< PreviousFoto: Cherry Goldenberg Designated Love Area Im Oosten – Realwirtschaft am Main, transparent aus Glas, Stahl, Sichtbeton und Holz gebaut – sitzen die Gäste immer auf der Sonnenseite. Nach den Entwürfen der Darmstädter Architekten Schubert & Seuß ist ein transparentes, würfelartiges Gebäude entstanden, das von innen sowie den vielen Freiflächen und Terrassen aus spektakuläre Ausblicke auf die Frankfurter Skyline sowie die Fluss- und historische Industrielandschaft bietet. Gemäß der stadtplanerischen Vorgabe ist unter der Ägide von Gastgeber Thomas Klüber an der Ruhrorter Werft ein Gastronomie-Ensemble entstanden, welches auch die historischen Verladekräne, die ehemalige industrielle Hafensituation und die Nähe zum Fluss mit einbezieht. Thomas Klüber und Designer Piet Hein Eek inszenieren mit modernen Möbeln aus nachhaltigen Materialien sowie bauhistorischen Zitaten das Interieur im Oosten bewusst als „alte Hafenspelunke“. Beide im Geiste von „Agents Provocateurs“ fordern sie die Gäste mit einem Augenzwinkern auf, sich auf beabsichtigte Stilbrüche und eigenwillige Formen einzulassen. Interieur und Design unter- streichen kongenial die schwebende, gläserne Architektur des Oosten und das Vermächtnis des ehemaligen Industriestandortes.099 Ausgeh-Kultur | Oosten Oosten Realwirtschaft am Main Thomas Klüber www.oosten-frankfurt.com Eyssenstraße 4 60314 Frankfurt T: +49 (69) 9 20 70 70 Öffnungszeiten: Mo – Do 10 – 24 Uhr Fr 10 – 1 Uhr Sa 9 – 1 Uhr So 9 – 24 Uhr Fotos: Dominik Peter100 Die Möbel und Kunst des Designers Hamed Ouattara aus Burkina Faso sind nicht nur als Kunstobjekte für sich zu verstehen, sondern auch als Medium, jungen afrika- nischen Schweißern Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten:sozialeIntegration durch außergewöhnliche Kunst. Aus- gangssituation ist das Manko an lokaler Produktion von modernem und abstraktem Design in Burkina Faso, während Abfallmaterialien zur Wiederverwendung an jeder Straßenecke zu finden sind: ein soziales Designprojekt, das lokale Ressourcen in effektivster Art und Weise rentabel macht. Dabei sind lokale Herstellung und Inwert- setzung von örtlicher, afrikani- scher Expertise für den Künstler von besonderer Bedeutung.Afrika-Kultur | Moogoo 101 Moogoo Eliott Martin www.moogoo.de Alt-Bornheim 11a 60385 Frankfurt T: +49 (69) 47865957 Bonner Wall 27 D-50677 Köln T: +49 (163) 3795324 Das Herzstück Moogoos sind afrikanische Designmöbel und Wohnaccessoires, kreiert und angefertigt von Designern und Handwerkern in Afrika. Bei den Produkten – die gänzlich in Burkina Faso hergestellt werden – handelt es sich um Kreationen aus Holz, Eisen, Bronze und Recyclingstoffen, die Altes und Neues verbinden und durch die Verschmelzung verschiedener Materialien neue Formen und Zwecke schaffen.elektro trailer lichtstimmung beamer interviewakustik flatscreen musikalische untermalung happy hour catering messekonzeption grundriss farbperspektive terminplanung bauleitung projektkoordination grafik porträts deko fotodokumentation Fotos: Axel StephanDesign-Kultur | Gabriele Erschens-Walldorf 0103 Hochwertige Messekonzeption und komplettes Projektmanagement Gabriele Erschens-Walldorf Hofheimer Straße 27 65 719 Hofheim T: +49 (6198) 57 91 53 erschens-walldorf@t-online.de104 Historisches Museum Frankfurt Interview mit Dr. Jan Gerchow. Sehr geehrter Herr Dr. Gerchow, der Neu- und Umbau des historischen museums frankfurt ist ein mehrjähriges Mammutprojekt. Als Direktor des historischen museums frankfurt konnten Sie im Mai das Erreichen des ersten Meilen- steins vermelden: die Wiedereröffnung des alten Gebäudeensembles Saalhof. Wie mutig war dieses Projekt? Wird mit der Wiedereröff- nung Ihre Vision eines modernen Stadtmuse- ums erlebbar? Dr. Gerchow: Das Projekt ist ambitioniert und wir können jetzt unser Versprechen einlösen. Unser Saalhof hat 800 Jahre Frankfurter Geschichte er- lebt und nach der aufwendigen Renovierung wird dieses 800-jährige Leben tatsächlich