LUST AUF GUT REPUBLIC OF CULTURE | München und drum herum 15 LUST AUF GUT Qualität ohne Grenzen REPUBLICOFCULTURE | München und drum herum | 15 DEUTSCHLAND 9 ISBN 978-3-9815536-4-2 www.republic-of-culture.deVIELE MÖGLICHKEITEN, EIN ANSPRUCH – WOHNEN ERSTER KLASSE. IMMOINVEST GmbH +49 89 20 20 430 . www.parkavenue-muenchen.de STADTWOHNEN AM ENGLISCHEN GARTEN PARK AVENUE MÜNCHEN Selbst mitten in München gibt es Orte, die nahezu niemand kennt. Einer von ihnen ist der süd liche Teil der Lerchenfeld straße mit seiner fast verwunschenen Atmosphäre. Gleich gegenüber PARK AVENUE liegt das süd östliche Entree zum vielleicht schönsten innerstädtischen Park der Welt. Ein Leben in spielerischer Balance zwischen Stadt und Natur, Entspannung und Aktivität, Gelassenheit und Teilhabe.Sind Sie schon GUT-Bürger oder noch Schnäppchen-Jäger? Die Geschichte der Achse des Guten. ........................................... Es ist an der Zeit, Position zu beziehen. Nicht reden, nicht nörgeln. Einfach handeln. Oder mitRoCen. Im Frühjahr 2010 haben wir die „Republic of Culture „ gegründet. Und im Herbst 2010 ist schon das 1. Magazin LUST AUF GUT in Freiburg erschienen. Initiiert von der Freiburger Botschaft, der Kommunikations-Agentur MEDIRATA. 2011 kamen Frankfurt und Stuttgart und das Internet www.republic-of-culture.de dazu. 2012 München, Karlsruhe/Baden-Baden und Hanau. 2013 gründet der Art Directors Club Deutschland die „Republik Neuland „ (wir gratulieren) und wir begrüßen Mainz, Wiesbaden, Düsseldorf und vielleicht auch Berlin bei RoC. Und – da sind wir besonders stolz – auch die Botschaft in Bad Dürrheim/Villingen- Schwenningen. Gutes gibt es eben nicht nur in den Metropolen. Inzwischen sind wir schon bei der Ausgabe Nr. 18 und drei realisierten LUST-AUF-GUT- Specials. Und sind gespannt auf den Herbst. Bestimmt geht es uns und allen Mit-Machern nicht um Hochkultur gegen Design gegen Schnickschnack. Uns geht es auch nicht um Abgrenzung, sondern um eine ganzheitliche An-Sicht der Kultur. Wir wollen loben, ausloben. Die, die einfach versuchen, die Dinge gut zu machen. Aber ehrlich – es geht schon etwas gegen die „Billig-billig- „ und die „Geiz-Kultur „ . Deshalb haben wir auch den virtuellen Staat der Qualität, die „Republic of Culture „ , gegründet. Wir vernetzen (sagt man ja heute so) dort die KLASSISCHE KULTUR (Tanz, Theater, Musik, Literatur) mit der von uns mal so genannten AUFTRAGS-KULTUR (Architektur, Design, Fotografie, Blumenbinder, Schreiner, Ärzte, Bäcker und Gestalter), der KOMMERZIELLEN KULTUR (Marken) und dem qualifizierten Handel (auch Galerien und Internet-Vertriebe). RoC und LUST AUF GUT sind also eine Exzellenz-Initiative für die Kultur ohne Grenzen undohne Schranken: Stadt-Kultur, Bau-Kultur, Bar-Kultur, Körper-Kultur, Schlaf-Kultur, Tanz-Kultur, Kreativ-Kultur, Reise-Kultur, Wohn-Kultur, Spaß-Kultur, Marken-Kultur, Regional-Kultur, Lebens-Kultur, Lese-Kultur, Theater-Kultur, Unternehmens-Kultur, Museums-Kultur, Freizeit-Kultur, Diskussions-Kultur, Rede-Kultur, Ess-Kultur, Design- Kultur, Gestaltungs-Kultur, Schreib-Kultur, Jugend-Kultur, Sprach-Kultur, Verhandlungs- Kultur, Unternehmer-Kultur, Glaubens-Kultur, Einrichtungs-Kultur ... oder auch umgekehrt: Kultur-Land, Kultur-Einrichtungen, Kultur-Institutionen, Kultur-Träger. Oderwas Ihnen noch so einfällt. In diesem Sinne machen Sie es GUT. Thomas Feicht 0304Während sich Marken in anderen Magazinen auf kleinen teuren An- zeigenplätzen drängen wie schwitzende Pendler in der Münchner U-Bahn, regiert bei uns die Großzügigkeit und Weite des Englischen Gartens. Es war eine