10 Insidertipps von Manfred Uhl
Professor für internationales Marketing-Management und Unternehmenskommunikation an der Technischen Hochschule Augsburg
„Oh, das ist ja erstaunlich. Toll, das wusste ich ja gar nicht!“. Sätze wie diese hört man oft, wenn man Gäste aus anderen Gegenden Deutschlands oder aus dem Ausland durch die Stadt führt. Manchmal brauchen wir einfach einen Impuls von außen, um zu erkennen, welche Schätze vor der Haustür liegen. Wir dürfen uns ruhig freuen, denn Augsburg und die Region haben wirklich viel zu bieten. Und wenn´s einem mal zu umtriebig wird, gibt es auch genügend Stellen, um wieder durchzuatmen und die Seele baumeln zu lassen.
Fürsprecher:in aus Augsburg
Meine Geheimtipps für Augsburg
- Lech
Als geborener Augsburger ist der Lech für mich schon immer ein besonderer Begleiter gewesen. Egal, ob man den Fluss mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkundet: Dann beginnt immer eine schöne Auszeit aus der Alltagshektik. Und wer einmal auf einer Kiesinsel Pause gemacht hat, das Plätschern des Wassers genossen und ein paar flache Kieselsteine übers Wasser gleiten ließ, weiß, wie Entschleunigung aussehen kann. Der Lech ist für mich die Erholungs-Oase schlechthin. Er zeigt außerdem, wie vielfältig das Leben sein kann: immer wieder Veränderung und gleichzeitig ein beständiger Fluss. Übrigens: Wer Durst oder Hunger auf der Radltour verspürt, kann zum Beispiel am Hochablass an der Schwarzen Kiste oder an der neuen Flosslände in Lechhausen Pause machen. - Das Museum “Die Kiste”
Natürlich ist die Augsburger Puppenkiste ein Klassiker. Trotzdem oder genau deshalb muss ich sie erwähnen. Da wäre das wunderbare Theater selbst, aber eben auch das dazugehörige Museum „Die Kiste“. Das, was die vielen liebenswerten Menschen um Klaus Marschall dort präsentieren, lässt Erinnerungen wach werden. Urmel und Co werden dann lebendig – mitsamt den Geschichten, die für jeden von uns dazu gehören. Kopfkino könnte man auch sagen. Wer sich abseits der allseits verlockenden digitalen Welten mal wieder vom Zauber des Analogen überzeugen will, ist hier goldrichtig. - Kahnfahrt
Auch wenn die Ereignisse rund um die Kahnfahrt zuletzt etwas erstaunlich waren, ist und bleibt dieser Ort eine Institution. Warum? Weil er fest zu Augsburg gehört und romantischer kaum sein könnte. Mit dem Ruderboot auf dem ruhigen Wasser unter mächtigen Bäumen hindurch. Den Fünffingerlesturm an einer Ecke GUTES Manfred Uhl Professor für internationales Marketing-Management und Unternehmenskommunikation an der Technischen Hochschule Augsburg 10 x im Blick, an ein paar Entlein vorbei und unter den alten Brücken hindurch. Und wer danach nicht bei einem kühlen Bier und einer Brotzeit verweilt, verpasst etwas. Definitiv. - St. Ulrich und Afra
Der historische Reichtum der Stadt ist bekanntermaßen groß. Ich denke, dass die Basilika St. Ulrich und Afra auch für Nicht- Kirchgänger ein Highlight ist. Betritt man die Kirche und blickt nach vorne, wird man auf jeden Fall beeindruckt sein. Man spürt, dass es ein besonderer Ort ist. Und wer dort auch einmal ein Orgelkonzert erleben durfte, vielleicht mit Werken französischer Komponisten wie Widor oder Vierne, wird begeistert sein. Die imposante Kirche auf dem höchsten Punkt der Stadt ist immer einen Besuch wert, um die Gedanken wieder aufs Wesentliche zu fokussieren. Gerade in unserer unübersichtlichen Welt. - Stadtmarkt
Es wird viel geschrieben und viel diskutiert über die Zukunft des Stadtmarkts. Natürlich gehören die Stände, die Hallen und auch die Menschen auf dem Stadtmarkt zu den guten Dingen Augsburgs. Hoffentlich gelingt es, dieses Zuckerl entsprechend zu erhalten. Zu meinen Kindheitserinnerungen gehört z. B. der spannende Blick in die Frischwasserbehälter mit den lebenden Fischen. Ich genieße den Gang durch die Gassen, kaufe einen bunten Blumenstrauß ein, hole frische Datteln oder packe die Einkaufstasche mit leckeren griechischen Spezialitäten voll. Man trifft zudem immer nette Leute. Mein Tipp: Feinkost Thassos in der Viktualienhalle mit leckeren mediterranen Spezialitäten. - TIM
