Das Theater Freiburg ist ein spartenhaus mit Oper, Schauspiel und Tanz. Hinzu kommt das Philharmonische Orchester, das neben dem Opernbetrieb vielbeachtete Konzerte im Großen Haus und im benachbarten Konzerthaus gibt, sowie das Junge Theater für Kinder, Jugendliche und jung Gebliebene.
musiktheater
Unter dem Begriff Musiktheater finden sich neben der Oper viele ihr verwandte Kunstwerke- und formen. Die Grenzen sind fließend, und auf diese Art bleibt die Oper als Gattung lebendig und erhält immer wieder neue Anregungen aus den verschiedensten Bereichen des Theaters. So steht das Musiktheater am Theater Freiburg für ein spartenübergreifendes und in seinen Form- und Musiksprachen vielseitiges Programm.
Schon in HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN von Jacques Offenbach entwickelte das französische Regiekollektiv Clarac-Deleouil > le lab aus dem existierenden Gesamtmaterial eine ganz eigenen Fassung, speziell für Freiburg, in der die Grenzen zum Schauspiel und der Bildenden Kunst geöffnet werden. Es spukt und spuckt in TEUFELS KÜCHE: hier brodeln Töne neben Tomaten, in der Pfanne zischen Rhythmen und Zucchini um die Wette, und abgeschmeckt wird mit Teufels Leibgewürz: scharfem Tempo. Ein spritzig-feuriges Musiktheater für Klein und Groß. Zu der exklusiven Deutschlandpremiere von LOVE LIFE, einem zauberhaften Vaudeville/Musical von Kurt Weill und Alan Jay Lerner von 1948, kommt der New Yorker Broadway nach Freiburg, und mit KATJA KABANOWA von Leos Janaceck geht Regisseur Tilman Knabe auf die Suche nach den tiefen Rätseln der menschlichen Seele. Die Engel sind ratlos über das Unheil in der Welt im ausgehenden letzten Jahrtausend und suchen ausgerechnet bei den Menschen Rat in Tony Kushners und Peter Eötvös‘ ANGELS IN AMERICA, und der dem Freiburger Publikum bestens bekannte Frank Hilbrich widmet sich Puccinis LA BOHÈME, einer Coming-of-Age Geschichte, die bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Einen einzigartigen Genremix aus faszinierenden Bildern, bizarren Klangwelten, versehen mit einer deutlichen Prise schwarzem Humor, entwickelt der belgische Regisseur Stef Lernous mit THE BLACKFOREST CHAINSAW OPERA, einer mysteriösen Schwarzwald-Oper. Noch feucht ist die Tinte auf der Partitur von CORALINE, der Oper für ein junges Publikum, die der englische Komponist Mark-Anthony Turnage gerade fertig geschrieben hat. Die Oper ist ein Auftragswerk der Royal Opera Covent Garden in London und erlebt dort am 27. März 2018 ihre Welturaufführung. Wenige Wochen später wird dann in Freiburg die deutsche Erstaufführung stattfinden. Das junge Mädchen Coraline entdeckt, dass Dämonen gern in unserer nächsten Nähe lauern, aber auch, dass man sie mit Mut und Klugheit bezwingen kann.
schauspiel
Das Schauspiel versteht sich wie das gesamte Theater Freiburg als „Weltempfänger“: Regieteams aus anderen Ländern und Kulturkreisen sind nach Freiburg eingeladen, um uns mit ihrem „fremden Blick“ auf Welt, Gesellschaft und bisweilen auch Theater zu konfrontieren. Starke, außergewöhnliche und äußerst unterschiedliche Handschriften prägen das Programm.
Der auf Festivals in aller Welt gefeierte Iraner Amir Reza Koohestani überschreibt Tschechows KIRSCHGARTEN und holt ihn in die Gegenwart. Der polnische Regiestar Ewelina Marciniak inszeniert mit dem SOMMERNACHTSTRAUM erstmalig außerhalb ihres Heimatlandes und kreiert mit ihrer großartigen Ausstatterin Katarzyna Borkowska faszinierende Bilderwelten. Der schwarze Südafrikaner Mpumelelo Paul Grootboom überträgt mit CRUDELAND die Ästhetik des Township Theatre auf die Bühne des Großen Hauses – wo es künftig wieder mehr Schauspiel zu sehen gibt. Die junge Niederländerin Liliane Brakema zeigt ihre ganz eigene Sicht auf Strindbergs TOTENTANZ und dessen Figuren. Natürlich arbeiten künftig auch Regieteams aus Deutschland in Freiburg: Daniel Foerster zeigt einen neuen Blick auf KRIEG, Rainald Goetz‘ Portrait der alten Bundesrepublik. Peter Carp zeigt mit Tena Stivicics kroatischer Familiensaga DREI WINTER wie private Schicksale und Lebensläufe von politischen Entwicklungen und Verhältnissen bestimmt werden. MAYDAY, eine beklemmende Spurensuche der französischen Autorin Dorothée Zumstein, ist in Bastian Kabuths Inszenierung erstmalig in Deutschland zu sehen. Grenzüberschreitungen zu Musiktheater, Performance und Tanz betreiben u. a. die junge Regisseurin Anna-Elisabeth Frick, die E. T. A. Hoffmanns Kunstmärchen DER GOLDENE TOPF auf die Bühne bringt, und das großartige Performance-Kollektiv Showcase Beat Le Mot, die den TEUFEL MIT DEN DREI GOLDENEN HAAREN der Brüder Grimm für Kinder ab 7 und Erwachsene jeglichen Alters präsentieren.
konzert
In Zeiten des Wandels und des Neubeginns am Theater Freiburg stehen wir, das Philharmonische Orchester Freiburg, für Kontinuität – auch wenn wir unserem Ansatz, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, treu bleiben.