wesentliche Grundentscheidung, den guten Marken, Kultureinrichtungen, Designern, Fotografen, Kunstschaffen- den der Stadt in LUST AUF GUT den Raum zu geben, den sie brau- chen, um sich angemessen und unerwartet neu zu präsentieren. Das ist mutig und gegen den Trend möglichst viel aus möglichst wenig her- auszuholen. Aber es macht uns als Heftmachern viel Spaß und kommt bei unseren Lesern und den Kunden unserer Mitmacher sehr gut an. Auch im großen Zusammenhang sind wir dadurch schon positiv aufge- fallen: die Doppelseite, die wir uns für die Kieferorthopädin Dr. Orbeck haben einfallen lassen, wurde mit Gold beim COMPRIX ausgezeichnet. Das ist ziemlich spektakulär, denn der COMPRIX ist der wichtigste deutsche Kreativpreis im Healthcare-Bereich. Mit diesem Rückenwind streiten wir jetzt einfach weiter – für das GUTE in München. Vielleicht sind Sie im nächsten Heft mit dabei? Paul Wagner, Norbert Herold, Stephanie Riecker, Lothar Schmid. Lust auf Mut. Die Geschichte eines Heftes, das es so gar nicht geben dürfte. Aber schon längst hätte geben müssen. ........................................... www.republic-of-culture.de 05RoC-Botschaft München: Freie Radikale Werbung & Corporate Culture, Strategische Werbung Untere Weidenstraße 30, 81543 München T: +49 (89) 4161566-22 www.fr-freieradikale.de www.republic-of-culture.de LUST AUF GUT 06Albl Oberammergau Basics munich BERGWEIN Bodo Mertoglu Cafe Marais Charlie Restaurant & Bar Christian Vogel Christopher Thomas Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH CMP Creative Media Production DerGugl DINKEL Dompierre Dr. Heidi Orbeck .................................................. REPUBLIC OF CULTURE | München .................................................. RoC München E--N--A Galerie Isabella Hund Giesing Team Hasenöhrl-Hof Herbert Rometsch Hubertus Hamm Kreta Grill Landau + Kindelbacher LaTarti Literaturhaus München Marc Herold Michael Rösch Mona Davis Beat Munix Finest Bicycles Optik Billard POTENZIaL(S)PaSS e.V. SalesPoint Siebach & Friends Sing Sang Trading Ltd. sissi Thiersch15 Thomas Kandler Moebel United Planet vitra. by StoreM Wolf-Dieter Böttcher Worg Küchen & Parkett Zen-Zentrum Imakoko 07Schauspielerin Juliane Köhler über ihren neuen Film „Zwei Leben „ , die Auswahl ihrer Filmrollen – und ihre Vorliebe für komplizierte Charaktere Zehn Jahre hat der Regisseur Georg Maas an dem Film „Zwei Leben „ gearbeitet, Sie sind seit 2005 bei dem Projekt dabei. Was war das für ein Moment, als Sie den Film das erste Mal gesehen haben, Frau Köhler? Ich war einfach wahnsinnig stolz und glücklich, dass all die Arbeit, die wir uns gemacht haben, sich gelohnt hat, weil der Film wirklich gelungen ist. Die größte Bremse bei „Zwei Leben „ war von Anfang an das fehlende Geld. Umso erstaunli- cher war es, dass all die bekannten Menschen, die an dem Film mitgearbeitet haben, zum Beispiel Judith Kaufmann an der Kamera oder Liv Ullmann, die meine Mutter Åse spielt, zuge- sagt haben, ohne eine Gehaltsforderung zu stellen. Die haben einfach gesagt: Wir machen das, egal, wie viel wir verdienen. Der Film ist bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt. Wie kam es zu der Bereitschaft, zunächst auf Gehalt zu verzichten? Wir waren alle so begeistert von diesem Drehbuch. Jeder wuss te: So ein Buch bekommst du – wenn überhaupt – nur alle fünf bis zehn Jahre einmal. Und wenn so ein Projekt kommt, dann bin ich auch bereit, dafür wahnsinnig zu kämpfen. Das habe ich schon immer getan, aber so extrem bisher nur dreimal: bei „Aimée und Jaguar „ von Max Färberböck, als ich kurzfristig