< PreviousFotos: Philipp Zalbertus, Gian Luca La TragnaInterview | Andre Zalbertus „Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, wo sich Arm und Reich, Jung und Alt einträchtig nebeneinander am Stehtisch treffen.“ Interview: RoC-Botschaft Düsseldorf mit Andre Zalbertus, Geschäftsführer Carlsplatz Düsseldorf Andre Zalbertus, Geschäftsführer Carlsplatz Düsseldorf Seit August sind Sie Geschäftsführer auf dem Carlsplatz. Wie gefällt es Ihnen? AZ: Ehrlich gesagt: Ich bin total begeistert und gehe jeden Tag gerne dorthin, obwohl es einige Pro- bleme gibt, die es zu lösen gilt. Aber ich mag Lebensmittel und alles, was dazugehört. Und: Ich liebe Märkte. Sie sind einfach Gegenentwürfe zu den modernen Einkaufstempeln, und es gibt sie seit vielen Hundert Jahren. Das fasziniert mich. Was ist denn das Besondere am Carlsplatz? AZ: Einmal natürlich die Lage zwischen Königsallee und Rheinuferpromenade, die sich ja in den letzten Jahren toll entwickelt hat. Hier gibt es die schönsten Sonnenuntergänge. Auch die Königs- allee und die Flingerstraße entwickeln sich. Und die Carlstadt selbst ist ein uriger Stadtteil mit sehr vielen inhabergeführten Fachgeschäf- ten und Restaurants. Wo gibt es das noch? Und mittendrin der Markt. Das passt einfach, eine 1-a-Lage. Deshalb bin ich auch so begeistert. Sie selbst sind ja in Düsseldorf geboren. Kennen Sie den Markt von früher? AZ: Na klar! Ich habe als TV-Korrespondent viele Jahre im Ausland gelebt, und immer wenn ich in Düsseldorf war, ging es zum Carlsplatz und dann zur Ratinger Straße. Ich habe als Student schon Schumacher-Altbierfässer nach Berlin und später nach Moskau transportiert. Das waren dann legendäre Partys ... Das Bier schmeckt einfach gut und die Fässer auf dem Tisch schaffen eine gute Atmosphäre. Wichtig war mir übrigens bei allen Partys: Bier muss kalt sein. Deshalb hatte ich überall auf der Welt zwei Kühlschränke. 021Warum kommen mittags so viele Angestellte aus den Büros zum Essen? AZ: Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, wo sich Arm und Reich, Jung und Alt einträchtig nebeneinander am Stehtisch treffen. Leben und leben lassen ist das Motto, und das tut einfach gut. Um den Carlsplatz herum sind ja zum Beispiel einige der besten Anwaltskanzleien Deutschlands. Dann der Han- delsblatt-Verlag, die NRW-Büros der großen Zeitungen, Wirtschaftsverbände und, und, und. Die leben in einer Welt mit schicken Hotels, und Konferenz- räumen, die alle gleich aussehen, und überall gibt es die gleichen Kekse. Sie alle genießen den Carlsplatz und kommen dann auch gerne mit ihren Familien am Samstag zum Einkaufen - ohne Krawatte und Anzug. Die Ur-Düsseldorfer stehen dort aber genauso gerne, und auch immer mehr ausländische Mitbür- ger schätzen das Angebot auf dem Markt. Als Sie Ihren neuen Job antraten, waren Sie sofort mittendrin im Medien- Sturm? AZ: Es ging um das sogenannte „Himbeer-Gate“. Ein Händler soll bei Rewe Him- beeren gekauft haben und sie, verpackt in anderen Schalen, an seinem Stand weiterverkauft haben. Gesehen haben will das ein Korrespondent der Süd- deutschen Zeitung. Ich fand komisch, dass der SZ-Reporter völlig abgetaucht ist und später nach Erscheinen seines Artikels nichts mehr sagen wollte. Im Übrigen hat der Autor auch das typische Problem überregionaler Medien mit Düsseldorf. Die Stadt ist erfolgreich und deshalb gibt es aus Neid der Zuge- reisten den zwanghaften Wunsch, sie niederzuschreiben. Das gipfelte in der Feststellung, dass der Carlsplatz sinngemäß von Porsche Cayenne fahrenden, schlanken und gestylten Frauen besucht wird. Aber Probleme gibt es, oder? AZ: Natürlich. Jedes Geschäft, das Dutzende von Jahren hinter sich hat, muss sich