Einen Schwerpunkt unseres Konzertprogramms bildet erneut der französische Komponist Albéric Magnard, dessen gesamtes Orchesterwerk wir für CD einspielen werden. Neben seiner 3. Sinfonie werden wir in dieser Spielzeit zwei kürzere Werke von ihm, seine HYMNE Á VENUS und den CHANT FUNÈBRE, zur Aufführung bringen. Seine Musik wird ebenso wie die Kompositionen von E. T. A Hoffmann auch einen Schwerpunkt unserer Kammermusikreihe bilden.
Wie auch schon in den Spielzeiten zuvor werden neben GMD Fabrice Bollon verschiedene Gastdirigenten die Leitung des Orchesters übernehmen. Zum ersten Mal in Freiburg werden dabei Daniel Raiskin und Oksana Lyniv zu erleben sein.
Neben Solisten wie Michael Barenboim und Julian Steckel werden wir auch erneut Solisten aus den eigenen Reihen präsentieren. Dabei sind vor allem unsere Solo-Klarinettistin Sonja Villforth und unsere Tubisten Hellmut Karg zu nennen. Unsere gesamte Schlagzeuggruppe wird die Soloparts in einem sehr besonderen Werk übernehmen: Jan Järvlepps GARBAGE CONCERTO. Hierfür müssen die Musiker zunächst Gegenstände von der Mülldeponie zu Musikinstrumenten recyceln. Daraus entsteht dann ein feines Musikstück mit vielen Jazzanklängen.
Erneut spielen wir in dieser Saison STUMM- UND FILMMUSIKKONZERTE und bieten für kleine Konzertbesucher ein vielseitiges Programm mit Kinder- und Jugendkonzerten.
tanz
Der Tanz am Theater Freiburg hat seit dem Beginn der Spielzeit 2017/18 mit Dr. Adriana Almeida Pees eine neue künstlerische Leiterin und Kuratorin. Gemeinsam mit Intendant Peter Carp und Tanzdramaturgin Bettina Földesi hat sie sich für die nächsten Jahre vorgenommen, möglichst viele Facetten und Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes auf möglichst allen Bühnen des Theaters und darüber hinaus auch im Stadtraum, an ungewöhnlichen, unerwarteten Orten, sicht- und spürbar zu machen. Große, raumgreifende und tänzerisch erstklassige Produktionen aus der ganzen Welt werden koproduziert, in Freiburg zur Deutschlandpremiere gebracht oder zu Gastspielen eingeladen, um so eine Vielfalt künstlerischer Ansätze, mit denen der Tanz in Freiburg auch wieder vermehrt auf die Bühne des Großen Hauses zurückkehrt, sichtbar zu machen. Auch das Kleine Haus und die Kammerbühne werden regelmäßig bespielt.
Ebenso wichtig wie die großen Ensemblearbeiten sind aber auch experimentelle und interdisziplinäre Formate und Versuche. So wird das Hauptprogramm im Tanz ab Februar 2018 ergänzt durch die Reihe UNBERECHENBARE KÖRPER. Außerdem wird ein großes Tanzvermittlungs-Programm angeboten, das das Publikum auf unterhaltsame und inspirierende Weise in die Tanzgeschichte und ‑gegenwart mitnehmen und auch zu eigenen körperlichen und tänzerischen Erfahrungen animieren soll.
Wichtig ist dem neuen Team die möglichst kontinuierliche Zusammenarbeit mit vielen international bemerkenswerten und herausragenden, ganz besonderen Choreografinnen und Choreografen – wie z.B. Sharon Eyal aus Israel, Alejandro Ahmet aus Brasilien, Lisbeth Gruwez aus Belgien, Antonia Baehr oder Kat Válastur aus Berlin –, ebenso wie der lebhafte Austausch mit der Freiburger Tanzszene und den Partnerhäusern im Dreiländereck, etwa in Basel, Mulhouse oder Straßburg.
junges theater
Das Junge Theater macht Theater für junge Menschen und Theater mit Kindern und Jugendlichen. Neben dem Kinderstück zur Weihnachtszeit, das in der Spielzeit 2017/2018 DAS DSCHUNGELBUCH nach Rudyard Kipling ist, finden sich viele weitere Produktionen und Formate für Babys, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Spielplan – von Schauspiel über Musiktheater und Konzert bis zum Performance-Bereich, vom großen Bühnenzauber im Großen Haus bis zu Abenden, bei denen das Publikum im Werkraum ganz nah dran ist am Geschehen.
Für Familien bieten wir speziell auf unterschiedliche Alterssegmente zugeschnittene Abos an: ab 5, ab 7 und ab 12 Jahren.
Und wer selbst aktiv werden und die Welt mit den Mitteln des Theaters erkunden möchte, kann bei unseren Mitmach-Angeboten zusteigen: Die SCHOOL OF LIFE AND DANCE, SOUNDCROWD – eine(e) Gehörgang, das transnationale HEIM UND FLUCHT ORCHESTER, das KINDERORCHESTER oder DER KLUB DER WUNDERFITZE, der hinter den Kulissen am Theater Freiburg aktiv ist.
Weitere Informationen dazu gibt es unter: www.junges.theater.freiburg.de
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