erfahrbar. Aus dem geschichtswissenschaftlichen Fach- museum entwickelt sich das historische museum frankfurt momentan zu einem modernen Stadt- museum für Frankfurt und Rhein-Main. Wie spüren die Besucher diese Metamorphose? Dr. Gerchow: Die aktuellen Themen der Stadt Frankfurt und ihrer Region werden hier präsen- tiert und diskutiert – das schließt „Tiefenbohrun- gen“ in die reiche Geschichte der Stadt ebenso wie Zukunftsperspektiven ein. Und wir bauen unser offenes Archiv „Bibliothek der Alten“ weiter aus: eine einzigartige Sammlung von Erinnerungen Frankfurter Bürgerinnen und Bürger an ihre Stadt. Wo sehen Sie die Position des historischen museums frankfurt innerhalb der Museums- landschaft? Dr. Gerchow: Frankfurt am Main hat eine sehr vielfältige und lebendige Museumslandschaft. Für Gesellschafts- und Gegenwartsthemen gab es bisher in Frankfurt noch keinen Ausstellungs- ort. Wir betreten hier also Neuland, von dem wir wissen, dass es großes Interesse daran gibt. Mit der Neukonzeption können wir in der Cham- pions League spielen. Das bedeutet, wir stehen als Frankfurter Museum neben dem Städel, dem Senckenberg, dem MMK und natürlich unserer caricatura – aber aufgrund unserer Ausrichtung nicht in Konkurrenz zu diesen. Das gilt auch im europäischen Vergleich. Es gibt dann allenfalls in Amsterdam, London und Liverpool vergleich- bare Stadtmuseen. Woher nehmen Sie das Selbstvertrauen, einen der vorderen Plätze zu beanspruchen? Dr. Gerchow: Das historische museum frankfurt verfügt über unschätzbare Räume. Diese befin- den sich in den ältesten (erhaltenen) Gebäuden Frankfurts, teilweise waren sie über Jahrhunderte unzugänglich. Der Rententurm wird sicherlich ein Publikumsmagnet. Ebenfalls haben wir bemerkenswerte Samm- lungen, beispielsweise „Frankfurter Sammler und Stifter“, die wir ganz neu und sehr attraktiv präsentieren. Und last, but not least wird unsere Museumsdidaktik für viel Begeisterung sorgen – das gilt schon für die Altbauten, aber umso mehr für den Neubau, der in den nächsten Jahren entsteht. Stichwort Neubau: Die Baugrube wird momentan ausgehoben. Wann werden Sie das Gebäude einrichten und wie können die Bewohner und Gäste der Stadt Frankfurt den Entstehungsprozess verfolgen? Dr. Gerchow: Unter Vorbehalt werden wir im Herbst 2015 die neuen Gebäude übernehmen, dann einrichten und Anfang 2016 eröffnen. Ein neuer Museumsplatz entsteht, ein Geschenk an die Öffentlichkeit, die von dort aus Alt- und Neubau- ten betrachtet, schon bevor das Museum betre- ten werden kann. Wir wollen, dass Interessierte die Entstehung des Neubaus – diesen zweiten Projektabschnitt – verfolgen können. Im ersten Stock des Bernuspalais wird dazu ein Bereich eingerichtet, von dem aus die Baustelle beob- achtet werden kann und wo Informationen zum Bauprojekt präsentiert werden. Dann kommen Sie in den seltenen Genuss, innerhalb von gut drei Jahren zweimal eine Eröffnung feiern zu dürfen. Dr. Gerchow: Ja. Und auch die Eröffnung des Neubaus werden wir wieder mit allen Bürgern und Gästen der Stadt Frankfurt feiern. Sehr geehrter Herr Dr. Gerchow, jeder Besucher Ihres Hauses wird seinen Lieblingsplatz ent- decken. Ohne dass wir jetzt jemanden beein- flussen wollen: welches ist Ihr Lieblingsplatz in Ihrem historischen museum frankfurt? Dr. Gerchow: Ich bin am liebsten im Oberge- schoss des Rententurms. Dort blickt man in alle Himmelsrichtungen und erlebt den beeindru- ckenden Turmraum am besten. Herzlichen Dank für das Gespräch. „Jetzt können wir unser Versprechen einlösen.