles außer Hochkultur. Matthias Deutschmann Autor: Matthias Deutschmann Noch nicht reif und schon faul. Orell Füssli, 2014 Matthias deutschMann Noch Nicht reif uNd schoN faul Der Artikel basiert auf einem Beitrag für die Badische Zeitung, den Südkurier und den Berliner Tagesspiegel vom 12. März 2014. Foto: Anja Limbrunner Bau-Kultur | Guzzoni Immobilien Guzzoni Immobilien Bianca Guzzoni www.guzzoni-immobilien.com Heubuck 15 79289 Horben T: +49 (761) 29 03 91 „Nicht einfach. Aber finden wir.“072 Genuss-Kultur | Douce Steiner Verrücktes Gemüse ............................................................................. Natürlich genießen: von Aubergine bis Zwiebel RoC: Frau Steiner, in Ihrem neuen Buch dreht sich alles um das Gemüse; was hat Sie auf den Gedanken gebracht, sich diesem Thema so intensiv zu widmen? DS: Es war mir ein Anliegen, zu vermitteln, wie viel Potenzial in Gemüse, Obst und Kräutern steckt und wie sich aus allem der volle Geschmack herauskitzeln lässt. Ob Hauptgericht oder Beilage, Vorspeise oder Dessert, es gibt so viele Möglichkeiten, die Aromen und Charaktere immer wieder anders zu kombinieren. RoC: Worauf kommt es dabei für Sie in erster Linie an? DS: Die Qualität der Grundprodukte und die Sorgfalt in der Zubereitung sind natürlich wichtig, das ist die Basis. Aber darüber hinaus geht es vor allem darum, mit Begeisterung und Freude zu kochen, den eigenen Sinnen und der Neugier zu folgen, also offen zu sein. Ich denke, die Fantasie ist für die Kreativität viel entscheidender als das Talent. Was es braucht, ist die Lust darauf – und die möchte ich wecken, alles andere kann man lernen. RoC: Gibt es nicht dennoch einige Grundregeln, an die man sich halten sollte? DS: Klar, es mag durchaus Dinge geben, die sich ausschließen, aber letztlich ist alles subjektiv, und erlaubt ist, was schmeckt und gefällt. Manchmal darf es auch verrückt und abgefahren sein, das macht es doch gerade spannend. Wer alles so eng sieht, beschränkt sich doch eigentlich selbst. Ich finde das schade und breche ab und an ganz gern mal die eine oder andere Regel (lacht). „Ich liebe Spargel – und den grünen habe ich ganz besonders gern, nicht allein wegen seiner satten Farbe. Er ist so wunderbar unkompliziert, schnell zubereitet und intensiv nussig im Geschmack. Kurz mit etwas brauner Butter in der Pfanne geschwenkt und in hauchdünn geriebenem Parmesan gewälzt – et voilà: die perfekte Vorspeise!”073 Fotos: Michael Wissing BFF, www.michael-wissing.de Text und Konzept: Ute BattigFotos: Michael Wissing BFF, www.michael-wissing.de Grüne Spargelspitzen mit Morcheln und Estragonschaum Genuss-Kultur | Douce Steiner075 Douce Steiner Hotel Restaurant Hirschen www.douce-steiner.de Hauptstraße 69, 79295 Sulzburg, T: +49 (7634) 8208 Neuerscheinung – erhältlich ab Ende Mai: DOUCE – Unsere verrückte Gemüsewelt. Nach Herzenslust genießen – bunt und köstlich von Aubergine bis Zwiebel. 248 Seiten | 96 Rezepte | charmante Geschichten | persönliche Tipps | 39,90 € [edition]rombach | Herausgeber Christian Hodeige | ISBN 978-3-9815555-3-0 Aufgepasst! Alle, die sich schon heute ein Exemplar mit persönlicher Widmung sichern möchten, können das Buch bis zum 20. Mai unter www.douce-steiner.de direkt bestellen. RoC: Als Sterneköchin stehen Sie ja für eine exquisite Küche. Hand aufs Herz: Sind die Rezepte in Ihrem Buch eher etwas für anspruchsvolle Genießer und Könner am Herd? DS: Ganz ehrlich, ich bin absolut überzeugt, dass wirklich jeder diese Ideen zuhause umsetzen kann, genau dafür sind sie ja gedacht. Und sie sind vor allem als Einladung zu verstehen, sich selbst auszuprobieren. Es sind Grundprinzipien vorgestellt, die das persönliche Repertoire erweitern und sich auf vielerlei Produkte übertragen lassen. Da geht es mir um die Anregung, gar nicht so sehr um das Kochen stur nach Rezept. RoC: Haben Sie ein schönes Beispiel dafür? DS: Die Frites – also hauchdünn frittierte Gemüsescheibchen; dafür sind fast alle Wurzel- gemüse geeignet und als Knabberei zum Aperitif, als Garnituren für Salate oder Suppen zu verwenden. Lecker, schnell – und absolut simpel gemacht. RoC: Verraten Sie uns Ihr Lieblingsrezept aus diesem Buch? DS: Oh, da gibt es einige – aber spontan würde ich sagen: das Mohneis. Mohn habe ich eigentlich gar nicht so besonders gern, die süßen Teilchen reizen mich da nicht. Aber dieses Eis, das finde selbst ich unwiderstehlich, das macht mich süchtig. Danke für das Gespräch.Foto: Klaus Polkowski, www. klaus-polkowski.deBeratungs-Kultur | weberfinanz zuhören . verstehen . umsetzen weberfinanz Die zu Ende denken www.weber-finanz.de Jürgen Weber Abrichstraße 4 79108 Freiburg T: +49 (761) 15 15 56-10 Haben Sie Geld zu verschenken? Mehr als die Hälfte aller Deutschen werden – früher oder später – unfall-, krankheits- oder altersbedingt ein Pflegefall. 10 Jahre Pflegestufe III kostet Sie übrigens circa 250.000 Euro Eigenanteil. Wenn Sie das Geld haben, reduziert sich Ihr Vermögen entsprechend (schade). Wenn Sie es nicht haben, müssen es Ihre Ange- hörigen bezahlen (wollen Sie das wirklich?). Ein Pflegeansparplan kann Ihre Kosten übernehmen. Lebenslang. Und wenn Sie kein Pflegefall werden? Dann erhalten Sie das investierte Kapital, inklusive hoher Verzinsung, zurück. Falls Sie vorher sterben? Dann erhalten Ihre Erben das komplett investierte Geld zurück. Sie nennen das fair? Man kann es auch Zu-Ende-Denken nennen. Eine kostenfreie, eine individuelle Pflege- analyse ist doch einen Anruf wert.Next >