Wer sich mit Augsburg beschäftigt, wird unweigerlich auch die enge Verbundenheit zu Textilien entdecken. Dort, wo heute schicke Lofts, Museen, Büros und die City-Galerie stehen, entwarfen und produzierten die Menschen Stoffe für die Welt der Mode. Im staatlichen Textil- und Industriemuseum kann man auf vielfältige Weise diese Facette des Lebens und Arbeitens in Augsburg nachempfinden. Persönlich und familiär verbindet mich mit dem Textilstandort Augsburg viel. Unter anderem arbeitete ich als Schüler in der Gravur der damaligen Neuen Augsburger Kattunfabrik, kurz NAK. So konnte ich den Prozess vom Design der Stoffe über die Herstellung der Druckschablonen bis hin zum fertigen Stoff miterleben. Die unzähligen Musterbücher sind übrigens im tim zu bestaunen. Museumsleiter Dr. Karl Borromäus Murr und sein Team haben mit der Dauerausstellung und den wechselnden Sonderausstellungen zweifellos eine Perle für die Stadt geschaffen. - Blechrollermuseum
Nun kommt ein Geheimtipp für alle, die ihr Herz irgendwann an eine Vespa oder einen anderen Roller „mit Charakter“ verloren haben. Dieses sympathische Gefährt aus Italien ist für viele Hobby und Lebensgefühl zugleich. Wen ein Roller aus Blech nicht kalt lässt, sollte einen Besuch des Blechrollermuseums in Leitershofen einplanen. Fans können dort nicht nur Schmuckstücke aus Italia entdecken, sondern werden erstaunt sein, wie viele andere Hersteller und Modelle es weltweit im Laufe der letzten Jahrzehnte so gab. Zwei Liebhaber haben das kleine Museum in einer ehemaligen Sparkassenfiliale mit viel Leidenschaft aufgebaut. Sogar im ehemaligen Tresorraum sind Ausstellungsstücke zu sehen. Der Eintritt ist frei und die Besuchstermine können individuell vereinbart werden. - Friedberger Schloss
Einerseits bin ich in Augsburg geboren und arbeite dort. Andererseits wohnen meine Familie und ich seit fast 25 Jahren in Friedberg. Deshalb habe ich auch die Herzogstadt fest ins Herz geschlossen. Augsburg und Friedberg haben – historisch betrachtet – zwar durchaus eine wechselvolle Beziehung. Aber das ist (meist) Geschichte. Friedberg bietet mit dem Schloss ein Schmuckstück, das nicht nur durch die erhabene Lage und den Blick auf Augsburg beeindruckt. Konzerte im romantischen Innenhof überraschen mit einem ganz besonderen Flair. Doch auch das Museum mit der Dauerausstellung zur Uhrmacherkunst und zu Fayencen sowie wechselnde Sonderausstellungen sind stets einen Besuch wert. - Friedberger Feste
Friedberg ist gleich mehrfach liebenswert. Einerseits durch seine Lage und seinen wunderschönen Stadtkern. Andererseits durch seine unglaublich aktive Bürgerschaft. Sie ist auch der Grund, warum es gleich mehrere überregional bekannte und beliebte Attraktionen und Festlichkeiten gibt. Dem großen ehrenamtlichen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger ist es zu verdanken, dass das ganze Umland die historische Friedberger Zeit erleben kann oder den Zauber der Vorweihnachtszeit auf dem Friedberger Advent genießt. Beide Veranstaltungen sind ein Muss für alle Entdecker in unserer Region. - Kloster Oberschönenfeld
Der letzte Tipp geht in den Augsburger Westen, zur Klosteranlage in Oberschönenfeld bei Gessertshausen. Hier wartet sogar ein ganzes Paket an guten Dingen! Neben der sehenswerten Klosterkirche der Zisterzienserinnen gibt es einen Brotladen, in dem man frische Brotlaibe aus der Klosterbäckerei kaufen kann. Das Volkskundemuseum des Bezirks Schwaben hat dort eine Heimat gefunden. Die Spazierwege rund um die Klosteranlage sind für jeden etwas. Der große Spielplatz ist beliebt bei Familien. Und wenn man wieder zurück ist, dann sollte man unbedingt im Klosterstüble einkehren. Der Biergarten gehört ganz sicher zu den schönsten der Gegend.
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