“ Museums-Kultur | Historisches Museum Frankfurt Fotos: J. Baumann, H. Ziegenfusz (Sammlung Daems) Bildrechte: Historisches Museum Frankfurttenturms. Dort blickt ma alle Himmelsrichtungen und erlebt den beeindruckenden 105 Dr. Jan Gerchow, Museumsdirektor - ndnd enen106 Frankfurt kann für sich in Anspruch nehmen, die Stadt der Sammler und Stif- ter zu sein. Während andernorts die Geschichte des Sammelns weitgehend von Fürstenhöfen geprägt ist, stammen hier die ältesten erhaltenen Sammlungen von Händlern, Bankiers, Rechtsanwälten, Ingenieuren, Konditormeistern oder Fabrikan- ten. Sie sammelten aus Leidenschaft und ihre Sammlungen gehören heute zu den ältesten und wertvollsten Schätzen der Stadt Frankfurt. Zwölf Sammlerpersönlich- keiten und ihre Sammlungen aus drei Jahrhunderten sind im historischen museum frankfurt zu bewundern. Die Eröffnung der neuen Dauerausstellung stellt gleichzei- tig den Abschluss der Renovierung des Saalhofs dar. Über vier Geschosse hinweg und auf 800 Quadratmetern präsentiert sich die Ausstellung „Frankfurter Sammler und Stifter“ nun im Burnitz- und Stauferbau. Jetzt sind alle Bereiche des renovierten historischen museums frankfurt für die Besucher zugänglich. Während im Museum in den vergangenen Jahrzehnten immer nur wenige Teile dieser außergewöhnlichen Sammlungen zu sehen waren, können sie jetzt umfassend zur Geltung kommen: Die zwölf Sammlerpersönlichkeiten stellen sich den Besuchern vor, sie führen durch die Ausstellung und die Exponate haben wir wie in Privaträumen der Sammler inszeniert. Mit ihren Sammelobjekten – Waffen, wissenschaftlichen Instrumen- ten, Büchern, Gemälden, Münzen, Möbeln etc. – deuteten die zwölf Sammler ihre Welt und gründeten Netzwerke des Wissens und Geschmacks. Ihre umfangreichen Schätze schenkten sie seit dem 17. Jahrhundert der Stadt Frankfurt und seit 1878 bevorzugt dem Historischen Museum. Wertvollstes Exponat der Ausstellung ist der Schöner-Globus (aus dem Jahr 1515), der heute auf etwa 35 Mio. Euro geschätzt wird. Jede Sammlung ist in einem individuell gestalteten Raum zu sehen. Die über 200 Gemälde umfassende Sammlung des Handelsmannes Johann Georg Christian Daems lässt in dichter Petersburger Hängung die Atmosphäre eines Frankfurter Bürger-„Wohnzimmers“ im frühen 19. Jahrhundert spüren. Die Besucher entdecken Vielfalt und Eigenarten, ja bisweilen Skurrilität der Sammlungen und den Samm- lerstolz der ehemaligen Besitzer. In jedem Raum liegen kleine „Sammlerbücher“ bereit, die über die Sammler und ihre Leidenschaften informieren. Der Frankfurter Bankier Johann Christian Gerning trug Insekten und insbesondere Schmetterlinge zusammen. Seine Sammlung von 50.000 Exemplaren war im späten 18. Jahrhundert eine Institution unter den europäischen Entomologen. Andere Sammlungen gingen durch Veruntreuung verloren oder wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, wie die Sammlung des jüdischen Bankiers und Sammlers Julius Heyman. In seinem Privat- haus richtete er Zimmer im Stil der Gotik, der rheinischen Renaissance und im Louis- XVI-Stil ein und stattete sie mit seiner umfangreichen Kunst-, Möbel-, Gemälde- und Skulpturensammlung aus. Die Ausstellung zeigt die Überreste des 1938 entgegen der Schenkungsvereinbarung aufgelösten Bestands. Die Ausstellung „Frankfurter Sammler und Stifter“ spricht Besucher aller Altersstufen an. Eine markante Farbe markiert die Kinderspur. Jedes Kind wird, wenn es den Raum betritt, sofort erken- nen, wo Aktivitäten warten. Auf dem Weg durch die Dauerausstellung können die jungen Besucher selbst zu Sammlern werden: von Klebebildern, die dann zu- hause an passender Stelle in den neuen Kinderkatalog eingeklebt werden können. Das großzügige Engagement von zwölf Förderern ermöglichte diese Ausstellung. Sie führen durch ihre großzügige Unterstützung eine Tradition fort. Auch heute könnte die Stadt Frankfurt ohne die Unterstützung der Mäzene sowohl beim Programm als auch bei großen, investiven Projekten das hochrangige Kultur- programm nicht stemmen. Die Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr, Mi bis 21 Uhr Der Eingang befindet sich im Zollgebäude des Saalhofs, gleich neben dem Rententurm: Am Fahrtor 2 Historisches Museum Frankfurt Bei zwölf Frankfurter Sammlern und Stiftern zuhause Museums-Kultur | Historisches Museum Frankfurt0107 Historisches Museum Frankfurt www.historisches-museum-frankfurt.de Fahrtor 2 60311 Frankfurt T: +49 (69) 212 35599Next >