immer wieder mal hinterfragen. Zumal das Internet momentan alle Einkaufsprozesse in allen Sparten beeinflusst. Der Markt besteht aus ca. 60 Händlern, das ist noch dazu eine besondere Situation und da entsteht auch schon mal Thermik! Wie wollen Sie das lösen? AZ: Mein Vorteil ist: Ich komme von außen. Mein Ziel ist, allen Händlern die Zukunft zu sichern. Das heißt: Ich möchte noch mehr Menschen einladen, auf dem Markt eine gute Zeit zu verbringen. Mit freundlichen und hilfsbereiten Händlern und einem Top-Angebot von Waren, die es so anderswo nicht gibt. Im Moment spreche ich mit vielen Händlern, Kunden und Anwohnern. Ich gehe nachts, wenn niemand da ist, über den Markt und mache mir Gedanken darüber, wie man die nächsten zehn Jahre gestalten kann. Und zwar so, dass das Gute aus der Vergangenheit bleibt und ein paar Neuerungen hinzukom- men, die den Markt noch attraktiver machen. Gibt es schon Konkretes? AZ: Wir werden ein Studio einrichten. Dort werden wir jede Woche einen TV-Talk produzieren. Es geht darin um Kunst und Begegnung. Das senden wir dann weltweit über YouTube. Ich finde, Düsseldorf muss sich medial noch viel stärker als Kunstmetropole darstellen. Mit der Kunstakademie haben wir eine der weltweit besten Ausbildungsstätten mitten in der Stadt. Das wollen wir nutzen. Wir werden YouTube aber auch nutzen, um Händlern und ihren Waren wie Blumen, Obst und Gemüse eine neue Plattform zu geben, um ihre Geschichten zu erzählen. Dieser Trend nimmt in der Werbung gerade sprung- haft zu, und da kenne ich mich ganz gut aus. Im nächsten Schritt werden wir dann allen Händlern die Möglichkeit geben, ihre Geschichten direkt über den Kanal von Carlsplatz.TV zu verbreiten. Wird es neue Stände geben? AZ: Das muss gut überlegt sein, deshalb lasse ich mir damit Zeit. Ich fände es spannend, wenn wir den stetig wachsenden Kochgelüsten der Menschen zu Hause entgegenkommen können und auch Zutaten aus vielen anderen Ländern verkaufen, zum Beispiel aus Japan. Ich finde es faszinierend, wie viel Wert die Japaner auf sehr gutes Essen legen. Davon können wir noch lernen. Ziel jedenfalls ist, den Carlsplatz weiter zu DEM Treffpunkt in Düsseldorf zu machen – weltoffen und gut für Körper und Seele! 022Interview | Andre Zalbertus 023Restaurant-Bar-Lounge-Kultur | Dr. Thompson’s „Kann man Tattoos auch weglasern?“ „Vegan ist ja hip – aber ich brauch mein Fleisch“„...zu voll. Zu laut. Zu heiß.“ „...ob die Melonen Natur sind?“ „Neulich im Meat- packing-District in New York...“ Dr. Thompson’s Restaurant & Bar & Club www.drthompsons.info/ Erkrather Straße 232 40233 Düsseldorf T: +49 (211) 889 215 88 info@drthompsons.comLeidenschaft für Zähne Erfolg beruht auf Expertise und Präzision, den Einsatz modernster Technik, bester Materialien und der perfekten Form – in der Zahnmedizin, genau wie im Radsport – beides sind Leidenschaften von Dr. Martin Hilger, Zahnmediziner in dritter Generation.0027 Dr. Martin Hilger Praxis für ästhetische und restaurative Zahnheilkunde www.dr-hilger.net Grafenberger Allee 235 40237 Düsseldorf T: +49 (211) 681 177 Medizin-Kultur | Dr. Martin HilgerDesign-Kultur | Hey-Sign Hey-Sign Die Filzmanufaktur www.hey-sign.de Insterburger Straße 18 40670 Meerbusch T: +49 (2159) 92 84 800 Anspruchsvolles Design, Zeitlosigkeit, Nachhaltigkeit und Qualität. Dafür stehen Bernadette Ehmanns und Mathias Hey, die zusammen vor 15 Jahren das Label Hey-Sign gründeten und seitdem erfolgreich führen. Hey-Sign, eine Manufaktur, die ihre eigenen Kollektionen entwirft und herstellt, arbeitet mit viel Liebe zum Detail und aus Überzeugung zum Material Filz,dessen Nachhaltigkeit und Farbintensität einzigartig sind. Filz aus Überzeugung! 029Next >