Mit 40 gründete Traude Kossatz ihr Figurentheater LILARUM als Wanderbühne. Heute, 40 Jahre später, ist es Wiens größtes Kindertheater. Seit 1997 wird in einem richtigen Theaterhaus gespielt, das sie gemeinsam mit ihrem Sohn Paul in den traditionsreichen Göllner-Sälen im dritten Bezirk errichtete.
Seither führt Paul die Geschäfte und die nun 80-jährige Traude schreibt immer noch Stücke für Kinder, baut Puppen und inszeniert ihre Werke. Das Repertoire umfasst mehr als 30 Stücke, das älteste aus dem Jahr 1981. Sie alle werden regelmäßig wiederaufgenommen – und jedes Jahr um ein bis zwei neue ergänzt.
Vier GUTe Fragen an Traude Kossatz
LUST AUF GUT: Wie kam es zur Gründung des LILARUM?
Traude Kossatz: Auf Umwegen. Ich wollte immer schon Theater machen und kam als gelernte Uhrmacherin über die Malerei zum Puppentheater. Da habe ich entdeckt, dass sich dabei Handwerk, Theater und Kunst ideal ergänzen.
LAG: Wie entstehen die Puppen?
TK: In vielen Stunden Handarbeit – von der ersten Skizze bis zur fertigen Puppe. Die Figuren müssen Jahrzehnte und hunderte Vorstellungen lang halten. Die handwerkliche und die künstlerische Qualität müssen passen.
LAG: Was macht das LILARUM, neben den Figuren, aus?
TK: Bei uns ist ein Tier ein Tier und ein Mensch ein Mensch. Die Kinder können sich mit unseren Figuren sofort identifizieren. Besonders wichtig ist die Exklusivität: Für jedes Stück werden eigene Puppen angefertigt. Wir haben zum Beispiel gefühlte 100 Frösche im Puppendepot, weil eben jeder einzelne nur zu dem Stück passt, für das er gemacht wurde. Auch die Musik wird immer exklusiv komponiert und – genauso wie die Stimmen der Puppen – aufgenommen und bei der Vorstellung eingespielt. Dass die Puppen mit den Stimmen bekannter Schauspielerinnen und Schauspieler sprechen, ist eine weitere Besonderheit, die vor allem die Erwachsenen interessiert. Mit drei Jahren sagt dir der Name Robert Palfrader noch nichts.
LAG: Was bedeutet der Name LILARUM?
TK: Das ist einfach zu beantworten: Nichts und doch für jeden etwas anderes!
0 Kommentare