meinen Job am Theater verloren habe, weil ich die Rolle unbedingt spielen wollte, dann bei „Nirgendwo in Afrika „ von Caroline Link und nun bei „Zwei Leben „ . Geht man als Schauspielerin anders an eine Rolle heran, wenn man über so viele Jahre an einem Film arbeitet? Ja, einerseits haben wir die Geschichte immer wieder über- arbeitet. Anfangs stand die „Lebensborn „ -Thematik stark im Vordergrund, später haben wir den Fokus mehr auf die Familiengeschichte gelenkt. Der gesamte Stoff ist ja weitaus umfangreicher als der Film. Andererseits ist es für mich als Schauspielerin leichter, eine Rolle zu spielen, wenn ich sie bereits fünf, sechs Jahre kenne und mitentwickelt habe. Außer dem konnte ich so mit einer Lehrerin ein ganzes Jahr lang Norwegisch lernen. Sie spielen eine Frau, deren Leben mit dem Fall der Berliner Mauer aus den Fugen gerät. Katrine ist eine ehemalige Stasi-Agentin, die sich in Norwegen eine neue Existenz auf- gebaut hat und nun ein glückliches Familienleben führt. Um zu verhindern, dass ihre Vergangenheit ans Licht kommt, muss sie wieder in ihr altes Leben zurückkehren. Was hat Sie an dieser Rolle fasziniert? Das Doppelleben dieser Frau. Einerseits liebt diese Frau ihr Leben mit der Familie aufrichtig, andererseits ist sie auch eine Verbrecherin. Als Zuschauer ist man auf ihrer Seite, auch wenn sie lügen muss, um ihre Existenz und ihre Familie zu retten. Darüber hinaus beschäftigt sich der Film mit einem un - glaublichen Kapitel der Geschichte. Nach dem Krieg hat sich die DDR das Schicksal der Kinder, die in „Lebensborn „ - Heimen, den NS-Brutstätten für „rassenreinen „ Nach- wuchs, aufgewachsen sind, zunutze gemacht und diese als Spione ausgebildet, und in den Westen eingeschleust. DDR-Spione wurden sogar mit gestohlenen „Lebensborn „ - Biografien in den Westen geschickt. Was war der Anlass, ausgerechnet dieses Thema aufzugreifen? Nur wenige Leute kennen das Thema „Lebensborn „ in Norwe- gen und wissen zum Beispiel, was es für norwegische Frauen bedeutet hat, ein Kind von einem deutschen Soldaten zur Welt zu bringen. Dass diese Frauen in Lager abgeschoben wurden, während ihre Kinder in deutschen Heimen aufwuchsen. Eine Grundlage für den Film war der Roman „Eiszeiten „ von Hannelore Hippe, die diese „Lebensborn „ -Thematik noch viel mehr in den Mittelpunkt stellt, als wir das tun. Georg Maas hat sich mehr auf das Stasi- und das Familienthema konzentriert. „Zwei Leben „ ist ja vor allem ein Familienfilm, in dem es um die Frage geht: Was ist Wahrheit in einer Familie? „Lebensborn „ , Stasi und Familie – ganz schön viel für einen Film? Das war, glaube ich, auch ein Grund für viele Geldgeber zu sagen: Das ist viel zu viel, das funktioniert nie. Je mehr wir die Geschichte verdichtet haben, desto komplizierter wurde es. Uns haben die Zusammenhänge in dem Doppelleben interes- siert, die Psychologie dieser Frau, die in jungen Jahren von der Stasi einer Gehirnwäsche unterzogen wurde und die durch die politische Entwicklung gezwungen ist, nun gegen die Zeit zu rennen. Auf der anderen Seite würde dieser Film aber auch nur als Familienfilm funktionieren, ganz ohne „Lebensborn- „ und Stasi-Thematik. Allerdings wird er durch diese Ebenen auch so faszinierend. Einerseits gehört er in die Arthouse-Kategorie, andererseits ist er auch ein Thriller, der einfach wahnsinnig spannend ist. Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet? Ich habe viele Bücher gelesen – und einen echten Spion ge- troffen. Unglaublich, wie dieser Mensch sich verstellen konnte! Der konnte besser lügen als jeder Schauspieler (lacht). Und Sie haben ihm geglaubt? Ja, er hat für die Stasi, später in Westdeutschland und dann sogar für das FBI gearbeitet – und er hat darüber auch ein Buch geschrieben. Ich denke, sich zu tarnen und zu verstellen, das ist so etwas wie eine Lebensleidenschaft von ihm gewesen. Können Sie nachvollziehen, wie so ein Leben funktioniert? Ich glaube einfach, dass solche Leute die Fähigkeit haben, sich so stark in ihre Rolle hineinzudenken, dass sie diese voll und ganz verkörpern. Und für Katrine in dem Film war ihr Leben mit der Familie echt, auch wenn es auf einer ungeheuren Lüge aufbaut. Das ist für mich das Berührende an dem Film: Diese Geschichte, dass jemand total glücklich mit einem Partner sein kann und trotzdem ein riesiges Geheimnis hat. War es für Sie schwer, sich in die Rolle hineinzuversetzen? Ich selbst führe nicht so ein Leben. Mein Beruf ist eher so etwas wie ein Sport für mich. Ich versuche mich in eine Rolle hineinzuversetzen, indem ich mich mit Informationen über die Figur und diese Figur mit eigenen Erlebnissen anreichere. Aber mich hat es schon als Kind gefesselt, wenn jemand zum Beispiel lange gelogen hat. Da gab es schon immer so eine ge- wisse Faszination dafür, dass jemand sich so verstellen kann. Und was dann erst passiert, wenn die Lüge auffliegt! Die Beweggründe der jungen Katrine, für die Stasi zu arbeiten, bleiben jedenfalls zweifelhaft. Die Wahrheit der Lebenslüge 08LUSTAUf GUT | Juliane Köhler Foto: Adrienne Meister Das stimmt. Sie war ein Waisenkind, jung und verführbar. Sie hat die Chance gesehen, mit dieser Tätigkeit ins Ausland zu kommen. Man kann es als Schuld ansehen, dass sie sich darauf überhaupt eingelassen hat. Allerdings wurden Kinder oft schon in ganz jungen Jahren rekrutiert, sodass sie selbst nicht genau wussten, was sie taten. Die ältere Katrine weiß hingegen ganz genau, was sie tut. Sie sind als Schauspielerin fest am Münchner Residenz- theater engagiert und spielen immer wieder in TV- und Kino produktionen. Wie wählen Sie Ihre Rollen aus? Was muss eine Filmfigur haben, damit Sie sich so sehr dafür einsetzen wie für Katrine? Sie muss kompliziert sein und ich muss mich an ihr abarbeiten können. Bei guten Theaterstoffen ist das ohnehin gegeben, bei Filmen wie „Aimée und Jaguar „ oder „Zwei Leben „ ebenso. Es muss eine Hürde geben, die es zu überwinden gilt. Was ich hingegen gar nicht kann: eine normale Frau von nebenan zu spielen. Das soll jetzt nicht überheblich klingen. Es gibt Schauspieler, die können das ganz wunderbar und ich bin voller Bewunderung dafür, wie authentisch ihre Darstellung ist. Nur: Wenn ich das versuche, wird es meist schlecht. Das Thema Komplexität lässt sich dann ausweiten von der Person auf die Umstände. Ein komplexer Film ist „Zwei Leben „ zweifelsohne. Ja, wir haben uns alle von dieser komplizierten Geschichte begeistern lassen. Auch der Schnitt ist so anspruchsvoll, dass man den Film fast zweimal sehen sollte, damit man ihn ganz versteht. Das geht selbst mir so. Aber es ist doch wunderbar, wenn man mal ins Kino geht und sich anstrengen muss. Ich erhoffe mir jedenfalls, dass der Film ein großer Erfolg wird, dass Qualität sich durchsetzt. Denn: Was gibt es Schöneres, als Erfolg zu haben mit einem anspruchsvollen Film? Frau Köhler, vielen Dank für das Gespräch. Interview: Stefan Siegfried Der Film „Zwei Leben“ ist ab dem 19. September 2013 in deutschen Kinos zu sehen. Davor wird er bereits auf dem „Fünf Seen Filmfestival“ präsentiert, das vom 24. Juli bis 4. August 2013 u. a. in Seefeld, Starnberg und Herrsching stattfindet. Weitere Informationen: www.fsff.de 09Next >