Unser Ziel
Die Freiburger Tafel versteht sich als ein konkreter Beitrag sozial engagierter Menschen, die es sich zur Aufgabe machen, überschüssige und gespendete Lebensmittel einzusammeln und an Bedürftige weiterzugeben, um bei der Überwindung von Armut in unserer Stadt zu helfen. Ziel ist es, Menschen in wirtschaftlich schwierigen Lebenslagen durch diese ergänzende Hilfe eine erweiterte Teilhabe an den Lebensmöglichkeiten unserer Gesellschaft zu bieten.
Mit ihrer Initiative möchte die Freiburger Tafel darauf aufmerksam machen, dass Armut auch ein strukturelles Problem ist, dessen Lösung eine vordringliche
gesellschaftliche Aufgabe bleiben muss. Die zunehmende Armut steht im Widerspruch zur Überflussgesellschaft. Die Freiburger Tafel e.V. setzt sich dafür ein, dass die Verwendung von Lebensmitteln Vorrang hat vor deren Vernichtung.
Die Gründungsmitglieder berufen sich auf den biblischen Auftrag, „den Hungrigen dein Brot auszuteilen“ (Jesaja 58,7) und auf das Sozialwort der Kirchen „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“. Entsprechend den Grundsätzen der Tafeln in Deutschland ist auch die Freibuger Tafel nicht an Parteien und Glaubensrichtungen gebunden. Sie hilft vorbehaltlos Menschen, die der Hilfe bedürfen. Sie versteht sich als Option für die Schwachen und Benachteiligten und bekennt sich zu einer solidarischen Gestaltung der Zukunft.
Unser Tafelladen
Die Freiburger Tafel wurde 1989 gegründet, seit 2010 befinden sich die Verkaufsräume unterhalb des alten Messplatzes in der Schwarzwaldstraße 58a. Der Tafelladen trägt sich ohne jegliche Unterstützung von Stadt oder Land. Wir finanzieren uns ganz eigenständig aus den Mitgliedsbeiträgen, großzügigen Spenden aus der Bevölkerung, Benefizveranstaltungen und den Tageseinnahmen des Ladenverkaufs. Der Freiburger Tafelladen bietet den Bedürftigen die Möglichkeit, ihre Ware selbst auszuwählen. Sie haben die Möglichkeit, einmal täglich, entweder vormittags oder nachmittags, bei uns einzukaufen.
Unsere Mitarbeiter
Im Tafelladen arbeiten derzeit ca. 200 Mitarbeiter, von denen etwa 180 ehrenamtlich tätig sind. Sie arbeiten in Schichten, ca. 25 Mitarbeiter pro Schicht, von Montag bis Freitag. Die Ladenöffnungszeiten für Kunden sind täglich von 10–16 Uhr. Die Vorbereitung beginnt zwei Stunden vor Ladenöffnung – hier werden das Obst, Gemüse und alle anderen Waren sortiert und für die Kunden aufbereitet. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter kommen aus allen gesellschaftlichen Bereichen und haben unterschiedlichste Berufe; auch Ärzte, Banker und Ingenieure sind darunter. Ebenso arbeiten bei uns auch Alg II–Empfänger, Schüler und Studenten. Bezahlte Kräfte sind unsere fünf Beschäftigten im Büro, in der Fahrdienstleitung und im Ladenbereich sowie acht 1,50-Euro-Jobber und drei Bürgerarbeiter. Das ganze Jahr über beschäftigen wir Strafstündler, welche von Gerichts wegen zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurden, sowie Studenten, Schüler und Azubis.
Unsere Ware
Unsere Verkaufsware – ausschließlich Lebensmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum oder falsch etikettiert ist oder aus Überproduktion stammt – erhalten wir
kostenlos von den unterschiedlichsten Geschäften in und um Freiburg, vom Münsterplatz, von Landwirten und Privatpersonen. Diese Lebensmittel würden vernichtet, entsorgt, weggeworfen werden, wenn wir sie nicht einsammeln würden. Somit erfüllen wir mit unsere Arbeit eine Doppelfunktion: Zum einen
verhindern wir die Vernichtung von Lebensmitteln, zum anderen ermöglichen wir Bedürftigen den günstigen Erwerb von Lebensmitteln. Unsere Preise belaufen sich auf etwa 10% bis maximal 20% des regulären Einkaufspreises. Im Monat verarbeiten wir ca. 40 Tonnen Lebensmittel – in Normkisten berechnet und aufeinander gestapelt ergibt sich eine Höhe, die weit mehr als zehn Mal höher ist als der Münsterturm.
Unsere Kunden
Unsere Kunden sind alle nachweislich bedürftig, sie sind nur zum Einkauf im Tafelladen berechtigt, wenn sie ihre von uns ausgestellte Kundenkarte vor jedem Einkauf vorzeigen. Berechtige für die Kundenkarte sind alle Empfänger von Sozialleistungen (z.B. Alg II, Grundsicherung im Alter), Asylbewerber, Rentner, Geringverdiener und Verschuldete. Täglich kaufen im Durchschnitt 260 Bedürftige bei uns ein. Der Tafelladen ist für die Freiburger Bevölkerung immer geöffnet – Führungen können nach vorheriger Absprache arrangiert werden.
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